Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Dieses Thema im Forum "MSV Profibereich" wurde erstellt von Omega, 29 März 2015.

  1. Einmal Zebra immer Zebra

    Einmal Zebra immer Zebra Landesliga

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    Hoch und weit bringt Sicherheit heißt es in der C-Klasse.
     
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  2. Little2012

    Little2012 Kreisliga

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    Man hat gestern gesehen, dass unsere Verteidiger Schnappatmung bekommen haben, als Türkgücü gepresst haben. Und wir haben keine Fußballer im defensiven Bereich, die den Ball verarbeiten können bzw direkt weiterspielen können.
     
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  3. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ich fand wir waren am stärksten als Türkgücü hoch angelaufen hat. Dann konnten wir einen langen drüber spielen oder die Überzahl in der ersten Aufbaulinie nutzen, einmal verlagern und einen Druckpass in die Tiefe spielen. So bekamen wir unsere Offensive eigentlich relativ leicht in gute Situationen. Erst als Türkgücü kompakter wurde, unsere Sechser und Achter zustellte bzw. in den Deckungsschatten nahm und unsere (relativ flach gestaffelte) Viererkette in Ruhe ließ, bekamen wir Probleme.

    Der Großteil unserer Chancen ist übrigens nach Balleroberungen im Mittelfeld entstanden. Da wir im Moment kein Aufbauspiel können, dürfte das der vielversprechenste Weg sein, zu Chancen zu kommen. Mittelfeldpressing alà Gruev....
     
    Zuletzt bearbeitet: 15 November 2020
  4. Niederrheinzebra

    Niederrheinzebra 3. Liga

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    Ich möchte an dieser Stelle nochmal betonen, dass qualitativ hochwertige Standards nun unabdingbar sind. Wir brauchen Freistöße aus dem Halbfeld oder nahe des Strafraums und dann braucht es gescheite Bälle, gute Laufwege und Kreativität.

    Was ich mich noch gefragt habe: Wenn wir doch unter TL den Ballbesitz fokussiert haben (und jemand schrieb irgendwo, dass Bayern und Dortmund als ballbesitzstarke Mannschaften wenig laufen), dass dann die Kondition eventuell vernachlässigt wurde??
     
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  5. Vorstopper

    Vorstopper Landesliga

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    Was mir noch aufgefallen ist: im Gegensatz zu den vorigen Spieltagen wurde hier kaum lamentiert, dass gefühlte 95% aller Pässe, selbst die über 3-5 m, direkt zum Gegner gespielt wurden. Ist wenigstens das ein gutes Zeichen? Als Fan klammert man sich ja an die kleinsten Kleinigkeiten.
     
  6. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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  7. Blue Bally

    Blue Bally 3. Liga

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    Die Ballverluste beziehen sich aber auf die pro Spiel oder :D
     
  8. Spechti

    Spechti 3. Liga

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    Kann mir mal jemand die Idee hinter der Taktik von heute erläutern? Mittlerweile stimmt ja nicht ein einziger Laufweg mehr, alles gefühlt purer Zufall. Es geht nur noch ums rausholzen um Torgefahr vor dem eigenen Kasten zu verhindern. Heiliger Strohsack was ein einziger Offenbarungseid auf dem Platz!
    Gruppen dynamisch, Gruppen taktisch vollkommen verheerende Darbietung. Restlos zerstörtes Selbstvertrauen auf dem Platz....
     
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  9. zebra-süd

    zebra-süd Regionalliga

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    die Idee ist doch ganz einfach und offensichtlich, alle spielen auf ihrer eigentlichen Position und das, was sie können.

    Das Ergebnis hat man heute gesehen ...
     
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  10. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Wenn der Gegner das Spiel bestimmt, dann kommst du eben nicht zu deinem Spiel. Nach dem 0:1 versuchst du einen Gegner zu bespielen, der tiefer steht und auf Konter lauert.

    Eigentlich muss(te) man sich vor dem 0:1 nur hinten herauskombinieren, den großen Raum in der gegnerischen Hälfte nutzen und dann laufen die auch nicht mehr so hoch an.

    Uns fehlen aktuell die Basics um uns spielerisch aus dem Pressing zu lösen.
     
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  11. ThePhilippe1991

    ThePhilippe1991 Bezirksliga

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    Und genau davon hat "Hoch und weit Gino" keinen Plan.
     
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  12. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Man kann es hintenrum probieren und Leo dann auf Außen. Die landeten im Aus.
    Man kann es hintenrum probieren und Leo dann flach über die Mitte. Die Bälle haben wir verloren.
    Man kann es ''Hoch und Weit'' probieren, aber da vorne war keiner die Bälle festzumachen.

    Es beginnt leider alles bei unserem Spielaufbau. Wenn wir hier den Hebel umgelegt bekommen, dann wird alles andere leichter.
     
  13. zebra-süd

    zebra-süd Regionalliga

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    vielleicht liegt es einfach nur daran, dass die Mannschaft keine Qualität hat, so zu spielen. Da kann man nur bolzen und hoffen...
     
  14. Hammort

    Hammort Regionalliga

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    Mit welchen Spielern willst Du denn einen Spielaufbau betreiben ? Fussball spielen kann das MF nicht . Ivo legt mehr Wert auf das körperliche .
    So wurde doch auch die Abwehr verstärkt . Ivo wollte aggresive schnelle Spieler und jetzt sind wir mal wieder die Schiessbude der Liga , wie so oft schon in Liga 2
     
  15. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Also ein Weinkauf hat letzte Saison schon besser aufgebaut. Ein Ben Balla hat die Dynamische 3'er Kette auch net erfunden. Schmidt muss doch in der Lage sein einen druckvollen Diagonalpass zu spielen oder einen hinter die Abwehr und ein MF muss doch mal einen Ball behaupten können...

    Das sind Basics, auch wo sich ein IV im Spielaufbau zu positionieren hat und das man mit Entgegenkommen den kleinen Raum nicht noch kleiner macht...
     
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  16. Moers1902

    Moers1902 Landesliga

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    Sorry,das ist Quatsch !!

    Die haben doch nicht alle das Fussballspielen Verlernt.

    Sehe das genau wie "Defenders".Glaube die Manschaft ist total verunsichert.Wenn irgendwann der Knoten platzt,sehen wir auch wieder Fussball in Duisburg. Hoffe nur nicht,das es dann zu spät ist...
     
  17. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Verunsichert. Ausgebrannt. Mentale Frische. Physische Frische...

    Qualität ist auf dem Papier da...
     
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  18. zebra-süd

    zebra-süd Regionalliga

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    ich glaube eher, dass sie das nicht können, Pawel...
     
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  19. MRBIG

    MRBIG 3. Liga

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    Diese Basics können die Spieler halt nicht, warum auch immer.
     
  20. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Aktuell nicht, nein. Das ist aber mit am leichtesten zu trainieren. Nur der Kopf wird schwer.
     
  21. zebra-süd

    zebra-süd Regionalliga

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    naja, Quatsch ? ...

    dann schaue mer mal und warten ab.
     
  22. Moers1902

    Moers1902 Landesliga

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    Du hast es verstanden...
     
  23. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Natürlich ist Lettieri erst fünf Tage bei der Mannschaft. Aber er hat doch an den vollkommen falschen Hebeln angesetzt und bewiesen, dass er a) unsere Probleme und die Mannschaft nicht kennt und b) sein Plan nicht zum Kader und zur Situation passt.

    Bei drei Spielen in sechs Tagen lässt er fast durchgehend hoch anlaufen, spielt Manndeckung und hat das konstruktive Fussballspielen fast komplett eingestellt. Es wird nur nur noch gebolzt. Der Spielanlage ist sehr vertikal, unruhig und chaotisch. Die taktischen Mängel versucht man mit Ball durch die individuelle Qualität und gegen den Ball mit der Intensität aufzufangen. Aber das ging maximal bis zum 0:2 gut...

    Dazu passen viele Spielertypen, die vom Lieberknecht Ansatz profitiert haben, nicht zu Lettieries Fussball. Lettierie braucht für seine Spielidee Wucht, Körperlichkeit, Physis und Durchsetzungvermögen. Das fehlt aber dem halben Kader.

    Mit Ball fehlen Anspielstationen und die klaren Abläufe. Das Ballbesitzspiel besteht nur aus Zufällen, was den Faktor Durchsetzungsvermögen extrem fokussiert. Jeder zweite Spieler scheitert so ständig, alle verlieren die Lust, man muss ständig hinterherlaufen und so kommen wir in eine Negativspirale, die an der Stelle begonnen hat, wo wir aufgehört haben Fussball zu spielen.

    Das dann in der Analyse nach dem Spiel die mangelnde Präsenz als Grund angeführt wird, passt zu Hilflosigkeit und bestätigt alle Vorurteile und Vermutung. Die taktischen Kompetenz, die unser SD versprochen hat, sieht man weder auf dem Platz noch hört man sie auf den PKs. Lettieries Ansatz ist zwar einfach und ehrlich, aber zu simpel, um konkurrenzfähig zu sein. Im Gegenteil scheint es im Moment sogar kontraproduktiv zu sein, die letzten Überbleibsel unserer Spielstärke durch Gerenne und Vertikalität auszutauschen. Wenn der einzige Spieler, der Spielverlagerungen gespielt hat, Kamavuaka war, zeigt das wie stark wir uns in dieser Hinsicht zurückentwickelt haben.

    Der Kader passt im Endeffekt weder zu Lieberknecht noch zu Lettieri so richtig. Wenn man das mit Lettieri noch retten will, muss dieser jetzt über seinen Schatten springen, man sollte einen eher konservativen Ansatz wählen und Philipp Klug die Verantwortung für die taktische Detailarbeit übergeben. Lettieri soll die Ansprache, die Motivation, die Delegation der Aufgaben und die übergeordnete Organisation übernehmen....
     
    Zuletzt bearbeitet: 20 November 2020
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  24. Hammort

    Hammort Regionalliga

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    Wer hat die Mannschaft denn zusammen gestellt ?
    Boeder und Compper konnten Fussball spielen . Der eine ist jetzt Co der andere wurde nicht mehr gebraucht . Heute standen dafür 2 Grobmotoriker an deren Stelle . Der eine lange über seinem Zenit der andere von der letztjährigen Schiessbude der Liga .
    Weinkauf wird seit seinen Fehlern der letzten Saison doch von jedem Stürmer sofort attakiert . Hat aber auch letzte Saison schon so einige Bälle ins Aus geknallt ( unbedrängt)
     
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  25. Vlad

    Vlad Landesliga

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    Nach jetzigem Stand geht es nur darum, den Abstieg zu vermeiden. Das sollte mittlerweile jedem klar sein. Ivo RAUS
     
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  26. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Ich packe das mal hier rein, auch wenn ich mich eigentlich auf die Diskussion im Ivo-Thread beziehe...

    @Zebrarich78: Das, was wir letzte Saison gespielt haben, passte in taktischer Hinsicht (Positionsspiel, spielerische Lösungen, Dominanz über Ballbesitz, etc) zu dem, was Lieberknecht auf den PKs von sich gegeben hat.
    Die sogenannte "Spielidee" war ein geflügeltes Wort. Ivo hat das Wort aber nie in den Mund genommen. Eigentlich nur Lieberknecht. Klar, weil das Konzept auch von ihm war. Rückhalt hat er wenig empfangen. Am Ende schienen sich immer mehr im Verein von der Idee abzuwenden.

    Das, was wir jetzt sehen und das, was im Sommer größtenteils verpflichtet wurde, passt zu dem was Ivo (und wohl auch Andreas) sich als als Duisburger Ideal vorstellen (wir laufen hoch an, wir spielen schnell vertikal, wir verteidigen nah am Mann, wie spielen simpel und unkompliziert, wir geben den Spielern viele Freiräume).

    Die Spielweise von Lieberknecht war zum großen Teil erfolgreich, die jetzige ist es (bis jetzt) nicht. Also fällt das zu 100% auf Ivo zurück. Jede andere Argumentation ist hanebüchend.

    Ivo hat auch jahrelang versäumt, sich überhaupt zu taktischen, strategischen oder spielphilosophischen Aspekten und Zielen des Vereins zu äußern. Für welchen Fussball steht Ivo überhaupt? Auch deswegen können wir jetzt nicht Lieberknecht die Entwicklung der letzten drei Spiele in die Schuhe schieben. Dafür hätte Ivo sich auf der PK viel konkreter dazu äußern müssen, in welchen Punkten Lieberknecht mit dem Konzept (oder seinen Vorstellungen) gebrochen hat und was er jetzt geändert haben möchte. Das konnte selbst Gino bis jetzt nicht wirklich sagen. Also können wir nur das beurteilen, was wir auf dem Platz sehen.

    Und da steht für micht fest, dass alle taktischen Änderungen der letzten drei Spiele nach hinten los gegangen sind. Das hohe Anlaufen machen unsere Spieler nur müde, zerstört jegliche Kompaktheit oder Chancen ins Doppeln zu kommen und generiert keinerlei Ballgewinne am gegnerischen Tor. Die Manndeckungen destabilisieren unsere mannschaftstaktische Ordnung ohne wirklich zu besserem Zugriff zu führen. Im Gegenteil scheinen die Gegenspieler das überhastete Anrennen ohne Absicherung auszunutzen, um mit simplen Finten spielend leicht große Räume zu öffnen.

    Das schnelle vertikale Spiel und das überhastete Schlagen von langen Bälle (bei kleinsten Gegnerdruck) sorgen für reichlich Ballverluste und Abgabe der Spielkontrolle. Wenn die Bälle doch mal ankommen, sind unsere Spieler aufgrund der Vorhersehbarkeit fast ständig mit hohem Gegnerdruck und ungünstigen Körperstellungen/Sichtfeldern konfrontiert, was die Ballverarbeitung erschwert und die Präzision im Passspiel verschlechtert. Hinzu kommen vollkommen willkürliche und improvisierte Bewegungen und Staffelungen der Mitspieler, so dass Spieler anfangen, einfach auf eigene Faust loszumarschieren, ebenfalls vorhersehbar und zum Scheitern verurteilt (mehrfach bei Engin gesehen).

    Selbst die überragenden individuellen Fähigkeiten Stoppelkamps können da nicht mehr viel helfen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass er auch von Lieberknechts Spielidee profitiert hat und dort Situationen geschaffen wurden, in denen er viel besser glänzen kann. Meistens lief das ja so ab, dass man den Gegner über die Ballzirkulation anlockte, den Pressingdruck (mit Hilfe des funktionierenden Positionsspiels) umspielen konnte und dann auf den ballfern zockenden Stoppel verlagerte. Der hatte dann viel freien Rasen vor der Brust und die Möglichkeit, mit Tempo und Gesicht zum Tor in einen 1:1 zu gehen und entweder selbst abzuschließen oder seine nachstoßenden Mitspieler einzusetzen. Situationen, die derzeit undenkbar erscheinen, einfach weil man das - von vielen verpöhnte - "Hintenrumgespiel" nicht mehr praktiziert.
     
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  27. Zebrarich78

    Zebrarich78 Landesliga

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    In vielen Punkten sicher richtig, aber im entscheidenden nicht. Es war nur eine bestimmte Phase lang erfolgreich und zwar die ersten Monate der Hinrunde, gegen Ende der Hinserie wurde es schon schwer, insbesondere auswärts, ab dem Jahr 2020 ging dann leider nichts mehr, wenn ich erinnern darf, vor Corona 9 Punkte in der Rückrunde, das ist ungefähr das Level, das wir jetzt haben.
    Als die Verunsicherung mehr und mehr wurde, war Lieberknecht nicht in der Lage zu erkennen, dass seine komplizierten „Abläufe“ im Vertikalspiel nicht mehr fruchten (können), genau in der Phase hätte es ein vermeintlich einfacheres Spiel gebraucht, vielleicht auch um einfach einen Tabellenplatz zu verwalten und Ziele im Sinne des Vereins zu erreichen. Aber aus was für Gründen auch immer, wahrscheinlich Sturheit, wollte der Trainer sein Ding durchziehen, exakt wie in der Abstiegssaison.

    Dazu kommt das Fitnessthema dazu, es ist jetzt sehr offensichtlich ein Defizit vorhanden, welches aber auch schon bei re-Start im Juni da war. Ich erinnere gern daran, wie schwer uns schon die erste englische Woche gefallen ist, da konnte man sicherlich noch nicht von zu kleinem Kader sprechen. Eigentlich waren wir sogar im Vorteil, weil wir im Vergleich zu anderen Teams viel früher trainieren durften.

    Eine 100%ige schuld beim Sportdirektor zu suchen ist demnach mitnichten so.
     
  28. Innenhafen

    Innenhafen Regionalliga

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    @Schimanski und @Zebrarich78
    Ich kann euch beiden zustimmen. Beide Analysen schließen sich mE. nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich. Allerdings habe ich viele Fragenzeichen zu dem nun zu beschreitenden Weg. Denn egal was war, mich interesiert das heute und morgen. Und da habe ich ziemlichen Schiss ...
     
  29. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Gegen den Ball tief, kompakt. Ich habe eigentlich keine Angst vor Flanken, also gerne auch eng. Scepi, Engin, Karweina, Hettwer sind schnell auf Außen. Idee wäre sogar einen Mickels als Stürmer aufzustellen und Vermeij geht den hohen Bällen entgegen.

    Flügelspiel mit Überzahl auf den Außen sollte auch klappen.

    Phasenweise kann man ja mal im 4-1-4-1 Angriffs-pressen. Phasenweise. Aber bitte nicht aktuell.
     
  30. Block D

    Block D 3. Liga

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    Unsere schönste Taktik oder gewollte Spielanlage wurde doch zuletzt direkt immer von individuellen Fehlern (z.B. Sicker) zunichtegemacht.
     
  31. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Eine gute Kompaktheit und kollektiv sauberes Verschieben sind für mich derzeit alternativlos. Diesen Quatsch mit dem wirren Anlaufen und dem Manndecken in der Restverteidigung sollte man einfach lassen.
    Vor fünf Jahren hat Lettieri auch Mittelfeldpressing spielen lassen. Kann man am Anfang dieses Threads hier nachlesen.
    Die Prinzipien des ballorientierten Verteidigens kennt jeder Spieler aus dem Effeff. Das muss man noch nicht mal groß trainieren.

    Absoluter Standard. Nix revolutionäres. Aber so ist man nicht nur defensiv stabiler, sondern kommt auch viel besser ins Umschalten (da Torchancen aus dem eigenen Spielaufbau im Moment fast ausgeschlossen sind).
    Die taktischen Anpassungen von Lettieri (wenn sie überhaupt von ihm waren) waren bis jetzt alle ein Griff ins Klo.
    Und wenn man komplett ratlos ist, sollte man sich anschauen, wie man die zwei Siege in dieser Saison geholt hat....
     
  32. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Volle Zustimmung. Mit dem ''offensiveren'' Spielsystem der letzten beiden Spiele (sprich: das hilflose Anlaufen) hat man vielleicht noch versucht spielerisch die Basis zu legen um oben anzugreifen.

    Das Thema ist durch.

    Von dieser ''Last'' befreit können wir uns von Ballbesitz 55+% für lange Zeit verabschieden und uns auf durchschnittlichen 3.Liga Fussball einspielen.

    Sollte reichen für den Klassenerhalt. Und wenn es am letzten Spieltag ist.
     
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  33. Zebronaschik

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    Welche Taktik spielt man mit einer Mannschaft, die nicht Fit ist!?
    Früher hat man Beton angerührt und vorne hilft der liebe Gott.
    Ich würde es mal auswärts mit 2 6er Budimbu und Engin auf den Aussen
    Stoppel auf die 10 und Karweina vorne rein.
    Vermeij ist leider auch ausser Form, deshalb mal was schnelles, wendiges vorne rein.
     
  34. Tobiasduisburg

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    Ich will einfach nur noch in dieser dritten Liga drin bleiben, mit wir zur neuen Saison (hoffentlich) mit Fans wieder angreifen können. Hauptsache keine Regioballiga, das wäre unser Tod!
     
  35. Pawel

    Pawel MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Es gibt meiner Meinung nach (noch) kein GL-Spielsystem. Zu großen Teilen haben wir in München, gegen Halle und gegen Verl so gespielt wir davor auch, mit ganz leichten taktischen Anpassungen.

    Als TL uns damals in Köln übernommen hat, war das auch nicht sofort alles sofort anders. Es hat mehrere Spieltage und Trainingseinheiten gebraucht, bis die ''Handschrift des Trainers'' sichtbar war.
     
  36. Vlad

    Vlad Landesliga

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    Mentalität, Zweikampfhärte und gute Positionierung"

    Das muss in den Köpfen der Spieler rein! Nix anderes!
     
  37. DU59

    DU59 3. Liga

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    Den Bockmist den die Verantwortlichen verzapfen sollen die Spieler wettmachen....niemals. Das ist wie im richtigen Berufsleben...
     
  38. Vlad

    Vlad Landesliga

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    Die Spieler sind aber die einzigen, die die 3Punkte holen! Wald und Co. können dies ja nicht tun!
     
  39. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Genau da habe ich seit dem letzten Spiel Fragezeichen.
     
  40. DU59

    DU59 3. Liga

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    Ist der Vorgesetzte fachlich gut und kann seine Mitarbeiter gut führen, gehen die Mitarbeiter für ihn "durchs Feuer"... umgekehrt :nunja: Und jetzt mal kurz überlegen, woran es liegen könnte... ich komme gleich drauf
     
  41. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Lettieri bleibt seinen Manndeckungen treu, holt sich aber Klug als "Remixer" ins Team.

    Keine Ahnnung, ob es wirklich so war, aber eigentlich war der taktische Plan gestern der gleiche wie gegen Halle und Verl nur wurde er dieses Mal zu 100% an den Gegner angepasst und viel stringenter ausgeführt. Während Lettieri sich vor dem Halle-Spiel zwar schon auf eine Formation festgelegt hat, aber Halle noch gar angeschaut hatte (eigene Aussage auf der PK), schien man gestern besser auf den Gegner vorbereitet. Eine Tatsache, die ich auf Klug zurückführe, dessen Stärke - bedingt durch den Sporthochschulbackground - Gegneranalysen und -beobachtungen sind.

    Grundsätzlich ist und bleibt die "neue Spielidee" eine ziemlich resolute Abkehr vom Lieberknecht-Ansatz (was ja auch gewünscht war). Lettieri möchte den Ball eigentlich nicht so gerne in den eigenen Reihen haben, sondern mehr reagieren und schnell umschalten. Umso wichtiger ist es bei so einer Spielidee, dass man genau weiß, wie der Gegner spielt, weil man bei einem reaktiven Ansatz zu weiten Teilen davon abhängig ist, was der Gegner einem anbietet. Wenn man den Gegner also kaum bis gar nicht kennt (so wie es mir gegen Halle und Verl den Eindruck machte) verschenkt man viel Potential. Ein Ansatz wie Lieberknecht ihn wählte, ist dagegen etwas unabhängiger vom Gegner weil man schlicht den Spielrhythmus zu weiten Teilen selbst bestimmt.

    Aber Lieberknecht ist Vergangenheit, die Gegenwart ist Lettieri. Und ich hatte gestern zum ersten Mal den Eindruck, dass der Plan von Lettieri stabil genug sein könnte, um uns zumindest in "ruhige Fahrwasser" zu führen. Vorraussetzung ist aber, dass die Mannschaft ihm weiter folgt und an die neue Spielidee glaubt. Ich traue unserem derzeitigen Ansatz durchaus auch mal "einen Lauf" zu, denke aber nicht, dass er im Kern dazu geeignet ist, eine Liga zu dominieren. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Im Moment ist erstmal wichtig, den Negativlauf zu brechen und da war das Mannheim-Spiel ein guter Ansatz.

    Ich habe mir die Mannheimer im Vorfeld ja auch angeschaut und ihnen zwar eine starke Spielanlage bescheinigt, aber trotzdem genug Potential für eigene Balleroberungen (die wir unter Lettieri zwingend brauchen) gesehen. Mannheims Spiel ist sehr stark aufs Zentrum und den kollektiven Ballvortrag ausgelegt. Dafür nutzen sie neun(!) zentrale Spieler und pro Seite je einen Winger. Es wird aus einer Dreierkette aufgebaut, davor spielen zwei Sechser, zwei Zehner (alle vier sehr fluide und stark rochierend) und ein Stürmer. Mehr Spieler im Zentrum geht einfach nicht. Lettieri setzte ein 4-2-2-2 dagegen. Eine Formation für die die Rasenballsportler bekannt geworden sind. Es gibt eigentlich keine Außen, dafür zwei Zehner. Der Vorteil gegenüber einem klassischen 4-4-2-flach ist die vertikale Streckung, die höhere Zentrumspräsenz und die hohe Flexibiliät im Anlaufen.

    Unser Plan sah so aus, dass man eigentlich über den ganzen Platz im 1:1 verteidigte, nur Verlaat hatte keinen direkten Gegenspieler (deswegen war seine Ruhe am Ball auch nicht nur seinen Fähigkeiten geschuldet, er hatte einfach viel Ruhe :D ) und unsere zwei IV mussten sich zu zweit um den einen Mannheimer Stürmer kümmern, so dass theoretisch ein freier Spieler in letzten Linie zu Verfügung stand, um Löcher zu stopfen (Parallelen zum Libero-Spiel der 80er und 90er sind rein zufälllig). Im Gegensatz zu Halle und Verl lief man in vorderster Linie aber nicht überhastet und blind an, sondern blieb zu Beginn eher passiv, was der Kompaktheit erstmal gut tat.

    Wenn ich es richtig wahrgenommen habe, gab es trotzdem einen Pressingtrigger und zwar stellte man den Halbraum, den Mannheim zuerst bespielen wollte, passiv und konsequent zu und zwang Mannheim dann in die Verlagerung. Sobald der ballferne Halbverteidiger von Mannheim angespielt wurde, ging man ins aggressive Anlaufen bzw. Vorwärtsverteidigen über. Das klappte übrigens beim 0:1 nicht ganz so gut, als man schon vorne - in Person von Stoppel - einen Schritt zu spät kam. Aber auch der Pass in unsere Formation auf Boyamba, der dann Donkor schickte, wurde zu zaghaft verteidigt. Hier war Kamavuaka zu spät. An dieser Situation konnte man gut erkennen, wie wichtig es ist, dass jeder Spieler aufmerksam ist und dass das Kartenhaus durch verlorene Zweikämpfen schnell zusammenbrechen kann. Es gibt ja kaum gegenseitige Absicherungen oder die Möglichkeit ins Doppeln zu kommen. Der Hühnerhaufen-Eindruck kann ebenfalls sehr schnell entstehen, wenn der Gegner sich geschickt bewegt und die Manndeckungen nutzt, um unsere Spieler aus den Positionen zu ziehen und Löcher zu reißen. Hier sollte man die Schuld nicht bei den Spielern suchen. Solche Staffelungen sind taktikbedingt.

    Trotzdem möchte ich über die Manndeckungen nicht nur negativ sprechen. Gestern haben sie ihren Zweck zu weiten Teilen des Spiels erfüllt. Wir konnten Mannheim damit weh tun und sie waren in der Ballzirkulation schwächer als gegen Zwickau. Zudem hatten wir im Gegensatz zu Halle und Verl eine Menge Balleroberungen im Mittelfeld, also genau dort, wo wir sie zwingend brauchen. Denn - und das sollte uns allen mehr oder weniger klar sein - der Kader und die neue Spielidee ist nicht stark genug, um aus dem eigenen Ballbesitzspiel zu Torchancen zu kommen. Zudem fokussiert sich Lettieri auch gar nicht auf das Ballbesitz- und Positionsspiel. Keine Balleroberungen -> keine Torchancen.

    Nach den Balleroberungen konnte man ein weiteres Problem der Manndeckungen sehen. Da man gegen den Ball nah an dem Männern stand, ist es schwer im Umschaltmoment freie Mitspieler und Räume zu finden. Man verbaut sich durch die eigene Defensivtaktik die Möglichkeit den Ball aus dem Druck zu spielen, weil man schlicht keine ballfern "zockenden" Spieler hat oder die Angriffe geduldig vorbereiten und so in feste Abläufe kommen kann. Stattdessen muss man sich im 1:1 oder über schnelle Kurzpasslösungen vom Druck befreien oder halt hintenrum auflösen (was gestern aber vermieden wurde). Karweina und Ghindovean auf der Doppel-Zehn waren übrigens ziemlich passende Spielertypen, während unserem Kapitän und Vermeij diese Situationen, Lösungen in der Enge finden zu müssen, erkennbar unangenehmer war. Stoppel ist natürlich noch nicht bei 100% und ist grundsätzlich ein technisch sehr versierter Spieler, trotzdem mag er es lieber, wenn er etwas mehr Zeit und Raum für seine Aktionen hat. Auch seine Ballhaltequalitäten, die er manchmal sogar spielmachend oder mitspielerinszenierend nutzt, kann er aus dem Positionsspiel eigentlich besser entfalten als aus dem Umschalten.

    Was ich beim 4-2-2-2 genau wie bei der 4-4-2-Raute sehr nett fand, ist, dass man im Umschaltmoment grundsätzlich viele Spieler "hoch" und in zentralen Räumen hatte. Dadurch kommt man eigentlich sehr gut in Situationen, um die Schnittstellen und die Tiefe zu attackieren. Hier ist natürlich noch einiges an Potential zur Verbesserung bei unserem Team. Das ist aber nicht verwunderlich, schließlich sind sie einen anderen Spielansatz von Lieberknecht gewohnt (auch wenn man z.B. in Sechzig tendenziell ähnlich spielte).

    Apropros Spielansatz: Dass wir im eigenen Ballbesitz im Moment ziemlich ambitionslos sind, konnte man gut in den Phasen sehen als sich Mannheim kompakt ins Mittelfeld zurück zog. Unsere AV banden zwar ganz passend die Winger von Mannheim hinten, um genug Platz für den Spielaufbau zu haben, aber außer ein paar Querpässen zwischen den IV und vereinzelten Anspielen der Sechser (die dann klatschen ließen oder diagonal zurück verlagerten) hatten wir keine Ideen wie wir das Übergangsspiel gestalten sollen. So endete unsere Spielaufbauphase meist mit einem blinden Gewaltpass nach vorne. Ein Umstand, der uns gerade dann heftig ins Gesicht blasen dürfte, wenn wir mal zurück liegen oder uns der Gegner den Ball überlässt und nicht wie Mannheim versucht, selbst Fussball zu spielen. Auch in der Phase nach dem 2:2 war die Mannschaft nicht in der Lage das Spiel über den eigenen Ballbesitz zu beruhigen und die Mannheimer Dominanz etwas zu brechen. Eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass das eine der Stärken unter Lieberknecht war. Andererseits in der derzeitigen kritischen Situation auch nicht verwunderlich.

    Was bleibt als Fazit? Ich persönlich mag den neuen Spielansatz nicht so gerne. Weil er als Ausbildungsansatz wenig taugt. Aber er dürfte taugen, um die Liga zu halten. Deswegen tippe ich jetzt einfach mal, dass man das Dingen bis zum Saisonende auch mit Lettieri durchziehen kann. Diese Gewissheit hatte ich bis gestern vor dem Spiel eigentlich noch nicht. Dafür waren Halle und Verl einfach auch aus taktischer und strategischer Sicht zu schwach und planlos. Gestern hat man aber eine erste Entwicklung gesehen. Und das ist für den Verein erstmal beruhigend, wenn auch der Weg für mich keine Perspektive über die Saison hinaus mitbringt....
     
    Zuletzt bearbeitet: 25 November 2020
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  42. fahrstuhl

    fahrstuhl Regionalliga

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    @ schimanski

    Wir immer eine sehr gute Analyse, die ich auch so teile - dafür Daumen hoch !

    Passt ggf. nicht so 100% zum Threadtitel, aber zwei Sachen die mir in dem Zusammenhang gestern auch sehr positiv aufgefallen sind:

    1) meine Hoffnung war und ist, das Lettieri Stabilität in die Abwehr bringt, das konnte man gestern rudimentär bereits erkennen und ist für
    mich schon ein Teilerfolg. Natürlich war gestern auch das Momentum mal auf unserer Seite mit dem schnellen Ausgleich und der anschliessenden Führung,
    aber das ist auch mal mehr als verdient und gerechtfertigt. Dennoch müssen die "Böcke" aufgrund der individuellen Schwäche und des fehlenden Selbstvertrauens
    abgestellt werden. Sickers Schuljungenmäßiges Zweikampfverhalten nach 2 Minuten war bezeichnend.

    2) Mir hat das super gefallen, das er Ghindovean von Anfang an gebracht hat, Gembalies von Anfang an gebracht hat - noch besser hätte ich es gefunden,
    wenn er Hettwer auf die Seite von vor Sicker gestellt hätte und mit seiner Schnelligkeit Sickers Schwächen in der Rückwärstbewegung mit abdecken zu können und ggf. ein paar
    Nadelstiche auch mal über links setzen zu können, das geht Sicker im Moment komplett ab.

    Wenn über Wochen hinweg Spieler wie Krempicki so auftreten, dann müssen die Leute aus der zweiten Reihe mal eine Chance erhalten, das hat
    Lettieri gut erkannt. Ich bleibe dabei, wenn es ihm gelingt - und das ist die einzige Hoffnung die ich noch habe, hinten den Laden dicht zu halten,
    dann kann man diese Saison den Abstieg vermeiden. Das wird nicht hübsch anzusehen sein und hier sicher für viel Unmut sorgen, aber um mehr
    geht es erstmal nicht. Die Mannschaft schien das gestern verstanden zu haben - hoffen wir das das so bleibt.
     
  43. Benni

    Benni Regionalliga

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    Wenn ich's nicht besser wüßte würde ich sagen Du bist der offizielle MSV-Spielanalyst (warum eigentlich nicht?)... also sozusagen Klug 2.0 :)
    Danke für Deine aufschlußreichen und sehr informativen Beiträge mal an dieser Stelle!
     
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  44. Zebranachbar

    Zebranachbar Regionalliga

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    Die Aussage Lettieris nach der PK müsste dich doch aufhorchen lachen @Schimanski, er sprach davon, dass man zu schnell den Ball wieder verloren und eher länger in Ballbesitz bleiben müsste. Der Ball müsste mit schnellem Passspiel eher in den eigenen Reihen gehalten werden (so oder so ähnlich sagte er das). Ist das nicht auch ein Hinweis darauf, dass Lettieri das Problem Ballbesitz gesehen hat und angehen möchte?
     
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  45. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Wenn er nach dieser Aussage gesagt hätte, dass die Probleme im Ballbesitz an dem von ihm gewählten Spielansatz (Manndeckungen) und den damit verbundenen Problemen im Umformungsprozess gelegen haben und er genau an dieser Stelle im Training ansetzen will, indem er an den Entscheidungen, Staffelungen und Bewegungen der Spieler in diesem Moment arbeiten möchte, wäre ich WIRKLICH beeindruckt gewesen. Denn, dann hätte er Schuld und Verantwortung auf sich genommen und gleichzeitig Expertise und Entwicklungspotentiale aufgezeigt. So schwingt in seiner Aussage wieder unterschwellig mit, dass eigentlich die Spieler schuld sind, weil sie es nicht besser können und er keine Verantwortung trägt. Den Vergleich zu Lieberknechts Analysen spare ich mir, weil es mich selbst müde macht....
     
  46. Zebronaschik

    Zebronaschik Landesliga

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    Mein Gott, dieses Problem zieht sich doch schon die ganze Saison, fing schon im 1 Freundschaftsspiel in Gladbach an, gute Balleroberung und dann folgt ein Abspiel, dass einen Gänsehaut bereitet.
    Beste Bsp. Gestern in der 2 Halbzeit, Jansen erobert den Ball und dann kommt ein Abspiel, eher ein Querschläger ins Aus.
    Kann mir solche Aktionen nicht erklären, das die meisten Spieler in unserer Mannschaft ein Problem haben, einen sauberen Pass über 5 m zu spielen.
     
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  47. Psychozebra

    Psychozebra 3. Liga

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    @Schimanski , ist die neue Spielidee eigentlich zwingend laufintensiver? Mir kam es so vor, als wenn unsere Spieler zum Teil deutlich mehr Meter gemacht hätten als unter Lieberknecht.
     
  48. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    @Psychozebra: Ich denke, die Unterschiede sind nicht dramatisch.

    Grundsätzlich ist eine Spielidee mit Ball und Positionsspiel in der Theorie weniger laufintensiv, da man sich mit Ball auch mal ausruhen und den Ball laufen lassen kann. Das sieht man ja auch an Mannschaften wie Bayern, Dortmund, City oder Barca, die deutlich weniger laufen als der Ligadurchschnitt.

    Aber so dominant und überlegen wie diese Teams waren wir unter Lieberknecht nie. Da würde ich eher Gladbach als Parallele heranziehen, die auch sehr gute Ideen und einen klaren Plan im Ballbesitz haben, aber unter Rose mehr laufen als unter Hecking und auch dadurch erfolgreicher wurden.

    Die dritte Liga ist von der individuellen Qualität so ausgewogen, dass ich dem Spielansatz keinen so großen Einfluß auf die Laufbereitschaft bescheinigen würde. Da wir uns unter Lettieri natürlich auf das Spiel gegen den Ball fokussieren und die Balleroberungen zwingend für unseren offensiven Spielansatz brauchen, müssen wir aber von der Sprintintensität öfters ans Limit gehen. Das korrespondiert wohl auch mit deinen subjektiven Eindrücken. Wenn wir dahingehend nachlassen, kann es schnell bitter werden. Schneller als unter Lieberknecht, wo man sich Spielanteile über den weniger anstrengenden Ballbesitz sichern konnte.

    Was wir nach dem gestrigen Spiel aber ins Reich der Fabel verweisen können, ist die Tatsache, dass die Mannschaft nicht fit ist. Das habe ich ja auch immer verneint. In den ersten Spiele nach Lieberknecht lag das Problem auch eher darin, dass die Spieler falsch gelaufen sind oder nicht wussten, wann sie wohin laufen oder die Intensität steigern müssen. Es fehlte einfach ein klarer Matchplan. Deswegen wurden sie müde (auch im Kopf) und haben den Sinn im Laufen auch irgendwann nicht mehr gesehen. Wenn man als Spieler irgendwann merkt, dass es in der Mannschaft vorne und hinten nicht stimmt, sinkt die Laufbereitschaft eher im Kopf als in den Beinen. Das war gestern zum Glück anders....
     
    Zuletzt bearbeitet: 25 November 2020
  49. Spechti

    Spechti 3. Liga

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    Um Jansen da mal in Schutz zu nehmen: bin mir sehr sicher das genau in dem Moment wo er den Ball in den Raum auf links legen will der Ball verspringt und er deshalb höchst unglücklich den Ball vom Platz löffelt.

    Bin aber voll bei Dir das ich dieses Saison schon einen Haufen gruseliger Abspiele gesehen habe, die locker für eine komplette Halbserie, wenn nicht gar Saison reichen.
     
  50. Robbe1967

    Robbe1967 3. Liga

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    ich denke das war nicht seine Absicht, da jedem zur Zeit klar ist, dass die Spieler das Spielsystem ja noch nicht 100%ig verinnerlicht haben und wie nach einem Trainerwechsel üblich auch noch an ihren Abläufen und Zusammenspiel justieren müssen.

    ... au man, dass ich jemals in die Situation kommen würde, Gino zu verteidigen, ... dass verzeihe ich den Verantwortlichen nie und kann wenn überhaupt nur durch Aufstiege gut gemacht werden. :tooth:
     
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