Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Dieses Thema im Forum "MSV Profibereich" wurde erstellt von Omega, 29 März 2015.

  1. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Da das hier der Taktikthread ist nur kurz: Alles andere als ein Neuaufbau mit anderem Sportdirektor würde bei mir auf Unverständnis stossen. Ein neuer Trainer unter Grlic würde maximal einen kurzfristigen Push bedeuten, mittelfristig bestenfalls Stagnation und die langfristige Entwicklung des Vereins verhindern und erschweren. Grlic`Rucksack ist einfach zu groß geworden. Wir brauchen frischen Wind und neue Strukturen.

    Taktisch fällt mir spontan auch nichts ein, was 100% auf den Kader passt. Wenn du selbst Fussball spielen und das schwache Übergangsspiel verbessern möchtest, könnte eine Hipster-Idee folgendermaßen aussehen: Den Mangel an drittligatauglichen Flügelspielern mit einer zentrumslastigen 4-4-2-Raute und nach innen gelenktem Pressing kompensieren. Auf der Sechs und der Doppel-Acht bietet der Kader passende Spielertypen (Frey Sechs, Baka und Pusch Acht). Problematisch finde ich da nur die Rollenverteilung bei den drei offensiven Spielern. Idealerweise bräuchte man zwei Flügelstürmertypen und eine falsche Neun bzw. schwimmenden Stürmer auf der Zehn und halt keinen klassischen Stoßstürmer.

    Wenn man nur Stabilität braucht (um beispielsweise die Klasse zu halten): Ein klassisches 4-4-2-Mittelfeldpressing-Gedöns, wo man den Ball einfach abgibt und kompakt im Block verschiebt und auf Umschaltmomente wartet. Wenn der Gegner allerdings auch diese Taktik fährt, wird`s hässlich. Entweder endloses Ballgeschiebe oder ein Tennisspiel ohne Netz an der Mittellinie ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28 September 2021
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  2. FalkenseeZebra

    FalkenseeZebra Landesliga

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    Ich sehe es ähnlich: wenn wir offensiv agieren, ist die Gefahr groß Gegentore zu fangen und die Spiele zu verlieren. Kompakt und kompromisslos hinten mit 2 Viererketten stehen und geduldig auf Fehler des Gegners warten. 4-4-2 mit Umschaltmomenten, die durch die beiden 6er (Frey, Baka) eingeleitet werden. 2 quirlige Spieler (wer?) auf den Außenpositionen, Ademi und Hettwer/o.a. im Sturm. Es stellt sich nicht die Frage, ob wir in Schönheit sterben, sondern wir brauchen Punkte und da heiligt der Zweck die Mittel. Und: der Einsatz muss stimmen: und zwar zu 1902% als Grundvoraussetzung.
     
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  3. Bernieboy56

    Bernieboy56 Landesliga

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    Nur Punkte bewirken Erhöhung des Selbstvertrauen, ruhig mit einer defensiven Grundhaltung nicht verlieren und auch mal 1:0 gewinnen, beim nächsten Spiel damit bitte anfangen, spielerisch läuft z.Zt. nix in die richtige Richtung!!
    Verlieren sorgt für Frust bei den Spielern und bei uns!!
     
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  4. Stygeros

    Stygeros Regionalliga

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    Ich weiß nicht ob's einer bemerkt hat, aber wir spielen gegen den Ball seit Wochen 4-4-2.
    Bakir agiert regelmäßig als zweite Spitze, lässt sich aber dann auch wieder als HS fallen.
    Ob man das dann 4-2-3-1 oder 4-4-1-1 nennt ist im Grunde egal. Aber die Idee ist die selbe
     
  5. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    https://www.msv-duisburg.de/aktuell...sv-mgv-2021-als-team-mit-leistung-vorangehen/

    Wenn ich sowas lese, fühle ich mich komplett verarscht. Ein nachhaltiges Spielsystem? Die Trainer Lieberknecht, Lettieri und Dotchev haben komplett unterschiedlichen Fussball spielen lassen. Vom Lieberknechtschen Positionsspiel über Lettieris Mauer- und Umschaltfussball zu Dotchevs Pressingfussball (immer auf die erfolgreichsten Phasen der jeweiligen Trainer bezogen).

    Holstein Kiel sucht sich Trainer nach einer Spielidee aus, aber sicherlich nicht der MSV. Lieberknecht wurde ausgesucht, um den Braunschweiger Weg in Duisburg zu probieren. Lettieri war der menschliche Gegenentwurf dazu (Diziplinfanatiker) und Dotchev hat den Job wegen seiner Erfahrung bekommen.

    Es kann natürlich sein, dass in diesem Sommer eine Idee entwickelt wurde. Aber nach acht Jahren Amtszeit und mehreren sportlichen Misserfolgen ist das kein Zeichen von Nachhaltigkeit, sondern ein Eingeständnis des eigenen Scheiterns.

    Und dann erwarte ich als Fan ein ehrliches und konkretes Statement. So nach dem Motto: Wir haben das Thema unterschätzt, sehen darin einen Grund für die Unkonstanz und wollen in Zukunft nach der Idee X Fussball spielen. So könnte man mich besänftigen, abholen und als Unterstützer für die nächsten Monate gewinnen.

    Dass das oben wirkt aber nur wie ein aufgesetztes Marketing-Statement um einen Hauptkritikpunkt der Fans zu entschärfen. Die wirkliche Bereitschaft etwas zu ändern, erkenne ich nicht. Eigentlich soll es so weiterlaufen wie bisher. Oder zumindest so ähnlich. Und genau das macht mich mittlerweile wirklich wütend. So verbohrt, stur und uneinsichtig kann man doch nicht sein...
     
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  6. Kiwi0025

    Kiwi0025 3. Liga

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    Auch wenn ich vollkommen bei Dir bin.

    Die Spielidee war auf die Formationen 442 und 4231 bezogen.

    Diese wurden allerdings von allen 3 Trainern gespielt.

    Zudem wurde Dotchev angeblich nur verpflichtet, um den Klassenerhalt zu schaffen und nicht um strategisch etwas aufzubauen.

    Aus diesen getroffenen Aussagen ergeben sich unzählige neue Fragen.
     
  7. Stallion1902

    Stallion1902 Landesliga

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    Man kann dir nur zu 100% zu stimmen und solange die jetzige sportliche Führung die Posten innehat, wird sich da wohl auch nichts ändern. Deswegen war auch schon vor der Entlassung von Dotchev meine einzige Hoffnung, dass unser neuer Trainer sowohl taktisch als auch charakterlich den Verein umwirft und dass dies von den Oberen zugelassen wird. Die Hoffnung in eine einzige Person zu setzen ist zwar sehr verzweifelt, aber mehr bleibt uns nicht übrig...

    Wir müssen einfach hoffen, dass Ivo jetzt mal wieder einen Trainer a la Lieberknecht oder Kosta Runjaic verpflichtet, welche einen ganz klaren Plan von (-attraktivem) Fußball vermittelt und dadurch tatsächlich die einzelnen Spieler ihre Stärken ausspielen lässt und sie besser macht. ,,Helft uns neuer Trainer! Ihr seid unsere letzte Hoffnung!''
     
  8. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    Vielleicht ist das nachhaltige System dem Gegner den Ball zu überlassen und 90 Minuten lang keine Torchancen zu erspielen. Nachhaltig wäre das schon, denn es wird uns garantiert in die vierte Liga bringen.

    Schattenkader und Positionsprofile sind tolle Begriffe die Grlic dort verwendet hat, sind aber nicht anderes als das Handwerkszeug eines Sportdirektors. Wenn das jetzt erst seit kurzem so besonders beim MSV ist, dann möchte ich nicht wissen: a) wonach man vorher den Kader erstellt hat und b) wie schlecht man diese Positionsprofile ausarbeitet.

    Nehmen wir mal die Innenverteidigung, dort hat man meiner Meinung nach mit Oliver Steurer einen Spieler geholt der Volkmer vom Spielertyp, der Statur und auch was den starken Fuß betrifft fast Ein zu Eins entspricht. Soll das etwa die Arbeit einer ausgiebigen Positionsprofilerstellung gewesen sein? Einen Spielertyp zu verpflichten den wir so schon haben nur mit noch weniger Erfahrung obwohl uns ein Abwehrchef fehlt?

    Kwadwo links ist auch so ein Beispiel für missratene Profilerstellung, denn er und Bretschneider sind komplett gegenteilige Spielertypen. Kwadwo wurde als LIV gescoutet, wie kann man daran zu der Überzeugung kommen das er genau der Spielertyp ist den wir für die Linksverteidiger Position benötigen? Bei diesem Transfer soll es intern ja auch unterschiedliche Meinungen gegeben haben. Kwadwo hat den Weg trotzdem zu uns gefunden, als LV, warum? Das kann sich wohl jeder selber denken…

    Im Sturm setzt man mit Ademi und Aziz auf zwei unfassbar laufarme Stürmer, nachdem man in der Rückrunde unter Dotchev gemerkt hat, wie effektiv und wichtig frühes Anlaufen durch die Sturmspitze sein kann. Und nachdem man mit Vermeij den besten Stürmer und gleichzeitig den ersten Verteidiger verloren hat.


    Für den Flügel holt man drei Spieler die nur über Tempo und Physis kommen und dabei sichtliche technische Defizite in Ballbehandlung und Spielverständnis haben und das obwohl wir letzte Saison schon bitter erfahren durften, dass unser Spielaufbau und Kreativität durch Doppeln von Stoppelkamp kinderleicht und mühelos zerstört werden kann. Man kommt also nicht zu der Erkenntnis das Engin zwar viel läuft und auch nach hinten arbeitet, nach vorne aber nicht der Spieler ist, der 1 gegen 1 geht, den Abschluss selber sucht oder genügend Spielwitz hat um Stoppelkamp zu entlasten und uns weniger abhängig von der Linken Seite zu machen, sondern setzt auf Spieler die noch viel mehr übers Laufen kommen als Engin und dabei technisch deutlich schlechter sind, gar kein 1 gegen 1 gehen und spielerisch nicht einmal simple Doppelpässe unter Druck spielen können. Dazu verpflichtet man mit Ajani einen Spieler der zwei Jahre lang nicht mehr auf dieser Position sondern als Verteidiger gespielt hat.Man hat also schlichtweg ignoriert das dieser Spieler sich erstmal wieder in die Position reinfinden muss, das war leider sehr deutlich an seinem Positionspiel und seinen Laufwege zu erkennen. Ajani weiß oftmals überhaupt nicht wo er stehen soll, stellt sich hinter Gegenspieler und bietet seinen Mitspielern gar nicht erst die Möglichkeit ihn mit einem Steilpass zu schicken. Und das bringt mich fast zum schockierendsten Punkt, all das hat Dotchev erkennt und frühzeitig reagiert und Pusch von der Zentrale auf Rechtsaußen gezogen, einen Spielertypen der für dieser Position weder Schnelligkeit noch Physis mitbringt und eigentlich völlig fehl am Platz ist, der aber spielerisch und technisch diesen Gegenpart zu Stoppelkamp darstellen kann. Unterm Strich ist das eine glatte 6 in der Kaderzuammenstellung für diese vier beschriebenen Positionen. Mich würde wirklich sehr interessieren inwieweit Dotchev daran involviert gewesen ist.

    Grlic und Wald hatten lange genug Zeit sich auf den gestrigen Arbeit vorzubereiten, die Aussagen lassen aber relativ klare Deutungen zu, dass man weder die Kompetenz noch die Einsicht, noch den Willen hat offensichtliche Fehler für anhaltende sportliche Misserfolge zu analysieren, zuzugeben und durch strukturelle oder personelle Veränderungen endlich mal an Kern des Problems anzusetzen. Stattdessen kommen inhaltlose Floskeln und Ausreden wie andere Vereine (Dresden, Wiesbaden) haben mehr Geld für einzelne Wunschspieler gehabt, Corona hat uns stark getroffen (wen nicht?) und ohne Corona wäre es niemals dazu gekommen.


    Der Verein ist mausetot und ich glaube es ist gesünder wenn man sich damit abfindet, dass wir nicht mehr zu retten sind unter den handelnden Personen. Das der MSV sich noch Profiverein nennen darf, ist eigentlich der größte Witz.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 Oktober 2021
  9. zebra-süd

    zebra-süd Regionalliga

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    Sorry, was ist denn ein Schattenkader ???

    Sind das Spieler, die nur vor der Haupttribüne spielen, weil da mehr Schatten ist ...
     
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  10. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    Könnte man bei uns zumindest meinen ja.

    Im Endeffekt ist ein Schattenkader nichts anderes als die Zusammenfassung interessanter verfügbarer potenzieller Neuzugänge auf die verschiedene Positionen eines Kaders (oftmals auch für unterschiedliche Systeme, zumindest wenn man variabel sein möchte, was wir nicht sind). So wird deutlich auf welchen Positionen man sich im Vergleich zum bestehenden Personal über den Markt verbessern kann.

    Im Endeffekt ist es also nichts Anderes als eine detaillierte umfangreichere Version von dem was viele User hier jeden Sommer im Wunschkader Thread machen. Und absolut nichts Besonderes, sondern Alltag jedes Vereins im Profisport ( unabhängig vom Fußball).

    Wirklich anspruchsvoll wird es nämlich erst wenn man sich Spieler scoutet und einen Schattenkader mit ihnen bildet, die nicht vertragslos sind. Bei uns ist das kein Hexenwerk, da für uns anscheinend nur ablösefreie Spieler aus den deutschen Ligen in Frage kommen.
     
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  11. Zanzibar-Zebra

    Zanzibar-Zebra Regionalliga

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    Ein Kader aus Spielern die nur noch ein Schatten ihrer selbst sind?
    Ziel erreicht
     
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  12. Zebra Libre

    Zebra Libre 2. Liga

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    Und dann noch auf deutschsprachige Spieler bestenfalls aus der Region eingeschränkt wird.

    Ich verstehe einfach nicht, warum man sich in unserer Situation noch weiter begrenzt. Es sollte doch eigentlich nur um die Qualität gehen.

    So viele Punkte, wo der Verein einfach amateurhaft handelt.
     
  13. ZebRayista

    ZebRayista Kreisliga

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    Klare Positionsprofile zu erstellen und abzuarbeiten ist sicher löblich, bringt aber wenig, wenn die Profile in ihren Wechselwirkungen nicht aufeinander abgestimmt sind und auf keiner übergeordneten Idee basieren.

    Folge in der letzten Zeit u.a.: Innenverteidiger, die tief stehen müssen, spielen zusammen mit Offensivleuten, die für tiefe Umschaltmomente nicht geeignet sind und hoch anlaufen müssen.

    Im Übrigen wäre es auch denkbar, eine übergeordnete Idee bewusst mit scheinbar unpassenden Elementen zu ergänzen (z.B. Ajani für Tiefe und Geradlinigkeit bei sonstigem Ballbesitzfokus).
    Dann braucht's aber klare Mechanismen zur Einbindung. Der Wechsel von Ajani zu Pusch nach einigen Spieltagen, weil Ajani (erwartbar) gewisse Schwächen mit Ball am Fuß zeigt und nicht in den Halbräumen herumzaubert, verheißt insofern nix Gutes.
     
  14. Bändit

    Bändit Ahoibrause Pirat

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    Du hast vergessen: Charakterlich einwandfrei... Was man ja die letzten Jahre bei so Kandidaten Wie Regäsel, Sliskovic, Cauly, Verhoek, etc wunderbar sehen konnte. Einfach nur albern - aber konnte ja keiner ahnen :verzweifelt:
     
  15. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Ich muss sagen, dass ich aktuell selbst wenig Phantasien habe was da kommt.

    Was mir am meisten Sorge bereitet ist das "hat schonmal funktioniert"-Muster in dieser Entlassung mit Schubert als direktem Interim.

    Diese Entscheidung wirft nämlich eine andere wichtige Frage auf:

    Traut man tatsächlich KEINEM unserer Co's auch nur eine Interim-Funktion zu?

    Man bedenke dabei wie zentral für den Aufstieg von Freiburg, Hoffenheim und Mainz die herausragende Kompetenz im gesammten Trainerteam war.

    Das sehe ich also mit Sorge.

    Gleichzeitig kann mein "ich" einfach nicht anders, als etwas Positives sehen zu wollen, und das wäre für mich die Tatsache, dass hiermit unterstrichen würde, dass die Profis fußballerisch sehr eng am NLZ sein müssen.

    Die logische Folge aus dieser Einsicht wäre:

    Der nächste wird ein jüngerer Trainer, der genau das umsetzt und sehr eng im Team mit Schubert agiert - wobei Schubert ihm zuarbeiten müsste, was hierarchisch nicht ganz einfach ist, wenn er schon Chefcoach war.

    Außer man zieht ihn ganz hoch, und jemand rückt im NLZ nach.

    Dass die entsprechende Linie so oder so ein eher einfacher Umschaltfußball wäre kann man bedauern - aber besser konsequenter Umschaltfußball, der für den Zuschauer durchaus spektakulär sein kann, als die ewige Suche nach der Büchse der Pandora... .

    Das wäre also gut - und man kann sagen was man will: Das NLZ brummt, weiter sehr viel Zug drin.

    Wermutstropfen: Dass Schubert Hettwer in seinem Einsatz bis an die Erschöpfungsgrenze hat gehen lassen und Ndualu in seinem ersten Training mit Knochenbruch raus geht, ist schon sehr Old-School... ;). Muss aber sofort fairer Weise anmerken, dass ich selbst schon vier Knochenbrüche im Training/Tests hatte :pfeifen::verzweifelt: - und sehe mich definitiv nicht als Schleifer. Das passiert, wenn Feuer drin ist - und Feuer wollen wir ja. Trotzdem: Obacht - unser Kader ist SO breit nicht. Hat mir zu denken geben... .

    Für den Moment wünsche ich Schubert mit seiner sehr klaren Art, für die ich sehr viel übrig habe, einfach nur alles Gute für den Start!
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 Oktober 2021
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  16. chuckweazel

    chuckweazel 3. Liga

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    Voerde
    An dem restlichen Pathos um allgemeine vereinsemotionalitäten habe ich keinen Bock mich zu beteiligen — ist fürchterlich anstrengend und für mich auch uninteressant — kann mich sowieso an sowas wie „IdEnTiFiKaTIOn“ nicht hochziehen. ABER — das sportliche ist für mich das woran sich der Verein am meisten messen lassen kann und wo man als Fan, den meisten Input bekommt — und da muss ich auch sagen, find ich das ganze sehr mau. Es ist doch für jeden erkenntlich, das wir mit Tl einen Weg eingeschlagen haben und den jetzt 2 mal volle Kanne gedreht haben?!

    Es wird verkündet man sei Ausbildungsverein — welche Ausbildung ? Spieler aus der Jugend? Ok, läuft einigermaßen. Mannschaft jetzt ist aber alt, nix zum verkaufen. Übergeordnete Spielphilosophie an der sich die kaderzusammenstellung orientiert gibt es auch nicht. Ich kann nachvollziehen, das man die Taktik fährt — Mannschaft mit individueller Qualität, man versucht damit irgendwie Erfolg zu haben — das war ja vor liebernknecht immer unser Ansatz. Das Problem ist aber, das die Leistungsdichte in der Liga viel höher ist. Zudem ist es für den MSV null zukunftsorientiert und beißt sich außerdem mit der Vorgabe Ausbildungsverein.

    Eigentlich muss auch den Verantwortlichen klar sein, das es nur über den risikoreichen Schritt des „Konzeptbasierten Arbeitens“ geht. Der Verein hat doch ansonsten keine Zukunft. Der Versuch jedes Jahr auf ein neues den Kampf um die auf den ersten Blick vermeintlich besten Spieler und Trainer die einfach „gut“ sind weil sie Erfolg haben zu gewinnen ist für den MSV nicht mehr zielführend. Der größte Kritikpunkt meiner seite, ist das man das nicht zu erkennen vermag.
    Mit TL war man auf dem richtigen Dampfer — man hätte die Philosophie im zweiten Jahr gnadenlos durchziehen müssen. Keine Kamavuakas, keine Schmidts. Dann eben das Risiko eingehen mit Spielern aus unteren Ligen, die vielleicht nicht die Erfahrung haben und direkt auf dem Zettel stehen. Alles andere ergibt doch für uns keinen Sinn mehr.

    Ich war nie pro oder contra Ivo. Pro Verein aber sehr wohl und ich kann nicht nachvollziehen inwiefern diese Aussagen zueinander passen und wo dringend nötige Zukunftsperspektivische arbeiten stattfinden? Wir würden ein großes Risiko eingehen, ja, aber es führt doch langfristig kein Weg dran vorbei? Es muss doch mittlerweile klar sein, das in diesen Zeiten ein Verein wie der MSV nur eine Perspektive hat, wenn man einen Weg einschlägt der für etwas steht.

    Das wir uns genauso Marketinggefasel anhören müssen wir jeder andere Club ist mir klar, deswegen häng ich mich auch nicht an irgendwelchen Leitsprüchen oder PKs auf — aber bei den Worten vor zwei Jahren hab ich wirklich Hoffnung geschöpft. Davon ist jetzt leider nichts mehr übrig.
    Ich verstehe den Ansatz der sportlichen Führung nicht. Ivo scheint nicht der Meinung zu sein, das es einen allgemein geltenden Ansatz geben sollte und das halte ich für falsch. Wir kommen da nämlich gar nicht mehr drum rum. Die Wahrscheinlichkeit mit „irgendeiner guten Mannschaft“ aufzusteigen, sinkt von Jahr zu Jahr. Der MSV braucht eine Substanz, auf die er zurückgreifen kann. Natürlich ist der erste Schritt dahin risikoreich, aber er ist unausweichlich.

    Zumal man den Ansatz mit Tl hatte (mir gehts nicht um lieberknecht an sich, auch wenn ich ihn mag, also braucht sich keiner getriggert fühlen)…Neeee, du das versteh auch ich nicht. Wir sind ja auch nicht Zwickau oder Unterhaching. Und das du mit einem attraktivem Trainer und den Rahmenbedingungen hier auch eine fähige junge Mannschaft zusammenstellen kannst, haben wir vor 2 Jahren gesehen. Das wäre die Basis gewesen…das ist der einzige Weg.
    Auch für den neuen Trainer ist die Situation ********. Inwiefern sucht der Verein diesen jetzt aus? Einfach wieder „guter Trainer“? Wir brauchen eine gemeinsame Idee die man gnadenlos durchzieht! Die zusammen erstellt und durchgezogen wird.

    Ich wünsche mir einen jungen Trainer mit Visionen —gerne irgendeinen Co. , der unbekannt ist, nur was bringt uns jetzt ein guter Trainer (klar die Saison ist noch lang und man muss sich noch nicht in die Hose machen), aber auch für die nächsten Jahre? Es muss doch eigentlich echt klar sein, das da irgendwie ne Vision, eine Philosophie (die man ja selber irgendwie ausgerufen hat?!) hinter sein muss? Ich glaube nicht mehr an das Prinzip für den MSV, die Kauczinskis, Dotchevs oder andere Namen zu holen und dann irgendwie einen Mannschaft zusammen zustellen….Puh…also diese „nicht Erkenntnis“ oder fehlenden Mut bei den Vereins—Verantwortlichen im Bezug auf das sportliche trifft mich am meisten.

    Es ist doch auch objektiv betrachtet eigentlich für jeden klar, das so ein Club nur mit eigenem Konzept Überlebenschancen hat? Und die Rahmenbedingungen mit NLZ, mit einem tollen Präsidenten, mit einer ordentlichen fanbase wären da. Wie gesagt, das Risiko darf man nicht runterschrauben, das kann auch in die Hose gehen.

    Trotzdem sind Ressourcen da, die doch unumgänglich genutzt werden sollten. Es wäre ein weiter Weg bis Heidenheim, bis Kiel, bis Paderborn und es steht im Fußball viel mehr im Konjunktiv für mich, als man das immer wahrhaben möchte, aber ich sehe einen klaren sportlichen Kurs für unumgänglich.
    Das die Clubführung das anders sieht, bzw. Sich irgendwie selber mit Widersprüchlichen Aussagen verstrickt, ist kein gutes Zeichen.

    Ich kann nachvollziehen das man Transparenz auch mit Verschlossenheit signalisieren möchte, ich erwarte auch nicht wie einige hier irgendeine self fullfilling prophecy durch den Verein, aber diese Widersprüche im Bezug auf Worte wie „Ausbildungsverein“ , „Konzept“ , oder „den Weg den wir eingeschlagen haben“ sind doch offensichtlich…. Ich hoffe, das der neue Trainer soviel Know-how und Tatendrang mitbringt, das er deutlich mehr Einfluss auf den MSV nehmen kann, als nur auf seine wöchentliche Aufstellung.
    Vereinspolitisch sehe ich da die einzige Möglichkeit aktiv positiven Input in der Hinsicht zu liefern. Der neue muss wirklich ein Volltreffer sein….
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 Oktober 2021
  17. -Rheinpower-

    -Rheinpower- Landesliga

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    Bin bei dir! Da spricht viel Wut, Enttäuschung und Emotionen
    aus Dir heraus.

    Aber mit Absätzen wäre es einfacher zu lesen. ;)
     
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  18. bastiian

    bastiian 3. Liga

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    Sorry für OT, aber kannst du da mal ein paar Absätze reinbringen?
    Ich würde es echt gerne lesen, aber meine Augen sterben sobald ich draufgucke. :nein:
     
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  19. chuckweazel

    chuckweazel 3. Liga

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    Ich habe ungelogen gerade 20 Minuten damit verbracht die Taste für den Absatz zu suchen…Abitur ist heutzutage auch nix mehr wert! Sorry wegen Augenkrebs.
     
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  20. Zanzibar-Zebra

    Zanzibar-Zebra Regionalliga

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    Danke dafür - ich habe tatsächlich jetzt noch Passagen gelesen die mir vorher untergegangen sind und gehe deinen Beitrag absolut mit.
     
    Forza_Duisburg1902 und chuckweazel gefällt das.
  21. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ja, ich verstehe was du meinst. Der Bruch mit dem 4231 wurde ja schon als Grund bei Lieberknechts Entlassung angeführt. Aber schon damals war es nur ein billiger Vorwand (den man vermutlich intern sogar akzeptiert). Zum einen war das 4231 mit Ben Balla als Solo-Sechser und Albutat als freies Radikal eigenlich eine 4141, zum anderen ist die Formation fast pupsegal bei der Auslegung eines Kaders. Jeder, der sich etwas tiefer mit der Analyse von Fussballspielen beschäftigt (was ich mittlerweile beim MSV nur noch Klug und vielleicht Schmoldt und einigen NLZ-Mitarbeitern zutraue), weiß, dass man Grundformationen vollkommen unterschiedlich interpretieren kann und für einen nachhaltigen Weg nicht entscheidend ist. Im Gegenteil ist Flexibilität in der Grundordnung und Konstanz in der strategischen Ausrichtung "modern".

    Das Finden passender Spielertypen und wie diese ihre Rolle im Mannschaftsverbund interpretieren ist wichtiger als die reine Anordnung auf dem Spielfeld. Dass man sich an dem 4231/442 wirklich ernsthaft aufhängt, zeigt mir eher, wie oberflächig man das Thema anscheinend betrachtet. Und die Ähnlichkeiten mit der Spielweise des NLZ waren in den letzten Jahren auch eher zufällig als strategisch von der Vereinsführung gesteuert (werden im Misserfolgsfall aber auch für die Freistellung von Trainern angeführt).

    Ich habe gestern mit einem ehemaligen Bundesliga- und MSV-Spieler einen kleinen Plausch gehalten. Obwohl ich wirklich hohen Respekt vor seinem Lebenswerk und seiner Laufbahn habe, fand ich die Analyse der U15 seines Sohnes (die ich selbst habe spielen gesehen) "interessant". Er hat das Spiel mit den Augen aus seiner Spielerzeit gesehen. Seine Einwände, wieso es nicht so wirklich gut läuft, waren zwar nachvollziehbar, trafen das Kernproblem für mein Empfinden aber nicht. Und genau dieses Gespräch hat mir wieder gezeigt, dass es nicht ausreicht, mal irgendwann auf höchstem Niveau gegen die Pille getreten und unter Profibedingungen trainiert zu haben.

    Und ich vermute, die Konstellation Grlic-Wald hat eine ähnliche Basis. Grlic bekommt in diesem Verein aufgrund seiner Erfolge als Spieler einfach zu viel Vertrauen. Seine öffentlichen Äußerungen zeigen seit Jahren dass er fachlich maximal durchschnittlich aufgestellt ist. In seiner Vita steht auch nix außer Ex-Spieler. Aber Grlic ist ja keinesfalls dumm. Jahrelang hat er diesen Misstand mit Personalien wie Klug zum Teil kompensiert bekommen. Und natürlich mit einigen guten Trainern, denen er als Dienstleister zuarbeiten konnte. Wenn das Verhältnis zu diesem Trainer aufgrund von Misserfolgen aber bröckelte, saß Grlic immer am längeren Hebel. Ende.
     
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  22. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Neuer Trainer, neues Taktikglück? Was macht Hagen Schmidt anders als seine Vorgänger? Macht er überhaupt etwas anders oder ist er nur emotionaler in der Ansprache und aktiver an der Seitenlinie?

    Formativ war schon im Training und gegen Hellas zu erkennen, dass HS auf eine Solo-Sechs und zwei Achter/Zehner setzt. Theoretischer Vorteil gegen einer Doppel-Sechs: Mehr offensive Präsenz, formative Besetzung der strategisch wichtigen Halbräume und eine bessere Staffelung fürs Kombinationsspiel (Dreiecke/Raute des Sechsers zu IV/Torwart und Achter/Stürmer). An dieser Stelle interessant: Auch Lieberknecht setzte auf diesen Ansatz und wurde mit den Argumenten vor die Tür gesetzt, dass diese Anordnung nicht den Vereinsvorgaben entspricht. Im NLZ wird bekanntlich im 442/4231 gespielt (auch wenn die Übergänge natürlich fließend sein können).

    Trotzdem war schon gestern ersichtlich, dass HS damit unsere größte Baustelle im Ballbesitz (das Übergangsspiel zwischen Aufbau- und Angriffsdrittel) angegangen ist. Auch die Rollenbesetzung mit Pusch und Frey fand ich passend. Beide blühten im Vergleich zu ihren alten Positionen sichtbar auf. Frey spielte weiträumiger und aktiver als auf der Doppel-Sechs, Pusch wurde nicht durch die Seitenlinie eingeschränkt und konnte kreativer agieren. Zu Stoppel auf der Acht habe ICH eine eher reservierte Meinung. Ich denke, er ist auf links außen stärker, zumal Bakir da nur eine Notlösung zu sein scheint.

    Auch wenn es den einen oder anderen vielleicht nervt: Auch hier sieht man wieder einmal wieso Trainerwechsel mitten in der Saison ohne eine nachhaltige Kaderplanung, die sich an ein Vereinskonzept anlehnt, suboptimal ist und Potential verschenkt. Zum x-ten Mal unter Grlic passen Kader und Traineridee nicht 100%ig zusammen. Zudem sind wir jetzt eigentlich in etwa wieder da angelangt, wo Lieberknecht aufgehört hat, aber am unpassend zusammen gestellten Kader des Sommers 2020 gescheitert ist. Wenn man es hart formuliert, haben wir ein Jahr verschenkt und in dieser Zeit viel Geld durch den Kamin gejagt.

    Nun gut, auf jeden Fall hat man gestern schon gesehen, dass wir im Ballbesitz wieder einen klareren Plan haben und zumindest das Bemühen und die Bereitschaft erkennbar war, über Kombinationsfussball zu Torchancen zu kommen (Rochaden, kommen-gehen, wenn einer der Achter tief geht, kommt der andere kurz, Halbraumpräsenz, steil-klatsch-Elemente). Dass alles war jetzt nicht revolutionär, aber konsequenter fokussiert als unter Dotchev oder Lettieri (der darauf schlicht gar keinen Wert gelegt hat).

    Gegen den Ball passte man die Formation leicht an die Gäste an, so dass sich eher 4-3-3 bzw. 4-2-1-3-Staffelungen ergaben. Ademi lief den zentralen Verteidiger an. Ajani und Bakir positionierten sich zwischen Halbverteidiger und dem Lauterer Flügelspieler. Manchmal wurde in die Mitte gelenkt (indem der Halbverteidiger bogenförmig angelaufen wurde), allerdings für mein Empfinden etwas unscharf. Wenn der Pass doch auf den Flügelspieler kam, wurde rückwärts gepresst, vor allem wenn unsere AV tief standen und die Wege zu weit waren, um Zugriff zu bekommen. Tendenziell hatten unsere AV schon den Auftrag nach einem Anspiel auf den Lauterer Flügelspieler auf diesen rauszuschieben und ihn am Aufdrehen zu hindern. Das gelang wegen der langen Wege nicht immer. In diesem Fall war das Rückwärtspressen dringend nötig.

    Im Zentrum verteidigten wir schlicht 1 gegen 1 mit klaren Mannorientierungen. Da Lautern mir einem Sechser und zwei Achtern spielte, war Frey meist fast auf einer Höhe mit Stierlin und tiefer als Stoppel, der sich um den einzigen Sechser Ritter kümmerte. Selbst wenn dieser sich nach hinten in die Kette fallen ließ blieben die Mannorientierungen bestehen (Stoppel rückte also zu Ademi auf), allerdings "nur" auf das Anlaufen und nicht auf das Erobern bezogen. (Kurze Erklärung: Der Unterschied liegt einfach darin, dass der Gegenspieler in der Kette eine offene Stellung hat, während Anspiele in die Formation meist in geschlossener bzw. halboffener Stellung verarbeitet werden. Dieser Umstand erschwert natürlich den Ballvortrag, so dass die Gegenspieler (in dem Fall die Spieler des MSV) auf die Balleroberung und Umschaltmomente lauern können).

    Genau deswegen machte es auch Sinn, die Halbverteidiger nach innen lenkend anzulaufen (denn dann spielen sie dahin, wo man erobern möchte). Allerdings kam es selten zu wirklich klaren Balleroberungen. Die zentralen Lauterer Spieler wussten natürlich um die Gefahr, ließen meist klatschen oder es wurde drumherum oder oben drüber gespielt. Trotzdem kann man das als Erfolg verbuchen, einfach weil man dem Gegner die attraktivsten Angriffswege durch die Mitte damit versperrte.

    Insgesamt war die Arbeit gegen den Ball in der ersten Halbzeit eher etwas abwartend und passiv, dafür aber ausreichend kompakt und stabil, und auch nicht zu kräfteverschleißend und wild. Der Nachteil dieser Ausrichtung war, dass man in höchsten Zonen kaum Balleroberungen hatte, den Gegner wenig stresste und Lautern in der Aufbaulinie relativ ungestört zirkulieren konnte. Das wurde dann zur zweiten Halbzeit geändert. Man gönnte Lautern den ruhigen Ballbesitz nicht mehr, lief aktiver an und lenkte auch stärker zur Seite als zur Mitte. Da der MSV auch im Ballbesitz positionell mutiger wurde und Lautern mit der Führung im Rücken vielleicht etwas absichernder spielte, kippte das Spiel ein wenig in unsere Richtung. Während Lautern in Halbzeit 1 eine Spur aktiver wirkte, war die zweite Halbzeit von unserer Seite dominanter.

    Interessant auch, dass Lautern trotzdem versuchte ein paar Mal hoch anzulaufen, wir das aber sehr gut (durchs Zentrum) umspielt bekamen. In meinen Augen auch ein Verdienst der 1-2-Staffelung im Mittelfeld (die Achter können sich aus höheren Räumen dynamisch mit Tempo anbieten) und dem aktiven Freilaufen von Pusch und Frey.

    Als Fazit würde ich sagen, dass HS aus taktischer Sicht keine Revolution vollzogen, sondern eher an kleinen Details gefeilt hat. Die Formation im Ballbesitz wurde geändert um dass Übergangsspiel zu verbessern, gegen den Ball passte man sich erst dem Gegner und zur Halbzeitpause dem Spielverlauf an. Das sind alles nachvollziehbare Schritte, die gewürzt mit der emotionaleren Ansprache und dem Trainerwechseleffekt zu einem gutem Spiel geführt haben. Ich denke wirklich, dass Lautern in der derzeitigen Verfassung nicht leicht zu spielen ist und wir eigentlich in allen Spielphasen Antworten hatten.

    Kein Grund übermäßig euphorisch zu sein, aber sein Handwerk versteht der neue Mann anscheinend auf jeden Fall. Eine Prognose inwieweit er die Entwicklung auch in Zukunft positiv gestalten kann, traue ich mir aber nicht zu. Dafür braucht er langfristig den Rückhalt der Mannschaft und des gesamten Vereins. Und daran soll es beim MSV ja schon mal gehapert haben... ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 26 Oktober 2021
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  23. FalkenseeZebra

    FalkenseeZebra Landesliga

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    Vorzügliche Analyse, die ich auch sofort unterschreiben würde. Allerdings sehe ich im Gegensatz zu Dir, Schimanski, den neuen Spielplan schon als einen revolutionären Schritt bezogen auf die Mannschaft und auf damit auch auf den Verein. Alleine Pusch und Frey neue Aufgaben zuzuordnen, ist für mich schon revolutionär. Solange Hagen punktet, wird es keinen Gegenwind geben. Ich bin gespannt, welche Schritte er gegen andere Mannschaften, die ein anderes System pflegen, plant. Zumindest steht da mal einer an der Linie, der eine klare Spielidee im Hinterkopf hat. Ob sich die durchsetzen lässt, hängt natürlich von vielen Faktoren ab (Verletzte, Tagesform, Spielglück usw.). Warten wir mal ab, die Herkulesaufgabe Lautern jedenfalls wurde bravourös erledigt.
     
  24. Zebrafohlen_1902

    Zebrafohlen_1902 Kreisliga

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    Eine große Änderung im Spielaufbau (vor allem in Hz1) war meiner Meinung nach auch, dass die AV‘s dann vor den eigenen IV‘s standen, um dann den Ball in die diagonalen Halbräume zu verlagern. Das hat jedoch mal besser und mal schlechter geklappt. Benötigt wohl noch etwas Zeit, weil es ja schon etwas anderes ist. Diese Form kann dadurch evtl erklärt werden, dass man extra die 1 vs 1 Duelle auf den Außen erzwingen wollte, weshalb die AV‘s Platz machen mussten.
    Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz und ich bin gespannt, ob man so eine Form des Spielaufbaus nochmal sehen wird.
     
  25. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Bitte hier eng am Thema bleiben. Sprich: Taktische Diskussionen.
     
  26. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Hat für mein Dafürhalten u.a. auch deswegen nicht immer die erhoffte Wirkung erzielt, weil Gembalies leider wiederholt auf dem rechten Auge blind war - natürlich wurde, wenn er dann passte, auch wiederholt abgebrochen - aber Abbrechen ist keine Sünde. Es geht im Kern um Bewegung. Ansonsten gutes Spiel von Gembalies.
     
  27. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Aus dem Expected Goals-Thread:

    Was sich unter Hagen Schmidt nach meiner Wahrnehmung geändert hat:

    1) Balleroberungen im Mittelfeld. Er läuft zwar nicht hoch an wie unter Dotchev in dessen Hochphase (deswegen ist es etwas passiver und wirkt im Kern statischer), aber er lenkt besser in die Räume, wo wir erobern können. Auch gegen Halle hatten wir etliche Balleroberungen im Mittelfeld. Leider sind wir daraus nicht so gut ins Umschalten gekommen (wohl auch weil wir ersatzgeschwächt waren). Also schlägt sich das nicht in xG, Torchancen und Toren nieder. Aber es ist planvoller als zuletzt unter Dotchev und es ist eine Basis auf der man Verbesserungen erwarten kann. Selbst Lettieri hat es geschafft, dass wir irgendwann mehrere Umschaltore geschossen haben. Dass der Kader dazu nicht unbedingt optimal passt, sehe ich auch so. Aber anscheinend sieht Schmidt darin mehr Potential als im hohen "Jagen". Mit diesem Ansatz hat Dotchev den Klassenerhalt geschafft. Allerdings wurde er nicht nachhaltig gelebt (warum auch immer).

    2) Im Ballbesitzspiel wird das Zentrum und die Halbspuren häufiger gesucht (und gefunden). Da bietet der Kader für mein Empfinden schon eine passable Qualität. Stierlin, Bakalorz, Frey und Pusch sollten das mit der Zeit eigentlich so gut umgesetzt bekommen, dass man auch darüber xG, Torchancen und Tore gesteigert bekommt. Unter Dotchev war es zuletzt sehr hilflos und improvisiert. Deswegen wurde auch so viel hintenrum gespielt. Die Mannschaft sollte das Spiel über den Ballbesitz dominieren und beruhigen, hatte aber kaum Ideen wie sie ins letzte Drittel kommt. Auch hier erkenne ich unter HS den Willen, es besser zu machen.

    Das Problem ist im Moment allerdings, es schlägt noch nicht bis vorne durch und es ist (noch) zu fehlerbehaftet, so dass wir dem Gegner immer wieder selbst Ballgewinne im Zentrum ermöglichen, woraus dieser dann kontern kann. Hier ist ein aggressives Gegenpressing die beste Möglichkeit die Ballverluste aufzufangen und gegnerische Konter zu unterbinden. Das hat HS in den ersten Tagen auch exzessiv gechoacht und eingefordert (im Training und im Spiel gegen Hellas). Leider fand ich das Gegenpressing gegen Halle auch nur so lala und schwächer als ich erwartet habe.

    3) Bei der Bewertung des Gegenpressing muss man zwei Dinge klar voneinander trennen:
    • Der Impuls nach Ballverlust sofort zu verdichten und zu attackieren. Das findet viel in den Köpfen der Spieler statt. Den Impuls kann man in Spielformen trainieren, aber es gehören auch so Grundtugenden wie "Wollen" und "Bereitschaft" dazu (übrigens genau wie beim hohen Jagen). Wenn das schon jetzt, im dritten Spiel unter HS nachlässt, wäre das fatal.
    • Die Staffelung: Ein kurzpassfokussierte Ballbesitzspiel und Diagonalität (zu Absicherung des Rausrückens) sind schon mal eine gute Basis. Beides ist unter HS etwas besser geworden. Aber es hat auch viel mit Bewegung abseits des Balles zu tun. Sowas kann man in Videoanalysen aufarbeiten und in Spielformen trainieren. Hier vermute ich das größte Problem in Halle. Die Mannschaft stand (auch wegen des tendenziell vertikaleren Ansatzes) oft zu weit auseinander, um effektiv gegenzupressen.
    Mit einem Ballbesitzmonster wie Schnellhardt wäre das Gegenpressing nicht ganz so wichtig, einfach weil du weniger Ballverluste hast. Frey, Stierlin und Pusch sind war auch ok, aber grundsätzlich nicht oberstes Regal. Die Fehlerquote war in Halle einfach zu hoch. Bakalorz wird unserem Spiel aber gut tun. Sowohl im Gegenpressen als auch im Auflösen von Drucksituationen.
     
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  28. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    @Schimanski Was ich etwas irritierend fande, war das rausrücken von Gembalies und Steurer gerade in der Anfangsphase. Beide haben ihren ballführenden Gegenspieler quasi bis zur Mittellinien verfolgt. Ich denke das ist so gewollt, war in diesen Situationen meiner Meinung nach aber völlig unnötig da wir im zentralen Mittelfeld sowieso personelle Überzahl hatten. Ich hoffe nicht das dies wieder in Richtung vergangener Tage geht, ehrlich gesagt bin ich froh gewesen, dass unsere Innenverteidiger unter Dotchev nicht mehr rausgerückt sind sondern eher zur Seite gearbeitet haben und die Sechser in der Zentrale die Gegenspieler außerhalb des Sechszehners übernommen haben.

    Grundsätzlich werden wir aber auch mit der Rückkehr von Bakalorz und Bakir meiner Meinung nach immer noch das Problem haben, dass unsere Außenbahn kein Tempo besitzt. Der Grund wieso man Pusch auf Außen gezogen hat liegt ja im Endeffekt in der technischen Schwäche von Ajani. Zuletzt durfte Bakir dort ran, der sicherlich zumindest mehr Tempo mitbringt als Pusch und ebenfalls über eine feine Technik verfügt, aber für mich nicht den Eindruck macht als wenn er sich auf dem Flügel wirklich wohlfühlt. Er neigt dazu nicht das Eins gegen Eins auf der Linie zu suchen und die Breite des Spiels zu nutzen, sondern in die Mitte zu ziehen und sich in den Halbräumen aufzuhalten, das hat mir auch bei Ajani schon stark missfallen.

    Auch sehe ich in Ademi nicht den Stürmer Typen der den Torwart oder die gegenerischen Innenverteidiger früh anläuft, selbst wenn man ausnahmsweise mal sehr hoch steht. Klar ist das eine Kopfsache, aber das bekommst du bei Ademi nicht mehr rein, diese Spielweise liegt ihm die ganze Karriere nicht. Alleine gegen Halle hätte man den Torhüter viel mehr unter Druck bringen müssen, denn in den seltenen Fällen hat er jeden Ball ins Aus geschlagen. Da wird mir zu halbherzig agiert, meistens läuft ein Spieler an und der zweite stellt nur zu, keiner der beiden geht aber wirklich entschlossen aktiv in den Zweikampf um den Ball auch zu gewinnen.

    Was wünsche ich mir da Spieler wie Vermeij und Daschner zurück, der eine weil er anläuft und keinen Ball verloren geht, der Andere weil er das Spielverständnis und die Technik mitbringt Situationen auf engstem Raum aufzulösen.

    Sollten wir im Winter 2-3 Spieler nachverpflichten können, was zwingend notwendig ist, würde ich den Fokus auf die Offensive setzen und für die Außenbahn als auch für den Sturm/das offensive Mittelfeld Spieler holen, die technisch stärker sind und besser in Schmidts Ansatz passen. Mit mehr Tempo und spielerischer Qualität auf den Außen und in der Offensivzentrale könnte Schmidt seine Idee hier umsetzen. Defensiv traue ich ihm zu mit dem vorhanden Personal zumindest auf einem soliden Gegentor Niveau die Saison zu beenden, da ich defensiv an Verbesserungen durch Automatismen glaube und man jetzt schon erkennt das der neuen Ansatz der Defensive gut tut. Offensiv wird es meiner Meinung nach mit dem bestehenden Personal sehr schwierig nachhaltig seinen eigenen Stempel aufdrücken zu können um sich nicht nur von Spiel zu Spiel zu retten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1 November 2021
  29. shanghai

    shanghai 3. Liga

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  30. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Der Punkt ist halt, was der Trainer mit dem Anlaufen erreichen will. Da gibt es ja verschiedene Ansätze....

    • ich stresse und nerve den Gegner, geben ihm keine Ruhe beim Spielaufbau, mache ihm die Dominanz streitig. Das macht vor allem gegen spielstarke Teams, die aus dem Ballbesitz gefährliche Lösungen haben, Sinn (wie wir es zu Beginn unter Lieberknecht waren). Einfach, um denen ihre Stärke und Spielidee zu nehmen.
    • ich zwinge den Gegner durch das Anlaufen zum lang schlagen (kann auch in Verbindung mit 1) genutzt werden). Wenn ich mir sicher bin, dass ich diese langen Schläge einsammeln und behaupten kann und dann selbst aus dem (tiefen) Ballbesitz Lösungen habe, ist das sinnvoll.
    • ich spekuliere auf die Balleroberung weit vorne, um daraus schnell umzuschalten. Dafür ist das hohe Anlaufen und Jagen in meinen Augen nicht so gut geeignet, weil nutzbare Umschaltsituationen einfach zu selten entstehen. Oft werden die Bälle dann vom Gegner geschlagen oder man blockt die Bälle ins Aus oder ähnliches. Selbst wenn man die Bälle doch erobern kann, hat man oft einen schlechten Winkel zum Tor oder ist zu nah dran, um Mitspieler noch in die Tiefe zu schicken. Torchancen entstehen daraus nach meiner Wahrnehmung eher selten.
    • wenn man gefährlich umschalten will, ist es besser, die Bälle etwas weiter hinten zu erobern und dann noch Mitspieler zwischen Eroberung und Tor zu haben, die man in die ungeordnete Formation des Gegners bedienen und schicken kann. Um das zu erreichen, müssen und sollen die Stürmer gar nicht erobern, sondern nur lenken. Die Eroberung findet dahinter (meist durch die zentralen Mittefeldspieler) statt.
    Ich vermute, dass Schmidt im Moment eher den letzten Punkt im Sinn hat. Dazu passen auch die zwei Achter (die man z.B. direkt gegen eine gegnerische Doppel-Sechs stellen kann). Aber, ich gebe zu, dass mir das alles noch zu unscharf ist, als das ich mir da sicher bin. Vielleicht mischt er auch verschiedene Aspekte und möchte variabel auftreten. Das werden die nächsten Wochen zeigen.

    Was ich aber eigentlich sagen will: Man sollte klar wissen, was man mit dem Anlaufen erreichen will, um darüber zu urteilen, ob ein Spielertyp dazu passt. Zur letzten Lösung ist Ademi z.B. sicher keine schlechte Wahl...
     
    Zuletzt bearbeitet: 1 November 2021
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  31. MSV-Türke

    MSV-Türke Kreisliga

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    Was mir gestern beim Spiel aufgefallen ist, das unsere Außenverteidiger bei gegnerischen Angriffen ins Zentrum gerückt sind. Besonders auffällig war da bei Feltscher, der immer wieder einen kurzen Sprint zum ballführenden Verteidiger hinlegte, diesen dann aber unterbrach um im Zentrum alles zu verdichten. Der ballführende Verteidiger wurde dann vom 8er oder den Außenstürmer gestört.

    Also zumindest fiel es mir nur so auf. Keine Ahnung wie @Schimanski es gesehen. Kenne mich leider nicht so gut mit Taktik aus
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 November 2021
  32. Zebrainho

    Zebrainho Landesliga

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    genau. Der Becker von Berlin war auf deren links Aussen immer frei und wurde angespielt....Rolf blieb aber stur im Zentrum als rechter V...obwohl nur zwei Berliner Angreifer da waren und wir mit der Viererkette in klarer Überzahl...hab ich auch nicht verstanden. Denke aber, das war Vorgabe.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 November 2021
  33. freak01

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    Mir ist das gleiche aufgefallen. Sind die IV dann vorgerückt? Da habe ich nicht drauf geachtet. Sonst wären ja quasi 5-6 Spieler auf einer Linie gewesen.
     
  34. Rupert E. Riebenstein

    Rupert E. Riebenstein Ribbenist

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    Dass die AV sehr eng standen meine ich schon gegen Lautern gesehen zu haben. Ich vermute daher, dass es Teil der Schmidtschen "Spielidee" :hrr: ist.
     
  35. Heisenberg2007

    Heisenberg2007 Bezirksliga

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    das schönste ist einfach wir haben mal wieder eine spielidee :-) ...... vor HS wirkte es her so jeder macht das was er will
     
  36. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Fand das sehr spannend gestern - Nominell im 4132 haben wir das sehr variabel gespielt, standen defensiv fand ich fast häufiger 4 3 3 wobei der Zentrale Mitteolfeldspieler zu der Seite wegkippte für die sich der Gegner entschied um den Weg zurück in die Mitte wieder zu zu machen. Muss ich sagen finde ich in der Draufschau extrem mutig, weil man ständig in bewegung sein muss - aber es hat Viktoria viel Tempo gekostet, die mussten sehr oft abbrechen. Offensiv haben wir einen zusätzlichen Spieler vorgeschoben, in der ersten Kette die Robustheit und in der zweiten die Ballsicherheit betont - das erlaubte lange Bälle und Ablagen und ein deutliches Pressing auf die 2. Bälle - auch das hat gut funktioniert.

    Was passiert jetzt am Ende? Warum geraten wir da plötzlich wieder mehr unter Druck, obwohl wir in Überzahl sind.

    Sehe zwei Hauptgründe:

    Wichtigster ist für mich Ermüdung und damit ein Spannungsabfall: Unsere Laufwege sind so wie ich das sehe immer noch sehr ähnlich - aber wir sind fast immer einen Schritt zu spät - das gab es in HZ 1 auch MAL, aber spätestens beim 3. Abspiel waren wir dran, jetzt fehlen teils bis zu 2 Meter.

    2. Grund: Viktoria baut zwar breit auf - was im quasi 4 3 3 immer aufwändig zu verteidigen ist, gibt im letzten Offensiven Drittel die Außen aber quasi auf und geht immer wieder mit längeren Bällen direkt aufs Zentrum und die Halbräume. Hier ist durch unsere Laufwege immer wieder etwas Raum und da sind die Berliner am Schluss dann etwas antrittsschneller - dafür wohl auch die zwei offensiven Wechsel. Das war aus meiner Sicht schlicht eine gute Antwort auf unseren Spielansatz.

    Wie im "Vor dem Spiel"-Thread gechrieben finde ich richtig klasse, dass wir uns getraut haben, uns spielerisch der Viktoria anzupassen, nicht mit dem Kopf durch die Wand gegangen sind, sondern sie gezielt bei den Schwächen gepackt haben. Dazu gehört die Reaktivierung Flecksteins, der einfach in so einem engen Spiel Ruhe ausstrahlt und Ballsicher agiert. Dann haben unsere 5 Offensiven einen Mörderjob gemacht. Das waren ständig kreuzende Laufwege über 90 Minuten, vorstoßen, fallen lassen, abkippen. Mega-Pensum. 4-Kette hinten dran über weite Strecken sehr konzentriert und abgeklärt.

    An dem Spiel gebe ich viel vom Sieg auch an den Trainer. Aber bin wie immer offen für andere Wahrnehmungen.
     
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    Ich habe nur die erste Halbzeit und die letzten zehn Minuten gesehen. Leider bin ich im Moment durch Arbeit und die eigene Mannschaft so eingespannt, dass ich nicht dazu komme, dass Spiel nochmal komplett "in Ruhe" anzuschauen.
    Grundsätzlich passt die 4-4-2-Raute/4-3-3 wohl noch am besten zum Kader. Ich spiele das mit meiner Mannschaft diese Saison auch und kenne Stärken, Schwächen, Probleme und Potentiale ganz gut, denke ich.

    Von dem, was ich gesehen habe, war ich nicht 100%ig überzeugt. Anlaufen und Lenken fand ich etwas unscharf (kann natürlich auch Absicht, sprich Variabilität gewesen sein), so dass wir hinter der ersten Linie dann doch oft einen Schritt zu spät waren. Darüber hinaus fehlten mir etwas die Balleroberungen im Zentrum (wo die Raute Überzahl hat). Ich denke, da ist noch Potential es besser zu machen.

    Zudem fand ich im Ballbesitz Freilaufverhalten, Bewegungsspiel und Abstimmung etwas verkrampft (wohlgemerkt in den 55 Minuten, die ich gesehen habe). Das lag natürlich wohl auch an der sportlich prekären Situation. Aber auch hier kann man es eigentlich besser machen, weil die Raute potentiell eine ziemlich perfekte Struktur für ein gutes Ballbesitzspiel bietet.

    Ich freue mich auf jeden Fall tierisch, dass HS sich nicht auf klassische Abstiegskampfprinzipien wie Mauern und Stabilität fokussiert, sondern einfach das spielt, wo der Kader sein größtes Potential hat. Interessant ist auch, dass er Fleckstein wieder aus der Versenkung geholt hat. Gab es da nicht schon mal einen Trainer, der auf Tobias, die Solo-Sechs und zwei Achter gesetzt hat? War das nicht der Trainer, der auch mit der Begründung vor die Tür gesetzt wurde, dass er sich nicht an die 4-4-2/4-2-3-1-Vorgaben des Vereins gehalten hat? Egal. Schnee von gestern. Jetzt Hagen Schmidt!
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 November 2021
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  38. BrianMolko73

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    Schade…denn die Zeit von der 46.min bis zur 80.min war gestern eigentlich die beste Phase des MSV.
     
  39. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Hat mein Sohn auch gesagt. Er schrieb mir per WhatsApp: "Die spielen endlich mal Fussball." Vielleicht schaue ich es mir morgen nochmal an...
     
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    In dieser Phase hatte man tatsächlich auf einmal das Gefühl, das Wald und Grlic wahrscheinlich gehabt haben werden, als dieser Kader dann so stand. Für mich der Mann, bei dem die ganze Taktik zwangsläufig zusammenlaufen muss, und es in dieser Phase eben auch tat: Aziz Bouhaddouz!
     
  41. number08

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    Ich bin etwas verwundert über die genannten Aufstellungen. Ich habe eindeutig ein 4-1-2-1-2 gesehen. Stierlin war hinter unserer 8, in dem Fall Frey und Stoppelkamp. Stoppelkamp war deutlich mehr im Mittelfeld wieder zu finden. Vor den 8ern war Pusch als 10er und dann beide Stürmer. Besonders im Angriff waren die außen nicht vertreten sondern unsere Stürmer sind ausgerückt. Besonders auffällig hier die hohen Seitenwechsel von Pusch auf einen der Stürmer die dann etwas mehr nach außen gezogen haben. Bin ich der einzige der das so gesehen hat? Für mich war eindeutige zu sehen dass wir nicht mit klassischen Flügelspielern gespielt haben.
     
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  42. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Ich finde die Tiefen der Aufstellungsanalyse sehr kompliziert. Und gewisse Überschneidungen sowie zig Variationen im Bezug auf Einzelaufgaben im Spielverlauf führen natürlich dazu, dass verschiedene Medienanbieter schon verschiedene Grundaufstellungen von der Ausgangslage her anbieten. Und wenn es so ist wie gestern bei uns, dass die Fünf vorne praktisch in Ballbesitz ständig rotieren, wird es nochmal komplizierter. Ich würde den prinzipiellen Unterschied zwischen Schmidt und Dotchev jetzt zunächst mal daran festmachen, dass wir im Angriffsspiel mehr Tiefe haben, statt handballartig den Strafraum zu belagern, die Leute vorne ausdrücklich mehr Freiheiten, unsere Konteranfälligkeit und die Anzahl der Unforced Errors durch mehr Kompaktheit verbessert wurde. Die Fehleranfälligkeit bei Dotchev rührte für mich von dem ausgeprägten 4-2-3-1 her, für das diese Fehler eben typisch sind.

    Ein 4-1-2-1-2, das du ansprichst, ist aber ziemlich genau, glaub ich, das Raute-4-4-2 von @Schimanski in anderer Schreibweise...
     
  43. Zebranachbar

    Zebranachbar Regionalliga

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    Das nervt jetzt langsam ein bisschen. Wir wissen alle, dass du Hyper Torsten magst. Dabei müsstest du dann aber auch mal erwähnen, dass TL mit einem völlig anderen Kader klar kommen müsste. Aus der Vierkette war Fleckstein der einzige, der gestern dabei war. Überhaupt waren doch nur Weinkauf, Fleckstein und Stoppelkamp dabei, die auch unter TL gespielt haben.

    Ein bisschen verklärst du diesen Mann auch.

    Edit. Sorry, dass ich ausgerechnet dich rauspicke, aber diese entdlosschleife dieser Situation ist einfach müßig.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 November 2021
  44. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ja, so meine ich es auch. 4-1-2-1-2 ist 4-4-2-Raute. Gegen den Ball hat der Zehner etwas hoch- und die Achter etwas tiefer geschoben, so das es zu 4-3-3-Staffelungen kam. Der Unterschied zum "normalen" 4-3-3 ist der zentrale Spieler der vorderen Dreierkette. Das ist kein klassischer 9er, sondern halt ein zentraler Mittelfeldspieler wie Pusch.

    Es geht nicht um Torsten. Es geht um die inkonsequente strategische Ausrichtung des Vereins. Ich erkenne viel Parallelen zwischen Lieberknecht und Schmidt. Viele Dinge, die man Lieberknecht vorgeworfen und auch als Grund für die Freistellung angeführt hat, macht Schmidt jetzt genauso. Und Wald stellt sich gestern in der Halbzeitpause hin und erklärt man habe sich für Schmidt vor allem wegen seine Präsentation und Analyse ausgewählt. Das alleine ist schon widersprüchlich genug und ein Schlag ins Gesicht von Lieberknecht. Dazwischen hat man aber noch einen Trainer Marke "Rumpelstilzchen" und einen Marke "Erfahrung" eingestellt. Muss Wald doch selbst merken, dass das in Sachen Trainerwahl maximal wankelmütig ist. Wählt er seine Teamleiter bei Krohne auch so aus? Jedes halbe Jahr mal was Neues und das Gegenteil vom Vorgänger probieren...
     
  45. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ja. Ich kann das nachvollziehen und es nervt mich genauso. Ich versuche mich - trotz aller Emotionen - mit meinen Posts in Richtung Grlic und Vereinsführung auch zurückzuhalten. Oft formuliere ich Kritik sogar indirekt und verzichte auf Namen.

    Aber - um dir ein Beispiel zu nennen wieso ich es hier im Thread wieder aufgekocht habe - ich hatte gestern lose mit Michael Wildberg Kontakt. Es dürfte außer Frage stehen, dass er eine gewisse Fussballexpertise besitzt und schon viele MSV-Spiele gesehen hat. Hey, er schreibt Bücher über den MSV. Natürlich nicht mit Taktikschwerpunkt, aber ihm war nicht bewusst, dass es formativ und strategisch in vielen Punkten wieder Parallelen zur Lieberknecht-Zeit gibt. Wir hatten den Kontakt zwar zwei, drei Stunden nachdem ich den Post verfasst habe, aber seine Reaktion hat mir verdeutlicht, dass es nicht falsch war den Vergleich zu Lieberknecht nochmal "aufzukochen" (und damit muss auch gut sein).

    Natürlich will ich nicht behaupten, dass Lieberknecht und Schmidt genau das Gleiche machen. Da gibt es sicherlich auch in Dingen, die nichts mit Taktik zu tun haben (wie Menschenführung z.B.), einige Differenzen. Was mich stört und wo ich mich als Fan für dumm verkauft fühle ist, dass damals über einige - zum Teil halboffizielle - Kanäle kommuniziert wurde, dass der Bruch mit der vielbeschworenen Spielidee (Stichwort Kladde) und die mangelnde Durchlässigkeit zum NLZ ein Grund war, wieso man sich von Lieberknecht getrennt hat. Und jetzt macht es der Neue wieder genauso anders.

    Mal ganz provokant gefragt. Was passiert eigentlich in zwei, drei Monaten wenn sich dieser (Taktik-)Trend bestätigt? Ändert das NLZ seine Inhalte und passt sie an den neuen Cheftrainer an? Schmidt als ehemaliger NLZ-Leiter in Halle wird genau wissen wovon er redet und worauf es ankommt. Der hat einen ganzen anderen Blick darauf als z.B. Dotchev. Aus Halle wurde übrigens berichtet, dass Schmidt sich nicht zu schade ist, die Konfrontation mit dem Verein zu suchen, wenn die Durchlässigkeit nicht gegeben ist. Zugegeben, in Halle stand er auf der anderen Seite. Aber wenn Wald in Verbindung mit der Schmidt-Verpflichtung von Perspektive spricht, muss Schmidt als Cheftrainer auch das Thema Durchlässigkeit und Vereinsspielidee in den nächsten Wochen und Monaten angehen. Grlic kann das ja nicht (sorry für diese Spitze ;) )

    Gerade per Zufall den ersten Post auf dieser Seite nochmal gelesen:
    He did it :cono:
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 November 2021
  46. CEO51

    CEO51 Landesliga

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    Die Raute liebe ich seit den alten Bremer Zeiten.
    Was wollen Zuschauer mehr als einen tollen 10er sehen mit Zuckerpässen in die Spitze? Zu zwei Stürmern?
    ME zählt die Raute doch auch zum 442 und wäre somit mit dem NLZ-Konzept bei entsprechender Auslegung kompatibel.
    Zugegeben, auf dem Papier, denn ohne Förderung der Eigenschaften eines 10ers bringt es im NLZ nichts.
     
  47. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    ...und noch eine Sache, die ich gerne loswerden bzw. ggf. auch diskutieren würde:

    Im Podbolzer-Podcast sprach Oliver davon, dass Schmidt die Zwei-Stürmer-Taktik genutzt hat, um Abnehmer für die langen Bälle zu haben. Das ist sicherlich nicht falsch, aber ich glaube dennoch, dass das nur Plan B war. Ich kann mich an mehrere Situationen erinnern, wo Weinkauf den flachen Spielaufbau einleiten wollte, Berlin aber über den ganzen Platz im 1 gegen 1 verteidigt und praktisch alle MSV-Spieler in Manndeckung genommen hat. Leider fehlte in der derzeitigen Situation (noch?) der Mut sich freizulaufen oder über Rochaden Räume freizuziehen. Wenn Schmidt gut ist, wird er das aber angehen und den Mut einfordern. Entscheidend ist aber: Für mich wurden diese langen Bälle vom Gegner provoziert. Denn, wenn du überall auf dem Platz 1 gegen 1 stehst, machst du das auch in letzter Linie. Bälle auf unsere zwei Stürmer waren also eine gute Möglichkeit fast die gesamte Berliner Mannschaft zu überspielen und leicht vors Tor zu kommen.

    Grundsätzlich teile ich aber seine Einschätzung, dass die drei "hohen" Spieler zum einen für eine etwas luftige Verteidigung sorgten, zum anderen aber auch immer wieder eine gute Basis für schnelles Umschalten waren, weil man vorne viel Personal hatte. Das ist auch meine Erfahrung mit der Raute. Die Expected Goals sind dann auch auf beiden Seiten entsprechend hoch...

    Die Raute wurde damals vom ballorientierten, diziplinierten 4-4-2-Pressing und Umschaltfussball vernichtet. Es war einfach, die Rauten-Mannschaft spielen zu lassen, gut zu verschieben, in den entscheidenen Momenten zuzupacken und die Raute über die offenen Flügelräume auszukontern. Im Moment geht der Trend wieder mehr dahin, Lösungen mit Ball gegen den Pressingtrend zu finden. Also einfach besser Fussball zu spielen und die Kontergefahr durch intensives Gegenpressing und veränderte Rückraumabsicherung zu reduzieren. Also eigentlich der normale Verlauf in einer Entwicklung. Es gibt immer wieder neue Ansätze erfolgreich zu sein, die dann immer mehr Mannschaften übernehmen, woraufhin sich "moderne" Trainer dann Dinge einfallen lassen, gegen die Mainstream-Entwicklung wiederum neue Lösungen zu finden.

    Eine Raute wie Bremen sie damals gespielt hat, hätte heute kaum mehr Chancen zu bestehen, denke ich. Geblieben ist trotzdem das Potential für "schönen" Fussball.
     
  48. chuckweazel

    chuckweazel 3. Liga

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    Ich — als Laie — habe den Eindruck, das wir fachlich schonmal einen guten Fang an der Seitenlinie gemacht haben.

    Das zentrumlastige Spiel, ist auch für mich, seit Beginn der Saison, der eigentliche Weg den wir schon früher hätten einschlagen müssen.

    der Kader bietet einige unkonventionelle spielertypen.

    wir haben wenig klassische außen, dafür aber viel Qualität im Zentrum bzw. Auch vorne drin mit Aziz und Ademi zwei Stürmer, die sowohl körperlich als auch am Boden stark sind.

    Pusch, Bakir und stoppel sind alle drei eher der Typ Freigeist.

    dazu im Zentrum mit frey, Baka und Stierlin drei laufstarke Spieler, die Box to Box spielen können bzw. Stierlin die klare Absicherung. (Wenn einer der beiden 8er fehlt, springen Stoppel oder Pusch ein)


    vorne können Stoppel, Bakir und Pusch den kreativen Part übernehmen bzw.
    Im 4—1—2—1—2, dann pusch, stoppel oder Bakir auf der 10 — davor dann ademi und Aziz — oder man setzt Z.b. Pusch als den klaren spielgestalter ein und spielt dann mit Stoppel oder Bakir als hängende spitze und vorne dann entweder Aziz oder Ademi (wenn man nicht immer beide bringen will).

    das ergibt für mich mit dem Kader am meisten Sinn.

    so ungefähr hatte ich mir das auch persönlich gedacht — vor 2 Jahren unter TL haben wir mit Ben Balla und Albutat schon mit zwei ungewöhnlichen 6—8ern gespielt und auch vorne das Tempo durch die technische Rafinesse ausgeglichen.

    Das war auch schon ein eigener Ansatz.

    Jetzt steht mit Schmidts „Raute“ vielleicht der nächste in den Startlöchern und ich hoffe man verkackt das nicht auch wieder.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9 November 2021
  49. Robbe1967

    Robbe1967 3. Liga

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    Schmidt hat doch seinem Antritt gesagt, dass er schon eine feste Vorstellung von einem Spielsystem hat, aber zuerst mal schaut, was die Mannschaft spielen kann und welches seinem System am nächsten kommt.
    Das unterscheidet ihn aber Gott sei Dank vom erfolglosesten Trainer der letzten Jahre TL. Dieser hat die 2. Liga doch einfach nur weggeschenkt.
     
    Hinterland-Zebra und Hacke gefällt das.
  50. Gonzo 28

    Gonzo 28 Bezirksliga

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    Du meinst sicher Michael. Ich hatte auch direkt gedacht, dass es so primär nicht vorgesehen war, sondern alternativ erlaubt war, wenn sich die Möglichkeit zur flachen Eröffnung nicht ergab oder mit zu viel Risiko verbunden war. Die hohen Bälle wurden ja auch mit zunehmender Spieldauer reduziert, weshalb ich die Hoffnung habe, dass Hagen in der Entwicklung zunehmend den flachen Aufbau nutzen möchte.

    Ich fand, auch wenn es eine gute Möglichkeit war, die Berliner Ketten/ Manndeckung zu überspielen, wir bei zunehmend flachen Aufbau auch deutlich sicherer wurden und die Berliner Chancen abnahmen. Anfänglich haben sich die Berliner mit ansprechendem Kurzpassspiel einige gute Chancen erarbeitet. Nach etwa 30min mit zunehmender Dominanz und mehr Ballbesitz hatte ich eher das Gefühl, der erste Treffer müsste auf der richtigen Seite fallen.
     
    yogi und Schimanski gefällt das.

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