Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Dieses Thema im Forum "MSV Profibereich" wurde erstellt von Omega, 29 März 2015.

  1. Zebra Libre

    Zebra Libre 2. Liga

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    Ich fänd einfach super, wenn wir jetzt einen Trainer gefunden haben, der flexibel auf alle Spielsituationen reagieren kann und nicht nur stur sein kleines 1x1 durchzieht. Und wenn es hohe, lange Bälle sind, die dann manchmal zum Ziel führen, soll mir das auch sehr recht sein.
     
  2. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Yup!
    Hier mal ein Video von meiner Mannschaft wie man Manndeckungen bespielt. Am Ende fehlt nur das Tor ;)

    Es war zwar schlussendlich auch ein langer Ball, aber man hätte durch die Rochaden ggf. auch eine Lücke für ein flaches Zuspiel finden können.
    Diese Rochaden hat der MSV am Samstag zu wenig gemacht (wobei da natürlich auch die fehlende Lockerheit aufgrund des Ergebnisdruckes eine Rolle spielt).
     
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  3. Gonzo 28

    Gonzo 28 Bezirksliga

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    @Zebra Libre
    Durchaus ist es wichtig taktisch flexibel agieren zu können. Anfänglich waren die hohen Bälle für unsere Mannschaft wohl auch ein Mittel, die Verunsicherung zu überwinden und erst einmal ins Spiel zu kommen (zumal wir in der Aufstellung ja auch zwei gute Zielspieler dafür hatten). Dennoch sollte man eine Grundidee verfolgen und im Training schwerpunktmäßig vertiefen.

    Mein Eindruck ist, dass der xG Wert der Berliner sich vor allem aus der ersten halben Stunde nährt. Der Platzverweis erschwert dann eine Bewertung, aber auch vor dem Platzverweis haben wir zunehmend die Dominanz erhöht, die hohen Bälle reduziert und deutlich weniger Chancen zugelassen. Im System 4-4-2 Raute haben wir, denke ich, auch die nötige Qualität an Spielern (insbesondere, wenn Bakalorz zurück ist), um flach, vertikal aufzubauen.

    Am Samstag hat es ja mit den hohen Bällen recht gut funktioniert (im Gegensatz zu vielen anderen Spielen). Dennoch führt es naturgemäß zu vielen Ballverlusten. Und da wir danach das Chancenverhältnis deutlich zu unseren Gunsten entwickelt haben, meine ich, dass der flache Aufbau auf Dauer zielführender ist. Was aber taktisch notwendige Anpassungen nicht ausschließt.
     
  4. Stygeros

    Stygeros Regionalliga

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    Jetzt Mal fernab der hier schon zu Tode gerittenen Diskussion.

    Ich finde das die Grundordnung im Spiel sehr variabel ist und das nehme ich beim MSV in dieser Form zum ersten Mal wahr.

    Gegen den Ball im Pressing war das ein 4-3-3 wobei Stoppel und Frey die Flügel abgedeckt hatten, weil Feltscher und Bretschneider die Halbräume abgesichert haben.

    In der Phase war Pusch vorne als 3.Stürmer zentral unterwegs während Ademi und Aziz auf die Halbräume gehen.

    Stierlin macht in der Phase das Zentrum alleine (und das ziemlich überragend).

    Im Spiel-Aufbau wird es dann zur variablen 4-4-2 Raute wobei hierbei Pusch auch nicht als klassischer 10er agiert. Für mich war das schon eher eine hängende Spitze.
    Für mich spielen wir in der Phase aber auch nicht mit klassischen Flügelspielern, dafür sind Frey und Stoppel deutlich zu zentral für mich.

    Wenn wir dann wirklich Mal im Angriff sind, wird es für mich richtig spannend.

    In dieser Phase wird das ganze zu einem 3-4-1-2.

    Stierlin spielt da fast eine Art Vorstopper. Bretschneider und Feltscher schieben in der Phase extrem weit raus und stehen fast immer mit am gegnerischen 16er, je nach Situation außen oder in den Halbräumen.

    Das ist insofern besonders, als das es in dieser Phase keine Absicherung gibt.
    Früher haben wir das mit zentralen Spielern abgesichert, das gibt es für mein Dafürhalten nicht. Könnte gegen hochstehende Außen bitter werden, wobei wir dann vorne immer Überzahl erzeugen.

    Es wird auch abzuwarten sein wie HS mit Rückkehren umgeht.

    Was macht er mit Baka? Wie baut er irgendwann Ajani ein? Wie ist die Rolle von Hettwer in einem solchen System?

    Stierlin nach diesen Leistungen auf die Bank zu setzen wäre echt hart. Aber bleibt fast unausweichlich, wenn nicht stattdessen Frey, Pusch oder Stoppel raus müssen.

    Oder spielen wir doch wieder mit einer Spitze? Dann mit einem Tannenbaum 4-3-2-1 ? Also Stierlin zentral, davor Baka und Frey, davor Stoppel und Pusch und zentral Stürmer X?

    Werden spannende Wochen.
     
  5. Gonzo 28

    Gonzo 28 Bezirksliga

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    Sehr interessant! Bei uns wurden die langen Bälle ja eher erzwungen, bei Euch haben die Innenverteidiger die Wahl, wie sie es weiterspielen. Vor allem der 10er lockt den rechten IV des Gegners schön raus, so dass er kurz desorientiert ist. Und der 8er das schön aufnimmt und die 10er Position einnimmt. Dort wäre ja eine gute Möglichkeit zum flachen Aufbau über den eingerückten 10er gewesen.

    LS und RS stehen sehr weit außen. Hat das den Hintergrund, dass sie mit "Anlauf" in die Halbräume zwischen AV und IV stoßen können, so wie es der RS dann ja auch macht?

    Schön zu sehen, wie die Rochaden den Gegner unsortiert werden lassen. Bin sehr gespannt, wie wir das in Zukunft auch bei Raumdeckung des Gegners auflösen. Es ist ja noch nicht allzu lange her, wo wir mittels Dreiecksbildung über Klatsch/ Dreh schöne Lösungen bestaunen duften...
     
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  6. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ja, genau. Die beiden Achter rochieren danach auch nochmal sehr passend. Wenn man genau hinguckt, kommunizieren sie das auch untereinander. Feste Vorgaben gibt es von uns Trainern nicht. Die Spieler haben die Freiheit das eigenständig zu machen.
    Selbst wenn auf die Rochaden kein direktes Anspiel ins Zentrum erfolgte, sieht man sehr schön wie der Gegner in Struggeln kommt und bei den Übergaben kurzzeitig Probleme auftreten. Der Raum in den der Stürmer dann startet wird natürlich auch geöffnet. Die Szene ist übrigens nicht aus der Anfangsphase, sondern der 25.Minute, wo wir schon 2:0 führen und der Gegner eigentlich initiativ werden sollte.

    Ja, das ist eine Option und macht gegen einen so stark manndeckenden Gegner natürlich noch mehr Sinn als gegen einen ballorientiert verschiebenden Gegner. Grundsätzlich haben die Stürmer aber auch hier viele Freiheiten. Sie können sich überall zwischen Zentrum und Flügel aufhalten, genau wie die Achter. So kompensieren wir die fehlende Breite der Raute situativ und fördern die Kreativität und Eigenverantwortung der Spieler.

    Bei den Stürmern sehe ich auch den größten Unterschied zwischen dem MSV und uns. Wir spielen das eher mit Flügelstürmern, der MSV mit Strafraumstürmern. Deswegen war ich mir auch nicht sicher, ob Ademi und Aziz für die Raute geeignet sind. Und genau deswegen halte ich ich Stoppel auch für eine sinnvolle Option im Sturm, gerade wenn du nicht lang schlägst.

    Wenn der Gegner ballorientierter im Raum verschiebt ist der Effekt der Rochaden deutlich kleiner. Trotzdem ist es nach meinen Erfahrungen immer sinnvoll. Movement! ;)
    Umgekehrt kannst du gegen einen ballorientiert verschiebenen Gegner vermutlich besser flach rausspielen und in die Ballzirkulation kommen. Hier musst du dann mehr mit Anlocken - Verlagern die Räume öffnen.
     
  7. yogi

    yogi Regionalliga

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    Ich hatte übrigens schon in der Aufstellung so eine Vorahnung mit Mitte/Raute und habe mich ans Portal erinnert. Konnte das aber nicht genau zuordnen woher diese Erinnerung kam. :D
     
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  8. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Ich bin echt gottfroh, dass wir hier einen wie Schimanski dabei haben, der nicht nur die Geduld hat, diese ganzen Aufstellungsvarianten auseinanderzupöhlen und Bezüge zu dem, was man in der Wirklichkeit sieht und hört, herzustellen, sondern der das sogar noch mit unermüdlicher Leidenschaft tut. Ich wäre auf die Verbindung zu Lieberknecht nicht ohne Weiteres gekommen, oder hätte zumindest keine zwingenden Gründe dafür aufführen können, warum sie bestehen könnte.

    Aber den nachzugehen führt auf eine sehr interessante Schiene: Das Herumdrucksen von Wald verstehe ich im Sinne einer leider fast notwendig zu nennenden unauthentischen Öffentlichkeitsarbeit zwar trotzdem, und wenn es jetzt "menschlich" mit Schmidt besser klappt, genügt mir das auch, um über die Lieberknecht-Sache irgendwann wegzukommen. Allerdings bestätigt sich trotzdem eine von vielen ja gehegte heimliche Annahme, dass die ganze Fussballauffassung von Grlic eher old-fashioned ist. Und der Verein dringend Leute braucht, die dem Neuen, das heute ansteht, nämlich einerseits Varianz im Spielsystem, andererseits Diversität in der Ansprache der Spieler - die nunmal alles sehr sensible Fachkräfte sind, die das Gras wachsen hören - vollumfänglich gerecht werden können.

    Wo ich mir sicher bin: Die Dritte Liga hat sich rasant in diese Richtung entwickelt. Lösungen mit eher wenig Varianz Marke Baumann, Lettieri, und eventuell auch Dotchev, genügen heute schon nicht mehr!
     
  9. chuckweazel

    chuckweazel 3. Liga

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    Ergänzend — Das Problem an der Stelle ist ja noch — Grlic ist ja keinesfalls ein dummkopf.
    Ich halte ihn nicht für den völlig dilettantischen Sportdirektor mit katastrophalen Verpflichtungen.

    ich glaube er versteht sich durchaus als guter Vermittler und „Kaufmann“.

    das Problem ist wie du sagst, das viele ehemalige Profis, eben alles andere als richtige „Fußballexperten“ sind. Das trifft wahrscheinlich immernoch auf 70-80 Prozent der SD‘s zu.

    es gibt soweit ich weis keine Ausbildung zum Sportdirektor. So ziemlich alle, die diesen Posten besetzen sind da irgendwie über drei Ecken „reingeslidet“.

    Die Problematik, die sich aber gerade dadurch für den MSV ergibt, ist jene, dass ein Verein wie wir, genau diese Expertise, die über das reine verhandeln und „kaufen“ und „verkaufen“ hinaus geht, brauchen.

    Zu dieser „neuen“ Sorte Sportdirektor, gehört Grlic wie du es selber schon sagst, nicht.

    Wir brauchen einen Gestalter — die letzte Patrone auf die sich Grlic stützen kann, ist HS einen ganz großen Teil der Entscheidungen über die fußballerische Ausrichtung zu überlassen und ihm das Material zu liefern, was er wünscht.

    Visionär wird Ivo wohl nicht mehr…und den braucht es gerade beim MSV.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 November 2021
  10. Marek

    Marek Landesliga

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    Naja, Studium oder wenigstens Weiterbildung im Sportmanagement halte ich trotzdem für hilfreich. Auch dass man schon einmal ein Praktikum bei einem gut geführten Club gemacht hat.

    Dass Ivo bei uns erst einmal die Hotels buchen durfte und dann Sportdirektor war, fand ich schon abenteuerlich. Ob er sich da schon bewusst war, was in sein Budget gehört?
    Es ist die ersten 2 Jahre überraschend gut gelaufen, doch dann begann die Sackgasse, in der wir uns aktuell befinden.
    Um da rauszukommen wird es etwas mehr brauchen als einen Ivo.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 November 2021
  11. chuckweazel

    chuckweazel 3. Liga

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    Aber genau das wird ivo schon mittlerweile gelernt haben. Das ist doch nicht der Punkt.

    Ja, gibt den ein oder anderen der So ein ominöses 3 Monats Studium hinter sich hat oder auch ein Praktikum.

    Hilfreich im Bezug auf die Formalitäten des Berufes, ist das ganz sicher!

    es geht aber um die Expertise bezüglich des Fußballs! Das ist der Knackpunkt.

    Verträge aufsetzen, Hotels buchen und Verhandlungen führen, scheint er ja zu können…das sind doch die Dinge die als SD relativ einfach zu lernen sind und deswegen gibt es wohl auch keine richtige „Ausbildung“.

    im Vergleich dazu ist es aber ein Trugschluss, zu denken, dass jeder ehemalige der eine Funktion übernimmt, Ahnung von spielphilosophien oder der harmonischen Zusammenstellung eines kaders — oder sogar einer gesamten Idee für den Verein hat.

    Was wir brauchen — ist ähnlich wie wir es jetzt auf der Trainerbank Augenscheinlich haben — ein Fachmann der sowohl für Weiterentwicklung, aber auch ein anpacken des Momentum steht.

    Schlagwortdiskussionen in denen es um Dinge wie „Erfahrung“ , „Erfolg“ oder so geht sind doch vollkommen uninteressant.

    heutzutage brauchst du als msv um zu überleben, Fachmänner die dem Verein einen Kurs vorgeben, eine sportliche Identität.

    Ob das ein 30 jähriger mit Laptop, oder ein Hagen schmidt der 25 Jahre lang Jugendtrainer war sind, ist mir vollkommen egal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 November 2021
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  12. Andi

    Andi MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Hier gehts um die Taktik.
    Ausbildung von Ivo bitte im entsprechenden Thread diskutieren.
    Danke :)
     
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  13. MSV-Türke

    MSV-Türke Kreisliga

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    Sehr interessantes Video, für alle die sich für Taktik und Systeme interessieren und die Grundzüge lernen wollen
     
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  14. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Stimme zu - wobei sie manchmal schon ein wenig ins Schwätzen kommen und letztlich dann doch deutlich mehr über Systeme spreche als über Taktik... .

    Wenn wir aber beim Thema sind: Ich persönlich unterscheide für mich Flächen-/Stellungssysteme gegenüber Stoß-/Pressingsystemen.

    Flächensysteme wie 442 flach oder 41 41 haben 4 echte Außen und eine relativ gleichmäßige Verteilung der Spieler über das Feld. Dadurch sind sie etwas einfacher zu spielen und brauchen weniger Tempo.

    Stoßsysteme wie 442 Raute, 433 und 4231 konzentrieren sich auf einen Spielfeldkorridor und erzeugen da gezielt Überzahl, wodurch Räume für den Gegner zum Konter aufgehen können. Sie sind daher aufwändiger zu spielen und ich brauche mindestens 2 besser 4 wirklich schnelle Spieler um diese Kontersituationen auch aus einer suboptimalen Staffelung zu-/ablaufen zu können.

    Das 343 ist ein Zwitter, nur 2 echte Außen, aber im Kern eine breite Spielanlage und auch das Pressing wird mehr in die Fläche abgesichert.

    Alle 5er-Formationen sind in ihrer Natur komprimierte Stoßformationen, die tief aber als Flächen/Stellungsformation die Räume besetzen und dann auf punktuelle Konter zielen - oder es wird wie beschrieben offensiv ins 343 aufgelöst - was den Zwittercharakter des 343 noch einmal unterstreicht.

    Widerspruch willkommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18 November 2021
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  15. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    P.S.: Ich kann in ALLEN genannten Formationen pressen, und ich kann in ALLEN tief stehen (wie die Einordnung der 5er-Systeme schon zeigt) - Stoß-Systeme brauchen in tiefen Stellungen aber per se mehr Laufarbeit, d.h. eigentlich will ich das nicht, mache ich mich unnötig kaputt, Flächensysteme im Pressing eine gute Abstimmung von Anlaufen und Zugriff, um die Ordnung nicht zu verlieren und unkontrolliert Räume zu öffnen, ich riskiere also den originären Vorteil aufzugeben - eine Mannschaft, die aus dem 442 effektiv pressen kann, kann meiner Meinung nach auch direkt ein Stoßsystem spielen ;).

    Das 442 bleibt für mich aber die "Mutter der Systeme", weil ich das mit nahezu jedem Kader spielen kann.
     
  16. j1902

    j1902 3. Liga

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    Auffällig, wir spielten heute im Prinzip ohne rechten Flügel. Wie auch, wenn das Personal nicht vorhanden ist. Frey ging natürlich ab und zu den Weg nach außen, dennoch lief alles durch die Mitte oder über Stoppels Seite. Mit einem fitten Ajani dürfte sich das wieder ändern, falls er Leistungen bringt.
     
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  17. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    Genau dort muss personell im Winter nachgelegt werden. Mit zwei Sturmtanks vorne drin brauchst du Tempo auf den Außen oder eben eine überdurchschnittliche spielerische Qualität wie es Stoppel beim 1:0 gezeigt hat. Aktuell geht viel über lang und hoch, auch weil man im Mittelfeld wie du sagt alles zentrieren muss. Schmidt würde sicherlich einen anderen Weg suchen, wenn sein Kader ausgeglichener besetzt wäre…
     
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  18. Bernieboy56

    Bernieboy56 Landesliga

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    Lang hoch landet zu oft beim Gegner, leider auch beim Kurzpassspiel eine zu hohe Fehlerquote.

    Wenn wir bei Gegenstößen unser Abwehr- verhalten nicht ändern, geht's ab in die nächste Liga.
    Raumdecken mit Übernahme funktioniert bei uns nicht zufriedenstellend, warum nicht eine Zuordnung in "Manndeckung" beim Angriff des Gegners, auch bei Ecken und Freistöße?
    Auch wenn es nicht modern ist, die Gegenspieler frei im 16er agieren lassen, weil sich keiner zuständig fühlt, kann es auch nicht sein!!
     
  19. Franco

    Franco Landesliga

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    Mir gefällt das jetzige System nicht, da einige Spieler das spielen müssen, was sie nicht können.
    Wenn Pusch für Freiburg fit sein sollte, dann würde ich es so versuchen.....
    Rechts Rolf, aber bitte, weniger Läufe nach vorne, dadurch höhere Konzentration auf die Defensive, er macht einfach zu viel, deshalb fehlen oft die Körner hinten.
    Die Innenverzeidiger sind mir Egal, sind alle auf einen Niveau und links Bretti.
    Er und Hettwer waren gegen Waldhof direkt on fire, das hat mir gefallen.
    Auf der 6 würde ich Stierlin jetzt mal eine Pause gönnen und dort Frey spielen lassen.
    Ich verstehe den Trainer nicht, dass er Freys Stärken in der Offensive sieht, dafür ist er mir zu sehr limitiert.
    Dann bitte Stoppel nur auf den linken Flügel und mangels Alternativen Ajani auf dem rechten Flügel einsetzten, beide können gerne mal den Flügel wechseln, nur bitte Stoppel nicht mehr das spielen lassen, was in den letzen Wochen war, dafür fehlt es nicht nur an Kraft, sondern schrenkt er auch damit Mitspieler ein.
    Und nun mache ich mich unbeliebt, weg von der Doppelspitze.
    Aziz und Torhan sind sich zu ähnlich, beides Boxspieler. Aziz spielt jetzt die Rolle, ähnlich wie Stoppel, überall zu sein, nur nach 60 Minuten fehlt dann die Kraft, man sollte diesbezüglich an das Alter denken.
    Oft ist es ja so, das er sich die Bälle selber auflegen muss und das geht oft schief.
    Er muss halt von links und rechts gefüttert werden, dann klingelt es auch.
    Also mit einer Spitze zentral links Pusch und zentral rechts Baka, der endlich mal liefern muss.
    Ich hoffe, dass wir durch das 4141 defensiv besser stehen und wir durch Pusch und Baka spielerische Akzente setzen können, dann muss Steurer auch nicht mehr die Bälle nach vorne pöhlen.
     
  20. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Aus dem Kwadwo-Thread:
    Ich habe da eigentlich keine so wirkliche Meinung zu. Grundsätzlich dürfte eine Fünferkette für viele Spieler schwerer zu spielen sein, einfach aus dem Grund weil die meisten in ihrer Jugend mit der Viererkette groß geworden sind. Die Verschiebebewegungen sind natürlich im Kern die gleichen. Und wenn man einen Spieler mehr zum Durchschieben hat, bekommt man die Flügel auch besser dicht. Im Kern also sicher keine schlechte Idee. Vom Kader und Spielermaterial könnte es auch passen. Nur Doppelspitze UND Stoppel bekommt man für meinen Geschmack nicht zusammen unter. Mit Stoppel wäre es eher ein 5-4-1 spielen, mit Doppelspitze ein 5-3-2. Aber wenn Schmidt jetzt eine neue Formation einstudiert, würde das schon wie ein letzter Akt der Verzweiflung wirken. Das kann auch völlig nach hinten los gehen...
     
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  21. Franco

    Franco Landesliga

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    Back to the roots, ein ganz einfaches 4231, wir haben die Spieler dafür und vielleicht stehen wir dadurch hinten besser.
    DOPPEL 6 mit Stierlin und Frey. Auf rechts Bakir Mitte Pusch links Stoppel und vorne Aziz und dieses Handicap Pressing bitte sofort einstellen.
     
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  22. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Wir hatten mit Jansen ja schon den abkippenden Sechser, um die Restverteidigung zu stärken ohne die Grundformation aufzugeben - was auch nicht so schlecht funktionierte - allerdings konnte Jansen auch klasse lange Bälle. D.h. der Gegner musste, wenn er versuchte zu pressen, damit rechnen, überspielt zu werden: Sehe nicht wer den Part aktuell zuverlässig könnte.

    Ich glaube, das 442, das wir, wenn wir wirklich gut im Spiel sind, auch mal in die Raute aufdrehen oder um im "Vereinssystem" zu bleiben ins 4231 ziehen , ist eine gute Basis. Daran liegt es für mich nicht.

    Wir verlieren dieses Spiel, weil wir am Schluss zu viel wollen und gleichzeitig nicht bereit sind, für die letzte Spielaktion noch einmal gesammelt ans körperliche Limit zu gehen - Feltscher steht in der Ausgangssituation tiefer als Steurer -ist aber denke ich frustriert, weil sein Einsatz den Ball noch einmal mit einem Flugkopfball Richtung Freiburger Strafraum zu bringen erfolglos ist - zieht dann nicht durch - OBWOHL es seine Seite ist... , GEHT EINFACH NICHT!
    Der Kopfball wiederum ist tatsächlich deswegen erfolglos, weil Frey sich in der Szene davor verletzt und deswegen ein mögliches Tackling am Freiburger Strafraum, das die Aktion völlig unkritisch beendet hätte, abbricht ... :zebra-kopfschuss:.

    Da ist völlig egal welches System Du spielst, wenn so Dinger passieren... . Da greift ein :kacke: ins andere... .

    Problem, das @Schimanski schon angesprochen hat: Unsere Abläufe im bestehenden System sind unklar - insbesondere in der gegnerischen Hälfte:

    Defensive: Es ist nicht klar, dass wenn der Stürmer presst, die Seite tatsächlich konsequent dicht gemacht wird - da blieb das Zentrum wieder und wieder offen, dabei waren die Freiburger nicht sehr pressingresistent. Haben wir die Wege mal zugelaufen kamen sie sofort in Schwierigkeiten. So verlieren unsere Stürmer relativ sinnlos Kraft.

    Offensive: Als Ajani dann mal den Ball gewinnt und an die Grundlinie zieht (tolle Szene wo man sieht, wie Ajani uns helfen kann!) haben wir im entscheidenden Moment dann aber nur 1 Mann im Strafraum weil Aziz den Ball in den Rückraum will - da wäre er zwar tatsächlich in guter Position gewesen - nur kommt Ajani aus einem Ballgewinn gegen drei Freiburger und läuft gerade mit Ball den vierten an - da bist Du nicht unnendlich aufnahmefähig: Es ist klar, dass er flanken will... - und die Freiburger standen im Zentrum blank! Für mich falsche Entscheidung von Aziz, denn hätte er von Beginn an ins Zentrum gezogen wäre es noch gefährlicher geworden als so schon. Entweder gibt es keine Regel den Strafraum zu besetzen - oder natürlich Ajani hat vergessen, dass abgesprochen ist, dass wenn der Außen durchgeht immer ein Stürmer im Rückraum auf der nahen Halbbahn ist - beides nicht gut... .

    Ich glaube wir sind systemtechnisch jetzt eigentlich auf einer brauchbaren Spur - nur muss die Ausführung weiter präzisiert werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 Dezember 2021
  23. Controller21

    Controller21 Bezirksliga

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    Kann mir jemand erklären, wer diese wirklich grausamen Entscheidungen zum Gegenpressing trifft? Aus unerklärlichen Gründen hatten wir auch ohne wirklichen Druck auf den Gegner zwar auch 2-3 Ballgewinne.

    Aber erkennen Mannschaft und Trainer nicht, wie schlecht wir da gestaffelt sind, wenn Bouhaddouz/Stoppelkamp/Ademi - jeder immer ohne sichtbare Abstimmung mit den Anderen - im sehr überschaubarem Tempo anlaufen?
     
  24. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    Das Gegenpressing und Anlaufen unser Offensive kann nicht funktionieren, denn Stoppelkamp, Aziz, Ademi und Frey sind mir das langsamste was in Liga 3 rumläuft, da of selbst ein Mölders noch schneller.
    Sobald ein Innenverteidiger oder Sechser des Gegners zwei Schritte mit dem Ball nach vorne macht scheinen die 5 Meter Distanz schon nicht mehr einholbar zu sein für unsere „Offensivleute“.

    Du kannst ohne ein gewisses Tempo nicht kompakt und schnell genug verschieben. Das ist für mich eines der Hauptprobleme für die Misere, wir haben kein Tempo und keine laufstarken Spieler in der Offensive, weder um den Gegner ausreichend unter Druck zu setzen, noch für eigene Umschaltsituationen.

    Mittlerweile halte ich auch nicht mehr viel von Hagen Schmidt, der fußballerische Ansatz hat sich Richtung langer Hafer entwickelt. Dafür hätte man den Trainer nicht wechseln müssen!
     
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  25. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Das ist aber kein Gegenpressing. Gegenpressing sind die 3-5 Sekunden nach Ballverlust (also aus einer Ballbesitzstaffelung heraus).
    Das was du meinst ist eine klare Ballbesitzphase des Gegners. Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du das Anlaufen aus einer kompakten Formation heraus ohne wirklichen Zugriff zu bekommen. Das dient der Vergrößerung des Deckungsschattens, im besten Fall wird auch gelenkt (bei uns aber leider auf niedrigem Niveau).

    Ich denke wenn man sich die drei Gegentore gegen Mannheim anschaut, ist die Entwicklung zum Anlaufen aus einem kompakten Block heraus, auch nachvollziehbar.

    @Spartacus: Alleine das Tempo dafür verantwortlich zu machen, ist mir zu einfach. Wir haben unter Dotchev mit fast der gleichen Offensive auch gute Pressingabläufe gehabt: Vorne jagten/lenkten zwei Spieler, dahinter gab es klare Zuordnungen um Zugriff zu haben. Unter Schmidt wechseln wir die Pressinghöhe, -intensität und -abläufe stetig. Flexibilität in Zeiten von intensivem Gegnerscouting ist eigentlich eine gute Sache. Aber der Ertrag ist leider überschaubar. So wirkt es taktisch auf mich eher unentschlossen und unscharf...
     
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  26. esteban

    esteban Regionalliga

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    Genau das! Genau aus diesem Grund ist es mir vollkommen unverständlich daran festzuhalten und nicht früh den Zweikampf zu suchen.
    Bei uns laufen die Jungs im Prinzip nur mit und tänzeln rum. Eine tatsächliche Abwehraktion sieht man kaum, man muss eher hoffen, dass ein Ball der in den 16er gespielt wird abgefangen oder selbstständig vertändelt wird. Sobald der Gegner das zweikämpfende Mittelfeld überwunden hat hilft nur hoffen und bangen, so zumindest meine Wahrnehmung.
     
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  27. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Zunächst hängt das Pressingrisiko für mich weniger am möglichen Tempo der Anlaufenden, als am möglichen Tempo der absichernden - das fehlt uns meiner Meinung nach mehr. Wird der Pressingblock überspielt stehen wir im besten Fall 1 zu 1 und schaffen es in der Regel nicht mehr in defensive Überzahl zu kommen und diese 1 zu 1 Stellungen gibt unsere defensive Zweikampfquote aktuell einfach nicht her. Kontern könntest Du das, indem Du extrem hoch raus schiebst und auf Abseits spielst - das können wir gegen schnelle Stürmer aber ebenso nicht - wie die 93. Mal wieder eindrucksvoll bewiesen hat.

    Tatsächlich verhalten wir uns nach meinem Gefühl eher lenkend wie in einem klassisch flachen 442 als attackierend, wie ich es im 4231 spielen würde, wo der 4er-Block da vorne den klaren Auftrag hat die Aufbauspieler des Gegners maximal zu stressen, indem der Ballführende konsequent angelaufen und alle drei Passrichtungen dicht gemacht werden, während die 6er mit den AV die Aufgabe haben mögliche lange Bälle abzufangen - und da spielen Tempo imd Zweikampfstärke gerade der ballfernen AV eine große Rolle - da die sehr viel Raum zu sichern haben und beim Seitenwechsel eigentlich immer ersteinmal der letzte Mann sind, dass heißt unbedingt Tempo aus dem Angriff kriegen müssen.

    Man muss den Jungs allerdings zugestehen, dass der beabsichtigte Mechanismus in der 2. Halbzeit ziemlich gut funktionierte - allerdings auch gegen eine ausgewiesen schwache Offensive. Trotzdem hatten wir das Spiel da für mein Gefühl da annähernd nach Belieben im Griff.


    Wir konnten daraus offeniv aber kaum Kapital schlagen - mit dem positiven xGa hatte ich gerechnet - zeigt eine Schwäche des Wertes, wenn die Mannschaft aus guter Position schwach abschließt - was sich wie erwähnt schon im Warm machen andeutete und für mich auch damit zu tun hat, wie viel Defensivarbeit unsere Stürmer jetzt machen - dass fördert selten die Quote--- :).

    Ich sehe die Mannschaft aber durchaus noch auf einem Weg - wie gesagt, manches noch schwammig, aber die Ansätze sind da: Ein Bakir hat z.B. nach zuletzt schwachen Auftritten in denen er ziemlich in der Luft hing, defensiv sehr effektiv gerabeitet und konnte offensiv durchaus Akzente setzen. In unklaren Situationen hat der abgebrochen, statt zu tricksen - das nahm Tempo raus, aber verhindert auch Ballverluste - zumindest wenn sich dann jemand anbietet - da wurde er dann Unsicher. Das kommt denke ich mit mehr Selbstvertrauen zurück, war für jetzt aber angemessen und aus meiner Sicht eine gute Basis für kommende Spiele.

    Auch Ajani hatte gute Szenen, muss aber noch das Terrier-Gen in sich entdecken - für mich defensiv viel zu passiv.

    Stierlin hat sehr klar gemacht, warum er spielt war sofort Struktur, als er kam - Bakalorz hatte seine brauchbaren Aktionen tatsächlich wie von @Schimanski schon voeher gesagt alle im 8er-Raum - das nehme ich mal so mit ;).

    Frey ist der einzige der wirklich aktiv dirigiert - hat fast jeden Ballkontakt Bakirs stimmlich begleitet - da könnte auch in Richtung anderer mal mehr kommen - aber die lassen sich wahrscheinlich ungern was sagen.

    Kette war in der Summe solide - bis auf den Aussetzer vor Vermejs Kopfball - wo die IV über Torbreite auseinandersteht und vor dem Elfer - auch da fehlt mir wirksame, abgesprochene Kommunikation.
     
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  28. Controller21

    Controller21 Bezirksliga

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    Ja, du verstehst mich richtig und hast recht, dass das in der Regel keine Gegen-Pressing-Situationen waren.

    Mein Gefühl gegen Freiburg war aber, dass der (zudem auch kaum wahrnehmbare) Druck auf den Gegner vollkommen unkoordiniert und ohne „Kommando“ oder Konzept passiert ist. Einer unserer Spieler hat sich entschieden anzulaufen, die anderen aber nicht unterstützt. Freiburg hatte in der Regel mehrere Lösungsmöglichkeiten und zudem auch noch riesige Lücken zwischen der ersten Welle und unserem Mittelfeld.

    Dieses Gefühl hatte ich auch nach eigenen Ballverlusten. Einzelne Spieler haben sich willkürlich dazu entschieden, den Ball nicht verloren zu geben, die umstehenden Spieler haben aber nicht mitgemacht. Nur wegen der mangelnden Qualität von Freiburg hat das auch zu wenigen Ballgewinnen geführt.
     
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  29. Ted69

    Ted69 Regionalliga

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    Bei der Aktion von Vermeij war es nicht die IV. Habe ich das falsch in Erinnerung? Fleckstein ist mit seiner nicht greifenden Grätsche ins Seitenaus gerutscht und war entsprechend quasi aus dem Spiel (auf die Situation bezogen). Da hätten Feltscher und/oder Steurer aufpassen müssen. Die gucken aber nur auf den Ball und Vincent hat allen Platz der Welt - und so wie wir ihn kennen macht der den eigentlich rein.

    Bei dem Elfer von Kwadwo ähnlich. Er wähnt die Situation als geklärt und schaut nur auf den Ball. Beim Aufstehen latscht er dann dem Gegner, den er nicht kommen sieht, auf den Fuß. Das war ja kein absichtliches Foulspiel. Es hätte vielleicht mal jemand "Hintermann" oder was weiß ich brüllen sollen. Bei 600 Männekes im Stadion hätte Kwadwo das sicher nicht überhört.

    Kurz: Ja, da fehlt Kommunikation.
     
  30. Kees Jaratz

    Kees Jaratz Landesliga

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    @Ted69 Wie passend zu diesen Spielsituationen das Lamento von Ewald Lienen und Jürgen Kohler im letzten 16er-Podcast. Spieler heute hätten durch die Fixierung auf die Raumdefensive keine gute Orientierung mehr, wo Gegenspieler sich befinden. Um diese Intuition zu entwickeln brauche es Ausbildung von Zweikampfverhalten beim Jugendtraining. Darauf sei in den letzten Jahren zugunsten der Mannschaftstaktiken verzichtet worden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 Dezember 2021
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  31. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Aber nicht im Ausbildungskonzept vom DFB: Da kommt bis zur B (fast) keine Mannschaftstaktik vor, nur Individual- und Gruppentaktik.

    Ein Punkt, der mich zuletzt wiederholt fasziniert, ist, dass im Leistungsbereich offensichtlich fast ein Jahrzehnt auf die eigenen Ausbildungsrichtlinien geschissen wurde - und zwar weil Leistung falsch bewertet wurde, und so man die Richtlinien ignorieren MUSSTE, um erfolgreich zu sein.


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  32. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Mein Kommentar zum niedrigen Niveau bezog sich hauptsächlich auf das Lenken. Da sehe ich halt wenig mannschaftliche Strategie. Pressing besteht ja nicht nur aus intensiven Läufen und körperlichen Zweikämpfen. Im Gegenteil. Ich finde gerade das Lenken in bestimmte Zonen ein wichtiges Element beim Pressing. Meistens läuft das so ab, dass man die gegnerischen Spieler mit offener Spielstellung (also meist IV und Torwart) lenkend anläuft und die Spieler mit geschlossener (Sechser, Achter) oder halboffener Stellung (AV, dort noch mit Unterstützung der Seitenlinie) dann attackiert und dort auf die Balleroberung geht. Der Vorteil dabei ist, dass die Mannschaft einen gemeinsamen Trigger hat, also in dem Moment kollektiv agiert und dem Gegner gegenüber einen Gedankenvorsprung hat. Das Pressing muss dann gar nicht sonderlich jagend sein, sondern kann sogar einen statischen Charakter haben. Man muss nur für zwei, drei Sekunden die Intensität steigern, dann aber kollektiv und auf den Punkt. Sowas fehlt mir beim MSV leider.

    Muss auch nicht. Wenn man hauptsächlich den Weg zum Tor versperrt ist und der Gegner zum Verlagern gewzungen wird, ist das auch eine Art Verteidigung. Wenn ich mir Spiele im Ausland anschaue, wird da oft weniger gepresst als in Deutschland. Selbst in der Premier League wird oft nur gestellt und nicht zweigekämpft oder erobert. Es ist halt immer die Frage, was das Ziel in der Ballbesitzphase des Gegners ist.

    In Freiburg hatte ich oft den Eindruck, dass man die Ballzirkulation der Gastgeber in ungefährlichen Zonen haben möchte und nicht die Balleroberung das primäre Ziel war. Trotdzem gab es viele Momente, wo man anscheinend Zugriff wollte, ihn aber nicht bekam. Das wirkte dann hilflos (wurde in Halbzeit 2 aber besser).

    Aufgrund des geringen Vertrauens in unsere Abwehr kann ich das...

    ...dann auch vollkommen nachvollziehen.

    Ja. Diesen Eindruck hatte ich auch. Ich habe mal hier etwas zu dem Thema geschrieben. Im Moment ist mir relativ unklar, was Schmidt gegen den Ball möchte. Erobern und umschalten war selbst unter Lettieri besser. Anlaufen und Gegner stressen war unter Dotchev besser. Das Tor schützen, "irgendwann" in Ballbesitz kommen und dann aus dem eigenen Ballbesitz gefährlich werden war unter Lieberknecht eine unserer Stärken. Im Moment ist das alles für mein Empfinden ziemlich unkonkret. Ich weiß auch nicht, ob man dieses Manko Schmidt alleine anlasten kann. Es wirkt AUF MICH noch so als wenn er sich selbst noch immer nicht sicher ist, was er mit dem Kader spielen möchte und von Spiel zu Spiel entwickelt (im Abstiegskampf natürlich extrem schwer).

    Interessantes Argument, dass auch mich zum Nachdenken gebracht hat. Grundsätzlich stört mich aber diese Glorifizierung des Zweikampfes (Didi Hamann und Lothar Matthäus sind da auch ganz vorne dabei). Genauso stört mich, dass der Raum als Bezugspunkt des modernen Fußballs genannt wird. Das ist doch eigentlich nur bei Eckbällen der Fall. Im laufenden Spiel ist hauptsächlich der Ball der Orientierungspunkt (also ballorientierte Verteidigung). Und genau das hat auch seine Berechtigung. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass wir stark manndeckende Mannschaften leichter auseinander gespielt bekommen als stark ballorientiert spielende Mannschaften (bei vergleichbarer individueller Qualität).

    Trotzdem denke auch ich, dass die 80er/90er-Generation um Jürgen Kohler besser zweikämpfen konnte als die heutige Generation. Das war halt deren Fokus in fast jeder Trainingseinheit und fast jedem Spiel. Von denen kann man auf jeden Fall viel lernen.

    Eine gute Mannschaft oder ein guter Spieler beherrscht aber beides und hat vor allem die Fähigkeit in Sekundenbruchteile die richtigen Entscheidung zu treffen (also die Orientierungspunkte Ball, Gegner, Mitspieler entsprechend zu priorisieren). Sowas geht nicht in isolierten 1:1-Duellen (weil es da keine Auswahl gibt). Da möchte ich den beiden widersprechen. Die Entscheidungsfindung schult man nur in einem gruppentaktischen Kontext, also Spielformen. Eventuell muss man da in der Ausbildung die Zweikampfführung höher fokussieren, also die Spielform so auslegen, dass man die Spieler in Zweikämpfe "zwingt". Jeder Form von Unter- oder Überzahl eignet sich da schon mal nicht, weil man in Unterzahl gezwungen ist, ballorientiert zu verteidigen...das aber nur am Rande...
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 Dezember 2021
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  33. esteban

    esteban Regionalliga

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    Das war mit dem "Genau das!" gemeint. Die Idee verstehe ich, die Umsetzung sehe ich eben nicht.

    Und da ich dieses:
    Beim MSV eben auch nicht sehe, würde ich erwarten, dass man anderweitig verteidigt, eben über Zweikämpfe.
    Über außen wird häufig versucht den Weg zuzustellen, führt aber am Ende meistens nicht dazu, dass groß umgesteuert werden muss, da die Flanke dennoch kommt. Und meistens ist es dann eben so, dass im Zentrum auch mindestens ein Spieler mit zu viel Platz steht dem man den Weg zustellen möchte. An der Stelle finde ich es jedoch arg spät.
    Ich glaube für ein Funktionieren dieses Systems ist es notwendig, dass die komplette Defensive die Bewegung der Offensive beobachten und in einem gewissen Rahmen auch "lesen" kann. Das spreche ich der aktuellen Besetzung jedoch ab.

    Auch wenn es sehr populistisch klingen mag - wo man häufig sieht, wie die Abwehr die Offensive zum Umlenken zwingt ist bei unseren eigenen Offensivaktionen. Wobei die Jungs das m.E. gut geregelt bekommen, bis auf den Abschluss.
     
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  34. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Ich verlagere die Diskussion aus dem Verl-Thread mal hierhin.

    Stand ist für mich, dass es primär Probleme in der zentralen Defensive und auf den offensiven Außen gibt.

    Es gibt abweichende Meinungen dazu, wie dieses Problem vom System her zu lösen ist, und personell eher in der IV oder im 6er-Bereich zu lösen ist.

    Ich fände ein 442 flach als Basis passend, das mittels personeller Wechsel situativ in ein 4231 aufgezogen werden kann- und hätte lieber einen agileren zweiten 6er, um primär mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und schneller Umschaltmomente auslösen zu können.

    @Sven9902 favorisiert ein 442-Raute.

    Nun sagt Sven, dass er dieses System unter anderem will, weil uns für ein 442 Tempo auf den Außen fehlt - ich wiederum sage genau aus diesem Grund können wir das andere System nicht spielen - :vogel:.

    Wenn ich Sven richtig verstehe fokussiert er auf zwei Elemente des 442 Raute:

    Zum einen ist es ein extrem tiefes System 41212 - 5 Ebenen - extreme langer Weg zum Tor.

    Zum anderen kann ich es sehr schnell in ein 433 verdichten - was ich, das sei vorweg gesagt, VIEL besser finde, als unser Versuch zwischen 442 flach und Raute zu wechseln, weil es viel natürlicher passiert, und vermeidet, dass immer wieder in der Verschiebung der 6er ein beachtliches Loch direkt im Zentrum aufgeht.

    In dieser Interpretation des 442 Raute + 433 nutze ich insbesondere die Tiefe des System um mit fortlaufenden Störungen Tempo zu nehmen und die Möglichkeit schnell rund um den Ball zu verdichten für den finalen Zugriff - ergo muss ich selbst nicht so schnell sein.

    Meine Interpretation des gleichen Systems fokussiert dagegen auf die Tatsache, dass sowohl das 442 Raute als auch das 433 um ausreichend Druck auf den Ball zu haben eher schmal gespielt werden - und so IMMER auch Räume aufgehen, und das uns die Spieler fehlen, die diese Räume dann wieder wirksam zu laufen können.

    Svens Einwand im 442 gehe die Mitte auf stimmt für mich nur, wenn ich weiter stehe als im 433 - muss ich aber nicht, weil die Systemanlage ja schon breiter ist, also kann ich im System sogar etwas enger stehen und habe trotzdem noch Zugriff auf die Außenbahn. Die Löcher im Zentrum entstanden für mich wie gesagt primär durch die schwer kontrollierbaren Drehbewegungen.

    Deswegen fokussiere ich auch auf einen laufstärkere und handlungsschnellere Doppel-Sechs als wir das bisher haben, die genau das Thema zusammen mit den AV einfängt, und gleichzeitig mehr Tempo in unsere Offensivaktionen bringt - dabei gehe ich davon aus insgesamt etwas tiefer zu stehen, als wir das zuletzt getan haben - weil höher können wir meiner Meinung nach nur stehen, wenn wir auch das Tempo in der IV erhöhen.

    Was ich an Sven's Variante aber mag, ist, dass es extrem schwer ist einen so starken 6er im Winter zu finden - da gibt es in der IV mehr Chancen. Zudem nutzt sie die technischen Stärken die wir vorne haben tatsächlich etwas besser. Sie bleibt aber für mich deutlich riskanter. weil sowohl die Tiefe als auch die Dichte von ständiger, konzentrierter, gemeinsamer Laufarbeit leben - und das ist genau das, was uns wieder und wieder abgeht.

    Und da beginnt wiederum meine Sorge, dass wir uns über die technische Qualität einiger Akteure bezüglich deren taktischer Qualität blenden lassen - das Pepic-Syndrom ;).

    Ich habe auch geschrieben, dass mir gegen Verl einiges gut gefallen hat- aber "einiges gut gefallen" wird uns eben nicht retten... .

    Für mich, wird es sehr stark daran hängen, wen wir bekommen. Wenn wir kein zusätzliches Tempo in die IV kriegen können wir meiner Meinung nach das Risiko eines sehr hoch stehenden Systems einfach nicht gehen - stehen wir aber nicht hoch, fehlt uns im 442 Rauite sehr schnell die benötigte Dichte für den Zugriff.

    Mein Eindruck - und wie gesagt, bin ich hier, um aus diesen Diskussionen zu lernen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14 Dezember 2021
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  35. Andi

    Andi MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Ich hoffe, HS zieht in Erwägung, in der Winterpause mal die Dreier- bzw Fünferkette zu trainieren.
    Eigentlich haben wir die Spieler dazu doch.
    Ausserdem ist das bei 6 IVs im Kader auch logistisch machbar.

    Meine Aufstellung dann wäre:
    ------------------Weinkauf
    ----------------IV1 - IV2 - Kwadwo
    Feltscher (Ajani)----------------Bretschneider
    -----------------Frey------Stierlin
    ----------------------Bakir
    ----------------Ademi-------Aziz

    Wäre vielleicht eine Überlegung.
     
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  36. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Bakir statt Pusch oder Stoppel? Hat für mich weiter viel Potenzial, aber Pusch scheint mit stabiler und Stoppel bleibt für mich eindeutig unser bester Individualspieler. trotzdem finde ich gut, sich auch hinter Bakir zu stellen, denn er kommt wieder, und er war zu Saisonbeginn der, der wirklich Zug hatte.

    3/5er geht aus meiner Sicht nur, wenn mindestens ein spielstärkerer IV kommt - sonst wäre für mich zu viel Personal defensiv hinten gebunden, und wir würden uns schwer tun, raus zu kommen.
     
  37. Andi

    Andi MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Asche über mein Haupt, tatsächlich vergesse ich Pusch ständig in irgendwelchen Aufstellungen.
    Klar - Pusch statt Bakir. Stoppel gerne auf der Bank und dann Vollgas für 20 Minuten.
    Bei unseren IV bin ich bei dir, aber zumindest Steurer und Kwadwo können den Ball durchaus halbwegs fehlerfrei
    nach vorne weiterleiten. Aber grundsätzlich brauchts da eh nen Neuen.
     
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  38. DU59

    DU59 3. Liga

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    Mmh, bei dem Defensivverhalten der Mannschaft auf eine 3er Kette zu kommen, hat schon was...genauso wie mit einem 6er zu spielen... ich wäre eher dafür den Mannschaftsbus vor dem Tor zu parken...:)
     
  39. Zebra Libre

    Zebra Libre 2. Liga

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    Das ne 3er Kette bei Bedarf aber auch ne 5er Kette ist, ist bekannt? :nunja:
     
  40. DU59

    DU59 3. Liga

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    Natürlich ist das bekannt... deswegen ja auch mein Smiley...
     
  41. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Das ging besser als erwartet :) - auch weil es eher ein 352 als 532 war, die Außen ganz durchgeschoben haben.

    Gab weiter Schwächen im Zugriff und in der Raumsicherung - und Verwirrungen bei den offensiven Laufwegen - aber das ist eher wenig überraschend.

    Von allem gesehenen war das bisher das griffigste, was auch in beide Richtungen funktionierte.

    Sehr spannend zu sehen, wie ein Wiederholungsspiel laufen würde, wenn Osnabrück von dieser Aufstellung ausgeht!

    Denn zu bedenken bleibt, dass Osnabrück lange sehr passiv war - als sie merkten, so überrollen die uns, und anfingen drauf zu drücken, hatten wir erste Probleme.

    Bakalorz löst in diesem System das Thema des spielenden IV - Physis und Tempo von Kwadwo und Feltscher werden genutzt - Technik von Pusch, Ademi und Aziz sind weiter klar auf der Haben-Seite - und man kann variabel nachlegen.

    Find ich: Kann man drauf aufbauen!
     
    Zuletzt bearbeitet: 20 Dezember 2021
  42. FalkenseeZebra

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    Was spricht eigentlich dagegen unsere recht schwache Abwehr durch einen klassischen Libero zu stützen? Z.B. ein Bakalorz, der hinter der 4-er Kette agiert. Andererseits zwingt uns das zu einem Konterspiel mit vielen langen Pässen, Ist aber angesichts unserer hohen Fehlerquote im Kurzpassspiel nicht verkehrt. Und wir haben die entsprechenden Zielstürmer für dieses System. Dass antiquierte Systeme kurzfristige Erfolge bringen, zeigt das Beispiel der Griechen, die so Europameister wurden. Und der Zweck heiligt die Mittel, denn der Nicht-Abstieg steht in der Agenda des MSV an erster Stelle.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28 Dezember 2021
  43. Zanzibar-Zebra

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    Hatte es so verstanden dass wir das gegen Osnabrűck doch quasi so gespielt haben mit Bakalorz oder? Hab das Spiel nicht sehen kőnnen.
    Jansen hatte sich ja auch schon oft da rein fallen lassen im Spielaufbau letztes Jahr.
    Auf dem Papier ist eine 3er bzw 5er Kette ja nicht viel anders.
    Kann mir durchaus vorstellen dass wir nach der Winterpause ein 3 4 3 oder 3 5 2 sehen werden, je nachdem was in Sachen Verstärkungen noch mőglich ist.
    Wie du schon sagt heiligt der Zweck jetzt die Mittel und da hat Stabilisierung der Abwehr hőchste Priorität.
     
  44. Ibizki

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    Der Libero hat mE durch die nicht mehr mögliche Abseitsfalle keine Relevanz mehr.
     
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  45. FalkenseeZebra

    FalkenseeZebra Landesliga

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    Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in dieser Saison bewußt mit Abseitsfalle gespielt haben. Ich glaube eher, dass eine der Liga angemessenen, funktionierende Viererkette den Libero überflüssig gemacht hat. Ggfs. kann der Torwart als Libero fungieren, siehe Manuel Neuer bei der WM 2014 gegen Algerien. Einem Weinkauf würde ich diese moderne Interpretation zutrauen. Da aber unsere Viererkette Spiel für Spiel haarsträubende Fehler begeht, wäre ein Libero einen Gedanken wert. Als Anforderungsprofil sollte gelten: Schneller und erfahrener Spieler mit hoher Ballsicherheit, körperlich robust, kommunikativ, um Nebenspieler zu leiten und der saubere Diagonalbälle spielen kann. Das wäre ein Bakalorz für mich. Als Libero hätte er auch entsprechende Freiheiten im Spiel nach vorne.
     
  46. MusaMH

    MusaMH 3. Liga

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    Die Dortmunder haben auch quasi mit einem Libero in Berlin gespielt.

    Der Belgier hat diese Position in der ersten Halbzeit dort gespielt was in der zweiten Halbzeit war weiss ich leider nicht
     
  47. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Evident scheint mir alles in allem zu sein, dass der Anspruch an den Fussball nach permanenter taktischer Variabilität längst auch in der dritten Liga angekommen ist. Mit einem festen System plus einer Alternative, jener Vorgabe von Wald und Grlic anlässlich der Entlassung von Lieberknecht, die angeblich zurück zu den Wurzeln Duisburger Fussballarbeit führen sollte, biste ruck-zuck ausgeguckt, erzeugst dauergefrustete junge Helden mit Spezialeigenschaften, die sich an den Rand gedrängt fühlen und miese Stimmung machen, und auf einmal woanders zu Leistungsträgern in einem flexibleren Spielsytem werden. Pavel Dotchev hat, falls das noch gefehlt haben sollte, den endgültigen Beweis dafür geliefert, wie fatal die Entlassung von Lieberknecht und ihre Begründung mit dem Verlust von klassischen, identitätsstiftenden Skills gewesen ist.

    Deshalb bin ich heilfroh, dass Hagen Schmidt einer ist, der wieder Experimente macht, statt "Männersport" wie eine längst verblichene Urkunde von den Bundesjugendspielen 1974 vor sich herzutragen. Das Wesen des Experimentes ist, dass es auch mal in die Hose gehen kann, ermittelte Daten erst gebündelt und ausgewertet werden müssen, ein Zeitraum der Ungewissheit und damit verbundene Depressionen ertragen und überwunden werden muss.

    Der Anspruch "Ausbildungsverein" ist heute fest an eine variable Spielanlage einerseits und besondere Entwicklung von anlagebedingten Spezialeigenschaften andererseits zu knüpfen. Ein Verein wie wir hat nicht die Mittel, sich genügend fix und fertige Leute zu holen, die schon ein festes Spektrum auf der Endhöhe ihres möglichen Leistungsniveaus abbilden. Also sind wir im Prinzip mal wieder gezwungen, Fehler zuzulassen, und davon sogar reichlich. Um aus Fehlern nachhaltig zu lernen. Unsere Ausgangslage ist dabei dramatisch schlechter geworden, als zum Zeitpunkt der Entlassung Lieberknechts, trotzdem sehe ich keine wirkliche Alternative dazu.
     
  48. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Ich finde das in der Spieltagsvorbereitung enthaltene Zitat zu 4-4-2 Raute und 3-5-2 einfach nicht.

    Smart das ist ohen Zweifel - aber ich tue mir schwer, wenn man das tatsächlich "auf Ansage" spielen will, für uns eine Aufstellung zu finden, in der dann in beiden System Kette und Außen passend besetzt sind. Zudem finde ich die Rollenveränderung schon anspruchsvoll.
     
  49. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Hier ---> http://www.msvportal.de/forum/threads/cheftrainer-hagen-schmidt.18991/page-26#post-1530467

    Und hier --> http://www.msvportal.de/forum/threads/trainingseindrücke-2021-2022.18992/page-5#post-1533758

    (Dafür gibt es die Quellenangaben :D).
     
  50. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Also die Dreierkette stabilisiert sich als Grundformation und mit Knoll macht das richtig Sinn.

    Beängstigend war, dass immer wieder unser rechte Strafraumhälfte defensiv komplett unbesetzt war - irgendjemand hat da eine Absprache nicht verstanden - oder die Absprache - mit Verlaub - taugt nix. Da macht jede andere Mannschaft Tore draus.
     

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