Erlebnisbericht Leverkusen

Dieses Thema im Forum "Groundhopping" wurde erstellt von Boris, 19 Februar 2006.

  1. Leverkusen war nach längerer Pause mal wieder Ziel unseres Tagesausfluges. Früh morgens versammelte man sich im Stammlokal um schon mal ein paar U-Boote zu versenken. Nach gelesener Messe ging es gegen 11 Uhr per pedes zum Bahnhof. Alles noch sehr geräumig, da der Fussballsonderzug, für den der Otto-Normal-Fan fünf Kronen berappen sollte, erst kurz vor 2 fuhr. Man ist nicht normal und so bestieg man preisgünstig den RE um 12.24 Uhr. Polizisten schlafen um diese Uhrzeit wohl noch.

    Kurze Zeit später stand man auf dem Bahnsteig in der Pillendreherstadt und orientierte sich Richtung Ulrich-Haberland-Stadion. Sauwetter. Schöner Mob von 100 Mann. Als man vor einer T-Kreuzung stand, verwechselte man zum Wunder der zwei mitreisenden Freunde und Helfer rechts und links und machte erstmal einen Boxenstopp an der örtlichen Trinkhalle, da uns am Stadion Alkoholgeminderte Getränke erwarteten. Man hatte wahrscheinlich ausgeschlafen, denn die grüne Verstärkung kam auch irgendwann an, also gings dann doch alsbald zum Stadion.

    Einige Ordner mit medizinischem Doktortitel hatten auch die Gnade, kostenlos unsere Schuheinlagen auf orthopädische Funktion und Festigkeit zu überprüfen. Auch war man darauf bedacht andere Unregelmässigkeiten wie Krampfadern im Hodensack oder Vorhautverengungen ausfindig zu machen. Selten so abgetastet worden.

    Mit kalten Füssen ging es dann in den schnuckeligen Block aus dem man eine sehr gute Sicht genoss. Grosses Lob! Kritik dagegen gab es für die absolut übertriebene Standheizung unter der Dachkonstruktion. Bei den heutigen Nebenkostennachzahlungen, sollte man schon bedacht mit wertvollen Energiequellen umgehen. Doch trotz tropischer Temperaturen um mindestens 14°, liessen sich die rund 3000 Zebra-Anhänger ihre eingeplante Wintersaison nicht verderben und so sah man schon nach wenigen Minuten einige Aktivisten mit freiem Oberkörper, die den massiven Kälteverlust wieder ausglichen. Weitere Unanehmlichkeiten bescherte uns die Sitz- und Anlehngelegenheit, die anscheinend nicht mit unser Hüpfeinlage kompatibel war. Hier hätte man die Fläche definitiv sinnvoller gestalten können, ja müssen!

    Auch gab es Punktabzüge in der B-Note, da das Unterhaltungsprogramm einem WDR5-Radioreporter und etwa einer Stunde "Gut bürgerlicher Unterhaltungsmusik" glich. Toll war, dass selbst 20 Minuten vor Anpfiff kaum Leverkusener im Stadion waren. Man feierte wohl noch die sieben Gegentore der Vorwoche im örtlichen Restaurant "Zum goldenen M". Schliesslich war die Arena dann doch ausverkauft. Zum Intro auf Leverkusener Seite gab es ein paar Schwenker und wenige Doppelhalter, auf Duisburger Seite dank der lokalen Regelungen überhaupt nichts.

    Der Support auf Duisburger Seite war anfangs richtig gut, Leverkusen bis dahin nicht zu vernehmen. Selbst nach dem zweiten Tor der Vorortkölner kam erstaunlicherweise wenig. Weder optisch noch akustisch. Auf den Plätzen des Heimblocks schien sich zwischenzeitlich minutenlang nichts zu regen. Von Pappaufstellern bis Statisten war sogar die Rede. Ob es an den gesponsorten Plätzen lag, konnte nach weiteren Recherchen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Erfahrung gebracht werden. In der zweiten Halbzeit allerdings, benutzte man auf Heimseite wahrscheinlich wieder das Mikrofon und es kamen auch einige Gesänge an. Auffällig wurde der Heimblock dann, als es nach dem Entscheidungstor darum ging, in den ersten 4-5 Reihen optisch mit körperlicher Betätigung auf sich aufmerksam zu machen. Ausserdem vernahm man noch ein leicht spöttisches Raunen durchs Stadion, als der Unparteiische einem Duisburger die Deportationsaufforderung präsentierte. Mehr war von Leverkusener Seite leider nicht zu hören, was uns persönlich ein wenig traurig stimmte. Stimmung im Gästeblock dagegen schwankte im Spielverlauf zwischen Ekstase, Ungläubigkeit und Enttäuschung die spätestens nach dem fünften Tor in Frustration umschlug.

    Im Endeffekt verdient verloren, auf die Leistung auf den Rängen und auf dem Grün kann man allerdings aufbauen!
    Nach dem Spiel gings direkt nach Hause um den angebrochenen Abend nicht zu vergeuden. Immer noch scheiss Wetter.

    Notizen vorort machten sich Tobias W. & Boris M.
     
  2. Juzu

    Juzu Kreisliga

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    geiler bericht boris! Danke!;):):schild28:
     
  3. HeinzEinz

    HeinzEinz Kreisliga

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    ja stimme da ganz und gar zu! Fand auch dass die Ordner echt übertrieben drauf waren... wobei ich in Bremen ähnliche Erfahrungen gemacht hab...
    Also weiter s. LG
     

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