Alles zur Frauen-WM 2015

Dieses Thema im Forum "Frauenfussball" wurde erstellt von Zebra, 7 Juni 2015.

  1. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Die Deutschen haben natürlich gegen die Thai-Mädchen schon vom Grössenunterschied her ziemlich ungünstig bevorteilt gewirkt. Ein bisschen hatte man das Gefühl, Sasic und Marozsan werden vielleicht hierdurch irritiert, aber die Chancenverwertung scheint generell ein Problem im Turnier zu sein und war es auch im Spiel danach zwischen Niederlande und Gastgeber Kanada. Spielstarke Mädchen scheinen wirklich ein Problem mit dem Kunstrasen zu haben. Marozsan mit ihrer Kombination an Lässigkeit, die auch mal arrogant wirken kann, in Verbindung mit an sich dramatisch guten spielerischen Anlagen erinnert tatsächlich an Mesut Özil. Frau Neid ist aber konsequenter darin, das System bedarfsweise zu verändern, als ihr männliches Pendant Löw.
    Und hat anscheinend auch mehr ein Händchen. Die zweite Halbzeit lief insbesondere durch die beiden Einwechslungen Mittag und Petermann ganz anders, die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff ging jetzt über Tempo, Behringers präzise Flanken zeigten mehr Wirkung.
    Erledigt wurden die winzig kleinen Thais durch Kopfbälle, bei denen sie schlicht unter den Achseln der deutschen Riesinnen verhungerten, nicht gerade genial, hat aber für den klaren Gruppensieg locker gereicht. Im wesentlichen sehe ich eine Schwierigkeit für den Fortgang des Turnieres darin, dass Deutschland in der Gruppenphase ohne echte Standortbestimmung auskommen musste.

    Im zweiten im Fernsehen gezeigten Spiel in der tiefen Nacht dann ging es bezogen auf die Gruppenkonstellation relativ gepflegt, um nicht zu sagen, etwas langweilig zu. Kanada machte zunächst viel los und drückte die Holländerinnen mächtig hinten rein, auch getragen von einer Welle der heimischen Zuschauer im diesmal gut besuchten Olympiastadion. Die Führung war folgerichtig, danach aber verlor man etwas den Faden. Die Angreiferinnen Lawrence und Schmidt blieben die einzigen Kanadierinnen, die Wirkung erzielten, die Holländerinnen machten aber hinten nach dem Rückstand gut zu und entwickelten auch Effektivität im Pressing, wurden aber vorne durch die gut gestaffelte Kanada-Abwehr völlig neutralisiert.
    Die technisch ausgesprochen starke Zehnerin Danielle van de Donk schien sich mitte von Halbzeit zwei völlig verausgabt zu haben, mit ihrer Auswechslung war das holländische Angriffsspiel zunächst völlig erledigt, dachte man jedenfalls. Geschickt nutzte die eingewechselte Kirsten van de Ven ihre körperliche Frische und kam mit einem sehenswerten Abschluss noch zum späten, aber verdienten Ausgleich. Holland muss jetzt hoffen, sich als einer der besten Drittplatzierten für KO-Runde zu qualifizieren. Soll aber ganz gut dafür aussehen. Haben es verdient.
     
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  2. auch wenn man nicht über holland schreiben kann, ohne - erneut - lieke martens zu würdigen, die zusätzlich ja inzwischen die konditions-kampfmaschine geworden ist: wie sie in der 88. noch diesen brutalen zweikampf spielt,
    sich durchtankt und das tor einleitet, ganz groß.

    schöne tendenz der wm: unauffällige bis schwache superstars: manon melis, maroszan, dickenmann, shirley cruz.
     
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  3. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Naja, in diesem Spiel sollten wichtige Stammkräfte wohl ein wenig geschont werden. Was dann aber letztlich auf dem Platz stand, ist als "zweiter Anzug" noch unfertig. Größtenteils war das gestern nicht schön anzusehen. Bleibt zu hoffen, dass das Team dann mit den Gegnern, die ab jetzt ein anderes Format haben dürften, wieder wächst-
     
  4. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Schweden ist wohl in dem Turnier die Mannschaft, die von der reinen Ausstrahlung her ein Höchstmass an Eleganz aufbieten kann. Die schlanken hochaufgeschossenen Spielerinnen, die mit riesigen raumgreifenden Schritten Tempo machen können, Schelin und Jakobsson mit grandioser Ballführung und hammermässiger Schusstechnik in der Offensive, dazu die Wolfsburgerin Fischer in der Innenverteidigung als Aufbauspielerin und Rückversicherung der Sonderklasse, die Drei müssten es allein schon hochreissen, wenn erst mal richtig Druck da ist, dachte man jedenfalls nach deren durchwachsenem USA-Spiel. Gegen die kompakten Australier war aber davon nichts zu sehen. Die machten verheerend früh für den Spielverlauf ihre Bude, danach mussten sie nichts mehr tun, aber Schweden konnte irgendwie nichts tun. Der Ausgleich, wie schon die Führung der Autralierinnen, ein Klasse-Treffer, danach verflachte dieses Match leider vollständig. Die manchmal zwischen Genie und Wahnsinn changierende Claudia Neumann liess sich zu einer Abwertungskaskade in ihrem Kommentar hinreissen, die auch nichts nützte, aber ziemlich nervte.
    Relevant für das deutsche Team: Schweden könnte erster Gegner in der KO-Runde werden. Wenn die so weitermachen wie bisher, bedeutet es keine grosse Gefahr, aber auch nicht gerade die Aussicht auf ein grandioses Match. Ich fürchte, die Deutschen werden gegen solche planlosen Schwedinnen leider nur allzu gern im bisherigen Stromsparmodus verbleiben.

    Bei Schweiz gegen Kamerun war deutlich mehr Leidenschaft gebacken, jedenfalls auf Seiten der Afrikanerinnen. Die auf Anhieb nett und proper wirkenden Schweizer Mädchen legten fulminant vor, steiften allerdings nach der frühen und souveränen Führung dann deutlich ein und beschränkten sich drauf, ihren Stiefel runterzuspielen. Für mich sehr bemerkenswert die bewegliche Stürmerin vom FFC Frankfurt mit dem unaussprechlichen Namen, die auch die Führung dank grandiosem Stellungsspiel als einfachen Flachschuss erledigte: Ana-Maria Crnogorcevic.

    Man vermutete nicht, dass von den chaotischen Kamerunerinnen, welche in der ersten Halbzeit eigentlich eher gar keinen Fussball gespielt hatten, noch etwas würde kommen können. Die kamen aber zurück wie die Feuerwehr, vorwiegend durch grandiose individuelle Klasse ihrer Stürmerinnen. Hilflos sah die Schweiz dabei zu, wie Gabrielle Onguene mit der 7 fast im Alleingang das Spiel völlig auf den Kopf stellte, unaufhaltsam und technisch bärenstark über den rechten Flügel immer wieder in den Strafraum eindrang, die ganze Struktur der Eindgenossinnen förmlich filettierte.
    Leider fiel die kantige Gaelle Enganamouit diesmal vorwiegend durch das Vortäuschen einer schweren Verletzung und anschliessender Sekundenwunderheilung plump unfair auf. Die Kamerunerinnen zeigten leider auch sonst einige Ansätze zu Unbeherrschtheiten, die sie eigentlich gar nicht nötig gehabt hätten, denn von der Schweiz kam kaum noch etwas. Waren vielleicht doch etwas zu nett, alles in allem.

    Übrigens bei der Schweiz zwei Meidericher Zebras in der Startaufstellung: Torhüterin Gaelle Thalmann sowie die junge grossgewachsene Mittelfeldfrau Rahel Kiwic. Und die Schweiz ist aktuell noch nicht draussen, auch sie könnten noch nächster Gegner der Deutschen werden.
     
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  5. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Leider wieder eine durchs Fernsehen verhackstückte Übertragung der letzten Gruppenspiele, mit einem Pseudolivespiel zum Abschluss dann in tiefster Nacht, das in Wirklichkeit parallel zum davor gezeigten Match gespielt worden war. Und Claus Luven mit den Zwischenkommentaren ungefähr so engagiert, als wäre er auf einem Kindergeburtstag durch hysterische Mütter dazu gezwungen worden, das Mohrenkopfrennen zu moderieren, und hätte daraufhin erstmal was geraucht.

    Leider von Frankreich in der Gruppenphase wieder nicht viel gesehen, in der Zusammenfassung wirkte ihre Klatsche für die Mexikanerinnen aber souverän, das abschliessende Distanztor von Henry war ein Hammer, wie ihn auch kein Mann jemals besser hingekriegt hat.
    Costa Rica enttäuschte gegen Brasilien vollständig, Brasilien nur mit einer B-Elf, diese wirkte aber sogar etwas zu gut, sodass man das Gefühl hatte, die Ersatz-Latinas konnten es nicht so richtig ernst nehmen, zumal es auch um nix mehr ging für sie.
    Sie blieben jedoch innerhalb einer festen Struktur, man sah auch in der zweiten Mannschaft ein hohes Mass an Abgestimmtheit und Automatismen, und sie kreierten eine Unzahl hochklassiger bis hundertprozentiger Chancen, der letztendliche Sieg mit nur einem Tor spiegelt den Spielverlauf kaum richtig wider. Costa Rica hatte zu viel Manschetten, aber eine grandiose Torfrau.
    Auf England hab ich nur einen flüchtigen Blick geworfen, mehr als dass sie souverän gewonnen haben und ihr Haut im Durchschnitt ebenso käsig ist wie bei den Kerlen, fällt mir hierzu ehrlich gesagt nicht ein. Sie sind eins weiter.

    Unerwartet spannend dann noch Korea vs Spanien mit über bestimmt dreiviertel des Spiels hin dominanten Spanierinnen. Die Mädchen spielen auch ambitioniert Kurzpass, sind ausgesprochen ballsicher und passicher, tragen furiose Tempowechsel über die Flügel vor, das einzige Tor von Veronica Boquete Giadans, die beim FFC in Deutschland spielt, und kommende Saison zu Bayern wechseln wird, genügte aber nicht. Unbedingt hätte man nachlegen müssen, strahlte aber gegen die hölzern wirkenden, jedoch mit bemerkenswertem defensivem Stellungsspiel ausgestatteten Südkoreanerinnen, völlig unzureichende Torgefahr aus. Der erwarteten ihre Chance mit der Geduld, die man fernöstlichen Menschen ja immer nachsagt, und wurden mit zwei Toren belohnt, die Spanien in einen Abgrund der Verzweiflung gestürzt haben dürften.

    Jetzt ist Schweden nicht nur dank unfreiwilliger Hilfe anderer Teilnehmer durch, sondern steht als erster Gegner für die Deutschen in der KO-Phase fest. Wenn ich eine Aufsummierung meiner unvollständigen Eindrücke hinsichtlich eines Favoriten vornehmen soll, würde ich auf drei Mannschaften kommen: USA, Deutschland, Brasilien. Brasilien mit ziemlicher Kontinuität, aber zum Teil minimalistisch, und auch leicht irritierbar in der Defensive, wo sie es manchmal schier nicht fassen zu können scheinen, dass die Gegner sich erlauben, durchzubrechen. USA wohl mit einem halben Heimspiel, und sie haben eben diese College-Girl-Unbesiegbarkeit, wenn sie auflaufen. Waren jedoch auch etwas steifbeinig in der Gruppenphase. Bei Deutschland würde ich die grosse Abgeklärtheit dafür setzen, die körperlichen sowie fussballerischen Qualitäten der einzelnen Spielerin, aber sie hatten es bis hierher etwas zu leicht, und sie lassen sich auch allzu leicht davon abbringen, ihr eigenes Spiel zu machen. Mir fehlt auch ein bisschen wiedererkennbarer eigener Stil bei den deutschen Mädchen, jedenfalls wenn sie auf dem Platz sind.

    Die kommenden Paarungen und Termine für das Achtelfinale: http://www.kicker.de/news/fussball/frauen/frauen-wm/frauen-weltmeisterschaft/2015/0/0/spieltag.html
     
  6. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Das Spiel gegen Schweden war für mich keine ernsthafte Prüfung für die Deutschen, wer die Gruppenphase verfolgt hat, wird wohl auch der Meinung sein, dass die langbeinigen Dauerläuferinnen, denen gelegentlich mal ein Ball zwischen die Füsse gerät, besser da schon ausgeschieden wären. Schade um andere, etwa Costa Rica.

    Eine Leistungssteigerung der Blaugelben liess sich nicht ausmachen. Deutschland hätte viel mehr aus seinen Torchancen in der Anfangsphase machen müssen, dann wäre der geschenkte Elfer sogar unnötig gewesen, um endlich den beruhigenden, und klar leistungsgerechten, Abstand herzustellen.
    Nach dem etwas überraschenden Anschlusstreffer der Schwedinnen konnten unsere Mädchen jedoch problemlos nochmal etwas zulegen, der Abschluss durch Dzsenifer Marozsan war dann ein Hammer-Schlenzer aus der Tiefe des Raumes, Welt-Extra-Klasse in einem Spiel, das einen sonst nicht gerade aus der Couch hob. Jetzt könnte Frankreich der nächste Gegner werden, ist wahrscheinlich erheblich anspruchsvoller.
    Nervig für mich Silvia Neid, welche die Schweden-Blondinen sogar noch nach diesem Spiel erbarmungslos stark redete, und ernstlich davon sprach, dass man 120% hatte geben müssen, um die niederzuringen. Ziemlich eitel, diese Frau, oder etwas über dem Strich, was taktische Pressearbeit angeht. Scheint eine neue deutsche Seuche zu sein, alles immer riesengross zu machen.

    Das zweite Achtelfinale nervte nicht nur in der Nachbereitung. Tierisch was an verbissenem Laufen, kaum Aktionen, die mit dem Ball mal funktionierten. China mit einer Art Reissbrettfussball, reichte aber taktisch allemal für Kamerun. Deren Manko scheint zu sein, dass sie sich null auf verschiedene Gegner einstellen, sondern immer ihr Ding volle Kanne durchziehen, auch wenns nur ins totale Chaos führt, wie in diesem Fall geschehen. Ein Tor, was irgendwie sogar wie ein Versehen wirkte, reichte China.

    Ihre eindrucksvollen schnellen Pässe in die Schnittstellen der Abwehrreihe Kameruns im Stil von Real, wo sie sich dann Ronaldo, Bale oder Benzema holen, wurden zwar geschickt von gleicher Höhe der Stürmerin aus mit viel Tempo immer wieder erlaufen, allerdings wussten die chinesischen Angreiferinnen dann gar nichts mit dem Ball anzufangen. Krass ermüdend schliesslich, wie auf der einen Seite Kamerun einfach gar nichts gegen diesen Standard-Spielzug unternahm, und wie er dennoch durch Ungeschick im Torabschluss der anderen Seite immer wieder ebenso ergebnislos ablief.
    Die Kamerunerinnen hätten bestimmt mehr Showanteile für das Viertelfinale geboten, im Grunde waren aber beide Mannschaften so, wie sie sich präsentierten, zu schwach, um das Viertelfinale überhaupt noch verdient zu haben. Höchstwahrscheinlicher Gegner für China ist nun die USA, was m.E. bedeutet: null Chancen.
     
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  7. Zebra

    Zebra (Portal) Chef-Designer

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    Meinst du das ernst oder ironisch? :D Sie rutscht doch bloß weg und nur dadurch trifft sie den Ball so, dass der hinten reinfällt. Ehrlich, ich werde nicht müde zu erwähnen, für was für eine Weltklasse-Fußballerin ich Dzseni halte, aber das ist bisher wahrlich nicht ihr Turnier. Gegen Schweden zunächst zurecht auf die Bank verbannt und nach ihrer Einwechsklung dann gefühlt mit fünf Ballkontakten. Dass ihr Tor dann SO fällt hat leider Symbolcharakter...

    Wiedermal reichte eine mehr oder minder durchschnittliche Leistung, die Chancenauswertung nach wie vor nicht optimal. Am besten gefallen haben mir die Außenverteidigerinnen, Leonie Maier und Tabea Kemme machten ordentlich Druck nach vorne. Interessant wird nun, wen Silvia Neid für die gesperrte Saskia Bartusiak aus dem Hut zaubert.
     
  8. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Generell haben alle Leistungsträgerinnen sicher noch "Luft nach oben". Dies gilt wohl auch für Popp und Sasic. Ich gehe aber mal davon aus, dass die in den nun entscheidenden Spielen auch wieder die Schlüsselfiguren sind.

    Bisher wurde es von Spiel zu Spiel aber schon besser (die Elfenbeine klammere ich hier mal aus), wenn auch die Schwedinnen gestern nicht so stark waren wie die Norwegerinnen.
    Ich bin gespannt, wie weit die Damen diesmal kommen. Eine Mannschaft, die stärker wäre als unsere, sehe ich auch nicht unbedingt.
     
  9. Ben Bulben

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    Maier war gestern der Hammer. Und die einzige die durchgehend mit Hand und Fuss spielt und dazu noch Gefahr ausstrahlt .. Anja Mittag. Bei der habe ich immer das Gefühl, dass sie treffen kann. DAs erste Tor bewies klasse Überblick und ist klasse geschossen gewesen. Poppy strahlt dagegen vor dem Tor absolute Harmlosigkeit aus. Das letzte Tor durch die Hochgelobte war dann eher aus dem Bereich Slapstick ;)
     
  10. saugi

    saugi 3. Liga

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    Der Milan ist bestimmt zufrieden ins Bettchen gegangen :D
     
  11. Easy_R

    Easy_R Landesliga

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    Schön, dass Brasilien raus ist. Für die Torhüterin kann es einem leid tun (hoffentlich geht es ihr nicht so wie dem "Kollegen" von 1950), aber Frau Marta brauche ich nun nicht mehr spielen, foulen und reklamieren zu sehen.
     
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  12. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Frankreich scheint in diesem Jahr echt stark zu sein, gestern besonders diese Le Sommer. Gegen die müssten unsere Damen schon alle Register ziehen.
     
  13. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @Zebra
    Wirst kaum ein Klassetor finden, in welches nicht auch der Zufall hineinspielt, angefangen bei dem berühmten Pokalfinaltor Netzers, zu dem er zig mal erläutert hat, dass ihm der Ball voll über den Schlappen rutscht und sieben Meter weiter seitlich ins Eck knallt als vorgesehen. Dass die Spielerin nur, weil sie ausrutscht, überhaupt aufs Tor schiesst, würde ich jedoch bestreiten.

    Ich glaube, sie wird durch die Wucht des Abschlusses von den Beinen geholt, wobei sie sehr wohl bereits in den Schuss reinrutscht, sodas dieser vermutlich seinen entscheidenden Drall sozusagen 'unbeabsichtigt' bekommt. Aber dass die ihn aufs Tor ziehen kann, und die ganze kinetische Energie sich somit optimal umleitet, ist sicherlich keineswegs Zufall, sondern beweist ihre Klassetechnik.

    Dass sie sonst zwar ihre Klasse aufblitzen lässt, aber überhaupt nicht richtig "im Turnier" ist, das ist allerdings völlig richtig. Allerdings geht es wohl einigen technisch guten Frauen dort ähnlich.
     
  14. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Sehr überraschend das Ausscheiden der Brasilianerinnen. Leider wurde in der Zusammenfassung nicht deutlich, was das Probem war. Vielleicht lag dem tatsächlich eine leichte Überheblichkeit zugrunde, dass die Mitfavoritinnen ihren Minimalismus auch in der KO-Phase nicht aufzugeben geneigt waren. Was bleibt, ist ein uneingelöstes Versprechen. Allerdings gehören die Down-Under-Girls zu jenen Mannschaften, von denen eine Leistungssteigerung, und damit ein echter Achtelfinalthriller, kaum zu erwarten sein wird. Brasiliens Aus ist hingegen sicherlich ein herber Verlust für das Turnier.

    Traurig auch das Ausscheiden der Schweiz, nicht nur wegen der beteiligten Meidericher Zebras und dem Eyecatcher Crnogorcevic. Spielerisch waren die Eidgenossinnen eine der ambitioniertesten Mannschaften, und sie korrigierten auch den Eindruck aus der Gruppenphase, doch etwas mädchenhaft zart zu agieren. Allerdings fehlt es wohl in der Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen, wenn die Gegner plötzlich starken Druck aufbauen. Und der läuferische Aufwand, der für die ausgefeilte Taktik betrieben werden muss, stand wieder in krassem Missverhältnis zur generierten Gefahr am und im Strafraum. Ich fand die im Spielkommentar immer wieder hoch gelobte Ramona Bachmann völlig überschätzt, sie schaffte es überhaupt nicht, im Sinne einer Spielmacherin die Stürmerinnen in Szene zu setzten, und dribbelte sich statt dessen heillos eigensinnig an den taffen Kanadierinnen in fortgesetzten Alleingängen fest.
    Das Jubeln im fast ausverkauften Stadion sei den Kanadiern gegönnt, allerdings rissen sie einen spielerisch null vom Hocker. Antiquiertes Kick-and-Rush, als die Schweiz ihre Übersicht im eigenen Strafraum einmal verlor, schoben sie einen rein, das war es dann auch schon. Ab Minute 53 reines Zeitspiel von denen, ziemlich billig, wie sie sich da in die nächste Runde gemogelt haben. Naja.

    Aber Frankreich: geil! geil! geil! - für mich die bei weitem spielerisch anspruchsvollste Leistung einer Mannschaft bislang, allerdings gegen weitgehend wehrlose Korea-Girls. Dabei blieb Frankreich ganz eindeutig noch im Effizienzmodus, und hätte Korea auch zweimal so viele Tore einschenken können, würden sie ernst gemacht haben. Thomis, Henry, Necib, Abily, Le Sommer, Delie setzten auch so schon den Rasen in Brand: energisches Hinterlaufen der Abwehr mit viel Tempo, zick-zack-Pässe, fluide Positionswechsel, Tempo verzögern oder anziehen - sah alles aus wie Löws 2010er WM-Fussball.

    Besonders Louisa Necib, die spielerisch mehr als Zuarbeiterin tätig war, als selbst den Vorstoss oder Abschluss zu suchen, mit enormer Ausstrahlung und Präsenz, welche sich sogar per Glotze übertrug, mit einer Mischung von arroganter Lässigkeit und finsterer Entschlossenheit im Gesichtsausdruck, bei dem sich der Vergleich zu Zidane förmlich aufzwingt. Dazu noch tüchtig gutaussehend, respektive sogar hammermässig erotisch!

    Analog zur Brasilien-WM letztes Jahr, wird der Prüfstein für den deutschen Fussball wiederum ein Frankreich sein, was sich grandios in das Turnier hineingespielt hat. Wenn wir die schlagen, kommt wahrscheinlich nichts Schwereres mehr auf uns zu. Allerdings könnte uns deren offensive Ausrichtung eher liegen. Und sie haben eine vergleichsweise kürzere Erholungsphase. Dafür jedoch sicherlich einen prallen Heimvorteil. Ich glaube auch Leute, die sich mit Frauenfussball im Prinzip schwer tun, sollten es sich am Freitag um 22.00 geben.
     
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  15. brieftaube

    brieftaube Landesliga

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    Bei dieser WM ist doch klar erkennbar, welche Fortschritte der Frauenfußball insgesamt gemacht hat, wobei die Schwedinnen diese Entwicklung wohl ein wenig verschlafen haben.
    Mein Herz hängt natürlich noch bei den Ex-Duisburgerinnen, insbesondere bei Annike Krahn und Alex Popp. Hierbei wurde ja Annike als Innenverteidigerin eine gewisse Langsamkeit auch von Nia Künzer vorgeworfen , was diese bei einer ExKollegin aus Frankfurt wohl kaum bestätigen würde. Dabei hatte Annike die Schwedenoffensive doch lange Zeit völlig im Griff und überzeugte für mich durchaus auch im Spielaufbau mit einigen schönen langen Pässen. Popp habe ich dagegen schon besser gesehen. Simone Laudehr spielt eine tolle WM.
    Im Schweizer Team fand ich Kiwic auch nicht schlecht.
    Die Französinnen fand ich in jeder Beziehung stark; da kann man sich doch schon jetzt auf Freitag freuen. Doch Fußballprophet Linecker hat ja Recht; am Ende gewinnen immer die
    Deutschen. So einfach ist Fußball.
     
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  16. Ben Bulben

    Ben Bulben PFYC-Teamchef

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  17. xantener

    xantener MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Ist das denn so?
    Durch Urlaub+ Nachtschicht hab ich einiges der WM gesehen und würde ehrlich gesagt sagen, dass mir das Niveau der WM eher weiter gemäßigt vorkommt. So Spiele Kanada vs. Schweiz im Achtelfinale - naja. Auch England mit drei gewerteten Torschüssen aufs Tor, spielerisch war das gar nichts. Bolzplatz- Niveau. Wenn es die Aufstockung nicht gegeben hätte, hätte sich die Hälfte der Mannschaft vollkommen zu Recht nicht für die K.o.- Runde qualifiziert.

    Im Prinzip würd ich sagen, dass es immer noch die großen Nationen gibt, deren Spiel man sich noch anschauen kann aber dann die Kluft nach unten immer noch sehr groß ist. Die Französinnen sind eine der wenigen, wirklich stark verbesserten Nationen, sowohl im Vereinsfußball als auch in der Nationalelf.
    Das VF wird der erste echte Härtetest für die DFB- Elf, von dem Spiel erwarte ich mir spielerisch doch etwas. :)
     
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  18. Franz

    Franz 3. Liga

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    Das sehe ich auch so. Manche Sachen konnte man sich kaum antun.

    Nun haben die Deutschen aber echt mal kein Glück mit der Auslosung in der KO-Runde. Frankreich wäre ein würdiger Finalgegner, es bedarf einer ganz erheblichen Steigerung um die zu putzen, etwas Glück wäre auch nicht übel.
    Die weitere Konkurrenz hat noch nicht viel gezeigt. Die Amis sind nicht so stark wie erwartet, manche Leistungsträgerinnen auch deutlich überm Zenit.
    Japan soll seine Revanche kriegen, die sind nicht schlecht aber was hatten fürn Schwein vor 4 Jahren, das ging ja auf keine Kuhhaut.

    Als Methadonprogramm ist das OK; aber U-21 spielt deutlich besser. Klar, der Vergleich ist unfair und verbietet sich.
     
  19. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Wenn die die Franzosen rauskicken, dürfte sich Frau Neid mit einen weiteren WM Titel schmücken.
     
  20. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Wenn man zum Beispiel Brasilien 14 nimmt, eine Ausnahmeweltmeisterschaft, selbst wenn wir es nicht auch noch gewonnen hätten, ist das Turnier in Kanada jetzt in der Tat ziemlich mässig. Für mich gleicht sich die tatsächlich manchmal mangelnde Torgefahr bei den Frauen aber dennoch zum Teil wieder durch Verschiedenes aus. Ich finde etwa, dass insbesondere kleinere/deutlich unterlegene Teams, so wie gestern Zwerg Kolumbien gegen den Riesen USA, so enorm was an Herz investieren, dass es einen trotz spielerischer Schwächen doch wieder packt.

    Vielleicht wirklich noch ein Vorurteil im Vergleich Männer/Frauen, aber ich habe noch fast keine Truppe da gesehen, die nicht bis zum allerletzten Augenblick kompromisslos alles reingehauen hätte. Vielleicht ist es der Amateurgeist, der noch herrscht, die weniger Gelegenheiten, welche Frauen vielleicht haben, um auf internationaler Bühne wenigstens einen Halbprofivertrag zu ergattern, vielleicht ist es aber auch ein von der "Art" her bedingtes Phänomen, nämlich, dass Frauen einfach nicht so schnell, oder überhaupt nicht, aufgeben, weil sie zäher sind.

    Nervig, wenn man es am Fernsehen verfolgt, ist aber die amateurhafte Herangehensweise der grossen öffentlich-rechtlichen Sender. Ist das Flaschendrehen mit Kim Kulig noch lustig, weil die Kim halt einen natürlichen schrägen Charme verbreitet und auch dann ne Marke ist, wenn sie sich völlig verhaspelt, und verbleibt Sven Voss wenigstens in der spröden Professionalität, mit der er wahrscheinlich auch Baumärkte einweiht, haben sie beim ZDF zuguterletzt mit Claudia Neumann auch eine Kommentatorin, die der Sache angemessen vorbereitet erscheint und auf ihre Spiele fokussiert ist, ist es bei der ARD an der Grenze zur Zumutung. Die dauerpatzige Künzer und der ostentativ schläfrige Luven sind ungefähr so gruselig künstlich gechillt wie eine Werbedurchsage im Supermarkt. Kommentatoren raspeln sich irgendwelchen Dauerlaber runter, ohne auch nur ansatzweise einen Plan zu haben, fremdzüngige Namen werden im Verlauf einer Begegnung nach Lust und Laune so oft anders ausgesprochen, dass man am Ende nicht mal mehr weiss, ob noch die gleiche Spielerin gemeint ist.

    Hintergrundberichterstattung zu einzelnen Spielerinnen, nähere Informationen zum Frauenfussball, Interviews mit Aktiven: alles nur äusserste Sparflamme, wenn überhaupt. Dazu die lächerlichen Musikjingles im Pseudo-R&B-Look gestriger Girlgroups, die man wohl für fresh und feminin hält. Das Ganze ist summa sumarum ersichtlich nichts als eine billig zusammengeschusterte, eher unangenehme Pflichtübung für beide Sendeanstalten. Man wird noch zutiefst erschrecken, wenn erst veröffentlicht wurde, wieviele Mio's Rundfunkgebühr es dennoch kostete.

    Gestern habe ich nur das USA-Kolumbien-Spiel gesehen, worüber man kaum zu einer nunmehr fundierteren Beurteilung der Spielstärke der US-Girls gelangen konnte. Deren Routine und fussballerischem Vermögen versuchten die Kolumbianerinnen mit so einer Art Dauertrickserei bei ultralangsamem Spielaufbau zu begegnen, was ein bisschen wie Futsal oder Kleinfeldfussi aussah. Dass Wambach, Krieger, Rapinoe, Lloyd, Solo und Co. nichts anbrennen lassen würden, sah man gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit, auch der verschossene Elfer konnte sie nicht aus dem Konzept bringen. Man liess sich Zeit, aber ohne wie die Brasilianerinnen hierdurch schliesslich von der Rolle zu kommen. In der zweiten Halbzeit blitzte dann gelegentlich all dies auf, was eine Spitzenmannschaft halt ausmacht: Tempo, Präzision, blindes Eingespieltsein, Konzept.

    Aber sehr sympathisch, wie unverdrossen sich die durchweg winzigen Kolumbianerinnen reinhauten, und wirklich nochmal etwas Gegendruck aufbauen konnten. Wie die USA wirklich spielen kann, wenn sie müssen, hat man aber immer noch nicht gesehen.

    Die unterhalb der in sie gesetzten Erwartungen verbliebenen Norwegerinnen etwas überraschend raus gegen ein anscheinend bissiges und sogar fokussiertes England. Von dem Viertelfinale England gegen Kanada sollte man jetzt allerdings keine spielerischen Wunderwerke erwarten.
     
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  21. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Mit dem erwartbaren Sieg Japans über die Niederlande sind die Viertelfinale somit komplett:

    http://www.kicker.de/news/fussball/frauen/frauen-wm/frauen-weltmeisterschaft/2015/5/0/spieltag.html

    Würde beim ersten und letzten Viertelfinale ein Gegner ausgetauscht, also dann etwa Deutschland gegen England spielen und Frankreich dafür gegen Kanada, wäre vom Leistungsgefälle her alles paletti und in jeder Partie würde ein Favorit gegen einen Herausforderer antreten. So, wie es mit den Zuordnungen gelaufen ist, kann man sich schon fragen, ob Kanada als Gastgeber nicht bevorteilt wurde.

    Vom Japan-Spiel waren nur Szenen, gewissermassen als Frühstücksfernsehen, drin. Richtige Giftzwerge, diese winzigen Frauen, die mit höchster technischer Präzision ihre Angriffe vortragen und ein unglaubliches starkes Pressing gegen allerdings auch ziemlich überforderte Holländerinnen spielten. Hier konnte man mal sehen, wie mustergültiges Pressing funktioniert, dass es nämlich um das präzise Vorwärtsverschieben im gesammten Mannschaftsverbund geht, wenn es wirklich effektiv sein soll.

    Die Art, wie Japan dann über die Achterpositionen das Spiel immer wieder auf einmal rasend schnell machte, ist saugefährlich, zumal die furchteinflössenden kleinen Ladies aus dem Land der aufgehenden Sonne Hammerschüsse und ebensolche Kopfbälle aus jeder Distanz und Körperachsenausrichtung scharf aufs Tor bringen können.

    Holland zwar mit ambitionierter Spielanlage und viel Mut, aber am Ende wegen viel Unpräzisem und fehlender taktischer Disziplin ohne richtige Chance, auch wenn sie in HZ zwei deutlich besser wurden, und sogar noch mal ran kamen.
     
  22. genauso ist es. atemberaubend fand ich noch, wie traumwandlerisch abgestimmt die japanerinnen einrücken, wenn doch mal brenzlige strafraumszenen drohen, da ist alles sekundenschnell buchstäblich vergittert. und dieses
    gnadenlose gespür dafür, wie weit man vorpressen kann, wenn die gegnerinnen gerade etwas wackeln, ist ja schon auf der couch psychoterror. das beste, was ich bei der wm gesehen habe. (ja, frankreich, aber südkorea war
    nicht so stark wie holland, da muss man erst mal gucken (was nicht heißt, dass ich freitag nicht bereit bin, in liebe auszubrechen.))

    um die schöne chronik hier zu komplettieren (die spiele gehen übrigens diesmal, auch in zusammenfassungen, in die mediatheken): norwegen - england war mal ein spiel genau wie man es erwartet hat. bei england hat man seit der
    tollen heim-em eh immer das gefühl, dass die in jedem turnier wieder von vorne anfangen. also erst mal gucken, was der gegner so macht, in brutalem 4-5-1 hinten reinstellen und nur mal nen ball auf gut glück nach vorne bolzen.
    da kann man sich auch mal selber rausbringen & mehr und mehr zweikämpfe verschlafen, aber england hatte das glück, dass torfrau karen bardsley mal sehr gut aufgelegt war. norwegen hat nicht enttäuscht und aus hübsch anzusehenden
    ballsicherem mittelfeldgeplänkel einige edle angriffe über außen gepowert; aber eben, bis auf 2 schöne überraschungssteilpässe "in die schnittstelle" alles von der stange.
    unfassbar war dann, wie norwegen mit dem ausgleichstor total eingebrochen ist, das war dann wie 2.HZ kamerun/schweiz. england hat sich brutal in jeden zweikampf geworfen und jeden gewonnen, bis es schnell zu einem belagerungszustand
    gegen ein häufchen elend kam, der mit dem schönen weitschusstor der wunderbaren jill bronze seine erfüllung fand. norwegen wusste zusätzlich auch nicht, was sie machen sollten, taktische flexibilität war offensichtlich nicht vorgesehen.
    die "fußballästheten" mögen das anders sehen, für mich ein absolut verdienter sieg: die beiden tore waren halt die besten aktionen des spiels (das gegentor zudem doppelt irregulär) und die brutale zweikampf-halbe-stunde unbezahlbar
    (allerdings liegen da auch meine fußballerotischen vorlieben, statt etwa schwedischer eleganz).

    das VF kann hartes neutralisierungsbrot werden. kanada ist fußballerisch sicher schlechter als norwegen, hat aber den vorteil nicht nachdenken zu müssen, weil sie ihren fußball eh nicht variieren können. ich rechne mit dem
    aufregendsten langweiler der letzten zeit.
     
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  23. Zebra

    Zebra (Portal) Chef-Designer

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    0:0 zur Halbzeit im Viertelfinale gegen Frankreich, aber Deutschland bisher völlig ohne Zugriff aufs Spiel. Die Französinnen mit zahlreichen guten Chancen, Deutschland mit zwei, drei Entlastungen, das war's. Nun rächt sich, was in den vorigen Spielen vom Gegner nicht bestraft wurde: Ungenauigkeiten in den Anspielen, vor allem bei denen in die Spitze. Viel zu früh wird da immer wieder der Ball verloren, so dass es gar nicht erst zu einem konstruktiven Angriffsspiel kommt. Frankreich stellt alles zu und Mittag und Sasic hängen vorne in der Luft. Hinten macht Annike Krahn bisher ein riesen Spiel, der Fels in der Brandung.
    Zur zweiten Hälfte muss sich nun einiges ändern, sonst steht die Null da hinten nicht mehr lange und wir brauchen uns keine Gedanken mehr darüber zu machen, wie wir nächste Woche die nächtliche Antoßzeit von 1 Uhr mit unserem Job in Einklang kriegen...
     
  24. Spechti

    Spechti 3. Liga

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    So ist das halt wenn man mal auf einen Gegner trifft!
    Vieles ist identisch mit den vorherigen Spielen (schlampige Abspiele, völlig verpasstes Timing in Zweikämpfen und Gelegenheiten die Flügelspieler mitzunehmen) dort allerdings meist kaschiert durch Torerfolge.

    Gut das die Französinnen bisher vergessen das auch im Strafraum noch ein kluger Pass hilfreich ist. Bis zur Box spielen die das verdammt sicher aus....
     
  25. Zebra

    Zebra (Portal) Chef-Designer

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    Poah Alter...was für ein Krimi am Ende. Deutschland in der zweiten Halbzeit zunächst leicht, später stark verbessert. Das hat irgendwie gleichzeitig an Marozsan und nicht an Marozsan gelegen. Zwar brachte sie ein wenig Stabilität und Struktur ins Mittelfeld, aber weiterhin ohne zu glänzen oder auch nur ansatzweise zu zeigen, zu was sie wirklich im Stande ist. Warum ausgerechnet Mittag für sie raus musste, habe ich nicht verstanden. Selbst wenn man sie das ganze Spiel über nicht sieht, ist sie immer in der Lage irgendwie ein Tor zu machen.
    Ausgerechnet, als man gerade richtig ins Spiel gefunden hatte, fiel dann durch diesen dummen Fehler das 0:1. Aber man war sofort wieder da, überhaupt nicht geschockt, und brauchte dann am Ende doch diesen Elfmeter, um den Ausgleich zu erzwingen. Herausgeholt von der mal wieder bärenstarken Leonie Maier. Was hat die Frau eine Power!
    Zum Elfmeterschießen hätte es dann gar nicht mal mehr kommen müssen, hätte man seine Konter gegen nun schwächelnde Französinnen besser ausgespielt und nicht immer aus völlig aussichtslosen Positionen versucht aufs Tor zu pöhlen (gell, Dzseni?). So kam es dann aber zu dem Krimi, in dem jede der fünf Deutschen Schützinnen souverän verwandelt hat. Ein sicher glücklicher Sieg, aber auch ein Sieg des Willens, und ein stärkerer Gegner wird bei dieser WM vermutlich nicht mehr kommen... Auf geht's!
     
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  26. Ein_Fan

    Ein_Fan Landesliga

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    Das Spiel lebte von seiner Spannung.
     
  27. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Unglaublich schade, dass die Französinnen um die grandiose Louisa Necib raus mussten. Eine bessere Mannschaft im Sinne des Zuschauers findet sich in dem Turnier nicht mehr. Höchstens vielleicht noch Japan. Und welch ein bitteres Ausscheiden nach diesem Spielverlauf!

    Ich würde bei Deutschland überhaupt keinen Sieg des Willens konstatieren, sondern sie brauchten eine dreifache Packung Glück. Nach dem französischen Führungstor waren sie eigentlich, nach einer bis auf die Abwehr komplett desolaten ersten Halbzeit, ziemlich am Ende.
    Man mag den eckigen Kraftfussball von Neid mögen oder nicht, was man der Bundestrainerin jedoch attestieren muss ist, dass sie Mut hat, eigene Fehler zu erkennen und wirksam abzustellen, sodass die Deutschen nach dem Seitenwechsel allmählich mehr Zugriff bekamen.

    Nichtsdestotrotz war das einzige Manko der Französinnen, dass sie vor dem Führungstor nicht schon zwei oder drei Buden gemacht hatten. Bockstark allerdings die in der ersten Halbzeit tief verteidigende deutsche Defensive, die Welle auf Welle abzuwehren hatte, aber trotzdem nicht in die Knie ging. Frankreich hatte zum Zeitpunkt des Führungstores bereits eine Menge investiert und nahm sich eine Auszeit, die nutzten die Neid-Mädels, um endlich noch ins Spiel zu finden. Der Elfer war sicher OK, allerdings hätte Frankreich auch einen haben müssen.

    Sowieso würde ich mich fast festlegen, dass ohne dieses helfende Handspiel der französischen Spielerin in der regulären Spielzeit kein Tor mehr für Deutschland gefallen wäre. Das ist auch kein Zufall, denn das Spiel unserer Elf ist im Angriff von eher einfachem Aufbau, zudem scheint die Abstimmung mit Sasic überhaupt nicht richtig zu passen. Im Endeffekt, bei der Abwehr eines eigentlich tödlichen Volleys von Necib genauso wie bei dem letzten Elfer, wo sie mit dem Knie dazwischen ist, heisst das deutsche Erfolgsrezept unverändert Nadine Angerer.

    Eine zuschaueraffinere Zukunft des Fussballs der Frauen sollte eher in einer Richtung gesucht werden, die Japan oder Frankreich repräsentiert: beweglich, elegant, auch kraftvoll, aber ohne diese antiquierten Methoden im Spielaufbau, die auch den USA weiterhin zu Siegen verhelfen.
     
  28. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Mann! Ich weiß nicht, ob ich schon mal ein so spannendes Frauen- Fußballspiel gesehen habe. Die Französinnen haben unsere mindestens eine HZ lang taktisch im Sack gehabt. Nach dem Tor sah ich für das deutsche Team schwarz. Zum Glück hat die Schiedsrichterin das Handspiel gesehen und geahndet, sonst wären die Damen jetzt wohl wieder in der Heimat.
    Der Rest war dann das Ergebnis mentaler Stärke.
    Das fühlte sich alles wirklich wie das vorweggenommene Endspiel an, ein stärkerer Gegner dürfte nun kaum noch kommen.

    Dennoch muss die deutsche Mannschaft jetzt noch mehr aus sich herausholen.
     
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  29. Viererkette

    Viererkette Regionalliga

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    Was ein Viertefinale!

    Spannung pur und ein glückliches Weiterkommen der deutschen Mannschaft. Die Französinnen haben in der 1 Halbzeit vergessen, den Sack zuzumachen.

    Unser Traum geht weiter. Jetzt ist der Titel zum greifen nah.
     
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  30. Vize

    Vize Regionalliga

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    Wie war noch dieser komische Spruch 'Am Ende gewinnen immer die Deutschen' (gilt jetzt scheinbar für Männer und Frauen)

    Frankreich hat aber vor allem in der 1. Halbzeit bewiesen, dass der Frauenfußball wirklich attraktiv sein kann.
    Glücklicherweise wurde diese pfeilschnelle Thomis schon in der 69. Minute ausgewechselt, warum auch immer?
    Danach wollten die Französinnen den Sieg nach Hause schaukeln. Hat aber nicht geklappt. C'est la vie!
     
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  31. Zebra

    Zebra (Portal) Chef-Designer

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    Was die Französinnen auf jeden Fall hätten haben müssen war eine gelbe Karte für diese eklatant offensichtliche Schwalbe kurz vor Ende. Das fällt mir auch bei den Männern immer wieder auf - Gelb für Schwalbe scheint es nur in Ausnahmefällen noch zu geben.
     
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  32. zottel

    zottel Regionalliga

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    Trotz deutscher Brille muss ich sagen, die Französinnen hätten es mehr verdient gehabt. Sie waren technisch und läuferisch eine Klasse besser. Von der Spielanlage her viel abgeklärter und strukturierter. Bei uns passte nur die Defensive größtenteils. Ansonsten erschreckend harmlos. Ich frage mich wie die gegen noch defensiv stärkere Japanerinnen die ich wenn wir es erreichen in einem möglichen Finale erwarte überhaupt Chancen rausspielen wollen. Gegen die USA wird es ein Spiel zweier Mannschaften mit der gleichen veralteten Spielanlage. Das ist völlig offen. Leider finde ich sind wir und die USA in unserer spielerischen Entwicklung stehen geblieben. Aber das war ja bei den Männern bis 2006 genauso. Dann kam ein Systemumbruch und es ging stetig bergauf. Das wünsche ich mir auch für unsere Damen.
     
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  33. Zebra Libre

    Zebra Libre 2. Liga

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    Um so schöner, dass eben jene Französin dann den letzten Elfer verschossen hat.
    Ich hatte da so ein Gefühl, als sie anlief :D
     
  34. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @Zebra

    Ich weiss, welche Schwalbe du meinst. Von mir aus hundert Prozent Zustimmung. Auch wenn ich die Art, wie Kommentator Norbert Galeske daraufhin abgegangen ist, wieder mal typisch für die Berichterstattung bei Frauen-Fussi fand. Dieser belehrende Tonfall, als wären die Mädchen noch nicht richtig erzogen; aber eine solche klare Schwalbe muss eigentlich klar gelb nach sich ziehen.

    Gerade unsere Spielerinnen können sich jedoch insgesamt, was die Wettkampfhärte angeht, mehr als sehen lassen. Bei knallharten taktischen Fouls etc. fackeln sie echt nicht lange. Und gegen spielstarke Mannschaften wie die Französinnen wird die ziemliche Ruppigkeit, ganz wie bei den Männern, von vorneherein methodisch eingeplant, um den Spielfluss des Gegners zu zerstören.

    Ich finde das aber völlig OK, dieses Image, dass der Frauenfussball so besonders fair sein soll, weil Frauen halt so nette Menschen sind, ist letztlich nur ein weiterer Versuch, um es möglichst nicht ernst zu nehmen. Allerdings wird grenzwertig hartes Einsteigen der Verteidigung immer mit Versuchen der Angreifer, Freistösse über Schwalben zu ziehen, beantwortet werden. Dies hat zuguterletzt dann irgendwann auch etwas mit Selbstschutz der Stürmer zu tun.

    Mit dem nach meiner Meinung klar fälligen Elfer für Frankreich meinte ich jedoch die Szene, in welcher Louisa Necib ungefähr am Elferpunkt durch einen Tritt vor den Knöchel gelegt wurde.
    Ist mir von der zeitlichen Abfolge her leider nicht mehr geläufig, ob es vor oder nach dem war, was du meintest.
     
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  35. Dr.Ball

    Dr.Ball Landesliga

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    Vorab eines muss man dem Spiel zurechnen, es war ein echter Krimi.
    Frankreich hätte es sicherlich auch verdient gehabt, die haben echt in den letzten Jahren eine gute Entwicklung gemacht und nochmal dazugelegt.Aber hätte hätte Fahrradkette. Dennoch finde ich ganz unparteiisch natürlich, dass die sympathischere Mannschaft ins Halbfinale eingezogen ist.

    Die Französinnen haben auf jeden Fall das muss man ihnen lassen gute pfeilschnelle technisch starke Spielerinnen. Am besten hat mir die Torschützin zum 1:0 gefallen. Bei unseren Frauen muss man sagen das sie trotz des nicht ganz so guten tag gestern eine geschlossene Einheit waren und das war gestern das entscheidende.

    Spielerin des Spiels für mich Annike Krahn, enorm wichtig für das Team gewesen.

    Jetzt gegen die Us-Ladys das wird ein sehr packendes Halbfinale. Mein Tipp 3:2 für Deutschland nach 90min.
     
  36. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Ich glaube, wir fliegen gegen USA raus. Es wird ein Effizienzduell werden, aber die USA beherrschen den Fussball, den auch Neid bevorzugt, absolut perfekt. Wer gegen China gesehen hat (meine Fresse, wurde das spät!) wie abgebrüht die zustellen, ohne Ende Bälle erlaufen, körperlich jeden gegnerischen Aufwand locker stets übertrumpfen, und wen die noch alles von der Bank reinholen können, dann sehe ich angesichts der Tatsache, dass unsere auch gestern keineswegs überzeugten, ziemlich schwarz. Allerdings, Deutschland in Turnieren, allein der Mörderruf, den wir da haben, macht so manche Knie bereits im Vorfeld weich, und hat sicherlich auch die Chancenverwertung der Französinnen im Viertelfinale negativ tangiert.

    Für uns sprechen die Erfahrung der Trainerin sowie die Comeback-Qualitäten und die Befähigung, sehr schwache Phasen zu überstehen. Nach diesem Torfeuerwerk gegen die Elfenbeinküste ist aber Deutschland relativ unkritsch sofort zum Turnierfavoriten stilisiert worden, ein Eindruck, der sich eigentlich in keinem weiteren Spiel dann wirklich weiter verfestigte.

    Gestern waren wir völlig ohne Struktur, als die Französinnen richtig lospowerten, und allein die gegen die eher zierlichen Angreiferinnen knallhart bestehende Abwehr hat uns durch diese Phase durchgebracht, die eigentlich bis zum Führungstor unverändert anhielt. Frankreich hat sich dazu hinreissen lassen, etwas zu überziehen, um die Sache zu erledigen, einen dem entsprechenden Leistungsabfall gegen USA sollte man jedoch nicht einkalkulieren.

    Was "Sympathie" angeht, ist das für mich, ob Männer Frauen oder Tiere, im Leistungssport ein eher verzichtbarer Skill. Ein Sport jedoch, der wie Frauenfussball an chronischen Defiziten leidet, was die erreichbare Aufmerksamkeit betrifft, muss sich um Attraktivität kümmern. Dort setzt die französische Mannschaft ganz andere Massstäbe. Eine Spielerin wie Necib ist nicht nur am Ball technisch fast perfekt, sondern hat eine atemberaubende Spielübersicht und einen knallharten Abschluss.

    Darüber hinaus vermitteln sich ihre vielschichtige Persönlichkeit, und nicht zuletzt eine unerhörte Portion Sexyness, auf und abseits des Spielfeldes. Dinge, die immer wichtiger werden, und wo wir deutlich hinterherhinken. Keine Ahnung, ob Neid solche Entwicklungen gebremst hat, wie ihr nachgesagt wurde. Die für eine Starrolle eigentlich prädestinierte Lira Alushi hat ja leider abgeschenkt.
     
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  37. Dr.Ball

    Dr.Ball Landesliga

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    Naaaaaja, lasse das jetzt mal so stehen, dass eine Portion sexyness auf und neben dem Platz enorm wichtig ist. Halte ich für ziemlich primitv aber reine "Ansichtssache"....

    Wenn das Team aus Deutschland am Ende den Pokal hochhält, ist alles andere egal, es geht hier um Fussball und nicht um miss Universum oder sonstige Schönheitswettbewerbe um sich selbst darzustellen. Fussball bleibt immer ein mannschaftssport. Daher ist der lange Weg einer Silvia Neid richtig, schade das sie aufhören wird.
     
  38. Helmut Rahn

    Helmut Rahn Bezirksliga

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    geb. in Meiderich
    Vielleicht wären besser unsere Damen heute gegen Portugal angetreten...
     
  39. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @Dr.Ball

    Ronaldo sieht nicht aus, wie er aussieht, um Carlos Ancelotti zu gefallen. Frauen, die Männern beim Fussballspielen zusehen, haben null Probleme damit, zuzugeben, dass ihnen der eine oder andere gefällt. Dafür muss man ja nicht gleich Stalker werden, oder mit heraushängender Zunge jedes erreichbare You-Tube-Video fünfzigmal durchnudeln. Und die immer wiederkehrenden Vorschläge, die Mädchen sollten mal knapper bekleidet spielen, finde ich tatsächlich schrecklich. Darum geht es jedenfalls nicht!

    Beim Männerfussball ist Attraktivität längst das natürlichste von der Welt. Warum umgekehrt Frauen, die nunmal gut aussehen, möglichst unerwähnt bleiben sollten, erschliesst sich mir nicht richtig. Ich würde jedenfalls vielleicht eher Nutella essen, wenn Necib das Zeug in der Glotze präsentiert, als wenn ich mir den Schweini mit dem gleichen Glas in der Hand geben muss. Das hat natürlich im engeren Sinne nichts mit dem Leistungssport Fussball zu tun, mit dessen Umfeldbedingungen jedoch sehr viel.
     
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  40. xantener

    xantener MSVPortal-Team Mitarbeiter

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  41. brieftaube

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    Die Zweifler mögen hinsichtlich der Qualität dieser WM recht haben, da ich mir natürlich nicht alle Spiele angesehen habe. Allerdings bin ich bisher bei keinem Spiel ( auch ohne deutsche Beteiligung ) eingeschlafen. Bei einem Vergleich mit den Männern bei einer WM gibt es da auch dort genug schwache Spiele, zumindest in der Gruppenphase und natürlich gibt es bei der WM in Kanada auch einige Teams, die nicht reif für eine WM sind. Da sollte man schon fair differenzieren.
    Wir sind uns aber sicher einig, dass die Französinnen eine tolle Qualität abgeliefert haben und nach Punkten gewonnen hätten. Diese Handspielregel bringt mich zum Wahnsinn; es sollten nur wirklich eindeutige absichtliche Aktionen mit Elfmeter bestraft werden. Ich hatte ja schon vor einer Woche Lineker zitiert; es hat sich nichts geändert.
    Immerhin hatte der Reporter auch die starke Leistung von Annike Krahn gewürdigt, obwohl sie auch unglückliche Aktionen hatte. Das war jedoch bei dem Druck der von außen kam fast zwangsläufig. Mich haben die Französinnen in jedem Fall begeistert, denn das war wirklich Werbung für den Frauenfußball.
    Nun darf man sich auf das Duell mit den USA freuen. Da muss sich das deutsche Mittelfeld steigern und da sollte auch Maroszan von Beginn an spielen.
     
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  42. suppenhuhn

    suppenhuhn Kreisliga

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    Für mich sehr enttäuschend war gestern das defensive Mittelfeld. Ein zentrales Aufbauspiel war gar nicht zu sehen, unsere Sechser im Spielaufbau unanspielbar. So schwach habe ich das noch nie gesehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27 Juni 2015
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  43. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Großes, großes Glück das Ganze, das Deutsche Handspiel war ebenso klar wie das französische. Aber ein Glück das auch erzwungen wurde, große Moral.

    Unklar war mir, warum Gössling so lange spielen durfte - die stand nun wirklich komplett neben sich, das war lange ein echtes Unterzahlspiel.

    Thomis wiederum für mich persönlich Spielerin des Spiels - wenn man gesehen hat wie Kemme nach deren Auswechslung nicht nur die Seite wieder in den Griff bekam, sondern sogar Druck erzeugen könnte, ist klar, wie stark die war.

    Mit beteiligt an Kemmes Aufwind war allerdings auch, dass Däbritz von Sekunde eins an voll auf dem Platz stand - ganz stark.

    Marozsan kommt ins Rollen, aber noch zu uneffektiv.

    Intensives Spiel, dass erstaunlich zwischen Gestochere und aber auch wirklich rasanten Passagen schwankte.
     
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  44. vva1977

    vva1977 Landesliga

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    Sehe ich das richtig, dass das Halbfinale und Finale um 1.00 Uhr morgens stattfinden? :panik2:
     
  45. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Ein Fan könnte ich übrigens auch von Houara-D'Hommeaux werden, die finde ich klar, robust, aber dabei absolut rund im Bewegungsablauf. Rechte Seite der Franzosen ganz stark.
     
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  46. brieftaube

    brieftaube Landesliga

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    Die Kombination Frau im Sport hat für mich persönlich schon einen gewaltigen Reiz, der jedoch ausgerechnet bei den hochgeschlossenen Damen im Wintersport sehr stark ist.
    Für den Fußball gilt das höchstens bei Sportlerbällen. Im Trikot finde ich die fast alle sehr unattraktiv und bin dann sehr angenehm überrascht, wenn ich sie dann in einem anderen Outfit sehe. Zum Sport gehört aber auch Persönlichkeit , die Sportlerinnen aber auch Sportler sehr attraktiv machen können.
    im Volleyball und in der LA hat man sich an erotische Trikots gewöhnt, für andere Sportarten wie Fußball wünsch ich mir das nicht.
    Bin gespannt, ob Trikottausch mal zur Normalität wird, denn das wäre aus meiner Sicht wirklich nichts dramatisches. Allerdings würde das gleich wieder riesige Schlagzeilen in gewissen Medien bewirken, was ich mir als Spielerin nicht antuen würde.
    Insgesamt muss der Frauenfußball sich über die sportliche Attraktivität durchsetzen und deshalb habe ich mich über den spielerischen Auftritt der Französinnen so gefreut.
     
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  47. xantener

    xantener MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Kanada, Vancouver GMT-7. Was erwartest du?

    btw. finde ich, dass immer mehr attraktive Damen Fuppes spielen. Die Zeit der offensichtlichen "Kampflesben" ist - mit Ausnahmen - vorbei. So' ne Leonie Maier.. hjam
     
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  48. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Und eines noch: 120 Min. ko-Spiel auf Kunstrasen ist einfach nur mörderisch - absoluter Härtetest für den Bänderapparat!

    Großer Respekt vor beiden Teams, die das weggesteckt und mit erstaunlicher Intensität wechselweise immer wieder einen Gang hoch geschaltet haben.
     
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  49. Easy_R

    Easy_R Landesliga

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    Das Spiel hat mich ein wenig an eine frühere Begnung D vs. F bei einer Männer-WM erinnert.
    Nein, nicht die '82, wo es auch ein 11er-Schießen gab, sondern an '86, als die Franzosen auch das ganze Spiel gemacht haben und trotzdem ausgeschieden sind.

    Gestern haben sich die Unsrigen nach der Halbzeit richtig reingekämpft, man sah außerdem, dass auch sie beachtliche spielerische Qualitäten haben. Die erste HZ - puh.
    Es hat mich überrascht, wer bei F alles ausgewechselt wurde: Thomis, Le Sommer, Delie. Waren die drei so platt, oder was hatte der Trainer im Sinn?
     
  50. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @xantener
    Wenn man aus dem Banlieue stammt, muss man mit einer solchen Frise aufwarten können. Ist existentiell.

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