Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Wurde schon oft hier thematisiert ... durch die 2 Mann Ecke soll ein weiterer gegnerischer Spieler aus dem 16er gezogen werden um nochmal mehr Raum in der Box zu schaffen. Über Sinn oder Unsinn dieser Variante lässt sich trefflich streiten, ich persönlich bin kein Freund davon.

 

Also da bin ich ehrlich gesagt kein Fan von. Die meisten Bälle die Flekken nach vorne haut kommen doch unmittelbar wieder zurück. Meiner Meinung nach verschenken wir da gefühlt viel zu viele Bälle. Überhaupt sind wir bei zweiten Bällen finde ich sehr schwach.

 

Wie schon im Thread nach Ingolstadt geschrieben würde ich gerne eine andere Variante der Aufstellung sehen.
Stoppel geht neben Boris in den Sturm. Cauly auf Links und Wiegel nimmt seinen Platz rechts ein.
Dann hätten wir zwei treffsichere Stürmer vorne drin, sowie zwei schnelle und wendige auf den Außen

 

Ich würde Stoppelkamp noch nicht mal so Starr vorne reinstellen. Würde in einfach Zentral hinpacken und ihm sagen "Mach was du willst". Da bin ich mir sicher, das da häufig genau das richtig bei raus kommt.

 

Das mag auch eine gute Alternative sein. Mehr als hängende Spitze könnte ich ihn mir auch gut vorstellen.

 

Kann denke ich mal hinhauen mit Stoppel vorne drin, denn wenn ich das jetzt so richtig zusammendeute, ist seine Arbeit nach hinten eher dürftig. Das führt gerne mal in Umschaltsituationen zu Problemen, also nach Möglichkeit ihn von seiner defensiven Aufgabe etwas entbinden und dafür andere Spieler mit einbinden. WIegel hat ja durchaus in Liga 3 seine Leistung gebracht. Dreier- oder Fünferkette wäre vielleicht mal was fürs Training oder für Tests, aber so eine Veränderung einfach mal so zwischendurch halte ich für zu gewagt.

 

Das stimmt natürlich...aber zum moderen Fußball müsste man mehrere Systeme spielen können und diese Grundlagen hätte man sich in der Vorbereitung erarbeiten können/müssen...Bajic in der Mitte Bomheuer rechts Nauber links..so wären die Aussenverteidiger mehr abgedeckt und grosse Patzer können eher vermieden werden..würde für Klotz/Erat und Wolze mehr unterstützung geben...und man hat im Spiel schon einen längeren Spieler bei Standart hinten und vorne aktiv dabei...
Dies wärend der Saison einstudieren ist da schon grenzwertig..

 

So in etwa ?

--------------------Taschtschi------------------
-----------Stoppel---------------Souza----------
--Wolze-----Schnelli----Fröde-----Klotz------
-------Bomheuer----Bajic--------Nauber-----
--------------------Flekken---------------------

 

So in etwa hätte ich mir das vorgestellt

 

Sagen wir es mal so, damit würde man die Defizite hinten rechts etwas besser in den Griff bekommen, aber wäre es nicht "sicherer", wenn man aus dem Spiel heraus die zweite Spitze wegnimmt und dafür einfach Stoppel in die Mitte zieht Souza auf links Wiegel auf rechts oder was ich gerne mal sehen würde, Daschner rein, da kann er Spielpraxis sammeln und für Überraschungen sorgen, erzeugt mehr Stabilität im Zentrum und stört ein Umschaltspiel teilweise erheblicher als es ein 6er tun würde, da der Angriff bisdahin bereits angefangen hat ins Rollen zu kommen.

 

Zum Thema würde ich mal sagen: Erfolglose Mannschaften sollten sich vielleicht eine Systemumstellung vornehmen ?
Erfolgreiche Mannschaften könnten dies auch durchaus tun aber um was zu werden .... erfolglos ?

Ich jedenfalls begeistere mich derzeit an unserem Spiel ob die Taktik jetzt gut oder schlecht ist ..wichtig man holt Punkte und das zählt dann am Ende.
Irgendwie das mit dem Daschner erinnert mich an die Hyper von Rybacki "Fußballgott". Man wurde der hier gepusht. Mein Urteil war dann dementsprechend super negativ über seine Qualitäten.
Warum spielt denn der nicht jetzt unseren Mittelstürmer ? Zumindest spielt Rybacki derzeit wieder in Duisburg.

Weder an der Taktik noch an der derzeitigen Ersten Elf gibt es etwas auszusetzen. Gut für die 1.Liga reicht das in der Gesamtheit sicher nicht aber das Minimalziel in dieser Saison wird ganz sicher erreicht

 

Stimme dir in teilen zu, unser Ziel ist Klassenerhalt und dafür sollte man unsere Mannen nicht überfordern. Klare Strukturen, klare Aufgaben sind hier und da gar nicht verkehrt.

Auf der anderen Seite bin ich auch ein Fan davon, Change einzuleiten, solange es dir noch gut geht bzw. sich zumindest darauf vorzubereiten.
Nun lag bislang vlt. nicht der Fokus auf besagter Spielform, mit Blick auf die Winterpause sollten wir uns aber variabler Aufstellen und ein, zwei Werkzeuge mehr in den Kasten packen.

Denn unsere Schwächen werden nicht nur dem Trainer von Nürnberg aufgefallen sein. Andere Mannschaften lernen sich einzustellen. Und ist die Kacke erstmal am Dampfen, dann .........

Mein To Do Katalog fürs Training sehe an Iljas Stelle also wie folgt aus:

- Grundform weiterentwickeln, Laufwege festigen, Balance zwischen Offensive und Defensive stärken
- Standards verteidigen und selbst gefährlich werden (Beispiele wurden hier bereits genannt)
- 1-2 alternative Spielformen bei möglichen Wechseln einstudieren
1. Außgenbahnspieler wird zweite Spitze (halte ich persönlich noch für die Einfachste Variante)
2. 3er bzw. 5er Kette, wenn Bajic oder Blomeyer rein kommen

 

Bevor man über Anpassungen und Änderungen diskutiert, sollte man einen Blick auf unsere Offensivabläufe werfen und fragen, wieso das derzeit überhaupt alles so gut funktioniert. Ich finde es gibt zwei prägende Punkte:

- die inversen Außen (also starken Fuss nach innen)
- die Freirolle von Tashchy

Beide Punkte sorgen dafür, dass wir trotz 4-4-2 den Zehnerraum bespielen. Der Raum wird aber nicht positionell besetzt, sondern dynamisch-situativ. Tashchy lässt sich oft vom Sturm fallen und sorgt für Verbindungen zu den reinziehenden Außen. Ganz wichtig dabei ist auch der zweite Stürmer (egal ob Brandstetter, Iljutcenko oder Onugebu), der mindestens einen Innenverteidiger bindet und eher zentral bleibt. Schon alleine deswegen wird ein hängender Stürmer neben Tashchy nicht funktionieren.

Davon abgesehen halte ich Stoppel oder Cauly als hängende Spitze für relativ ungeeignet: Beide kommen über ihre Dynamik aus der Tiefe. Beide lieben das 1:1. Und das geht nur mit Tempo. Diese könnten sie auf der Zehn nie aufnehmen.
Wiegel als Ersatz der beiden auf Außen wird auch nicht so richtig funktionieren, da sein Bewegungsspiel eher linear und auf den Durchbruch auf den starken Fuss orientiert ist.

Interessant dabei ist: Beim letzten Testspiel spielten Stoppel und Cauly noch mit dem starken Fuss nach innen...

 

Bin mir auch noch nicht sicher, ob es nicht doch besser ist, mit dem schwachen Fuß nach außen zu spielen, statt mit dem starken Fuß nach innen.

Hierbei aber besteht die Gefahr, das Zuspiele zu ungenau kommen und der Ball ins Aus gespielt wird.

Diese Gefahr sehe ich vor allem dann, wenn der Passende die Geschwindigkeit des Anzuspielenden unter- oder überschätzt.

Des Weiteren sollte man darüber nachdenken, hängende Spitzen durch offensive Mittelfeldspieler zu ersetzen, weil der Sturm relativ ungefährlich ist.

Und vielleicht sollte auch einer von uns oder wer weiß, vielleicht auch nicht - dies hängt jedoch von der Gesamtsituation (z.B. Gegner, Einstelllung, Aufstellung) ab...

 

Das Überlaufen werden nach Bällen in die Schnittstelle wird zur Gewohnheit:

Da haben wir eine echte Hausaufgabe!

Im wahrsten Sinne Augenfällig ist dabei immer wieder fehlender Blickkontakt und bei Bomi eine Antrittsschwäche. Mein Eindruck ist, dass er deswgen dazu neigt eine Spur tiefer zu stehen - sollte aber genau umgekehrt sein: Letzter Mann muss der antrittsschnellere Verteidiger sein.

 

Angesichts der Gegentor Flut und 9 tagen bis zum naechsten Spiel, eventuell mal ueber die 3er Kette hinten nachdenken?
Wurde das nicht auch in der Vorbereitung hin und wieder getestet?
Blomeyer, Bomheuer, Nauber, die AV habe ihre Staerken ja eher in der Vorwaertsbewegung. Was meint ihr? Ich glaube von den Spielern her haben wir die richtigen dafuer, die frage immer ob und wie schnell sie es umsetzen koennten?
Gruss von 1 nachdenklichen ZanziZebra

 

Ich denke, wir sollten nicht ausgerechnet gegen Düsseldorf und die starken Braunschweiger experimentieren. Vor allem gegen erstere muss ich nicht wirklich fünf Gegentore erleben.

Und danach in Lautern... Werden wir die Punkte schon zu dringend brauchen.

 

Man kann das 4-4-2 auch einfach defensiver interpretieren, würde meiner Wahrnehmung nach einer kompletten Umstellung auf jeden Fall vorzuziehen sein. Jetzt prinzipiell an den spielerischen Grundlagen rumzuexperimentieren, das kann ziemlich ins Auge gehen.

 

Wenn ich mir anschaue, wie man bsp. gegen Düsseldorf verteidigt hat, wundert es mich nicht, dass wir derzeit hinten viele Gegentore fressen.

Gegen Düsseldorf wurde bei Ballbesitz im 3-5-2 verteidigt. Stoppelkamp und Cauly waren beide fast als Außenstürmer auf einer Linie mit Onuegbu / Iljutschenko unterwegs. Dahinter standen Wolze und Erat quasi als Flügelspieler sehr weit vorne. Nauber und Bomheuer zogen nach außen und Fröde ließ sich quasi als Libero hinten in die Mitte fallen. Bei gegnerischem Ballbesitz war es dann ein klassisches 4-4-2, wobei Stoppelkamp und Cauly bereits erfahrungsgemäß nicht viel Abwehrarbeit leisten und die Außenverteidiger unterstützen.

Dieser Systemwechsel bei Ballbesitz / Nicht-Ballbesitz mag ja seine Vorteile haben. Man verteidigt sehr hoch, kann durch einen gezielten Spielaufbau (über Schnellhardt) Räume suchen und durch die zahlenmäßige Überlegenheit entsprechend offensiv angreifen. Das klappt weitestgehend auch. Problematisch wird es dann nur, wenn man den Ballbesitz verliert. Kritisch wird es bei uns vor allem, wenn dies im Spielaufbau passiert und der Gegner schnell umschaltet. Unser Umschaltspiel von Offensive zu Defensive klappt nämlich, wie gegen Düsseldorf, überhaupt nicht. Beide Außenverteidiger (Wolze / Erat) stehen zu hoch und sind dann zu langsam, um entsprechend zurück zu laufen. Dadurch ergeben sich auf Außen die Lücken, die Düsseldorf dann genutzt hat. Oder anders wie gegen Nürnberg: Die Innenverteidiger müssen auf Außen ausweichen, um den Gegenspieler zu stellen. Da die Rückwärtsbewegung dann zu langsam erfolgt, bilden sich die Lücken in der Mitte.

Für mich steht und fällt eigentlich alles mit den Außenverteidigern. Da Wolze und Erat schlichtweg zu langsam sind, um optimal in die Rückwärtsbewegung zu kommen, muss hierbei ein Umdenken stattfinden. Mehr kontrollierte Offensive anstatt so hoch zu verteidigen. Warum das Gruev´sche Konzept des "Erstmal defensiv stehen" aus der 3. Liga nun so umgekrempelt wird, kann ich bei den schnellen Außenspielern verstehen. Ist für mich allerdings nicht sinnvoll, da wir defensiv nicht über das Spielermaterial verfügen, um so ein System gut spielen zu können. Einzelne Parallelen sehe ich da schon wie vor zwei Jahren. Lettieri hat auch mit hoch stehenden Außenverteidigern gespielt. Hat auch nicht geklappt.

Bei der mangelhaften Chancenauswertung wundert es mich, dass Gruev so unflexibel agiert. Ich würde es mal sehr interessant finden, wie Taschy vorne mit einem Cauly als wirbelnder Unterstützung harmonieren würde. Wie gegen Düsseldorf auch wieder zu sehen war, zog es Cauly immer wieder in die Mitte. Mit seiner Beweglich- und Schnelligkeit wäre ein Einsatz als hängende Spitze mal einen Versuch wert. Weniger gefährlich als Onuegbu, Iljutschenko und Brandstetter kann es im Prinzip nicht sein. Stoppelkamp auf außen sollte dort bleiben wo er ist. Als Alternative auf rechts würde ich gerne Wiegel sehen. Vor allem Offensiv haben wir eigentlich genug Qualität auf den Außen, um dort mal etwas flexibler zu spielen und womöglich auch die klägliche Chancenauswertung zu verbessern.

Ein treffsicherer Stürmer und ein Außenverteidiger, der seinen Namen auch verdient, müssen zwingend auf der Wunschliste für die Winterpause stehen. Da wir aber nun mal diesen Kader haben, muss nun auch das Beste draus gemacht werden. Offensiv sehe ich genug Möglichkeiten flexibel zu reagieren, was bisher jedoch immer nur positionsgetreu getan wurde. Defensiv würde ich gerne mal einem Poggenberg die Chance geben sich zu beweisen. Auch als Rechter Verteidiger, denn Erat und Klotz kann ich ehrlich gesagt dort nicht mehr wirklich sehen.

 

Die Spielanlage ist sehr gut und voll wirksam, zumindest in den Auswärtspartien, wenn wir tiefer stehen können.
Das gilt aber nur so lange bis wir wieder einem Gegentor hinterher laufen müssen wie in D'dorf oder zuhause gegen Kiel.

Und schon sind wir bei den Problempunkten:

Wir gehen nicht voll konzentriert in unsere Spiele.

Wir werden vor allem zuhause ständig über die Außen überlaufen - das ist und war auch in Liga 3 unser Hauptproblem.
Dadurch müssen unsere IVs ständig nach außen nachrücken , wodurch unsere Zentrale geschwächt wird .

Unsere Stürmer legen immer wieder quer, weil der Mumm zum Abschluss fehlt.
Zuhause brauchen wir einen zentralen Stoßstürmer, nicht nur Anläufer; King und Borys sehe ich als ideale Kombination (Wucht und Ball- Sicherung). Allerdings müssen dazu die entsprechenden Anspiele - direkt oder Flanken- kommen. Borys hat einen unglaublichen Radius und kann ideal in die Spitze nach stoßen, wenn dort die Bälle gehalten werden können.

Unsere Auswechselungen bringen zu selten neuen Schwung und Geschwindigkeit. Wiegel sollte früher eingesetzt werden, nicht erst 10 min vor Schluss.
Er hat immer den Tank voll und ist unberechenbar, schlägt gute Flanken und Standards, wodurch wir den Schluß- Akkord setzen könnten und gleichzeitig uns besser nach hinten absichern können.

Die Abstände der beiden 4er Ketten müssen geringer sein und stabil bleiben, damit vor allem über Außen nicht so viel Gras angeboten wird.

Können wir unsere eklatanten Schwachstellen (Geschwindigkeit und Stellungsspiel der AVs), Abschluß- Qualität und Backup für Schnelli) schnell abstellen, dann sind wir in Liga 2 nicht nur konkurrenzfähig, sondern sehr stark.
Allerdings dürfen keine Leistungsträger lange ausfallen wegen der unzureichenden Qualität unserer Bank.
Ohne die ersten 10 min waren wir in D'dorf, gegen den aktuellen Tabellenführer, spielerisch deutlich besser und reifer, was Trainer und einige Spieler der Düsseldorfer auch bestätigt haben. Es war viel, viel mehr drin, aber ...

Das Spiel gegen Braunschweig ist eine Schlüssel- Partie- gewinnen wir und holen somit unseren ersten Heim- Dreier, dann geht die Post hier richtig ab.
Andernfalls bleiben nur Hoffen und Bangen bis zum Saisonschluss und finanzielle Hilfe von Außen, damit wir gezielt nachlegen können.

Wir sind richtig gut, verkaufen uns teuer, vergeigen aber durch eklatante Schwächen die tollsten Spiele.

 

Mir lässt es keine Ruhe, dieses Spiel gegen Braunschweig. Einerseits verständlich, andererseits viel zu wenig mit Blick auf Punkteausbeute und Tabellensituation. Warum gibt es denn im Rahmen eines Spieles nur Hüü (Offensivfeuerwerk wie in den Spielen zuvor) oder Hott (Ausschließlich defensiv fokussiert) ? Mir ist schon klar , dass beides gleichzeitig über 90 min. wohl eher nicht realisierbar ist - zumindest nicht mit der aktuellen Truppe. Aber kann man denn nicht Hüü-Phasen und Hott-Phasen im Wechsel spielen lassen, dabei den jeweiligen Momentan-Ertrag, sprich die Spielentwicklung als Basis der Entscheidung ob und wann von Hüü nach Hott gewechselt wird, nehmen ? Zum Beispiel: Der Trainer stellt nach 15 min "Kasten sauber halten" auf Hüü. Beobachtet dann AUfwand, Nutzen und Risiko. Solange dieses drei Faktoren auf "günstig" stehen (bspw. es entstehen keine brandgefährliche Konter gegen uns) spiele ich das weiter. Wenn die Faktoren ungünstig erscheinen gehe ich zurück auf Hott und versuche es vielleicht 20 min. (je nach Spielentwicklung) später nochmal mit Hüü. Also eine sehr viel dynamischere Spielanlage/-ausrichtung. Müsste doch zu machen sein oder ? Würde es auch dem Gegener äusserst schwer machen, sich auf uns einzustellen. Dabei setze ich natürlich voraus, dass es diese Stellschrauben gibt, wovon ich aber eigentlich ausgehe....ist immerhin Profisport. Sprich: Die zehn Feldspieler meines Teams und damit das ganze Spielsystem können in ihrem Denken und ihrer Ausrichtung bezogen auf ihre jeweilige Spielposition zwischen "offensiver" und "defensiver" umschalten. Oder gibt es sowas nur bei 500 Mio EUR - Truppen mit ganz ausgefuchsten Coaches an der Seitenlinie ?

 

@adriano64

Sag mal ne 500- Mio.- Truppe an, die in der von dir beschriebenen Art ständig zwischen rasanter Offensive und beinharter Defensive wechseln kann?! Ich kenn nämlich gerade keine. Dass Spieler wie Roboter am Fliessband funktionieren, je nachdem, was eingespeist wird, halte ich, ganz unabhängig vom investierten Volumen, für eine völlig befremdliche Auffassung von Leistungssport.

Dort geht es darum, jede Woche eine Leistung zu erbringen, die eigentlich über das hinausgeht, was man an durchschnittlichen Tagen leisten kann. Es geht also nicht um mehrere Lager mit Tassen aus China, die man nur sinnvoll vernetzen und mit Stellschrauben, sprich Ventilen, versehen muss, um immer marktgerecht viel Ware an allen Plätzen vorrätig zu haben, ohne unnötige Lagerkosten zu produzieren.

Was die Dynamik angeht: die wird uns chronisch abgesprochen, seit ich denken kann, wohingegen dies bei unseren Gegnern stets überhöht wird. Wenn wir den Gegner sehr weitgehend daran hindern können, seine Dynamik zu entfalten, heisst es dann immer, dass der sowieso schwach gespielt hat. Umgekehrt wird es als reines Glück rezeptiert, wenn wir die andern mal in Grund und Boden spielen.

Evident ist: die individuelle Streuung bei der Leistungsentfaltung im Profifussball ist umso grösser, von je weiter unten so ein Spieler dazu kommt. Bisherige Drittligisten "lernen" Konstanz auf hohem Niveau eventuell, wenn sie richtig herangeführt, und kontinuierlich aufgebaut werden (das dürfte im übrigen auch so manchen späten Wechsel erklären). Während Bayern, Dortmund etc. überhaupt nur Spieler kaufen, deren relativ hohe Konstanz auf hohem Niveau bereits nachgewiesen wurde. Aber auch in der obersten Oberklasse ist im Fussball der einzelne letztendlich nichts ohne ein funktionierendes Team, vor allen Dingen ohne mannschaftliche Geschlossenheit.

Unter dem letztgenannten Aspekt ist es sehr bedeutsam, festzustellen, dass die Mannschaft Umstellungen des Trainers in taktischer Hinsicht auch nachvollzieht, es keinen Bruch im Spiel gibt, man etwa ein Spiel mit eher gebremstem Schaum als taktischer Vorgabe nicht als Aufforderung dazu missversteht, einfach lustlos über den Rasen zu traben. In der Hinsicht war gerade das Braunschweig-Spiel für mich eine Offenbarung, aber eben kein Offenbarungseid.

 

Ich persönlich bin beeindruckt wie wir es schaffen, prinzipiell identische Grundaufstellungen Taktisch zu variieren, was denke ich ein sehr kluger weg ist: stabile Grundordnung, bei der jeder weiss, was für ihn Sache ist, und hier die Akzente verschieben. Gegen Leverkusen scheinen wir zudem auch wieder eine Phase mit 5er-Kette gehabt zu haben.
Nee, was Mannschaft und Trainer über die letzten drei Wochen an Anpassungsfähigkeit nachgewiesen haben, ohne in irgendeine Variantenhektik zu verfallen finde ich klasse.


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Schnelli plaudert ein wenig über Taktik...

Zwischen den Zeilen kann man durchaus erkennen, dass er mit seiner Rolle nicht ganz zufrieden ist. Er möchte ein paar mehr Bälle in den Zwischenlinienraum bekommen. Aber das ist natürlich die Königsdiziplin im Fussball und für einen Aufsteiger ein ambitioniertes Unterfangen. Trotzdem würde dadurch Schnellis Potential noch besser genutzt werden, wobei man daran vor allem arbeiten kann, wenn der Klassenerhalt in greifbare Nähe rückt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass sich seine Positionierung zur Drittligasaison geändert hat. Er spielt im Moment nach meinem Empfinden erkennbar höher, holt sich die Bälle nicht hinten ab, baut weniger aus der Tiefe auf, sondern unterstützt eher die vier Offensiven, indem er stark nachschiebt und für deren "action" eine Absicherung, Rückpass- und Verlagerungsoption darstellt. Mit seinen Fähigkeiten, Drucksituationen in engen Räume aufzulösen - sowohl per Dribbling als auch per Passspiel - ist er dafür natürlich prädestiniert. Er ist aber nicht mehr so gestaltend unterwegs, sondern eher unterstützend.

Zudem deutet Schnelli auch an, was ich hier schon beschrieben und anhand von Fakten untermauert habe. Wir sind am erfolgreichsten, wenn wir gegen den Ball aus einer guten Kompaktheit und etwas abwartend agieren. Also kein typisches, "modernes" Pressingteam, sondern taktisch gesehen etwas konservativer. Aber der Erfolg gibt diesem Ansatz natürlich recht, zumal wir am Wochenende ja bewiesen haben, dass man mit kleinen Anpassungen in der Pressinghöhe Spiele in eine entscheidene Richtung lenken kann...

 

Kleine Randnotiz meinerseits : Der Bereich hier ist auch für Gäste sichtbar , sollte man den nicht zumindest nur für angemeldete Benutzer freigeben?

 

Stimmt eigentlich, aber ich glaube kaum, dass ein Trainer vom Gegner unsere Stärken sowie unsere Schwächen nicht kennt.
Aber sehr guter Bericht von Schnellhardt, bin froh, dass wir so einen spielstarken Spieler im Team haben, und von mir aus, kann er gerne so unauffällig stark weiter spielen.

 

Es ist wirklich erstaunlich wie wir uns stabilisiert und ausbalanciert haben. In Summe passiert hinten wirklich nicht mehr übermäßig viel.

Generell hat unser Trainerteam enorme Fortschritte im Stellungsspiel und Gefühl für den Raum bei unseren Spielern geschafft.
Ganz exemplarisch sei hier unser Spacko genannt der mittlerweile wirklich weis wie ein LV zu stehen hat. Da hatte ich die Hoffnung auf Fortschritte ja schon entsorgt. Aber auch Fröde steht in den letzten Spielen unglaublich stabil und gut im Raum.
Das lässt sich aber wirklich auf alle Spieler übertragen!

 

Ich habe einen Kommentar auf spielverlagerung.de zum MSV geschrieben.
Beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass er auch hier sehr gut reinpasst, auch wenn er nicht ins Detail geht, sondern eher allgemein gehalten ist.

Beim MSV, den ich fast jede Woche sehe, fallen zwei Kernpunkte in der Spielanlage auf:

- möglichst viel Action und Abschlüsse im gegnerischen Drittel (Ball schnell nach vorne und dann druff)
- im eigenen Ballbesitz werden Situationen, die dem Gegner Konter, Umschalt- und Pressingaktionen ermöglichen, grundsätzlich vermeiden, also Risikominimierung.

Konkret heisst das:

- lange Spieleröffnung, wenn der Gegner lauert oder zustellt
- flache Anspiele auf die Sechs werden nur bei ausreichend Zeit und Raum gespielt, meist geht`s den Flügel hoch
- passives Mittelfeldpressing wenn der Gegner aufbaut, um die Kompaktheit zu wahren
- auf Balleroberungen im Mittelfeld lauern und dann schnell umschalten (Stürmer kommt zum Ballhalten und Klatschen lassen entgegen, die Außen werden in die Räume und in Dribblings geschickt)
- situativ wird auch mal höher angelaufen oder zugestellt
- situativ wird auf einen Pressingtrigger auch mal aktiver und kollektiver angelaufen, aber beides nur phasenweise
- bei Ballverlust im eigenen Ballbesitz aggressives Gegenpressing in Ballnähe, der Rest lässt sich eher fallen

Interessant ist der Ansatz deswegen, weil man in der 3.Liga noch auf viel geduldigen Spielaufbau und Spielkontrolle über Ballbesitz gesetzt hat. Jetzt ist mehr Chaos. Aber die passenden Leute wurden dazu verpflichtet. Schnelle, mutige und ggf. auch mal ballhaltende und abschlussuchende Außen, die invers spielen, so dass man mit den zwei Stürmern vier Spieler in "Boxnähe" hat. Ein kopfballstarker Sechser, der gebolzte gegnerische Bälle kontrolliert. Ein Stürmer, der sich fallen lässt und situativ den Zehnerraum bespielt.

Interessant ist auch noch die Personalie Schnellhardt, der von den Anlagen so eine Mischung aus Kroos und Max Meyer ist. Er ist beidfüssig sehr passstark, kann sich mit kurzen Körpertäuschungen und Drehungen aus Engen und Pressingsituationen befreien, verlagert stark, hat einen unberechenbaren, kreativen ersten Kontakt, ist aber in den klassischen Sechsertugenden eher schwach. Der jetzige Spielansatz fokussiert seine Stärken nicht mehr zwingend und die Einbindung ist von einer gewissen Unkonstanz geprägt. Aber er ist trotzdem oft wertvoll, weil er in dem Chaos eine Anspielstation in der Tiefe darstellt bzw. Engen gut auflösen kann. Zudem kann er im Ballbesitzsspiel, wenn der Gegner sich komplett zurückzieht und nur noch reaktiv verwaltet, wichtig sein. Er ist dann der Ankerpunkt im Plan B, dazu die Ballbesitz-Erfahrungen des ganzen Teams aus der 3.Liga.

Nichtsdestotrotz ist der MSV individuell und fussballerisch den meisten Teams in der Summe unterlegen. Im Moment kommt halt der Faktor Selbstvertrauen, breite Brust, wenig Verletzte und eingeschworene Gemeinschaft hinzu.

Zudem ist der MSV in der Hinrunde ein paar Mal verhauen worden (Nürnberg, Düsseldorf) als man zwar das Spiel machte, sich aber auskontern ließ. Diese Erfahrungen stärkten den Glauben bei Mannschaft und Anhang, dass das meist passive Mittelfeldpressing für die Kaderqualität alternativlos ist. Das ganze wird seitdem nach meiner Einschätzung noch geduldiger und kollektiver durchgeführt.

In der Summe also taktisch nicht besonderes, teilweise sogar ziemlich bieder und wenig hipp. Aber alle Spielphasen werden kollektiv und klar umrissen umgesetzt. Das reicht im Moment für Platz 5 (für den Aufstiegskampf aber natürlich nicht, auch wenn ich mich selbst dabei erwische, den Abstand nach oben zu checken ).

 

ziemlich bieder....wenig hipp...muss ich leider widersprechen, ich nehme mal z bsp. das erste tor in bochum, war schon recht bieder!? ich sehe bei uns ein 442 system mit 2 viererketten, die eng zusammen stehen u. dem gegner damit es nicht so einfach machen .....finde ich nicht bieder zu mal viele mannschaften z. bsp fc kölle nun auch dieses system spielen und erfolg haben. was ist modern? 3 er kette aller tedesco u. im heimspiel gegen die dosen mit 10 mann verteidigen u. vorne hilft der liebe gott?!

 

@pepecampo: Das ist der Taktikthread und den Kommentar habe ich auf einem Taktikportal geschrieben. Es ging alleine um die taktischen Ansätze. Das, was der MSV taktisch macht, ist halt nichts sonderlich Neues. Das gab es alles schon vor zehn Jahren und ist schon mehrfach angewendet und kopiert worden. Dann kann es nicht hipp sein. Hat allerdings nichts mit erfolgreich und attraktiv spielen zu tun. Das muss man trennen.

 

Interessante und spannende Ausführungen, wie immer, von denen mir als Nicht-Taktik-Freak einige Aspekte gar nicht so aufgefallen sind. Einem, Punkt muss ich aber widersprechen:

Das sehe ich gar nicht so. Klar tragen uns Selbstvertrauen und Eingeschworenheit noch weiter und weiter. Aber wir haben auch einige sehr gute Einzelspieler im Team. Stoppelkamp hat das schon bei anderen Teams bewiesen, bei Schnellhardt und Flekken hat es jeder erwartet, mit Nauber und Souza kamen zwei der stärksten Drittligaspieler, Hajri winkt auf der Zielgeraden seiner Karriere sogar noch eine WM-Teilnahme, Wolze befindet sich im dritten Frühling und dass Tashchy auch was kann, das wusste sogar @Okapi schon vorher Ich denke schon, dass das individuelle Stärken sind, und nicht bloß ein Cocktail aus glücklicher Fügung und 11 Freunden.

 

@Schimanski: Bei allem Respekt, aber bieder finde ich Deine Ausführungen. Du schreibst der MSV ist den meisten Teams individuell und Fussballerisch unterlegen, schaust auch mal andere Spiele in 2.Liga. Habe mir zb, Sonntag Pauli-Darmstadt angesehen, das war bieder, Darmstadt macht das frühe Tor und spielt dann nur noch, um das Ergebnis zu verwalten. Das war nach 15 Minuten Not gegen Elend. Man könnte ja nach deiner Meinung glauben, der MSV hätte nur Dussel gehabt.

P.S Was ist ein Pressingtrigger?

 

In dem Fall könnte es ein unsauber gespielter Pass im Spielaufbau des Gegners sein, woraufhin die Mannschaft kompakt presst und so im besten Falle den Ball in gefährlicher Situation gewinnt.
Oder wenn zb dem Innenverteidiger oder Sechser der Ball verspringt und unsere Mannschaft wieder gezielt presst, 2 Mann direkt drauf und weiter unter Druck setzen.

 

oder auch der flache pass an der linie entlang zum Außenstürmer. in diesen Situationen kann man leicht einen ballgewinn erzielen, wenn man den passempfänger zu zweit presst und ein weiterer spieler den rückpass zustellt.

 

...oder aber, wenn ein Pass in eine gezielte Zone gespielt wird. Beim MSV ist das - manchmal - der Pass auf den Außenverteidigers des Gegners. Da schiebt die Mannschaft dann im Kollektiv vor, macht die Räume eng und aggressiv Druck auf den Ballführenden. In Testspielen kann man solche Trigger auch immer gut hören, weil sich die Jungs dann zusätzlich laut coachen. Es ist eine vorher verabredete Situation beim Gegner, die das ganze Team nutzt, um dann kollektiv von der passive-abwartenden in die aktiv-vorwärtsgerichtete Verteidigung zu switchen. Das nennt sich dann Rhythumswechsel und darin ist der MSV sogar ziemlich gut und vielleicht sogar ein bisschen hipp

Da fühle ich meinen Post aber falsch verstanden. Ich habe doch auch viele Aspekte beschrieben die derzeit gut laufen. Der Kommentar war halt nicht durch die Fanbrille beschrieben, sondern sollte einen möglichst neutralen Blick auf den MSV werfen.

Darüber können wir gerne nochmal diskutieren, wenn der MSV in einer Krise kommt (entweder jetzt in der Rückrunde oder in der nächsten Saison). Ich denke, viele Spieler überperformen derzeit auch ein bisschen. Aber das soll nicht heißen, dass der Kader nicht stark genug ist, die Klasse zu halten. Und ich möchte das auch nicht veruteilen. Solche Formschwankungen gehören halt zum Fussball dazu und haben auch schon andere Teams in ungeahnte Tabellenregionen geführt. Wieso soll es nicht auch mal uns treffen? Einfach die Zeit genießen...

 

Ich finde die Analye unter #428 wirklich Klasse, insofern sie zentrale Elemente unserer Spielweise hervorragend bündelt, und vieles in einer fachlich klaren Sprache erfasst, was man sonst eher vom Bauchgefühl her wahrnimmt und versteht. Was dort über die Spieler gesagt wurde, teile ich im übrigen vollkommen. Und verstehe gar nicht, wieso man das als eine Abwertung wahrnimmt. Natürlich ist ein Cauly O.S. ein bockstarker Dribbler und dazu pfeilschnell, aber er ist doch, und das gilt mehr oder weniger für alle anderen auch, kein nahezu perfekter Fussballer.

Das Geheimnis unseres Erfolges, mit vorwiegend Drittligatalenten plus einigen abgezockten Altrecken, liegt in der Tat in dem unverbrüchlichen Zusammenhalt in der Mannschaft. Liegt also genau darin, dass wir ausgeprägtes Individualistentum in ein äusserst tragfähiges System eingemeindet bekommen. Liegt also genau daran, dass wir nicht versuchen, "hipper" zu sein, als es unseren spielerischen Möglichkeiten entspricht. Hier funktioniert eben das Prinzip permanenter Weiterentwicklung, dem wir uns unter Grlic + Gruev endlich verschrieben haben.

Gerade, wie rasch wir von der reichlich überambitionierten Anfangsphase, als wir mit viel Elan Angriff respektive Fussball total spielten, runter gekommen sind, als uns das erkennbar nichts mehr einbrachte, als einen drohenden Minusrekord bei der Torbilanz, zeigte doch unsere besondere Qualität auf. Im Vergleich dazu kann man sich ja mal die Entwicklung bei Borussia Dortmund unter Bosz reinziehen. Die wirklich extrem "hip" begonnen haben, aber ihr Backup nicht installiert bekamen, als die Schwierigkeiten mit dem totalen Fussball richtig losgingen.

 

War Gruevs Ansatz beim MSV denn jemals "hip" oder wollte er das überhaupt sein?
Die Grundformation ist ein ur-konservatives 4-4-2 mit Doppelsechs, seit Schnellhardt aber konsequent immer mit ausgeprägter spielerischer Komponente anstatt zwei Abräumern. Die ins Spiel einzubinden ist aber keineswegs dogmatisch, gibt ja genug Spiele wo Schnellhardt mehr Bälle über den Kopf segeln als gut für uns wäre. Da wird dann teilweise im Spiel drauf reagiert, aber man ordnet nicht alles andere der Einbindung des Spielmachers unter. Da bei uns aber eh viel über die Flügel läuft, so zumindest mein Eindruck, können sich es die meisten Gegner gar nicht leisten sich allzu sehr auf Schnellhardt zu konzentrieren. Regensburg z.B. hat unsere Flügel quasi komplett aus dem Spiel genommen, ausgerechnet da hatte Schnellhardt aber auch keine zündende Idee parat.

In dieser Saison jedenfalls hat Gruev es für mich geschafft, mit kleinen Veränderungen immer wieder auf Probleme und Rückschläge zu reagieren und die Mannschaft insgesamt zu festigen. Klar haben die Jungs gerade auch einfach ein Hoch und sind dadurch mit Sicherheit ein paar Prozentpunkte über ihrer Normalleistung, aber das konserviert Gruev auch ganz gut und hat in den letzten 10 Spielen eine super Konstanz hinbekommen. Von der langen Hochphase profitiert dann ein Ahmet Engin, der den größten Namen im Kader ersetzt und mal eben zwei absolute Knallerspiele mit je einer Vorlage auspackt, um den Stammplatz nach der Winterpause erst mal zu behalten.
Dieses Vollsprint-Dribbling über den halben Platz gegen den zonalen Kultdünämö, und dann Kopf hoch und Ilju genau in den Fuß... da krich ich schon wieder n leichtes Harmonierohr beim dran denken

Was will ich sagen? Hip oder nicht, Momentaufnahme hin oder her, gerade im Moment ist es einfach ziemlich geil. Eine sympathische Mannschaft, die sich nicht irgendwie von Punkt zu Punkt gurkt sondern mich mit ihrer Spielweise und ja, auch ihrer "Leidenschaft" (ich hasse diesen Wischiwaschibegriff...) sehr stark abholt. Vor zwei Jahren wusste man doch im Grunde bei nem Rückstand schon, das wars jetzt, kannst im Grunde am Bierstand bleiben. Jetzt denkt man sich bei nem 1:3 zur Pause gegen Heidenheim, die ja ebenfalls nach schwachem Start gut in Form sind, dass da echt noch was geht. Und dann bestätigt die Mannschaft einem das auch noch!

 

ist mir alles viel zu kompliziert hier, icz halte es wie der kaiser, dessen taktik war.....gehts raus uns spielst fussball, wäre vielleicht auch ne taktik für mörtelpitter beim bvb.
wir sind jetzt erst mal froh, dass unser trainer von seinem lehrmeister kostas taktik ballbesitzfussball weg ist.

 

Das ist nicht kompliziert, ist nur eine Form der Aussprache, etwas kompliziert zu machen, was einfach ist , bzw. in Worte zu hüllen. Unsere Sportjournalisten, Reporter, Moderatoren wie auch immer im Bereich Fußball, haben keine Ahnung, denn wo hört man mal die Worte, Abkippender 6er, oder Pressingtrigger, bitte alle Nachschulen.

 

Wieso ist vielen so wichtig, ob unser System nun "hip" ist oder nicht? Meinetwegen könnten wir mit Libero spielen, wenn das stabil und erfolgreich funktioniert. Papa Bajic könnte sogar fast noch wissen, wie das geht. ;-)

Und wenn @Schimanski schreibt, dass der MSV "in Summe" "den meisten" anderen Vereinen individuell und fußballerisch unterlegen ist, dann ist das doch keine Blasphemie. Es ist schlicht und ergreifend wahr. Welche Spieler haben wir denn, die auf ihrer Position die besten der Liga sind? Flekken, Nauber, Fröde und Schnellhardt wären Kandidaten dafür. Aber wohl auch nur mit Abstrichen (außer Flekken vielleicht). Die Wörtchen "in Summe" und "den meisten" sind dabei wichtig.

Die Frage ist doch, was man aus dem vorhandenen Spielermaterial (schlimmes Wort) macht und ob man es schafft, dass es als Kollektiv auftritt. Hier sehe ich uns Dank Gruev gut aufgestellt - und deswegen stehen wir auch da, wo wir stehen.

 

Ich sehe uns beim besten Willen nicht überwiegend individuell schlechter besetzt als die Konkurrenz. Selbst in der Kicker Rangliste der besten Zweitligaspieler stehen mit Flekken, Nauber, Haijri, Wolze, Fröde, Stoppel, Souza und Tashchy 8 unserer Spieler und da sind Schnelli und Engin noch nicht dabei. Und eigentlich gebe ich einen Sch... auf diese Rangliste.

 

Wo wir halt nicht gut besetzt sind, ist unsere Bank, gegenüber anderen Teams, aber trotzdem haben die Spieler mein Vertrauen.

 

Welche Mannschaft kann denn schon Stammspieler gleichwertig ersetzen? In der 2. Liga kaum eine, da gehört unsere Bank schon zu den besser besetzten. Klar, auf den AV sind wir vllt ein wenig dünn besetzt.
Auch bei Ausfällen sind wir in der Lage, unser Spiel weiter durch zuziehen. Andere Mannschaften sind bei 2 oder 3 Ausfällen gezwungen, ihr ganzes Spiel umzuschmeißen. Wohin gegen wir in der Lage sind, auf Ausfälle zu reagieren und unser Spiel trotzdem durch zuziehen.
Siehe z.B. Stoppel und Tachshy gg Dresden.
Das 4-4-2 mit einem klassischen 6er ( Fröde) und einem eher 8er (Schnelli) ist dank der Verpflichtung von Gartner auch ohne Schnelli möglich.

 

Das unsere Bank zu den besser besetzten gehört, finde ich überhaupt nicht. Da seh ich ich nicht nur Düsseldorf, Nürnberg, Darmstadt, Pauli, Ingolstadt oder Union DEUTLICH besser sondern auch die Bochumer, Kaiserslautern oder Fürth. Allerdings haben wir dieses ja ein Kollektiv wo sich jeder für den anderen zerreißt und man als Mannschaft punktet, als auch bislang das Glück kaum Verletzungen der ersten 11 gehabt zu haben. Das ist ja bei allen drei Aufsteigern der Fall. Um allerdings auf die Bank zurück zukommen. Es gibt durchaus Gründe wieso Gruev so wenig wie möglich und dann auch immer gleich wechselt. Unser erste Elf ist qualitativ mit Ausnahme Engin/Stoppel/Souza und vielleicht noch Davari für Flekken nicht ansatzweise gleichwertig zu ersetzen. Gartner trau ich auch noch zu Schnelli zu vertreten, gleichwertig kann das aber auf Grund der mangelnden Spielpraxis nicht sofort sein. Bei Klotz, Blomeyer, Erat oder Poggenberg hätte ich schon arge Bauchschmerzen im Vergleich zu den ersten 11-13 Jungs. Aber mehr geht als Aufsteiger aus der 3. Liga halt dieses Jahr auch nicht.

 

Nachfolgender Spielkommentar zur 4:3 Niederlage unserer Vorstädter in Regensburg beschreibt schön die unterschiedlichen Spielsysteme, mit denen die Drittliga Aufsteiger die 2. Liga aufmischen..

Jedes Team hat auch auf dem Platz seinen eigenen Erfolgsweg: Duisburg etwa kickt äußerst clever und nimmt aus engen Duellen stets Punkte mit. Die Regensburger fordern ihre Kontrahenten durch ein so hohes Tempo und läuferisches Vermögen wie kein anderes Team der Liga. Und die Kieler agieren extrem spielstark, allen voran die Angreifer Dominick Drexler, Marvin Ducksch und Kingsley Schindler. So unterschiedlich die Qualitäten anmuten, es sind jeweils Eigenschaften, die am Ende der Saison Top-Teams auszeichnen.

Weiteres unter

www.sueddeutsche.de/sport/-liga-wir-1.3881452

 

Ich würde da noch weit mehr die Fokussierung in den Vordergrund stellen, als es dieser Artikel der Süddeutschen tut. Gerade, dass man sich wirklich darauf beschränkt, ein Minimalziel Klassenerhalt mit aller Energie zu verfolgen, und das berühmte Denken von Spiel zu Spiel alles andere voraussetzend bestimmt, scheint mir bei den "Aufsteigern" der wichtigste gemeinsamer Nenner zu sein. Diese Geschlossenheit kann nur beibehalten werden, wenn sich Realitätssinn mit dem Gefühl, dass man dabei ist, gemeinsam weiterzukommen, lückenlos verbindet.

Funktionierendes Teambuilding bedeutet eben auch, sich von Erwartungen, die in solchen Konstellationen stets von ausserhalb aufgebaut werden, kaum oder besser gar nicht fremdbestimmen zu lassen. Sondern nah daran zu bleiben, die Leistungsfähigkeit kontinuierlich zu optimieren. Wenn dort nur steht, dass der MSV derzeit äussert "klug" kickt, ist das ein bisschen dünn, bleibt nämlich aussen vor, dass die Mannschaft sich die spielerischen und taktischen Voraussetzungen für diese Klugheit in den letzten zwei Jahren mit Gruev stückweise erschlossen, und alles immer weiter optimiert hat. Ich denke, darum geht es eigentlich, weniger um den relativ verblüffenden Hype, dass jetzt drei Aufsteiger, wie an der Perlenkette hinter dem Führungsduo aufgereiht, den Relegationsplatz in direkter Reichweite haben.

Es geht also letztendlich nicht nur um Trainer und Sportdirektoren, sondern auch um deren Einbettung in ein Management, dessen Arbeitsgrundlage Realismus statt Grössenwahn ist, das einen mittelfristigen Plan hat, dessen Parameter nachvollziehbar und transparent sind, anstatt dass man von dort aus die Mannschaften mit Sachzwängen zusätzlich belastet, etc.pp. Nur wenn das Gesamtpaket stimmt, wird die Abteilung Profisport in die Lage versetzt, optimale Arbeit an der Leistungsgrenze dauerhaft zu erbringen.

Und dabei bleiben alle auch noch extrem locker! Ich jedenfalls kann mir für den MSV in dieser Saison nicht mehr vorstellen, dass wir gross in ein Loch fallen, sollten wir im weiteren Verlauf doch tabellenseitig wieder etwas "Boden verlieren". Ob Regensburg und Kiel da ähnlich abgeklärt sind, kann ich nicht beurteilen, dass wir es sind, dafür würde ich mich mittlerweile fest verbürgen. Besonders für Kiel könnte es nach dem Überhype doch auch um Ernüchterung gehen, wenn man jetzt den dritten Platz preisgeben müssen sollte, nachdem man so gefühlt endlos lange, und mit einigem Vorsprung, ganz ganz oben war.

Sowas kann ja, wenn es vorüber geht, schnell ein zersetzender Selbstläufer werden. Was ich Kiel aber keineswegs gönnen würde ...(dann schon eher den seit Jahren "designierten Erstligisten" und von ihrer Stadt wie die Klonbabys hochgepäppelten Neofortunen aus Düsseldorf)...

 

Taktik hin, Taktik her - es gibt ein paar Aussagen, die mich sher beeindruckt haben und die einfach zu wenig Beachtung finden...
aber dazu später mehr....

4-4-2 mag oldschool sein (nicht verwandt oder verschwägert mit dem gleichnamigen User) aber es ist das System was Ilja am Besten für die Mannschaft findet.
Ich brauche keine falsche 9 oder einen Trainer, der innerhalb eines Spiel x-mal die Formation ändert.

1. Stabiltät > Ilja lässt das gleiche System mit den gleichen Spielern spielen bis zum Erbrechen...Eingespieltheit
2. Rotation > Fremdwort für ihn
3. Positionsgetreue Wechsel bei einem Ausfall und Stärkung der Ersatzspieler durch Gruev sowohl vor als auch nach dem Spiel
4. Fokus unseres SD bei den Spielern auf Charakter und deren Vita ungeachtet der Ligazugehörigkeit (!) (Nauber, Souza) die sich zu einem Königstranfer entwickeln und nicht als Königstransfer verpflichtet werden. (was in der Vergangenheit schon oft gescheitert ist)
5. Profi's, die nicht unbedingt im Focus stehen, sondern eher unter dem üblichen Radar laufen. (Flekken)
6. Förderung und Weiterentwicklung der Jugendspieler (Engin und Daschner)

Durch das konsequente Handeln unseres Trainers in der Taktischen Ausrichtiung (ohne Experimente) weiß jeder Spieler von der Nr. 1 bis zur Nr. 25 was er zu tun hat...auch wenn er zunächst auf der Bank sitzt. (Engin, Poggenberg, Blomeyer)

Und schon bei den Verpflichtungen wurde darauf geachte, dass die Spieler mehrere Positionen spielen können, wenn es erforderlich ist...

Alles das trägt zu dem Mannschaftsgefüge bei das diese überragende Saison spielt.....

Ach ja, Gruev ist der bessere Runjaic

 

Ich halte Gruev für einen guten Trainer und hätte ihm diese Entwicklung nicht unbedingt zugetraut. Ich glaube aber das seine Hauptstärke in der Motivation und Vorbereitung auf den Gegner liegen.
Das wir jedes Spiel fast bis zum Ende das gleiche System spielen ist einerseits wohl eine der Gründe für den Erfolg, könnte aber langfristig auf Grund fehlender Variabilität auch zu einem Nachteil werden.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, das das Ganze auch an den mangelnden Alternativen liegt. Gruev wechselt ja meistens erst so spät und so wenig wie möglich. Wenn der Kader nächste Saison weiter verstärkt werden sollte, würde vielleicht auch die taktische Variabilität steigen, zumindest aber bin ich mir sicher, dass dann auch mehr rotiert wird, als mit dem aktuellen Kader.

 

warum ist 442 old school? das ist ein system das erfolg verspricht.
kann dir einige vereine nennen, die damit durchstarten......nicht nur unser aller msv.
es kommt auch immer darauf an, wie man ein 442 spielen lässt..
bei uns steht z.bsp. die letzte kette nicht zu tief u. das ist unser erfolgsrezept, dass zwischen den 2 vierer ketten,
wenig platz für den gegner ist.
erfolgreich ist mit dem gleichen system, der fc kölle, ruthenbeck hat auch auf 442 umgestellt u. holt auf einmal punkte.
gegen die dosen hat er auf 5 kette in der ersten halbzeit umgestellt, war ein fiasko.
zur halbzeit wieder gewechselt und erfolg gehabt.
das ist das gute an ilja, der hält am system fest und wechselt nicht die systeme, wie ein blinder!!
ist euch eigentlich aufgefallen, dass nürnberg letzte woche gegen uns 3 x das system gewechselt hat?
mir nicht.....mir ist nur aufgefallen, dass die mal wieder viel glück gegen uns hatten.

 

Ich lese hier von vielen sehr aktiven Nutzern, bei denen ich auch glaube das sie die Spiele aufmerksam verfolgen, in Diskussionen von unserem 4-4-2.

Dazu meine Frage: seid ihr euch wirklich so sicher, dass wir 4-4-2 spielen?

Warum ich frage: seht ihr Tashchy wirklich als Stürmer? In meiner Betrachtung der Spiele, 5 live, Rest TV, habe ich ihn häufiger zwischen den Außen gesehen als neben dem jeweiligen Stoßstürmer. Die gechippten Bälle auf den Stoßstürmer brauchen ja auch im Zentrum einen Spieler zur Ablage und Schnellhardt spielt dafür nicht hoch genug. Tashchy ist da schon häufig der nachrückende Abnehmer. Ich sehe unser System eher als 4-2-3-1 an. Ein weiteres Indiz hierfür ist die Leichtigkeit, mit der Albutat gelegentlich gegen Ende des Spiels in die Tashchy-Rolle geschlüpft ist und als vorderer Anläufer agierte, jedoch sicherlich nicht in einer klassischen Stürmerposition.
Darüber hinaus ist es für ein 4-4-2 klassischer Prägung eher typisch, dass ein Stürmer nach Außen rückt und der äußere MF dahinter in den freien Halbraum vor stößt. Sieht man für meinen Geschmack bei uns eher selten, dafür häufiger das für das 4-2-3-1 typische Hinterlaufen des AV mit anschließender Flanke.

Ich gebe aber auch gerne zu, dass Tashchy seine Rolle, wie auch immer man sie bezeichnen mag, bewusst sehr freigeistig auslegt. Vielleicht können die "Los Statisticos" aus dem MSV-Mannschaftsranking-Thread, @shanghai und @MS-Exilzebra, aus den Untiefen des Internets mal ein Bewegungsprofil des Spielers auftun, würde mich wirklich stark interessieren!