Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Dieses Thema im Forum "MSV Profibereich" wurde erstellt von Omega, 29 März 2015.

  1. Yike

    Yike verstorben

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    Wenn an unserem 16er drei Gegenspieler stehen, würde ich einen langen Abschlag bevorzugen.
     
  2. Spechti

    Spechti 3. Liga

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    Was mir extrem positiv auffällt ist unsere Bewegung abseits des Ballführenden. Die letzten 2 Saisons war ja mehr oder weniger immer nur der ballführende in grossartiger Bewegung derRest schlenderte ohne große Ambitionen über den Platz. Besonders gestern viel mir auf das sich jetzt nahezu alle Spieler positionieren und anbieten,bzw. Auch durch gegenläufige Bewegungen Räume für die Kollegen schaffen.
    Aus dem Bauch heraus hatten unsere Einwerfer auch nie Soviele Mitspieler Optionen wie aktuell. Klar das es noch nicht zu 100% passen kann, die Tendenz ist aber mehr als erfreulich!
     
  3. MusaMH

    MusaMH 3. Liga

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    Da Bakir mit höchster Wahrscheinlichkeit ausfällt bin ich gespannt wie TZ in die zukünftigen Spiele gehen möchte.

    Die Abwehr sollte klar sein aber wie sieht es dann weiter vorne aus,wird Pusch in Bakirs Rolle schlüpfen oder werden wir mit 2 Stürmern im Angriff agieren?
     
  4. Mario

    Mario Landesliga

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    Ich denke, das Ziegner das System nicht umstellen wird.
    Macht ja auch keinen Sinn nach 2 Siegen in Folge.
    Er wird wohl Bakir positionsgetreu ersetzen.
     
  5. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Hallo, wollte noch einmal das Thema Sechser aufgreifen.

    Wie gesagt finde ich dass Bakalorz und Jander einen Megajob gemacht haben. Hoffe die beiden kriegen das so stabilisiert.

    Zum ersten scheint es ein paar klare allgemeine Ansagen zu geben:

    Die Formation, ist die Formation, ist die Formation:

    Positionen werden absolut konsequent nachbesetzt, wenn jemand seinen Raum verlässt - dadurch entstehen nicht mehr diese Autobahnen.

    Bei Ballverlust bewegen sich beide 4er Ketten sofort hinter den Ball - es scheint das Freiburgsche Defensivparadigma "Ball oder Sprint" zu gelten.

    Im gegnerischen Aufbau laufen die Stürmer durchaus hoch an, um Tempo zu nehmen und zu riskanten, längeren Bällen zu zwingen - dazu später mehr.

    Genau das geht aber beim 1 : 3 komplett schief. Da gelingt ein Ball ins Zentrum ohne dass wir dort auch nur den geringsten Gegnerdruck haben, und wir stehen hinten gleichzeitig vergleichsweise zu hoch - diese Situation ist eigentlich das natürliche Signal an die letzte Kette sich fallen zu lassen - wir halten aber die Höhe und spekulieren nur - der Pass ist dann quasi nicht mehr zu verteidigen: Ganz Klasse gespielt!

    Nun zur 6:

    Die Doppelsechs versucht nach meinem Eindruck immer als Team zu agieren und dabei stehen Baka und Hettwer in der Basisformation (für mich) erstaunlich eng zueinender und auf gleicher Höhe.

    Macht aber Sinn:

    Bei unklarer Spieleröffnung (egal von wem :)) agiert man mit diesem geringen Abstand auf gleicher Höhe und sendet so das klare Signal: Die Mitte ist zu. Sobald die Seitenentscheidung da ist zieht der ballnahe dann aktiv Richtung Ball, während der ballferne den Weg Richtung Zentrum absichert - wir geben die Mitte weiterhin nicht preis.

    Wir wollen offensichtlich die Bälle in den Halbräumen gewinnen, denn der 2. Sechser agiert erst tief - kommt aber abgesichert vom Ballfernen AV dem Ball entgegen, sobald der andere 6er in den Zweikampf kommen kann und agiert als Abfänger für den 2. Ball.

    Das ist einfach, wird aber von beiden mit enormer Disziplin gespielt und Bakas Erfahrung und Janders klasse Antritt auf den ersten Metern ergänzen sich da super.

    Stierlin und Baka machen es dann ähnlich - Stierlin liest das Spiel aber nicht so aktiv wie Jander - und braucht länger um auf Tempo zu kommen (hat aber Tempo!).

    Fleckstein und Stierlin, sind dann deutlich weiter auseinander und verschieben auch nicht so aktiv und konsequent in Beziehung zueinander - dadurch bekommen wir wieder etwas mehr Druck.

    Das System ist konsequent reaktiv, immer auf den Ball bezogen, aber beide haben die technische Qualität die resultierenden Ballgewinne erfolgreich zu sichern und sofort umzuschalten.

    Das erste Mal seit ganz langer Zeit, dass ich für mich das Gefühl hatte: Der Sechserraum wird eindeutig VON UNS beherrscht.

    Wie gesagt, unser bestes Sechsersystem der j+ngeren Vergangenheit haben für mich Schnelli und Fröde gespielt - Ben Balla war unser individuell beste Sechser, hatte aber nur Albutat auf Augenhöhe, und dadurch dass Ben Balla überall unterwegs war, war das Ganze sehr unruhig.

    Jetzt war das wieder etwas, dass an die wechselseitige Dynamik und Konsequenz des Duos Schnelli Fröde in guten Spielen erinnert - aber offensiver.

    Gegenrede wie immer willkommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17 August 2022
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  6. xantener

    xantener MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Ich finde, der Plan ist recht offensichtlich - im Gegensatz zu Lieberknecht (da sind ausnahmslos Flachpässe im Aufbau zu spielen) lockt man die erste Abwehrreihe des Gegners weit nach vorne, um dann direkt in die Räume dahinter zu kommen. Auf den Außen ist ein möglicher Ballverlust auch ungefährlicher, als wenn der Ball direkt im Zentrum verloren geht. Das klappt aktuell eigentlich ganz gut, da wir auch sehr reaktiv die zweiten Bälle einsammeln. Für einen fehlerfreien, flachen Aufbau (daran war letztlich auch Lieberknecht gescheitert) von hinten haben wir gerade mit Mai auch nicht die passenden Spieler. Aber dafür andere Qualitäten.
     
  7. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    Halte ich gegen, er hat zuletzt immer wieder phasenweise auf zwei Stürmer umgestellt. Pusch scheint darüberhinaus einen schweren Stand bei Ziegner zu haben.

    Vielleicht macht er es aber auch vom Gegner abhängig.
     
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  8. Auslandszebra

    Auslandszebra Regionalliga

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    Gegen Meppen sollten wir wieder so eine Art Zwickau Spiel erwarten. Mehr körperliche Härte, als schöne Spielanlage.

    Zu Hause werden wir dann situativ (je nach Gegner) uns mehr zutrauen und die kreative Lösungen suchen.
     
  9. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ich habe mir das Spiel gerade bis zum 3:0 nochmal ein zweites Mal etwas intensiver angeschaut. Am Sonntag direkt nach dem Spiel hatte ich wirklich den Eindruck, dass der Aufschwung schwer zu greifen ist, aber wenn man genauer hinschaut, sieht man schon verdammt viel gute Sachen. So platt es klingen mag, aber der Unterschied zu den letzten zwei Jahren scheint tatsächlich darin zu liegen, dass die Jungs wissen, wohin sie laufen sollen. Es scheint eigentlich für jeden Spielmoment klare Verabredungen und Prinzipien zu geben, die helfen die entsprechenden Situationen zu lösen. Dabei geht es meist einfach nur darum, positionelle oder numerische Vorteile dem Gegner gegenüber zu haben. Und die Mannschaft merkt halt einfach, dass sich die Wege lohnen und führt sie entsprechend kollektiv und intensiv aus.

    Die Basis unserer Spielanlage ist im Moment wirklich die Fitness und die ziemlich gute Strafraumverteidigung, die der Mannschaft Sicherheit gibt. Über die hohe Laufbereitschaft können wir den Gegner gegen den Ball viel stressen und in unserem Ballbesitz beschäftigen und vor Aufgaben stellen. @Spechti hat es hier schon gut erklärt:

    Mit Ball wird vor allem immer wieder ballfern die Tiefe gesucht und so die Formation des Gegners auseinander gezogen. Das hilft uns nicht nur beim Kontern oder zum Einsammeln von zweiten Bällen, sondern wir fangen langsam auch an, in diesen Räumen Fußball zu spielen. Es gibt immer mehr steil-klatsch-Elemente und die Halbräume werden aktiver gesucht. Diese Prinzipien habe ich unter Ziegner schon bei Halle gesehen, aber bei uns in den ersten Spielen weitestgehend vermisst. Das wird aber immer besser.

    So ist es. Mit dem flachen Aufbau öffnen wir den Raum in die andere Richtung. Wenn der Gegner uns hoch anlaufen will, muss er unkompakt werden oder sich tiefer stellen und damit Spielkontrolle abgeben. Das hat man auch gegen Meppen verstärkt gesehen. Das aber alles als direkte Folge von unseren erfolgreichen Auftritten der letzten Wochen, auf denen wir jetzt aufbauen und unsere Spielanlage in Sachen Ballbesitz und Dominanz erweitern. In meinen Augen haben wir uns in den ersten Spielen in der Liga einen Namen als gute Stabilitäts- und Umschaltmannschaft gemacht. Freiburg wurde damit weitestgehend ausgenockt. Krämer hat das natürlich auch analysiert und sich entschieden, nur situativ hoch anzulaufen. Deswegen stellte er seine Jungs tiefer, wir hatten mehr Flachpassaufbausituationen und mehr Spielkontrolle.

    Und in diesen Momenten ist der MSV mittlerweile wirklich eklig zu bespielen, weil sehr schwer auszurechnen und extrem flexibel. Es kann mittlerweile eigentlich alles passieren, wenn unsere IVs den Ball führen. Den Flügel hoch, direkt steil in die hohen Halbräume, diagonal über die Sechser oder ein langer Schlag (meist diagonal). Der lange Schlag ist natürlich meist ein 50:50-Ball, aber beim Einsammeln der zweiten Bälle staffeln wir uns wirklich sehr gut und bleiben dann oft im Ballbesitz.

    Auch unsere Sechser gefallen mir im Moment sehr gut, vor allem die Harmonie im Bewegungsspiel. Beide pendeln im Ballbesitz sehr schön und versuchen dadurch anspielbar zu werden. Zudem stößt ein Sechser immer nach, wenn wir über den Flügel oder den Halbraum nach vorne kommen. Das sind so situative Überladungen wie sie schon Albutat oft machte. Ganz einfach gesprochen erreicht man solche Situationen nur durch Laufbereitschaft und halt klare Verabredungen. Dabei ist auch die Positionierung des zweiten Sechsers elementar. Denn der agiert eigentlich immer als Libero vor der Abwehr und lässt sich tief auf die Solo-Sechs fallen. Das ist Teil der Rückraumabsicherung bzw. Restverteidigung und wird auch ziemlich konsequent und diszipliniert durchgezogen. Denn unsere IVs sind zwar im Infight ziemlich geil, aber wenn ein Gegner mit Tempo kommt, hat gerade Mai extreme Probleme (siehe Lattentreffen von Kartoffelpüree, als beide Sechser überspielt waren). Deswegen bleibt ein Sechser eigentlich immer tief (hauptsächlich zur Raumkontrolle).

    Grundsätzlich ist unsere Spiel im Ballbesitz zwar etwas aktiver und kontrollierter geworden, hat aber nach wie vor einen sehr vertikalen Charakter, was auch durch das ständige Nachstoßen der Außenverteidiger forciert wieder. Auch hier wieder: Laufbereitschaft plus klare Verabredung, wann gelaufen wird.

    Gegen den Ball ist das ähnlich. Im Gegensatz zu Hagen Schmidts Pressing, was nach meinen Eindrücken wenig lenkende Elemente hatte und oft alleine über die Intensität kam, wird jetzt deutlich erkennbar nach außen gelenkt. Ich habe das schon nach Freiburg wie folgt beschrieben:

    Gegen Meppen habe ich noch eine - auch für mich - sehr interessante Beobachtung gemacht. Als sich Meppen einmal aus dem Pressing befreien konnte und auf die andere Seite verlagern wollte, stand Ajani nicht eingerückt und nah am Verbund, sondern eher breit und hoch und lenkte die Meppener dann in die Mitte, verschloss also den Weg auf die andere Seite. Ungewöhnlich, aber auch logisch, schließlich haben wir ja gerade als Verbund zu einer Seite verschoben und der Weg in die Mitte ist für uns kürzer als zur anderen Seite. Das würde ich als kleines, aber feines Positionierungsdetail werten, das aufzeigt, dass es eben kein Zufall ist, dass es gerade so gut läuft (ohne Ajani zu nahe treten zu wollen, schien dieses Verhalten für mich eher ein verabredetes Prinzip als seine eigene Entscheidung gewesen zu sein).

    Auch in Sachen Strafraumbesetzung scheint es klare Anweisungen zu geben, also das der ballferne Außen und vielleicht noch ein Sechser mit reinschiebt, um einfach viel Präsenz in der Box zu haben. Genauso sieht es auch im Gegenpressing aus. Wenn man ausnahmsweise mal nah genug dran ist, wird von allen Seiten drauf gepuncht, wenn man aufgefächerter steht ist die Devise eher fallen lassen und nur ballnah Druck zu machen, um den Gegner zu zwingen, hintenrum zu spielen. Auch hier überzeugt mich die Synchronität und die Entscheidungsfindung der Mannschaft. Sie macht oft das Richtige und führt das auch kollektiv ziemlich schlüssig aus.

    Interessant vielleicht noch, dass das 1:0 eigentlich aus einer Situation gefallen ist, als Meppen mal hoch drauf gegangen ist. Eine eher unübersichtliche Situation im Mittelfeld zwingt den AV der Gastgeber vorwärts zu verteidigen und Stoppel nutzte hinter diesem den Raum um den Ball nach vorne zu tragen. Diese "Zocken" ist prinzipiell eine Stärke von Stoppel, wird unter Ziegner aber auch noch von anderen Spielern ziemlich gut ausgeführt, also die Anspielbarkeit in den Umschaltmomenten. Meistens bietet sich ein hoher Spieler mit dem Rücken zum Tor an, während ein tiefer Spieler sich offen für den Klatschball positioniert. Auch das sind gruppentaktische Elemente, die ich unter Ziegner schon in Halle oft gesehen habe.

    Mein Fazit: Auch wenn es im ersten Moment so aussieht als wenn die Mannschaft "nur" mehr läuft, kämpft und endlich als Mannschaft auftritt, sieht man bei genauerem Hinsehen viel Liebe zum Detail. Und wenn die Mannschaft spürt, dass diese Details helfen, erfolgreicher zu sein, ist sie auch bereit die Wege zu gehen, die weh tun. Das habe ich auch schon letzte Saison angemerkt. Kein Spieler läuft gerne "umsonst". Im Gegenteil. Du verlierst die Spieler, wenn du nur "blinde" Intensität ohne Ertrag einforderst. Intensität erreichst du vor allem wenn die Jungs daran glauben, was du als Trainer vorgibst. Und wenn es dann klappt und du erfolgreich bist, schweißt das zusammen und jeder spielt an seinem Leistungslimit. Beste Beispiele sind da ja unsere "alten Herren" Baka, Stoppel und Aziz, die in Meppen fast immer im Anschlag spielten, obwohl sie schon von vielen abgeschrieben wurden.

    Ich bin gespannt wie es die nächsten Wochen gegen die Top-Teams läuft. Ich könnte mir vorstellen, dass wir für diese Mannschaften gar nicht so leicht zu spielen sind. Ich rechne uns durchaus etwas aus, lasse aber als kleines Hintertürchen doch noch die Anmerkung fallen, dass ich dem direkt-vertikalen Offensivansatz nicht ganz so viel Konstanz und Nachhaltigkeit zutraue wie einem geduldigeren und dominanteren Ballbesitzspiel.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23 August 2022
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  10. zebra236

    zebra236 Kreisliga

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    @Schimanski ich weiß zwar nicht welche Trainerlizenz du besitzt, aber ich muss einfach sagen, dass es überragend ist mit welcher Leidenschaft du analysierrst und VOR ALLEM, dass du es schaffst, es auf verständliche Inhalte zu brechen - Riesen Lob und Respekt dafür und wieder mal der Beweis, dass die (höhe der) Trainerlizenz nicht aussagt, ob man ein guter oder schlechter Trainer ist! (Wobei taktisches Verständnis/Fachwissen auch nur ein Baustein für einen guten Trainer ausmacht)

    Ich sehe viele Dinge ähnlich....für mich gibt es einen ganz entscheidenen Faktor in unserem Spiel, wo ich für mich die Entwicklung der Mannschaft sehe...das ist Casper Jander.
    Am Anfang ohne ihn (war unser Spiel noch sehr wild bestehend aus vielen Umschaltmomenten) - die werden nun gefühlt immer weniger, weil wir mit der Kombi Baka aber vor allem Jander im zentrum viel ballsicherer sind, auch unter Gegnerdruck...das hilft dem team natürlich mit dem ball aber auch ohne, weil die Kraft dann mehr für die Gegenpress oder Fallmomente vorhanden ist -und somit wir als Team kompakter sind.

    hinzu kommt dass er eine höhere Dynamik als Frey und Pusch hat und wir somit auch immer wieder schnell vom Gegner weg kommen....

    Sicher wird es auch mal schwierige Phasen geben, aber dieses neue ballsichere Element plus unsere wirklich starke Boxverteidigung (plus TW), plus unsere Standardstärke lassen uns für sehr sehr viele Mannschaften zu einem echt ekligen Gegner werden....
     
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  11. fahrstuhl

    fahrstuhl Regionalliga

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    Ich sehe das im Kern komplett ähnlich, aber ich für meinen Teil kann das "greifbarer" machen, wie du das nennst.

    Ich mach es mal ganz platt und plakativ, das stimmt natürlich so nicht bis ins Detail und für jeden Spieler, soll nur aufzeigen worauf ich hinaus will:

    Die Detailverliebtheit, wie du es beschreibst klingt im Endeffekt so, als wenn die Trainer davor in den letzten beiden Jahren einfach schlampig trainiert haben. Das mag sogar in Teilen stimmen, das kann ich tatsächlich nicht beurteilen, weil ich das Training nicht beobachten kann.

    ABER - der große Unterschied zwischen den Kadern der letzten beiden Jahren und dem heutigen liegt eindeutig in der Abwehr. Mittelfeld und Sturm hab ich schon die letzten beiden Jahren gar nicht also so "falsch agierend" auf dem Platz empfunden.

    Die Abwehr aber ja. Die Anzahl sowie die Konsequenzen aus den Fehlern waren in nahezu jedem Spiel frappierend.

    Dadurch kam nie Sicherheit in den gesamten Kader, dadurch haben MF und ST gar nicht gut aussehen können.

    Das sieht jetzt mit der komplett neuen IV und AV ganz anders aus. Die strahlen Ruhe aus, natürlich noch nicht in jeder Phase, aber es wird augenscheinlich von Spiel zu Spiel besser.

    Woran liegt das aber - bzw. was macht das für mich greifbarer, ich sprach das die letzten Jahre schon an, das hat letztendlich auch etwas mit Intelligenz und Lernbereitschaft zu tun.

    Die aktuellen Abwehrspieler sind einfach im taktischen Verhalten überhaupt in der Lage Dinge/Vorgaben des Trainers umzusetzen. Ich weiß gar nicht ob das alles, was wir aktuell jetzt sehen nur auf TZ`s Mist gewachsen ist, der macht schon ne Menge gut, keine Frage, aber er hat nun auch - insbesondere in der Defensive - Spieler, die das was er sagt

    a) verstehen und
    b) auch taktisch/fußballerisch umsetzen können.

    Insbesondere Gembalies - nur stellvertretend und nicht als allein stehendes Symbol für alle Fehler der letzten Jahre - hab ich immer die entsprechende Spielintelligenz und Handlungsschnelligkeit abgesprochen. Da ist er in Summe absolut nicht drittligareif und ich habe auch keine Entwicklung zum positiven erkennen können. Der bringt alles mit, Präsenz, Schnelligkeit usw....aber sobald etwas "unvorhergesehenes" passiert ist vorbei.

    Dadurch das die hinten so viel besser agieren, pflanzt sich die dadurch ausgestrahlte Sicherheit immer weiter nach vorne durch, dort erkennt man dann das der Mehreinsatz auch zu etwas führt und dementsprechend werden die paar Prozente, die letztes Jahr gefehlt haben noch oben drauf gepackt.

    Wie eingangs erwähnt, das ist nicht die ganze Geschichte, da spielt noch viel mehr mit rein, aber das ist der Teil, der die Entwicklung für mich als komplett greif- und somit nachvollziehbar macht.
     
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  12. DU59

    DU59 3. Liga

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    Zusammen gefasst und das kann man sogar belegen (von daher keine Floskel)
    Mit einer guten Offensive gewinnst Du Spiele, mit einer guten Defensive gewinnst Du die Meisterschaft...
     
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  13. MSV-Türke

    MSV-Türke Kreisliga

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    @fahrstuhl ohne jetzt irgendwelches taktisches Wissen zu besitzen, würde ich dir in den Kernaussagen widersprechen. Ja, die Abwehr steht stabiler in den ersten Spielen. Aber das liegt für mich auch, dass unser Pressing in den vorderen Linien viel mehr taktischer agiert als in der letzten Saison. Grade im Pressing haben wir ja gute Sprünge gemacht mit dem lenken des Balles. Und Pressing ist ja auch eine Form der Verteidigung. Die aggressivste bzw. offensivste, weshalb auch die vorderen Reihen im Sturm und im Mittelfeld da mitarbeiten müssen. Und genau diese taktischen Zahnräder sah ich unter Schmidt nicht mehr. Da haben gefühlt zwei Mannschaftsabschnitte unterschiedliche Vorgaben bekommen wie sie zu agieren haben
     
  14. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Da haben wir endlich die beiden Differenzierer „nach oben“, und prompt fallen sie dauerhaft aus.

    Girth macht mir weniger Kopfschmerz als Jander.

    Ich verstehe nach dem letzten Spiel die Einlassungen zu Puschs Defensivverhalten - wobei er starke Defensivaktionen hatte.

    Und er hat die Fähigkeit zum überraschenden Ball.

    Daher würde ich ihn aktiv coachen - natürlich abgesprochen mit ihm.

    Systemtechnisch ist das Problem, dass Jander extrem agil Räume zugelaufen hat - passiert das nicht, kommen wir immer wieder in Unterzahl - ausser wir würden insgesamt tiefer stehen und nach aussen, statt nach innen lenken - was aber nach meinem Eindruck nicht Kölles Spiel ist.

    Man kann auf Michelbrink hoffen - aber ich vermute er wäre Samstag gekommen, wenn das nahe läge.


    Die Kreativitätslücke sehe ich wie gesagt am ehesten Pusch schliessen.

    Gleichzeitig hat mir Frey tatsächlich im Offensivpart vom Anlaufverhalten gefallen, was mich zu Frey vor Pusch führen würde - als eine Option.

    Alternativ würde ich - und jetzt wird es wild - Aziz die 6 zutrauen. Er hat richtig gute Spiele gemacht, in denen er eher als Verteiler und Abfangjäger agierte.

    Zu guter letzt:

    3 5 2

    Mit Frey zwischen May und Senger und Baka zwischen Bitter und Pusch - Aussen Ajani und Kölle.


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    Zuletzt bearbeitet: 6 September 2022
  15. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Gerade fällt mir auf, dass es durchaus Sinn machen könnte Ajani auf die Halbposition zu ziehen mit Bitter Aussen, Ajani hat einige sehr schöne Antritte aus der Halbposition gehabt.


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  16. Zanzibar-Zebra

    Zanzibar-Zebra Regionalliga

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    Ich find dass er grade in den Halbräumen seine Probleme hatte im letzten Jahr und jetzt besser im Spiel ist weil er halt quasi an der Außenlinie kleben kann und diese rauf und runter wetzen.

    Bitter hab ich da mit mehr Gefűhl fűr den Raum in Erinnerung
     
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  17. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ich war arbeitstechnisch leider wieder so eingespannt, dass ich das Sechzig-Spiel nur in Auszügen gesehen habe, aber ich meine in Halbzeit 2 war es schon ein 3-5-2 mit Ajani und Kölle als Winger, Stoppel als Zehner hinter Girth und Aziz, Ekene als Achter vor Stierlin (das ist wirklich mutig) und Bitter als Halbverteidiger neben Mai und Senger.

    Das hat Ziegner in Halle auch oft so gespielt. Bin mal gespannt, ob das 3-5-2 auch in Zukunft eine Option wird (durch den Girth-Ausfall unwahrscheinlicher) und ob die Konzeptpolizei beim MSV darauf anspringt.

    Meine Prognose: Haben wir Erfolg, juckt es niemanden. Läuft's nicht so wie erhofft, wird es zum Thema.
     
  18. Block D

    Block D 3. Liga

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    Du kannst dir noch so ne tolle Taktik zurechtlegen.
    Wenn dann wie in München ein individueller Fehler direkt zu Beginn alles über den Haufen wirft.
    Solche Klöpse dürfen uns nicht mehr passieren.
     
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  19. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Gefühlt war das eher ein 3-4-3 - wobei das ja sehr fließende Grenzen sind, wenn der 10er durchschiebt und Anfangs waren wir sehr offensiv - aber ich meine im Zentrum defensiv auch eher eine Doppelsechs gesehen zu haben. Aber möchte ich mich nicht festlegen :).
     
  20. NeckerChecker

    NeckerChecker Regionalliga

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    Erkenntnis des letzten Spiels ist für mich, dass Bouhaddouz aktuell körperlich weder in der Lage ist das Pressing mitzugehen, noch den Ball gegen körperlich starke Gegenspieler zu behaupten. Daher sollte er wieder die letzten 30 Minuten mit seinen Qualitäten aktiv bespielen. Ist kein Vorwurf, sondern eher eine Frage ob er zum Spielsystem passt.

    Da Jander uns offensichtlich in der Chancengenerierung noch mehr fehlt als gedacht, bin ich der Meinung, dass wir (wieder) versuchen sollten Chancen durch höhere Ballgewinne zu erzeugen.

    Hierzu ergäben sich für mich folgende Möglichkeiten:

    1) Ekene in die Spitze und Pusch dahinter auf die 10

    2) Ekene in die Spitze, Michelbrink nach vorne auf die 10 und Stierlin als Abräumer auf die 6/8

    3) Hettwer in die Spitze und der Rest wie im letzten Spiel. Hettwer könnte sich mal 60 Minuten im Pressing richtig auskotzen. Ich denke das würde ihm guttun, er wirkt in seinem ganzen Handeln verkrampft und verkopft. Erfolgserlebnisse durch einen Beitrag zu hohen Ballgewinnen könnten den Schalter zum Kippen bringen
     
  21. zebra236

    zebra236 Kreisliga

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    also mit Pusch im Zemtrum kannste kein Pressing spielen - finde die idee mit Ekene und Hettwer zum Anlaufen interessant weil sie auch im Umschalten nach vorn Tempo haben...frage ist ob das gegen Verl der Ansatz sein wird, kann mir vorstellen dass die auch eher tief stehen und dann hast du definitiv zu wenig Technik auf dem Platz, dann
    müsste man eher mit Aziz als Wandspieler und Michel auf 10 spielen...

    Edit*
    habe grad gelsen, dass Verl den dritthöchsten Ballbesitzanteil der Liga hat (56%) - dann wäre die Variante mit Hettwer und Eken wirklich interessant
     
    Zuletzt bearbeitet: 12 September 2022
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  22. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Ich sehe aktuell drei Probleme, die sich zu unserer Krise vermischen:

    Das erste ist, dass uns fast die halbe Standardstartelf fehlt - es gibt keinen inneren Konkurrenzdruck und aus sich heraus hat die Mannschaft schon seit Jahren Probleme, voll auf den Platz zu kommen.

    Unser Spiel setzt aber zwingend auf Intensität auf - ohne die geht es schlicht nicht. Wir sind wieder ein wenig im Lieberknecht Dilemma: Wir können nur Volldampf... . Wir haben keine funktionierende tiefere Lösung. Bin sehr unruhig, was Oberhausen angeht, weil das die Stimmung völlig an den Boden brächte.

    Zu schlimmer letzt haben sowohl Gegner als auch Schiedsrichter das Intensitätsthema aufgenommen.

    Ich halte es nach wie vor für eine Frechheit, was 60 erlaubt, und uns abgepfiffen wurde, die Elfer kriegen Mannschaften, bei denen in der Summe weniger offensichtlich getreten und leider auch gefallen wurde. Und die Gegner teilen nun auch aus - und das fördert Verletzungen.

    Ziegner hat da einen echt schwierigen Job!! Deswegen fände ich es so wichtig, jetzt fanseitig nicht wieder vollkommen zu eskalieren.
     
  23. Block D

    Block D 3. Liga

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    Das wusste er bevor er bei uns unterschrieben hatte.
    Zu Punkt 2., sollte am Freitag unsere tolle Statistik der letzten Jahre aus dem NRP fortgeschrieben werden.
    Da kannst du es für noch so wichtig finden nicht zueskalieren.
    Dann wird hier "eskaliert" und mit recht.
    Aber noch sind wir nicht ausgeschieden, warten wir es ab.
    Wegen der taktischen Ausrichtung und Spielanlage, worum es hier eigentlich geht, nur soviel.
    Geht`s raus und spielt Fußball ihr Zebras!
     
  24. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Nein, dass ihm nach 6 Spielen der halbe Stammkader fehlt, wusste er nicht. Es kann nun wirklich niemand leugnen, dass die Mannschaft zunächst eine positive Entwicklung nahm.
     
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  25. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Meinetwegen auch 8 Spiele... .
     
  26. Block D

    Block D 3. Liga

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    Naja, der halbe Stammkader ist auch ein wenig übertrieben.
    Die unnötigen Sperren von unseren IV kann man da auch nicht mitrechnen.
    Aber alles lamentieren und jammern in dieser Hinsicht nützt uns eh nichts.
    Die Jungs die jetzt aufm Platz stehen müssen die Karre MSV wieder ausm Dreck ziehen und am besten am Freitag damit anfangen.
    Da geht es gegen einen klassentieferen Gegner und da sollte eigentlich auch der 2.te Anzug reichen.
     
  27. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Kein Stück übertrieben, denn die Sperren gehören natürlich dazu - wie unnötig sie sind, ist etwas anderes, sie waren auch Preis unseres Spielansatzes.

    Mai, Feltscher, Jander, Bakir, Girth - 5 von 10 ... - und Knoll war auch nicht als Wechsler geplant.
     
  28. KielerZebra

    KielerZebra Landesliga

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    Das ist doch mehr als übertrieben. Mai war ein Spiel gesperrt. Girth hat nur eins von Beginn gemacht. Knoll war bei Ziegner kein Stammspieler. Feltscher würde hier verflucht, wenn er statt Bitter starten würde. Bleiben Jander und Bakir, die bei Ziegner auch nicht unbestritten gesetzt waren. Natürlich fehlen die beiden und auch Girth. Aber das Stammspieler ausfallen, geht allen Mannschaften so und entschuldigt aber in keiner Weise die erbärmlichen letzten Auftritte, in denen offensiv aber auch rein gar nichts passierte.
     
  29. KRDuissern

    KRDuissern Landesliga

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    Genau so sieht es aus. Immer wird nach Ausreden gesucht. Unser Kader, auch der zweite Anzug, sollte doch wohl stark genug sein um gegen so einen grottenschlechten Gegner wie Verl was zählbares mitzunehmen ...
     
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  30. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Das war fußballerisch einfach ziemlich eindimensional in Verl. Entweder den Ball noch vorne knallen oder linear nach vorne dribbeln. Und wenn es nicht klappt ist die fehlende Gier und Intensität Schuld. Ich weiß nicht. Man kann es sich auch einfach machen.
    Zu Saisonbeginn gab es noch einen guten Konterplan, danach wurde es überraschend schnell auch spielerisch besser (mit scheinbar gut abgestimmter Raumbesetzung). Mittlerweile wirkt das auf mich spielerisch aber ziemlich platt. Es gibt kaum Verlagerungen, kaum diagonales, kaum kreatives, niemand bricht mal ab und spielt hintenrum. Es wird fast immer versucht mit aller Macht durchzubrechen. Leicht auszurechnen und zu verteidigen. Verl wurde doch nicht vor große Aufgaben gestellt. Sie mussten nur gut verschieben und in den Zweikämpfen dagegen halten (was sie trotz ihrer - eigentlich gegensätzlichen DNA - auch gut gemacht haben). Das kann nicht alleine an Jander liegen (auch wenn er natürlich ein Faktor ist). Da muss sich in der Haltung zum Spiel etwas ändern. Wir müssen uns nicht nur auf die fußballerischen Basics berufen, sondern variabler im Spielansatz werden.
     
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  31. Spartacus

    Spartacus 2. Liga

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    Das in der Kaderplanung sicher als Stammpersonal eingeplante Trio Stoppelkamp, Aziz und Ajani ist zu langsam und/oder technisch zu limitiert. In der Kaderplanung haben wir die Wahl aus technisch stark und langsam oder schnell und limitiert am Ball und was das Spielverständnis betrifft. Da hat sich zur letzten Saison leider nichts in der Offensive geändert...

    Die Gegner ziehen sich in der eigenen Hälfte zurück und wissen genau, dass sie uns damit den Zahn ziehen.
     
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  32. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Grundsätzulich kann es das, und ich denke es spielt eine große Rolle. Aber auf der Umschaltseite fehlten in diesem Spiel neben Jander ja auch noch Mai und Bakir. Mai spielt manche langen Bälle schwer zu verarbeiten, aber er spielt sie sehr schnell - ein Aspekt beim Thema Umschalttempo, der fehlt. Seit Bakir weg ist holpert es auch links.

    Ich muss ehrlich sagen, ich bin geplättet, wie hier unsere Personalsituation herunter gespielt wird.

    Knoll war bei Ziegner natürlich kein Stammspieler, wurde aber definitiv nicht als Ergänzung geholt - Girth wurde ausdrücklich geholt, um dem Kader mehr Spitze zu geben - Und warum: Für mehr Durchschlagskraft in der Offensive - weil die fehlte: Und er ist WEG! - und wir wundern uns ernsthaft, dass wir wieder keine Durchschlagskraft hatten?

    Wir sind personaltechnisch am absoluten Anschlag. Wir haben so gut wie keinen Konkurrenzdruck mehr im Kader. Ja ich würde mich auch wünschen dass das die Mannschaft anders verarbeitet, aber wenn sie das viel besser könnte, hätten wir die anderen ja nicht holen brauchen.
     
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  33. Dauerduisburger

    Dauerduisburger Kreisliga

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    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass unsere spielerischen Probleme hausgemacht sind. Alles fing mit dem verspielten Aufstieg an, als die mangelnde Physis als einer der Hauptgründe dafür ausgemacht wurde. Seitdem wurden im Mittelfeld und im Angriff vorallem Spieler verpflichtet, die Physis, Schnelligkeit und "Ruhrpottfußball" verkörpern sollen. Kämpfen, beißen, kratzen, bolzen...
    Man sieht doch alleine an dem Personal auf der Doppelsechs, dass unser Kader nicht auf Ballbesitzspiel ausgelegt ist. Bakalorz, Stierlin, Frey haben sicherlich in gewissen Bereichen ihre Stärken aber die liegen nunmal nicht im Passspiel. Auch Ajani, Ekene und Hettwer haben ihre Schwierigkeiten in der Ballverarbeitung. Daher tun Ausfälle wie z. B. Jander doppelt weh, wobei man die Misere nicht alleine an seinem fehlen festmachen. Wir müssen es schaffen unabhängig vom Personal, eine nachhaltige Spielidee zu entwickeln, die dann bitte etwas anspruchsvoller als die Linie entlang zu laufen und die Flanke in den Strafraum zu knallen sein darf.
    Mir ist klar, dass das nicht von heute auf morgen klappen kann aber es muss probiert werden, wenn wir irgendwann auch mal wieder andere Zeiten als Abstiegskampf in der 3. Liga erleben möchten.
     
  34. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Da ich nicht alle Spiele der 3.Liga verfolgen kann, finde ich es manchmal ganz interessant, wenn man Daten nutzt, um sich mit anderen Mannschaften zu vergleichen.
    Vielleicht spielen wir ja typischen Drittligafußball und die anderen machen es ganz ähnlich?

    Deswegen hier mal ein paar interessante Vergleiche (das ganze ist bitte ohne Wertung oder direkten Bezug zu den Ergebnissen zu verstehen, sondern dient nur dazu unseren taktischen Ansatz zu beschreiben (um den es hier im Thread ja geht) bzw. in den Vergleich zu anderen Mannschaften zu stellen):

    - wenn man sich die Passmaps anschaut, gibt es nur vier weitere Mannschaften, die in Richtung des zentralen Mittelfelds ähnlich wenig Pässe wie wir gespielt haben -> wir spielen also viel außenrum bzw. oben drüber
    - trotzdem haben wir ligaweit die zweitmeisten Ballverluste im mittleren Spielfelddrittel
    - im letzten Spielfelddrittel sind wir Drittletzter
    - in Summe (über das ganze Spielfeld betrachtet) sind wir ligaweit sogar Letzter (bzw. Erster in Sachen Ballverluste)

    Damit das nicht zu negativ klingt, nehme ich Wehen Wiesbaden als Vergleichsmannschaft. Sie haben die meisten Ballverluste im letzten Spielfelddrittel, aber auch die meisten Ballgewinne in der Liga. Ihr Spielansatz ist also von viel Anlaufen, Pressen, Chaos stiften, Gegner stören, etc. geprägt und daraus ziehen sie ja auch einen Benefit in Form des dritten Platzes.

    Wir sind bei den Ballgewinnen übrigens Vierter, davon die meisten im mittleren Spielfelddrittel (2.Platz). Wir pressen also wirklich gut und besser als letzte Saison (ich meine, da waren wir Ligadurchschnitt).

    -> In unserem Mittelfeld wird eher wenig Fussball gespielt, aber viel Fussball gearbeitet und gekämpft (für mich auch ein klarer Fingerzeig Richtung Bakalorz, der sich a) in so einem Ansatz am wohlsten fühlt, aber b) natürlich auch dafür verantwortlich ist, dass sich die Werte so verteilen)

    Ein weiterer Beleg dieses Ansatzes sind natürlich die Anzahl der gespielten Pässe:
    - Platz 18, nur Zwickau und Ingolstadt spielen weniger Pässe
    - diese drei Teams spielen auch mit Abstand die wenigsten seitlichen Pässe (andere Teams wie Freiburg, Dresden, Osnabrück, Mannheim oder Köln haben etwa 50% mehr seitliche Pässe gespielt) -> das heisst nichts anderes als das wir, Zwickau und Ingolstadt sehr vertikal und direkt spielen und den schnellsten Weg zum Tor suchen
    - allerdings spielen Ingolstadt und vor allem Zwickau mehr länge Bälle als wir. Unsere mittlere Passlänge ist Ligadurchschnitt.

    Im Ballbesitz liegen wie - wenig erstaunlich - mit 46,5% auch im unteren Viertel auf Platz 15. Die mittlere Dauer des Ballbesitz ist noch schlechter. Nur Zwickau und Ingolstadt verlieren den Ball noch schneller als wir.

    Andere Offensivstatistiken:

    - Ballpass ins letzte Drittel: 15.
    - Angriffsläufe (ich denke, damit sind Tempodribblings und/oder Tiefensprints gemeint): 20.(!)
    - Steilpässe: 16.
    - filtrierender Pass: 19.

    Bei Flanken (7.), Dribblings (3.) und Offensivduellen (4.) liegen wir hingegen weit vorne.
    Ich denke, dass passt trotzdem gut zu den subjektiven Eindrücken, dass wir relativ wenig strategisch und geduldig Fußball spielen, sondern eher vertikal-direkt und mit aller Macht in Richtung Strafraum wollen und dann halt schnell zur Flanke, zum Dribbling und zum 1:1 greifen (wenn Anspielstationen fehlen). Trotzdem liegen wir bei den Ballkontakten im Strafraum nur auf Platz 19 (also würde uns ein Girth auch nur bedingt helfen, da wir im Ligavergleich relativ wenig Bälle in die Box bekommen, wobei Girth natürlich meist eine Berührung reicht ;) ).

    Bei den Defensivduellen liegen wir auf Platz 1(!) und bei verlorenen Ballduellen sind nur vier Teams schlechter als wir (wobei "schlecht" in diesem Fall positiv ist).
    Wer der Mannschaft den Willen und die Kampfbereitschaft abspricht (und dort noch mehr einfordert), liegt - zumindest aus statistischer Sicht - daneben. Da sind wir schon Ligaspitze.

    Weitere Aspekte, die für eine taktische Ausrichtung in Richtung guter Defensivarbeit der ganzen Mannschaft sprechen:
    - Abgefangene Bälle: 2.
    - Pressingintensität: 4.
    - Fouls: 18. (also viele)

    Zusammengefasst: Gegen den Ball sind wir im Ligavergleich sehr stark. Mit Ball spielen wir sehr direkt-vertikal-riskant-mutig und auf individuelle Durchschlagskraft setzend (verlieren ihn deswegen oft und sind leicht ausrechenbar), erzeugen aber trotzdem wenig Gefahr im letzten Spielfelddrittel. Geduldiges Passspiel und intelligentes "Zurechtlegen" des Gegners spielt in Ziegners Ansatz eine untergeordnete Rolle, obwohl genau dort vermutlich des größte Steigerungspotential liegt. Ich freue mich auf die nächste PK, wenn wieder die Konsequenzleier angestimmt wird...
     
    Zuletzt bearbeitet: 19 Oktober 2022
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  35. Flomon_2

    Flomon_2 Landesliga

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    Das deckt sich ja sehr gut mit dem was wir jedes Wochenende sehen. Die Bälle gehen immer auf die LA/RA Stoppel und Ajani/Ekene durch die Mitte geht eher wenig. Wenn Jander spielt allerdings deutlich mehr als wenn Pusch dort spielt.
    Stoppel verliert im mittleren Drittel eher wenig Bälle, was daran liegt das er eine hohe spielerische Qualität hat und auch seine Gegenspieler eher etwas abwartender sind als die Gegenspieler von Ajani / Ekene die ja nichts anderes können als mit Ball auf den Gegner zu zu rennen. Weiterhin hat Stoppel mit Kölle jemanden der schon mal hinterläuft und so Räume schafft, auf rechts gibt es das sehr sehr selten. Grund siehe einen Satz weiter oben.
    Pässe im letzten Spielfelddrittel kommen in der Regel in Form einer Flanke von den Außen in die Mitte, worauf sofort der Abschluss Versuch erfolgt (wenn man denn an den Ball kommt), also auch keine weiteren Pässe.
    Das Spiel durch die Mitte ist doch dem MSV mit Abgang von Schnellhart verloren gegangen. Jeder der es seit dem Versucht hat, vielleicht noch mit Ausnahme von Daschner, hatte nicht die notwendige Qualität um das Spiel dort an sich zu reißen.
     
  36. Blue Bally

    Blue Bally 3. Liga

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    Heißt für mich das jemand der sehr defensiv und vermutlich eher abwartender bzw. ruhiger Spielen lässt, uns durchaus erfolgreicher werden lässt. Also ist der Wunsch nach jemanden wie Koschinat womöglich gar nicht verkehrt.
     
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  37. Flomon_2

    Flomon_2 Landesliga

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    Ich denke einfach das er stete Versuch Dinge spielen zu lassen, die die Protagonisten nicht können, auf alle Fälle der falsche Weg ist! Wenn ich doch merke das mein Personal auf den Außenpositionen nicht fähig ist bis zur Grundlinie zu kommen und dann vernünftige Flanken zu schlagen, die mangelhafte Besetzung der Box kommt dann dazu, dann sollte ich das Rezept vielleicht überdenken. Das ein Caspar Jander das Spiel nicht an sich reißen und gestalten kann wie ein Toni Kroos z.B. sollte klar sein. Aber zusammen mit Michelbrink auf der Position vor ihm, denke ich könnte das schon eine Alternative zu diesem ständigen über Außen spielen sein. Allerdings braucht es da noch so einige Trainingseinheiten denke ich. Vor allem müssen dann die Laufwege mal besprochen werden. Ich glaube im Spiel gegen BVB2 war es als Michelbrink mit dem Ball mal etwas nach links an den Sechzehner zog und dann auf Stoppel, der hinter ihm kreuzte, ablegte. Leider lief Michelbrink dann nicht weiter, so haben sich die Abwehrspieler natürlich auch nur auf Stoppel konzentriert und die Situation war direkt tot. Generell bin ich der Meinung das wir uns im Offensivspiel ohne Ball zu wenig bewegen und auch zu wenig schauen wo jemand frei steht. Alles läuft immer nach Schema F, das reicht nicht für die dritte Liga.
     
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  38. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Tolle Zahlen. Danke @Schimanski :

    Mir ist in den Interpretationen die Aufteiling Jander Spieler, Baka Abräumer eine Spur zu einfach.

    Ich bleibe dabei, dass Bakalorz in Liga drei technisch durchaus im oberen Regal mithalten kann - und Jander gleichzeitig auch deswegen so wirkungsvoll ist, weil er so ein klasse Zweikämpfer ist, gerade bei zweiten Bällen (wurde damals schon bei Schnelli gerne übersehen).

    Kernunterschied ist für mich das Bakalorz linearer agiert, Jander häufiger die Spiel-Richtung ändert - und zwar quasi ansatzlos. Dadurch sind wir schwerer auszurechnen, wenn er dabei ist.

    Für mein Gefühl agiert Ajani zudem aktuell zu weit außen - er war für mich gefährlicher, wenn auf den Strafraum zuziehen konnte - Außen kann er eigentlich nur flanken, weiter innen kann jemand kreuzen, er kann den Steckball ins Zentrum spielen, nach rechts und links ablegen und selbst abschließen - viel komplexere Situation für die Abwehr.

    Offensiv fehlt uns aber insbesondere Bakir als Bindeglied und weiteren Unruheherd. Seit Bakir fehlt, tut sich insbesondere auf links viel weniger - da kommt Michelbrink als Alternative ins Spiel und entwickelt sich finde ich auch.

    In der Summe ist für mich also ein eh schon recht linearer Spielansatz durch personelle Lücken noch einmal ausrechenbarer geworden - und wir spielen ihn in der Vorwärtsbewegung teils schlampig/oder positiv interpretiert: Zu hektisch => Ballverluste.

    Ich glaube dass wir mit voller Kapelle auch innerhalb dieses Spielansatzes wieder erfolgreicher agieren können - wenn wechselweise Jander/Bakir/Michelbrink/Stoppel das Schema F durchbrechen können.
     
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  39. Zauberer

    Zauberer 3. Liga

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    @shanghai Nur spielen wir fast nie mit der vollen Kapelle. Das ist doch bei nichtmals die Hälfte der Spiele der Fall. Irgendwer ist doch immer verletzt.

    Das ist doch auch das große Problem unseres Kaders und der Fehler der Transferpolitik. Wir haben circa 12-13 ordentliche Spieler und danach keine echten Alternativen. Fällt einer aus, bricht das Kartenhaus direkt zusammen und es sieht so aus, wie es jetzt ist. Leider haben wir auch keinen Trainer, der mal irgendwas überraschendes macht, um das qualitative Defizit irgendwie wett zu machen.
     
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  40. Mojo

    Mojo Landesliga

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    Ich frage mich tatsächlich, ob die hohe Anzahl von Ballgewinnen (falls es sich dabei wirklich nur um die reine Anzahl handelt) nicht auch dadurch zu erklären ist, dass wir selber wenig Spielaufbau betreiben und dem Gegner viel den Ball überlassen.

    So hat der Gegner sehr viele Aktionen und dementsprechend auch fast automatisch mehr Ballverluste, als wenn wir den Ball öfter in den Reihen halten. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
     
  41. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Würde gerne unser Defensivverhalten auf Außen diskutieren, weil ich es einfach nicht verstanden habe:

    In meiner zugegeben sehr einfachen gruppentaktischen Welt, reagiere ich auf drohendes Überlaufen des AV damit, dass der IV oder ein 6er den Laufweg nach außen nimmt und der AV wiederum das Zentrum zu macht, man also kreuzt.

    Wir sind mehrfach im Spiel mit zwei Spielern einfach auf einer Höhe stehen geblieben, nur um mit Ansage den Steckball zu bekommen und dann verzweifelt zu versuchen, dass Ding doch noch zu zu laufen.

    Verstehe ich einfach nicht - aber vielleicht gibt es dafür eine Erklärung (z.B. dass man Überzahl erzeugen will, wenn der Gegner den Ball doch nicht schafft durch zu stecken, oder dass man sagt, dass der Tempolauf außen selten erfolgreich ist - aber das würde ich wenn eher darauf zurück führen, DASS in der Regel gekreuzt wird).

    Aber wie gesagt - bin offen für jeden Denkansatz. Für mein Dafürhalten haben wir uns damit wieder und wieder in höchste Not gebracht.
     
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  42. NordDuisburger

    NordDuisburger Landesliga

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    Ich hatte es hier in der letzten Saison schon mal gefragt. Gestern ist es mir wieder ganz besonders aufgefallen.

    Kann mir jemand folgendes erklären:

    Gefühlt 80% unserer Angriffe basieren auf langen Bällen auf Aziz. Dieser lässt den Ball abtropfen, klatschen oder versucht, den Ball zum Mitspieler verlängern.

    Das schreit ja förmlich schon dazu, dafür Abstöße zu nutzen und diese lang zu schlagen.

    Welchen spielerischen Vorteil hat man von diesen (entschuldigt diese Ausdrucksweise) verkackten "Abstößen", die einer der beiden Innenverteidiger ausführt, um den Ball dann letztendlich wieder zum Torwart zu spielen?
    Denn unterm Strich wird der Ball dann ungefähr 25 Mal innerhalb der Viererkette quer gespielt, um ihn dann nach 3 Minuten doch wieder lang auf Aziz zu spielen.

    Erschließt sich mir absolut nicht und das einzige was daraus resultiert, ist, dass der Gegner sich positionieren kann oder wie Köln gestern, vorne pressen kann.

    Bitte erkläre es mir jemand :panik3:
     
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  43. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Das wiederum würde ich mir tendenziell zutrauen:

    Gibt es einen langen Abschlag mit Ansage verdichten Profis das Spielfeld in der Regel konsequent auf eine Zielzone von ca. 30 Mal 30 Meter.


    Spiele ich dagegen in aufgefächerter Position den IV an, der heute ja fast immer tief außen im eigenen 16er steht, zieht der Gegner ebenfalls auf, um anzulaufen - gleichzeitig kann ich mit zwei Verlagerungen in der Regel noch einmal 20-30 Meter gegenüber dem Abstoß gewinnen.

    Ich spiele also aus einer deutlich höheren Position in ein grundsätzlich offeneres Feld, als wenn ich den Abstoß direkt spiele.

    Während ich hinten passe muss der Gegner zudem immer mitschieben - also laufen. Das kann ich alles nachvollziehen.
     
  44. Vorstopper

    Vorstopper Landesliga

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    Sonnenseite des Glücks
    So wie Du es schreibst, @shanghai, klingt es sehr nachvollziehbar und vernünftig. Was ich aber auf dem Platz sehe erzeugt bei mir meist nur Angst, dass die Jungs den Ball verlieren könnten, oder Ärger, wenn der Ball dann unter Druck doch eher hilflos wirkend nach vorn gedroschen wird.
     
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  45. NordDuisburger

    NordDuisburger Landesliga

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    Wow, vielen Dank! Habe ich verstanden, sehr gut erklärt :hu:
     
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  46. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Das ist genau das Problem an dieser Variante, insbesondere wenn eine Mannschaft verunsichert ist - gestern hat z.B. Mai seine Bälle lang nicht so sicher gespielt wie sonst. Dann habe ich nämlich Ballverluste, bei denen der Gegner selbst schon deutlich höher steht, als beim langen Abstoß, und das ist dann tatsächlich stressig... .
     
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  47. Knäcke

    Knäcke Regionalliga

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    Dazu hat sich S. .Mai gestern im Magenta interview wie folgt geäußert:

    Sinngemäß- "Da haben wir uns dumm verhalten und das mehrfach.
    Es liegt an der mangelnden Kommunikation untereinander.
    Die Spieler müssen dort kurz und prägnant kommunizieren, (Bspl.:"geh mit, ich bleib") und dies passiere einfach nicht.
    Mai war sehr ungehalten darüber.

    Ich denke er wird dies ansprechen und auch einfordern von seinen Mitspielern.
     
  48. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Du willst in der Defensive kreuzen?

    Ich habe das Spiel wegen Schicht leider nicht schauen können, aber schaue gerade bei Magenta etwas rein.

    Das erste Mal, wo Mai ausrastet (Minute 8) sind es Zuordnungsprobleme aufgrund des 3-4-3 von der Viktoria (drei Außen bzw. Halbraumspieler von Viktoria gegen zwei von uns, also schlichte numerische Unterzahl). Stoppel und Kölle stehen von der Höhe genau zwischen Halbverteidiger, Winger und Außenstürmer (also denkbar ungünstig). Aziz läuft den Halbverteidiger nach Außen lenkend an (also eigentlich in unsere Unterzahlzone rein :verzweifelt: ). Stoppel steht ungünstig im luftleeren Raum und lässt sich leicht überspielen (obwohl er sich umdreht und den Winger gesehen haben muss). Kölle traut sich wegen des Außenstürmers in seinem Rücken nicht auf den Winger zu pressen und lässt sich deswegen fallen (und ist defensiv damit praktisch zugriffslos).

    Richtig wäre (für die Art wie Ziegner spielen möchte): Aziz macht den Rückpass zum zentralen Verteidiger zu, Stoppel läuft den Halbverteidiger an und nimmt den Winger in den Deckungsschatten. Damit zwingt er Köln in die Mitte, wo wir mit unserem Zehner und den zwei Sechsern Überzahl gegen die Doppel-Sechs von Köln haben (allerdings steht Michelbrink dafür etwas zu flach und zu hoch auf Höhe von Aziz). Falls der Ball doch auf den Winger kommt, schiebt Kölle mit vollem Tempo drauf, Stoppel presst rückwärts , Senger und Mai schieben durch und übernehmen den Außenstürmer und die Breite.

    Kurz gesagt: In dieser Szene stimmte taktisch gar nix. Den größten Fehler macht sicherlich Kölle mit seinem Zögern, aber das Problem fängt schon vorne bei Aziz, Stoppel und Michelbrink an. Keine Ahnung ob das eine einmalige Sache war und man vom 3-4-3 überrascht wurde oder ob sich das Muster im Spiel wiederholte. Das wäre aber ein taktischer Offenbarungseid. Ich schaue mal weiter...
     
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  49. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Die erste Halbzeit habe ich mittlerweile komplett gesehen. Ich sehe sie lange nicht so negativ wie der Großteil. Einfach aus dem Grund weil wieder mehr Flachpassfußball (auch durchs Zentrum) probiert wurde. Ziegner setzt da in meinen Augen auch an der richtigen Stelle an. Da liegt das meiste Potential zur Steigerung (siehe Analyse in Beitrag #1584).

    Michelbrink und Jander natürlich absolute Hoffnungsträger in dieser Hinsicht. Beide technisch, von der Orientierung und dem Freilaufverhalten überdurchschnittlich gut für diesen Ansatz geeignet und auch sehr schön ballfordernd und rochierend unterwegs. Allerdings teilweise etwas zu tief fallend und/oder mit dem falschen Timing - sprich zu spät - angespielt, um wirklich gegnerüberwindend das Spiel zu gestalten, aber grundsätzlich viele gute Ansätze. Mai und Senger können eigentlich auch gut aufbauen (Mai mit teilweise etwas "irren" Positionierungen, die aber seine Spielintelligenz zeigen). Beide griffen für meinen Geschmack dann aber doch zu oft zum langen Ball, vor allem als die Viktoria mal mit zwei oder drei Spielern hoch drauf ging. Das ist deswegen schade, weil sich gerade dann die größten Räume hinter der ersten Pressinglinie im Mittelfeld anboten. Von dort hätte man gut in Tempoangriffe kommen und Stoppel/Ajani dynamisch ins Spiel bringen können (wie die ersten Minuten teilweise). Aber es fehlte einfach an Mut und Vertrauen in diese (riskanten) Bälle (wohl aus dem Grund weil mal die letzten Wochen viel bolzte und "langer Ball, zweiter Ball" spielte und die Routinen fehlten).

    Der Rest der Mannschaft leider extrem vertikal und fast schon plump unterwegs. Baka im flachen Aufbau eigentlich nicht anspielbar, drückte nur manchmal Gegenspieler nach hinten, hatte aber keinen Mut sich in Lücken und Räumen anzubieten, die sich durch die anderen beiden Zentralen und die Zirkulation öffneten. Kölle kennt scheinbar nur den Weg/Pass die Linie hoch, über rechts war fast komplett Ebbe. Feltscher zog oft nur den Gegenspieler weg und wenn er den Ball mal bekam, fehlten Anspielstationen, sowohl im Halbraum als auch die Linie hoch.

    Gegen den Ball hatte ich leider wieder etwas Hagen Schmidt-Vibes. Viel Anlaufen und Jagen. Wenig Zugriff. Daraus dann folgend immer wieder etwas passive Momente, die die Viktoria nutzte, um ihr Spiel zu beruhigen und sich neu zu organisieren. Die Übergaben und die Kommunikation bei uns war zwar meist gegeben und besser als in der obigen Szene aus der achten Minute, trotzdem fehlten immer die entscheidenden Schritte zum Zugriff. Das lag aber auch an der Viktoria, die unter Olaf Jansen schon immer ein gutes Ballbesitzspiel hatte und auch gestern keineswegs so harmlos, wie von vielen dargestellt, unterwegs war. Gerade in den Szenen, die aus improvisierten Situationen (also nicht aus einer Spieleröffnung oder einer geordneten Phase) entstanden, war die Viktoria einfach etwas spielstärker und intelligenter. Daraus ergaben sich dann mehrere Chancen und die Ecke zum 1:0. Auch gegen den Ball wechselten die Kölner meist gut ausbalanciert zwischen hohen Anlaufen und kompakten Blockverteidigen.

    Die zweite Halbzeit schaue ich mir morgen früh an...
     
    Zuletzt bearbeitet: 24 Oktober 2022
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  50. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Ja - kriege Angst wenn Du das so fragst :).

    Die Szene die Du beschreibst ist ein anderes Problem - das hatten wir schon einmal hier angesprochen, dass Kölle zuweilen versucht, zwei Spieler gleichzeitig zu verteidigen, was dazu führt, dass er letztlich keinen verteidigt.

    Teil des Problems ist aber wie Du klasse beschreibst, dass Aziz eigentlich unsere Unterzahl Richtung Tor erhöht, und das machen wir immer wieder.

    Wir bringen Spieler in Positionen, wo sie komplett aus der Defensive fallen.

    Was ich mit Kreuzen in der Defensive meine wird wiederholt richtig gemacht von Mai und Feltscher z.B. in Minute 9 und 35:

    Feltscher wird hoch überlaufen, Mai rückt raus, Feltscher zieht nach innen und sichert ihn ab.
    Wird der AV oberhalb des letzten Drittels in dieser Form überlaufen, ist er eigentlich aus dem Spiel. Der einzige Weg ihn zurück zu holen ist, dass der ballnahe IV den gegnerischen Außen in zentraler Passrichtung aufnimmt und ihm Passweg und Tempo nimmt und gleichzeitig der AV nach innen zieht und den IV absichert - so dass man wieder in eine stabile Formation kommt.

    Die falschen Szenen habe ich leider auf die Schnelle nicht gefunden, obwohl ich sie ganz klar vor Augen habe - aber vom Ablauf sehr ähnlich ist Minute 19:

    Wir stellen den Gegner so, dass zwei Spieler senkrecht auf einer Höhe zur Passrichtung des Gegners stehen - und die Betonung liegt auf stehen. Dann muss nur ein Spieler der Gegner den Raum dahinter anlaufen und wir haben keine Chance - ganz leichter Ball zwischen den beiden durch und da beide stehen keine Chance mehr den laufenden Gegner zu bekommen. Hier ist die Passrichtung innen, in den Szenen die ich ursprünglich vor Augen hatte waren es Tiefenpässe.

    In zwei Szenen sieht man, dass das Ziel dieses Verhaltens offensichtlich ist, genau diesen Pass zu provozieren und dann einen dritter Spieler zu haben, der mit dem Läufer mitgeht und den Pass abfängt: Aber es scheint reichlich unklar, wer das jeweils ist, gerade wenn wir in Überzahl sind.

    In Minute 19 macht Jander den entscheidenden Fehler, da er sich raus ziehen lässt, statt genau diese Abfangbewegung zu machen. Gefühlt versuchen wir da "proaktiv" in eine Umschaltsituation zu gelangen und vergessen darüber aber ganz platt den Weg zum Tor zu schließen.

    Witzig ist übrigens, dass wenn man sich so hüpfend durch die erste Halbzeit scrollt, wir in den meisten Szenen deutlich besser aussehen, als es sich angefühlt hat... .
     
    Zuletzt bearbeitet: 23 Oktober 2022

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