Hier stagniert der MSV

Ich erkenne bei Dir einen klaren Belastungseifer in Richtung Walter Hellmich, der sich gerade wieder bemerkbar macht. Und ich muss sagen: Ich stelle das nur fest. Kritisieren tue ich es bestimmt nicht. Dass WH mit dem MSV um jeden Preis in die Schlagzeilen will, ist klar und sicherlich auch nicht der falsche Weg. Doch wer PKs mit unserem Präsidenten verfolgt hat, wird feststellen, dass er gegen das "Graue-Maus-Image" kämpft, zwar Schlagzeilen produzieren will, aber tunlichst keine negativen.
Die Zensur ist abgeschafft, aber es gibt Instrumente für mögliche Reaktionen, die jedermann (vom Leser bis hin zum Verein) zur Verfügung stellen. Was mich beim MSV stört: Ich habe manchmal den Eindruck, dass man Schmierfinken wie M. Much, die gegen den Verein täglich polemisieren, den Hof macht, aber Duisburger Journalisten, die nicht polemisieren, sondern nur sachlich-kritisch mit dem Verein umgehen, das Leben schwer macht. Warum dies so ist, kann sich jeder denken. O.K. ist das aber nicht.
Zum Begriff der "grauen Maus" nochmal -dieser schwachsinnige Begriff wird niemals Teil meiner Logik werden. Also sind alle Vereine, die keinen Titel gewonnen haben, graue Mäuse? Das sind dann aber viele Vereine. Wieder andere definieren diesen dümmlichen Begriff so: Ein Verein, der ständig gegen den Abstieg spielt. Wieder andere sehen gerade die Vereine, die ständig im Niemandsland der Bundesliga ohne internationale Ambitionen und frei von Abstiegsorgen ihr Dasein fristen als "graue Mäuse". Die Unklarheit der Bedeutung dieses Begriffs zeigt schon die Sinnlosigkeit auf. Wenn ich X ein "Schwein" nenne, bleibt unklar, was ich monieren will: Seinen Charakter? Sein Aussehen? Sein Benehmen? Seinen Körpergeruch? Genau wie bei den Worten "du Schwein" geht es bei "graue Maus" nur um eines -ohne großen Hintergrund: Es geht einfach nur um beleidigen und herabwürdigen. Die Journalisten, die Verein Y als "graue Maus" bezeichnen, wollen eigentlich nur sagen "Sch eiss Verein, der nicht in die Bundesliga gehört", dürfen dies aber nicht, weshalb sie ihrer eigentlich gegen ihren Berufsethos strebenden Lust auf Herabwürdigung mit derartigen Stilmitteln Luft verschaffen.

Eines darf aber nicht vergessen werden: "Graue Maus" -das ist hier nur der Aufhänger. Die Spitze eines Eisbergs voller Unsachlichkeiten gerade auch in Bezug auf den MSV.

Zu Deinem letzten Absatz: Es wird sich zeigen, ob Hellmichs Aussage zu den "Idiotenfans" uns nachhängen wird. Im Moment habe ich nicht den Eindruck, dass die Medien dieses Thema aufgreifen, fortsetzen oder am Leben halten! Oh, insoweit muss ich die Medien mal nicht kritisieren... Zum Thema "dritte Kraft". Bei aller Kritik an WH, die ich auch äußere und auch ihm gegenüber persönlich äußere: DAS mit der dritten Kraft nehme ich ihm aber nicht übel! Denn das ist als Ziel und nicht als Beschreibung des Ist-Zustandes formuliert worden! Es muss immer das Ziel des MSV Duisburg sein, dritte Kraft im Pott zu sein. Völlig selbstverständlich. Wir sind auch die dritte Kraft in allen Belangen -nur eben im wichtigsten Bereich nicht: Dem Sportlichen. Also doch nicht dritte Kraft. Sollen wir dieses Fass jetzt auch aufmachen? Ich glaube zu diesem Thema "dritte Kraft" gibt es einen Thread, in dem ich meine Meinung geäußert habe.

 

Das ist natürlich alles nur hypothetisch, was wir (Du und ich) sagen. Oder gibt es zum Thema "Graue-Maus-Image" und "Zuschauerrekrutierung" eine Studie?
Ich bleibe dabei und fühle mich trotz fehlender wissenschaftlicher Belege sehr sicher in der Auffassung, dass ein "Graue-Maus-Image" definitiv nicht förderlich für eine Zuschauerentwicklung eines Vereins ist. Sei dies nun in Bochum, Duisburg oder sonstwo. Und ob dieses Image förderlich für eine Sponsoren-Akquise ist, möchte ich auch ganz stark bezweifeln.
Da lasse ich gerne mal dahinstehen, ob 80% aller 9jährigen ohnehin Erfolgsfans sind. Wenn das "Local Team" ein "Graue-Maus"-Image hat, werden sie es in vielen Fällen auch bleiben. Bayern, Schlacker usw. Und das ist der springende Punkt.

 

Hab ich auch nicht gesagt. Weder Sponsoren-, noch Fan-Aufkommen wird dadurch gesteigert. Aber ein so dauerhaft auch selbstverschudetest Image änderst Du nicht von heute auf morgen. Und wenn, dann nur durch sportliche Erfolge. Müßig sich also als Fan über vor allen Dingen überregionale Presseartikel aufzuregen, weil sie dauerhaft und immer wieder jedes Image aufgreifen. Einfach akzeptieren, was nicht zu ändern ist, und sich dieses Magengeschwür sparen. Und im Übrigen auch mal solch im Endeffekt sinnlose Versuche von handelnden Personen, dieses Image zu unterwandern, als das bewerten, was sie waren. Der Ailtontransfer war genauso ein tollpatschiger Versuch, dieses Image loszuwerden. Ebenso die Aussage von wegen dritte Kraft. Beides korrekte Ansätze zur Imageveränderung, beide schiefgegangen, beide Aktionen werden hier gnadenlos verrissen. Also dann lieber zurücklehnen, über die Schreiberlinge lächeln und akribisch daran arbeiten, dass der sportliche Erfolg sich alsbald einstellt.

 

Stimmt. Hast Du nicht gesagt. Du hast gesagt, dass das "Graue-Maus"-Image in Bezug auf Zuschauerrekrutierung nicht so schädlich ist, wie von mir angedeutet und das sehe ich vollkommen anders.
Jeder Verein, der keinen Titel gewonnen hat, ist also eine "Graue Maus". Eine graue Maus, die ihr Image selbst verschuldet hat. Sorry, aber dieser Medien-Logik werde ICH mich niemals ergeben. Frei von Magenschmerzen und frei von jeglichen Ambitionen, eine Chance zu haben, die Medienwelt zu verändern, werde ich sie niemals akzeptieren. Wenn ich nach dem Motto leben würde, thematisiere nicht, was du ohnehin nicht ändern kannst, würde ich fast nur noch meine Klappe halten und nix mehr zu Bommer, Hellmich, Frau Merkel und Co sagen. Alles außerhalb meines Einflußbereichs. Ob ich eine Dauerkarte kaufe oder nicht, interessiert den Hellmich doch nicht. Die Masse macht es und diese muss sich zusammenschließen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Zurück zum Thema: Bestimmte Schundblätter nicht mehr kaufen. Wie lange habe ich schon keine Sportbild mehr gekauft? Das und meine Stellungnahme hier ist mein Beitrag! Nochmals: Ich will die Medien nicht generell tadeln. Ich beziehe mich auf den überregionalen Boulevard-Journalismus. Die lokale Medienwelt ist nicht das primäre Ziel meiner Kritik.

Der weiten Medienwelt war der MSV schon ein Dorn im Auge, als ein Walter Hellmich noch mit dem Fahrrad zu Hamborn 07 radelte und folglich noch keine Angriffspunkte mit Ailton und Co für die Medien setzen konnte.
Gerade an Ailton zeigt sich die Doppelzüngigkeit gewisser Medien. Erst jeden Tag ein Sonderbericht zur super-tollen Bundesligarückehr Ailtons und hinterher wird alles zerrissen. Ja, Ihr Sofort-Checker, dann schlagt doch den Walter Hellmich tot, weil er der einzige Mensch auf Erden war, der vielleicht glaubte, dass Toni sich hier voll reinhängen wird. Und auch mich könnt Ihr gleich an den Pranger stellen, weil ich Leuten erstmal glaube, wenn sie sagen, sie wollen Gas geben. Jetzt bloß keine Ailton-Diskussion. Hatten wir alles schon 100Mal. Zum Thema "Dritte Kraft" -was soll denn sonst unser Ziel sein? Fünfte Kraft nach Essen? Der von mir oftmals gescholtene Hellmich hat in diesem Fall Recht. Das ist unser Anspruch für die Zukunft. Und das ist noch lange nicht "schief gegangen", nur weil wir diese Saison sportlich die vierte Kraft bleiben. Soll man als Präsident denn seine Antworten danach ausrichten, was die kurzsichtigte Presse im Falle eines Misserfolgs mit all der Bösartigkeit gegen einen verwenden könnte? Wenn WH gesagt hätte, wir wollen in den UI-Cup, hätte ich gesagt:"O.K., selbst dran Schuld, dass wir jetzt Spott und Hohn ernten". Aber wenn man sagt, dass man in Zukunft die 3. Kraft sein will, dann ist das doch ne normale Aussage für einen Verein wie den MSV. Man muss doch Ziele formulieren können. Der MSV hat doch auch mehr Sponsoren, mehr Geld, das bessere Stadion, mehr Fans und Dauerkarteninhaber, die bessere Infrastruktur und auch mehr Geld investiert. Alles im Vergleich zu Bochum. Da kann man doch nicht in den letzten 4 Jahren 60 Millionen in Steine und Beine investieren und sagen: Aber sportlich ist Platz 4 o.k. Ich will niemanden beleidigen, aber ich stelle fest, welche Macht die Medienwelt und Medienlogik schon über die Treusten der Treuen gewonnen hat. Das "graue-Maus"-Image wird akzeptiert, der eigene Anspruch "3. Kraft" ins Lächerliche gezogen. Fans, die mitschwimmen. Klar ist es schwieriger da nicht mitzuschwimmen. Das sieht man ja auch an den Reaktionen, die ich schon erntete und noch ernten werde.

 

Volle Zustimmung (und das ist selten , aber gern)!!!!

Eine der allergräuesten Mäuse unter den Vereinen ist übrigens Zeit seines Lebens der SC Freiburg gewesen - mit wenigen Ausnahmesaisons. Öfter als der MSV haben die auch nicht international gespielt, im Gegenteil! Aber hier konnte man doch wunderschön den Mythos vom "kleinen gallischen (hier badischen) Dorf" kultivieren, wunderschön zwischen Schwarzwald und Rhein gelegen, mit einem Mini-Stadion, wenig Geld, unterstützt von sympathischen Menschen, vor allem Intellektuellen, und trainiert auch noch von einem oft kauzigen früheren Lehrer, der all die Willis und Afrikaner spielen ließ - einfach liebenswert. Der einzige deutsche Meister aus Freiburg spielt daneben gar keine Rolle mehr (1907: der Freiburger FC).

Schönheit (und Farbe) liegt eben doch oft im Auge des Betrachters.

 

Sehr gutes Beispiel Hagrid. Ich freue mich, dass auch wir endlich mal einer Meinung sind. *denKalenderrauskram*

 

Lieber graue Maus, als bunter Hund.

Aber grundsätzlich gebe ich der Gruppierung / Glaubensgemeinschaft um OS recht.

 

Belastungseifer! Schönes Wort! Ja, das erkennst Du richtig. Im Gegensatz zu Dir halte ich es eben für den falschen Weg, um jeden Preis in die Schlagzeilen zu wollen. Zumindest aber in Zeiten, wo Nachweise über die sportliche Qualität absolut ausstehen! Dass der Mann gegen das Graue-Maus-Image kämpft, ergibt sich allein schon als Logik seines unternehmerischen Engagements. Was dies allerdings mit "Herzblut" bei jemandem zu tun hat, der noch wenige Jahre zuvor auf ganz anderen Hochzeiten tanzte - dieses Urteil überlasse ich den anderen Usern hier. Für mich ist (und bleibt) der Mann mindestens in dieser Hinsicht völlig unglaubwürdig.

Das Ziel, 3. Kraft zu werden, ist selbstverständlich richtig. Ich habe nie behauptet, es sei gesagt worden, der MSV sei bereits soweit. Der Betonmischer wählt(e) leider immer die am wenigsten geeigneten Zeitpunkte für seine vollmundigen Visionen. Wenn ich solche Ambitionen mit nichts, aber auch gar nichts in punkto sportliche Erfolge stützen kann, sollte ich die Füße besser ganz still halten ...

In einigen anderen Punkten Deines Posts stimme ich Dir (mal wieder) weitgehend zu ...

 

Tut mir (fast ) leid, aber da muss ich doch nochmal "ran": Das wichtigste beim Thema GLAUBWÜRDIGKEIT ist stets die QUELLE. In diesem Falle hatten wir W.H. als Parolentrompeter. Und eben diese Äußerung stand bereits in einer langen Kette anderer Äußerungen und vor allem auch Handlungen (brauche ich wohl nicht mehr herunterbeten), mit denen er sich als "Quellperson" von Glaubwürdigkeit und realistischer Ambition m.E. eindeutig diskreditiert hatte.

Die öffentliche Wahrnehmung ist nun mal äußerst empfindlich: Wer da einmal kräftig in die Tonne greift, trägt ein Kainsmal. Und dies wird er schon gar nicht mehr los durch neue "ungeeignete Vorstöße". Hat diese Person noch eine - zudem selbst eifigst nach außen kommunizierte - Machtposition inne, so schlägt das eben ganz heftig zurück auf das gesamte Image seines Arbeitgebers (hier MSV). Das ist nun wirklich das Minimal-Einmaleins der Public Relations - und exakt das hätte auch (der erfolgreiche Unternehmer) W.H. wissen müssen.

 

Ich glaube in der Wahrnehmung der Medien und in der Berichterstattung wird es immer die Kleinen und die Großen in der Liga geben. Aufgrund welcher Kritierien man der einen oder der anderen Gruppe zugeordnet wird, ist schwer zu sagen. Jahresetat? Zuschauerzahlen? Oder weitaus schwammiger: Tradition?
Im Zweifelsfall sind solche Einteilungen an der Uhrzeit meßbar, zu der in der Sportschau über den jeweiligen Verein berichtet wird.
Ich glaube wenn man ein "Kleiner" ist, hilft einem selbst der Erfolg nicht unbedingt aus dieser Rolle.
Komplizierter wird es irgendwo dazwischen:
Selbst ein halbwegs ausgeglichenes Pokalspiel der Doofmunder wird als Erfolg abgehakt, weil man den doofen Bayern eine Verlängerung abverlangt hat.
Dann gibts noch die in der Eigenwahrnehmung Großen, allen voran unsere selbstüberschätzten Ziegenfreunde aus der zweiten Liga.

Innerhalb der Gruppe der Kleinen gibts dann noch Nervensägen wie Pauli und Aachen, die für die Medien dankbares Material liefern, ohne zu merken welche saudummen Klischees sie immer wieder zu bedienen haben.
Schließlich gibt es noch einen Riesenhaufen Profilloser, gerne auch in der zweiten Liga zu finden.


Wenn man sich nicht viel Mühe gibt, ist es wahrscheinlich einfacher in diesen Kategorien zu denken und Journalismus zu betreiben. Wenn man in Schubladen nach Themen sucht, werden wir es auch in Zukunft schwer haben.
Aber meinem Selbstverständnis als Duisburger kann diese Tatsache nix anhaben. "Stolz" ist ein seltsames Wort, aber an dieser Stelle finde ich kein besseres.

Also von mir aus auch "graue Maus".

 

MSV, Presse und die Suche nach der Wahrheit

Anwort auf OldSchool


Ja, ja, ja, Du hast ja so recht. Wie überall in der Wirtschaft müssen Marken geschaffen werden, deren Wiedererkennungswert auch dem einfachen Publikum aufgeht. Dann werden die Marken in Schubladen gesteckt und fertig ist die Laube ala: Köln gehört doch selbstverständlich in die Buli, und der 1. FC Lautern sowieso. Hinterher glaubt es fast jeder, der den eigenen Grips nicht mehr in Bewegung bekommt.
All die Schreiberlinge, die einen solchen Quatsch verzapfen, haben hohen wirtschaftlichen Druck und stets die Auflage im Auge. Das abgelieferte Ergebnis ist Teil einer großen Manipulation.
Die Kritik am MSV und vor allem der verantwortlichen Führung sollte nicht in Sätzen wie der von der grauen Maus erstarren.

 

Richtiiiig, fast alles, was hier geschrieben wurde, auch sich widersprechende Aussagen sind richtig.
Eben wie schon erwähnt ein interessantes Thema. Aber wenn es um die Macht der Medien, und dessen Mißbrauch geht, ist dieser von uns geliebte, aber triviale Fußball die falsche Plattform. Ich kann mich genau wie OS wunderbar über die Medien aufregen, wenn bei gesellschaftlich relevanteren Themen ein ähnlicher Populismus an den Tag gelegt wird, wie bei dem diesem thread zu Grunde liegendem Artikel. Aber eben nur dann, und eben auch nicht (mehr!) über einen Herrn Basler in irgendeiner Bildshycung.
Das soll nicht heißen, dass OS nicht im Prinzip recht hätte und auch nicht, dass ich alles, was ich scheinbar nicht ändern kann über mich ergehen ließe. Sondern einfach nur, dass meiner Meinung nach bei diesem Thema allzuviel Aufregung fehl am Platze ist. Deswegen noch einmal und für mich abschließend der Appell: Nehmt solche Klischees mit Humor, wenigstens wenn es um Fußball geht, denn irgendwie lebt der Fußball nun mal auch von eben diesen Klischees.

 

Seht euch doch die Berichterstattungen bei Premiere oder in der Sportschau an.Die Schere zwischen oben und unten geht immer weiter auseinander.Wenn wir gegen Bremen gewinnen,werden nach dem Spiel Trainer/Manager/Spieler von Bremen gefragt,warum sie so schlecht waren."Wie konnte es zu diesem Ausrutscher gegen die Trümmertruppe MSV (hier könnte auch Bielefeld,Kotzbus,Bochum,Rostock u.s.w. stehen) kommen?".Interview vom siegreichen,aber eben nur kleinem Verein?Fehlanzeige.Es sei denn,es ist was kurioses passiert,was man auf Boulevard-Niveau verwursten kann.Bei Vorberichten sieht es nicht anders aus.

Und wenn wir mal ehrlich sind:Was interessieren uns Spiele wie Bochum gegen Kotzbus?Es sei denn,sie würden uns in der Tabelle nützen.Die kleinen Vereine sind immer mehr nur noch Beiwerk.Hier ist der MSV aber sicher nicht auf Paderborn-Niveau.Man kann nämlich auch die Frage stellen,wo Bremen wäre,wenn da mal drei Jahre nicht international gespielt würde?Was wäre Leverkusen ohne Bayer?

Wenn ich aber lese,dass unser lieber Trainer uns vom Image her hinter Bochum einordnet,muß ich mich nicht wundern,dass die Presse das dankend übernimmt und sich auch nix ändert.

Ansonsten stimmt in dem Artikel leider ziemlich viel.Talentschmiede sind wir sicher nicht.Dabei wäre das gerade bei uns so wichtig.

 

Ich finde, dass Du wirklich gute Beiträge schreibst. Wir haben alle Schwächen und wenn Du eine hast, ist es m.E. folgende: Du dichtest in andere Beiträge manchmal zu viel rein. Journalistenkrankheit? Wie schon geklärt: In die Schublade des Fans, der DIE bösen Schreiber-Fuzzis pauschal verurteilt, passe ich nicht und ich habe auch nicht geschrieben, dass ich es für richtig und gut halte, um JEDEN Preis in die Schlagzeilen kommen. Herzblut und Hellmich -damit meintest Du doch wohl nicht meinen Beitrag.

Da wir uns mittlerweile schon einig sind, dass die "3.-Kraft-Geschichte" "o.k." ist, muss ich Dir hierzu noch mitteilen, dass ich auch den Zeitpunkt, dieses Ziel zu formulieren, nicht für falsch hielt. Vor einer Saison muss man Ziele formulieren und diese Aussprüche Hellmichs wurden ja nicht getätigt, als wir auf Platz 18 standen. Auch für Deinen zweiten Beitrag vom gestrigen Abend gilt: Ein Ziel erst dann öffentlich zu kommunizieren, wenn man es fast sicher erreicht hat, macht keinen Sinn.

 

Und wieder mal: Habe ich so nie behauptet (weil in der Tat Unsinn), aber wenn Du meinst es so interpretieren zu müssen, bitte.

Im übrigen denke ich, dass bei diesem Topic jetzt der Punkt erreicht ist, wo wir beiden uns hier wirklich nicht mehr weiter "streiten" sollten.

 

Bei näherem Hinsehen habe ich erkannt, dass Du noch etwas mehr geschrieben hast, als unter meinem Zitat erkennbar... Du arbeitest wirklich mit allen optischen Tricks. Und ich denke nicht, dass wir uns "streiten". Jedenfalls nicht von meiner Seite aus. Wir führen eine sehr interessante Diskussion, wobei ich Dir nicht in allen Dingen widerspreche und Deine Ausdrucksweise "Betonpapst" durchaus für angebracht halte.

Das ist aber die Schlussfolgerung aus Deiner Kritik. Alternative: Überhaupt keine Ziele mehr formulieren -es könnte sich irgendwann rächen. Ne, das finde ich nicht gut. Dumm wäre nur, in der JETZIGEN sportlichen Situation den Angriff auf Platz 3 lauthals zu kommunizieren. Jedenfalls von Vereinsseiten.

 

Zu 1: War reiner Zufall, da ich hier "technisch" immer noch das eine oder andere nicht vernünftig auf die Reihe bringe. Und sollte es mal kein Zufall sein, muss ich gestehen, dass ich im Normalfall (zu dem manchmal sogar optische Tricks zählen!) für meine "Elaborate" bezahlt werde ...

Zu 2: Barer Unsinn, hier kommen wir nicht mehr weiter, weil Du offenbar immer noch nicht verstehen/akzeptieren (?) magst, was ich sag(t)e: Zielformulierungen sind immer absolut notwendig. Es kommt aber immer entscheidend darauf an, WER (Glaubwürdigkeit der Quelle) sie WANN (nach bereits einer "etwas bescheidenen" 1.-Liga-Saison 2005/2006 unter der päpstlichen Ägide!) und WIE (posaunend - und vielleicht noch Zigarrchen a la Assauer qualmend?) vorträgt. Nu aber: BASTA!

 

Nach deiner Theorie:
Was? Natürlich Zielvorgaben!
Wann? Vor der Saison bzw. zu Saisonbeginn! Wann sonst?
Wer? Natürlich der Präsident? Wer sonst?
Wie? Warst Du dabei, als WH die Ziele (posaunend und mit einer Zigarre in der Hand) formulierte? Oder wieder nur Klischeedenken...

Da das "Was", "Wann" und "Wer" o.k. sind, wobei das "Wie" unklar bleibt, sehe ich selbst nach Deiner "4-W-Theorie" an dieser Stelle mal keinen Grund zur Kritik.

 

Interessante Diskussion zwischen TureBlue und OS .

Ich denke auch, dass ein Manager, egal ob in einem Industrie- oder Sportunternehmen, Ziele formulieren muss und dies auch zu einem Zeitpunkt, bevor es an die Zielerarbeitung geht. Ziele sind Visionen und Visionen sind, bzw. können durchaus ambitionär sein. Diese Dinge werfe ich einem WH sicherlich nicht vor.

Was ich ihm vorwerfe, ist die Tatsache, dass die notwendigen Korrekturen an dem Punkt, wo die Verfehlung der Ziele und möglicherweise sogar das Abstiegsszenario anstelle eines Erfolgsszenarios rückte, denkbar falsch angegangen wurden.

Da ist zum ersten die Nibelungentreue zu einem Trainer, der nachweislich einfach zu wenig Erstligaerfarhung hat und überdies auch augenscheinliche taktische Fehler machte. Hier hätte früh die Reißleine gezogen werden müssen.

Da ist eine Öffentlichkeitsdarstellung, die jedem mittelprächtig unbegabten Psychologen hätte die Haare zu Berge stehen lassen. Anstatt in schweren Zeiten für einen Zusammenhalt zwischen Verein und Fans zu sorgen, treibt er da noch Keile hinein.

Da ist die zu späte Installation eines Sportdirektors, der nun mühevoll das wieder zurecht biegen und für die Zukunft aufbereiten muss, was der Präsident an untauglicher Personalpolitik verzapft hat.

Alles in allem aber muss man auch einem WH zugestehen, dass er, wenn auch zu spät und damit selbstverantwortlich für die Vernichtung seiner Saisonvision, die Bereitschaft an den Tag legt, zu lernen. Das sollte bei aller berechtigten Kritik anerkannt werden.

 

Zu Absatz 1: Meinst Du damit die panische Shopping-Tour im Winter?

Zu Absatz 2: Trainerfrage: richtig. Außendarstellung: richtig. Aber die Sache mit den Fans wirkt (nicht nur) bei mir EWIG nach. Denn das war nicht einfach unbedacht, sondern schlichtweg DEMASKIEREND. Hier hat der Mann (endlich mal offen!) gezeigt, was er "vom Pöbel" hält. Solange dieser nämlich zahlt und schweigt, ist er willkommen. Beginnt sich aber Widerstand gegen die von seiner Heiligkeit gepflegte Gutsherrnpolitik zu regen, wird die ganz große Keule rausgeholt. Eine gewisse From von "Streitkultur" sollte man doch von einem Mann erwarten können, der UNSEREM (nicht SEINEM!) Club vorsteht. Für mich ist der Sonnenkönig ALLEIN schon durch diese Äußerung, für die er sich SCHÄMEN sollte, untragbar geworden. Dass er sich LANGE danach (nach diversen Aufforderungen) bei den "Idioten" entschuldigt hat, ist ebenso unglaubwürdig wie viele seiner anderen Lautäußerungen. Möchte mal sehen, was auf einer Aktionärsversammlung geschieht, wenn der Vorstandschef die Kleinaktionäre derart tituliert ...

Zu Absatz 3: Unbestritten, dass B.H. viel zu spät kam. Wenn ich als Alleinherrscher beweisen will, dass es keine fähigeren Leute als MICH gibt, dann stelle ich mir (wenn der öffentliche Druck denn zu groß wird) einen SD zu einem Zeitpunkt ein, da dieser (nur noch) wenig bewirken kann. Bei Abstieg bzw. ausbleibendem Erfolg in Liga 2 habe ich dann den SÜNDENBOCK gleich parat (Stichwort Bommer-Treue). Für mich ist B.H. das Bauernopfer in spe schlechthin.

Zu Absatz 4: Die Lernbereitschaft/-fähigkeit beschränkt sich darauf, das "Setting" beim MSV so einzurichten, dass es (WEITERHIN!) dazu dienen kann, die eigenen unternehmerischen Interessen zu verfolgen. Wohlgemerkt: Das ist an sich legitim! Aber es sollte doch bitte nicht immer wieder verschwiegen oder verdrängt werden.

So, und jetzt darf wieder gesteinigt werden ...

 

Nun noch mal zum Thema:

Die Frage die ich mir zunächst stelle, ist, was der Autor unter "Stagnation" versteht. Der Gegenbegriff ist wohl die "Entwicklung". Da es hier um einen Fußballverein geht, scheint es zunächst um die sportliche Entwicklung des Vereins zu gehen. Nun stellt sich die Frage, wie man diese Entwicklung messen kann und welcher Zeitraum zugrunde zu legen ist.
Als Indikator für die fehlende sportliche Entwicklung des Vereins wird vom Autor insbesondere angeführt, dass es dem Verein in letzter Zeit kaum gelungen ist, eigene Spieler an sogenannte Spitzenmannschaften abzugeben. Ob dies der richtige Indikator für die sportliche Entwicklung eines Vereins ist, lasse ich mal unkommentiert.
Da Fußball ein Ergebnissport ist, müsste für eine "sportliche Entwicklung" eigentlich die Ligazugehörigkeit und der jeweilige Tabellenstand der letzten Jahre analysiert werden. Grob kann man feststellen, dass der Verein zwischen den oberen Rängen der zweiten Liga und den unteren Rängen der ersten Liga pendelt, er also eine sogenannte Fahrstuhlmannschaft ist, die sich Ende der 90 er Jahre sich einige Jahre in der ersten Liga halten konnte, dafür Anfang des neuen Jahrtausends wiederum einige Jahre in der zweiten Liga verbrachte.
Nun stellt man sich hiernach die Frage, welches sportliche Entwicklungspotenzial der Verein überhaupt hat. Eine Antwort hängt im modernen Profisport entscheidend von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den gegebenen Strukturen des Vereins sowie dem Umfeld in dem er agiert ab. Ohne eine Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der vorhandenen Strukturen kann eine langfristige sportliche Entwicklung nicht stattfinden. Wir sehen gerade am Beispiel der TuS Koblenz, was passiert, wenn die Professionalisierung der Vereinsstrukturen mit der sportlichen Entwicklung nicht Schritt halten können.
Ohne nun wieder hier ideologische Schaukämpfe um den sog. Sonnenkönig W.H. austragen zu wollen, möchte ich hier nüchtern analysieren, dass gerade in den letzten Jahren eine hervorragende Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingngen, welche das Überleben des Vereins sichern, zu beobachten ist. Die Entwicklung des Vereinsgeländes (einer nicht zu unterschätzenden wichtigen Infrastruktureinrichtung jedes Profivereins) lässt sich als rasant bezeichnen. Die Gegner von Herrn H. dürfen hier auch gerne anführen, dass Friedhelm Funkel maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Trainingszentrums hatte. In die Ära W.H viel der weitere Ausbau des Trainingsgeländes.
Die Vereinstrukturen wurden in den letzten Jahren professionalisiert, so dass der MSV in dieser Hinsicht hervorragend aufgestellt ist.
Von der tollen Arena, die für den Verein überlebenswichtig ist, möchte ich hier eigentlich gar nicht mehr sprechen.
Die Nachwuchsarbeit, die in den 90 er Jahren darnieder lag ist in den letzten Jahren mühselig wieder aufgebaut worden.
Herr H. hat einen eigenen Sponsor für die Jugend gefunden. Es wurde auf dem Vereinsgelände endlich eigene Räumlichkeiten für die Jugendabteilung geschaffen...
Mit Adam Bodzek hat sich endlich ein Spieler aus den eigenen Reihen wieder in der Profimannschaft etabliert.
Verbesserungswürdig ist ohne Zweifel das Scouting des Vereins.
Aber auch hier gilt: Der MSV muss ich in einem denkbar schwierigen Umfeld behaupten. Die Konkurrenz zwischen den vielen Vereinen im Ruhrgebiet bzw. am Niederrhein ist wohl einzigartig in Deutschland.
Hier buhlen eine Vielzahl von Vereinen um regionale Nachwuchsspieler, Zuschauer und insbesondere um die wichtigen regionalen Sponsoren.
Gerade die Großvereine wie oder Dortmund sind für einen kleinen Verein als Konkurrenz eine ernorme Herausforderung.
Vergleiche mit Vereinen wie den KSC, die ein ganz anderes Einzugsgebiet haben und damit vollkommen andere Voraussetzungen, hinken deswegen. Der MSV muss sich an Vereine wie Bochum, Düsseldorf, Essen, Köln oder Mönchengladbach messen lassen, die ähnliche Voraussetzungen wie er selbst haben.
Und da fällt auf, dass der MSV wirtschaftlich, struktuerell und sportlich gar nicht so schlecht darsteht.
Schätzt man das sportliche Entwicklungspotential des MSV in einem extrem schwierigen Umfeld ein, so kann nur die langfristige Etablierung in der ersten Liga realistisches Ziel sein.
Hier ist nun zu hoffen, dass Herr Hellmich die Planung der sportlichen Entwicklung dem Sportdirektor überlässt und sich auf die wirtschaftliche Entwicklung konzentriert.
Eine Bemerkung habe ich noch zum "Stagnationsbegriff" des Autors:
"Stagniert" nach seiner Auffassung auch der S04, weil er seit Jahren mit erheblichen finanziellen Aufwand vergeblich versucht, die deutsche Meisterschaft zu gewinnen?

 

Erweiterung dieses hochgradig interesanten Threads...

Hallo baldi, hallo Fans und Freunde des MSV,

ein einfaches Danke reicht mir nicht für diesen Beitrag. ich stimme dem Autor zu und möchte mich hiermit bei Ihm für die Erweiterung bedanken. Man muss einfach über den sogenannten Tellerrand hinausschauen und dazu gehört auch mal, ein oder zwei Schritte die Leiter hinaufzusteigen und sich das bisherige Ergebnis einfach einmal von oben anzuschauen um sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen.

Ich sehe auch eine derzeit stagnierenden, wenn nicht sogar leicht rückläufigen Entwicklung im sportlichen Bereich des MSV, wen man dies nur an der Ergebnis- bzw Tabellensituation der ersten Mannschaft fest macht. Die Ernennung eines sportlichen Leiters ist hingegen durchaus erst einmal als sehr positiv zu sehen. Auch die Entwicklung der Infrastruktur ist ein Beispiel für positive Arbeit beim MSV.

Ein weiteres Beispiel und dies ist wiederum eine Erweiterung in diesem Thema, ist derzeit die positive Entwicklung in der Fanarbeit. Rund 50 Personen aus unterschiedlichen Fangruppierungen haben sich zu einem sogenannten Fanstammtisch getroffen um die unterschiedlichen Interessen und Strömungen in der Fanszene des MSV bessser zu koordinieren. Dieses Treffen war keine einmalige Angelegenheit, vielmehr hoffen die Beteiligten weitere Gruppierungen und Einzelpersonen zu mehr aktiver Zusammenarbeit bewegen zu können.

Weitere Beispiele für die positive Arbeit im Fanbereich sind Aktionen wie Fans for Kids, die Mitfahrzentrale, das Boardradio und auch dieses Forum. Hier hat sich in der jüngsten Vergangenheit eine Menge getan und ich denke, trotz der sportlichen Probleme sind viele Fans gewillt sich auch hier weiter Kreativ einzubringen. Besonders positiv ist es, dass immer mehr Aktionen entstehen, die nicht den Interessen eines Einzelnen oder einer Gruppierung dienen. Daher würde ich auch die Fanszene derzeit als fortschrittlich und entwicklungsfähig sehen.

Der Avatar des MSV ist unser Zebra. Ein außergewöhnlicher Stellvertreter für einen Fussballclub. Der Club hat insgesamt durchaus die Kraft eine kulturelle Brücke in diesem Land zu sein. Dort sehe ich neben dem wirtschaftlichen und sportlichen Erfolgsbestrebungen noch Entwicklungspotenzial. Hier schließt sich für mich auch der Kreis. Kulturelle Brücken entstehen nicht nur zwischen Ländern und Kontinenten, das Zebra hat hier sicherlich eine Chance, sondern auch zwischen Jung und Alt

Insgesamt ist daher mein Fazit positiv. Ich sehe den MSV deutlich mit aufsteigender Tendenz und darauf können nicht nur die Aktiven im Club stolz sein. Auch und gerade die Fanszene hat derzeit einen positiven Anteil am dezeitigen Entwicklungsgrad des MSV.

Gruß Old Man

 

Zunächst: Anerkennung für eine emotionsfreie Analyse, die in sehr vielen Fällen nichts anderes beschreibt als die faktische Wahrheit. Wenn ich mir jetzt einen zentralen Punkt herausnehme, dann soll das Deinen wertvollen Beitrag nicht darauf verkürzen.

Zum Thema der Positionierung denke ich, dass der MSV angesichts der treffend beschriebenen Wettbewerbssituation eine "emotionale Nische" erobern und verteidigen muss. Dies kann, und da ist es nicht anders als bei Markengeburt- und Pflege in der Wirtschaft, wirksam und deshalb vorrangig nur durch Abgrenzung vom Wettbewerb geschehen. Mit anderen Worten: Wir müssen ANDERS sein und auftreten als ANDERE.

Gerade hierzu liefern uns die grundsätzlich uneinholbaren Clubs S05, BVB, BMG und Köln (auf Sicht realistischerweise uneinholbar vor allem der sportlichen Erfolge in jüngerer Vergangenheit wegen) jede Menge Steilvorlagen, die es zu nutzen gilt. Als Merkmale derer nenne ich schlagwortartig: sinnfreie Medien(über)präsenz, Gehampel um den Trainer, chronische Gigantomanie, penetrante Selbstüberschätzung, Bindung an Großsponsoren auf Gedeih und Verderb, etc.. Vor diesem Hintergrund hat der MSV beste Chancen, sich abzugrenzen - freilich ohne jetzt das berühmte "gallische Freiburg" kopieren zu wollen.

Je besser diese Abgrenzung AUF DAUER gelingt, desto größer werden die Chancen, den soliden Platz im Revier - und hier meinetwegen gerne als Nummer 3 vor BO, E, D und anderen - einzunehmen, der unserem Club zusteht. Folgt man dieser grundsätzlichen Einschätzung, muss man sich als Anhänger des MSV um so heftiger (verbal) zur Wehr setzen, je mehr man das Ziel (Schaffung, Besetzung und Wahrung einer "emotionalen Nische") gefährdet sieht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Verantwortliche des Vereins in einem Stil kommunizieren und handeln, der an die üblichen Muster der "Uneinholbaren" erinnert oder diesem geradezu entspricht. Exakt das ist - jenseits aller Polemik - die Grundlage meiner fortgesetzten Fundamentalkritik am Sonnenkönig.

Fußball lebt von Emotion (ja, ja, 3€!), der MSV um so mehr, aber von einer positiven, die nichts gemein haben sollte mit den genannten Attributen der Uneinholbaren. Lernfähigkeit ist gut, aber wer beim und mit dem MSV (vermeintlich) "Großes" kopieren will, gräbt sich aus meiner Sicht mindestens mittelfristig das Wasser ab, auf dem das Zebraschiff Fahrt machen kann.

Ich freue mich auf eine konstruktive Fortsetzung des Dialogs und danke übrigens auch Old Man für seinen lesenswerten letzten Beitrag!

 

Strategische Allianzen für die Zukunft des MSV...

Hallo Trueblue, hallo Old School, hallo baldi, hallo Pit Stop hallo Fans und Freunde des MSV,

es passiert selten genug, dass sich Fussballfreunde soviel Zeit für Beiträge nehmen. Vielen Dank. Mein Wunsch wäre, dass wir aber doch zu ein wenig mehr Pragmatismus zurückkehren. Ansonsten habe ich die Bedenken, dass wir hier in "Schönheit" erstarren, leider aber kein messbarrer Effekt entsteht.
Dies ist jetzt keinesfalls negativ gemeint....
Vielleicht finden wir zu strategische Allianzen für einen messbaren Erfolg in Marketing und Markenvermittlung, denn darum scheint es mittlerweile zu gehen.....

Das "wir müssen anders sein, als andere" ist Dein Wink mit dem Zaunpfahl auf das Problem "Identität". Hat der MSV tatsächlich eine Identitätskrise? An dieser Stelle zweifele ich. Der MSV hat seine eigene Identität, aber es fehlt eine breite Wahrnehmung. Ich glaube aber auch, dass eine Fragestellung in dieser Richtung bei Fans und Freunden des MSV erst einmal ein Achselzucken hervorruft. Identität oder Image entwickelt sich aus Leben und Geschichte. Dies denke ich, gilt gleichermassen für Personen, Institutionen oder eben Vereine.

Abgrenzung schafft Identität. Abgrenzen kann man sich positiv (durch Bekenntnis zu etwas) oder negativ (durch Gegnerschaft). Beides kennen wir aus dem Alltag: “Ich bremse auch für Tiere” einerseits oder “Atomkraft, nein danke” andererseits. Im Fussball identifiziert sich der Anhänger in erster Linie mit der Mannschaft, mit Symbolen (Zebra) und mit den Mitanhängern (Fans) des Vereins. Neben dieser substanziellen Aufzählungen kommen dann noch die transportierten Emotionen, der Erfolg und der Misserfolg.

Vielleicht ist es für einige Leser nicht nachzuvollziehen, aber aus meiner Sicht identifiziert sich der Fan des MSV zu sehr über die in der Vergangenheit erlebten Misserfolg der Mannschaft. Ich gehe an dieser Stelle noch einen Schritt weiter und behaupte, dass der Fan gemeinhin dazu neigt aus diesem erlebten Misserfolgen auf die Zukunft des Vereins zu schließen, getreu dem Motto, wir sind die graue Maus, wir schaffen das nicht, wir sind die Fahrstuhlmannschaft. Möglicherweise verliert sich die Mehrheit der Fans auch in dem Gefühl: "Wir Verlierer halten zusammen". Diese feste Verankerung des negativen Image in den Kopfen zu durchbrechen, braucht natürlich seine Zeit. Da stellt sich mir die Frage, wie dies geschehen könnte? Langfristige Ausrichtung auf Jugendarbeit, Fussballschule, Fanprojekte begleitet und unterstützt durch Marketingkampangen etc.

Identifikation mit dem MSV besteht sicherlich auch über das Vereinslogo und Maskottchen. Hier sehe ich aber durchaus Entwicklungspotenzial. (Brücken schlagen) Aber auch hier wieder der Hinweiss, dass der MSV an sich ein entwickelte Identität hat.

Wenn ich Deine Parameter zu Grunde lege, sehe ich auf keinen Fall eine von Dir möglicherweise befürchtete Entwicklung beim MSV.

Nun muss man aber zu diesem Zeitpunkt die Frage stellen: "Läuft die Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich des Profifussball dem MSV nicht davon?" Muss ein Verein, wenn er im Oberhaus der Liga erfolgreich bestehen will, nicht genügend finanzstarke Kräfte mobilisieren um konkurenzfähig zu bleiben, sprich gute Spieler zu halten oder neue gute spieler zu rekrutieren? Muss ein Verein nicht sogar seine ursprünglich Identität teilweise oder ganz ablegen? Alles Dinge die in der Vergangenheit hier und an anderen Standorten passiert sind. Lieblingsspieler stehen beim Konkurrenten unter Vertrag. Stadion werden umgetauft. Der nächste Schritt könnte eine Umbenennung des Namens des Vereins sein...
Eine Entwicklung die ich persönlich mit äusserster Skepsis sehe....und daher eher auf die Weiterentwicklung guter Nachwuchsarbeit setze.

Auch an dieser Stelle hoffe ich auf eine Abgrenzung zu Gunsten der Identität des MSV, sehe aber auch die wirtschaftlichen Zwänge. Man muss die Frage stellen, ob man sich einen MSV mit eigener Identität leisten will und dafür möglicherweise eine kurzfristig Perspektive und dauerhafte Chance auf Erstligafähigkeit liegen lässt. Ich sage ja. Keine Abhängigkeit von Großsponsoren, wenn diese die Identität des MSV massgeblich beeinflussen wollen. Eine solche Entscheidung aber Zuhause am heimischen PC zu fällen, ist verhältnismässig einfach. Hier heißt es aber für die Aktiven des Vereins Verantwortung zu übernehmen und andere Perspektiven zu entwickeln. Wie aber könnte der Plan B aussehen...?

Gruß Old man

 

Es ist schön anzusehen, was sich hier gerade entwickelt. Insofern war der Artikel, bei aller inhaltlichen Diskussion absolut lohnenswert.

 

Hallo, Old Man,

Habe mir gerade mal Deinen Beitrag in aller Ruhe zu Gemüte geführt, so darf ich es ausdrücken.

Viele interessante Gedanken und Positionen. Da haben wir ja vielleicht in der Sommerpause (trotz EM) noch reichlich "Futter", um diese zu diskutieren. Ich werde mir sicherlich demnächst den einen oder anderen Punkt herausfischen und dazu ein paar Zeilen schreiben.

Einstweilen: Ich kann nur hoffen, dass in der MSV-Führungsetage auch der eine oder andere "strategische Denker" sitzt, der einiges von dem ventiliert, was hier so "in den Raum" gedacht wird ...

 

Hallo Trueblue,

nun, die strategische Denker beim MSV dürften sicher Vorstand, Gf und Aufsichtsrat sein. Da ich mich mit Hoffnungen nie begnüge , habe ich mir erlaubt über die offiziellen Kontaktwege auf diesen Thread hinzuweisen.

Vielleicht kennst Du ähnliche Wege, diese Thema in "die Breite zu tragen".

Gruß Old Man

 

Aha! Na, dann lass uns bitte hier mal alle daran teilhaben, wie die erste Reaktion der Empfänger drarauf ausgefallen ist. Da bin aber gespannt!

Und dann schauen wir mal weiter ...