Jahrestag der Bombardierung von Duisburg

Dieses Thema im Forum "In und um Duisburg" wurde erstellt von Thomas, 14 Oktober 2014.

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  1. Thomas

    Thomas Semper Fidelis

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    Heute und Morgen jährt sich die grausame Bombardierung von Duisburg.
    Viel zu lesen aber interessant...
    So ziemlich jede Duisburger Familie hat in dieser Nacht angehörige verloren.
    Aber feige Angriffe auf Zivilisten hatten die stinkenden Engländer ja drauf..
    Meine Oma erzählt manchmal von diesen tagen.

    "OPERATION HURRICANE" - Die Duisburger Schreckenstage vom 14. / 15. Oktober 1944 - Ein Rückblick

    DUISBURG
    Das BC beendet die Operation „HURRICANE“ durch den Start von weiteren 1.005 Maschinen, 498 Lancasters, 468 Halifaxes und 39 Mosquitos, um die bereits aus allen Wunden blutende Stadt Duisburg in der folgenden Nacht noch einmal anzugreifen.
    941 Flugzeuge warfen in dieser Nacht 4.040 Tonnen Sprengbomben und 500 Tonnen Brandbomben. 5 Lancasters und 2 Halifaxes gingen verloren.
    In der Angriffsliste wird die Zahl der abgeworfenen Bomben mit 258 Luftminen, 11.933 Sprengbomben und 209.170 Stabbrandbomben angegeben.
    Aus den drei Angriffen der „OPERATION HURRICANE“ macht die offizielle Angriffstatistik jedoch nur zwei Angriffe, denn die beiden Nachtangriffe werden zu einem zusammengefasst.
    Rund 9.000 Tonnen Bomben fielen somit in weniger als 18 Stunden auf Duisburg.
    BRAUNSCHWEIG
    Das BC konnte jedoch nicht nur mehr als 2000 Maschinen in weniger als 24 Stunden gegen Duisburg in die Luft bringen, nein es gab immer noch genug Kraft für die 5. BG um Braunschweig mit 233 Lancasters und 7 Mosquitos anzugreifen. Die verschiedenen Ablenkungsmanöver und Jäger Begleitungen, die vom BC vorgenommen worden waren, waren so erfolgreich, daß nur 1 Lancaster bei diesem Angriff verloren ging.
    Viermal hatte man in diesem Jahr versucht, Braunschweig, die Stadt „Heinrich des Löwen“, zu zerstören und die 5. BG erreicht dieses Ziel unter Nutzung ihrer eigenen Markierungsmethode in dieser Nacht. Es war der schlimmste Angriff des Krieges und die Altstadt wurde komplett zerstört.
    BEGLEITENDE UND KLEINERE OPERATIONEN
    141 Trainings Flugzeuge machten einen Ablenkungsflug auf Helgoland, 20 Mosquitos auf Hamburg, 16 auf Berlin, 8 auf Mannheim und 2 auf Düsseldorf.
    132 Flugzeuge der 100. BG waren auf „Radio Counter Measure“, „Serrate“ und „Intruder“ Flügen, um das Küstenradar zu stören. 8 Flugzeuge befanden sich auf Abwehr Flügen, 1 Halifax ging auf dem Ablenkungsflug verloren, sie wurde gesehen, als sie brennend in die See stürzt. Eine Mosquito wurde bei dem Angriff auf Berlin zerstört. Insgesamt gab es in dieser Nacht 1.572 Starts. Nur 10 Flugzeuge gingen verloren.
    Die totale Einsatzstärke innerhalb der vergangenen 24 Stunden betrug 2.589 Starts. Hierbei verlor die RAF 24 Flugzeuge. Die totale Bombenmenge, die in diesen 24 Stunden abgeworfen wurde betrug 10050 Tonnen. Davon fielen alleine 9000 Tonnen auf Duisburg. Diese Rekordzahlen wurden im ganzen weiteren Kriegsverlauf nie wieder erreicht !!!
    18 Lancaster der 9 Squadron, 5. BG griffen an diesem Tag noch den „Sorpe Staudamm“ an, das zweitwichtigste Wasserreservoir für das Ruhrgebiet, der bereits eines der Ziele für den großen „Dam raid“ der 617. Squadron im Jahr 1943 war. 16 Maschinen warfen die sogenannten „Tallboys“ und weitere Bomben ab und trafen den Damm. Dieser hielt jedoch.
    Die Auswertung der gesamten OPERATION HURRICANE durch das BC stellte alle Erwartungen in den Schatten. Hierüber gaben die abschließenden Berichte und Zusammenfassungen noch einmal einen Überblick. Die Gesamtdarstellung der OPERATION HURRICANE wurde am 16. Oktober herausgegeben.
    ANGRIFFS BERICHT UND R.C.M. BERICHT für die Nacht 14./15.10.1944
    GESAMTDARSTELLUNG
    „Das bislang größte durchgeführte Unternehmen das jemals stattfand wurde zur Unterstützung der schweren Angriffe in dieser Nacht angesetzt und war äußerst erfolgreich. Eine vorläufige Analyse zeigt, daß der Erfolg von einer kompletten Verwirrung des feindlichen Verteidigungssystems herrührte und soweit man es bisher feststellen konnte, war dieser nicht in der Lage, irgendeinen der Kampfverbände genau zu lokalisieren und seine Jäger gezielt und frühzeitig zu entsenden um irgendeine effektive Abwehr zu gewährleisten.
    Die beiden Verbände, die den ersten Angriff auf Duisburg und den auf Braunschweig flogen, erreichten befreites Gebiet unter Einhaltung der Funkstille bis 05 Grad Ost. Der Duisburger Verband flog eine kurze Strecke über feindlichem Gebiet während der Verband nach Braunschweig einen weitaus größeren Anflugweg vor sich hatte. Als dieser Verband den Rhein überflog, drehte eine kleine Anzahl von Flugzeugen der 100. BG zum Abwurf von Window zur Ablenkung der Abwehr nach Südosten in Richtung Frankfurt / Mainz ab.
    Der erste Funkspruch mit Bezug Duisburg erfolgte um 1.24 Uhr, 5 Minuten vor dem Hauptangriff, aber nachdem bereits das erste Flugzeug über dem Ziel war. Es scheint, daß diese Überraschung gelungen war, und obwohl Bomben über Duisburg zwischen 1.27 und 1.43 Uhr gemeldet wurden, gab es keinerlei Jäger Reaktionen bis 1.45 Uhr, als Flugzeuge des III / NJG 2 von Gütersloh nach Süden geschickt wurden, Richtung Emmerich.
    Diese Reaktion war augenscheinlich zu gering und viel zu spät, war aber repräsentativ für die Jäger Aktivitäten, von denen wir positive Kenntnisse haben. Dem II / NJG 2 aus dem Raum Köln wurde um 2.30 Uhr die Landung befohlen und war in Verbindung mit diesem Angriff möglicherweise auch im Lufteinsatz.
    Der Braunschweig Verband, der mit einer etwas schwierigeren Aufgabe betraut war, wurde westlich von Koblenz gemeldet. Es waren letztendlich die Window Abwürfe, die die größte Aufmerksamkeit auf sich zogen, was die große Verwirrung erkennen läßt. Die Meldungen kamen aus dem Mainzer Gebiet während der Hauptkampfverband Braunschweig fast unbeachtet erreichte und dann auch nur als kleine Formation bezeichnet wurde. Es gab einige Meldungen entlang der Rückflug Route aber keinerlei Anzeichen von Jäger Abwehr.
    Kurz bevor die Flugzeuge der 5. BG Braunschweig erreichten, fand ein Ablenkungsflug nördlich der Friesischen Inseln statt und durchflog den „Mandrel“ Radarschirm und wurde durch feindliches Radar in Norddeutschland erkannt. Hinzu kam ein weiterer Window Ablenkungsflug nördlich von Helgoland bis in die Nähe der Küste von Schleswig.
    Dieser Ablenkungsflug wurde 60 Meilen Nord Nordwest von Den Holder um 1.49 Uhr gemeldet und einige Meldungen gab es entlang der Route entlang der deutschen Küste um 2.54 Uhr. Es erfolgte in Anbetracht dieser Meldungen keine Jäger Abwehr und es war bemerkenswert, daß diesem Ablenkungsflug mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde, als dem Angriff auf Braunschweig.
    Der zweite Angriff auf Duisburg, der nach all diesen Aktivitäten erfolgte und der der gleichen Route wie bei dem ersten Angriff entsprach, wurde etwas schneller erkannt, 15 Meilen bevor das Ziel erreicht wurde gab es Meldungen im Bereich des Zielgebietes. Um 3.26 Uhr wurde dem III / NJG 2 Duisburg als Ziel angegeben und bis 3.55 Uhr gab es Meldungen auf dem Heimflug. Später wurde diese Einheit von ihrer Heimatbasis in Gütersloh abberufen möglicherweise die Folge der Präsenz von „Intruders“. Es gab Anzeichen, daß das IV / NJG 1 aus Dortmund zu diesem Zeitpunkt ebenfalls aktiv war, aber da sie um 3.49 Uhr zum ersten Mal gehört wurden und bereits um 3.55 Uhr die Landung befohlen wurde, scheint es so, daß sie keinen Erfolg hatten.
    Die einzigen Flieger Abwehr Funksprüche, die man während dieser Nacht hörte, waren auf H.F. W/T wo es auf vier Kanälen Aktivitäten gab. Einer hiervon war während der ganzen Operation zu hören, einer stand möglicherweise in Zusammenhang mit dem Mosquito Angriff auf Berlin und die anderen beiden erst kurz vor dem zweiten Angriff auf Duisburg. Keiner von diesen hatte überaus großen Funkverkehr wenn man sich die sehr geringen Jäger Reaktionen ansieht, aber alle vier wurden durch „Drumstick“ mit mäßigem Erfolg gestört.
    Die H.F. R / T „Corona“, „Special Tinsel“ und „Jostle“ wurden gegen den Boden Funkverkehr eingesetzt. Es gab keine V.H.F. und M.F. Funksprüche.“
    Der ganze Text:

    http://www.lokalkompass.de/duisburg...14-15-oktober-1944-ein-rueckblick-d19810.html
     
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  2. Ich finde solch eine Wortwahl schlichtweg unpassend.
     
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  3. Streifenpony

    Streifenpony Kreisliga

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    Dann frag mal nach der wortwahl, wie engländer die deutschen nennen.
     
  4. Oliver71

    Oliver71 MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Die bitteren Folgen von Hitlers Angriffskrieg für die Zivilbevölkerung.

    Mir wird dieser Ereignisse in Deutschland von offizieller Seite zu wenig gedacht. Wahrscheinlich aus der Angst heraus, man würde sich Geschichtsrevisionismus vorwerfen lassen müssen.

    Auch andere Nationen haben Kriegsverbrechen begangen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14 Oktober 2014
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  5. Easy_R

    Easy_R Landesliga

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    "Feige Angriffe auf Zivilisten." Nun, über Sinn und Unsinn der Bombenangriffe ist schon lange, auch öffentlich, viel diskutiert worden. Und zwar auch jenseits des Kanals (nicht jeder war für das "Bomber Harris"-Denkmal).
    Aber: denken wir auch an die frühen deutschen Luftangriffe, z.B. auf Coventry, und an die V-Raketen, die auf London fielen, solange es noch Abschussbasen gab.

    Die Opfer haben Gedenken, Anteilnahme und Trauer verdient. Auf allen Seiten.
     
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  6. Bin ziemlich oft im Urlaub auf der Insel und meine Freundin hat dort studiert, daher halte ich mich wohl besser aus diesem Thread heraus.
    Schade das man sich immer wieder mit den ewig Gestrigen auseinandersetzen muss.
    Sowohl in England als auch hier. :mad:
     
  7. Rumelner

    Rumelner MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Ich denke, dass dies das perfekte Schlusswort für diesen Thread sein sollte. Alles weitere endet doch wieder nur in einer rechts-links Diskussion.
     
  8. Avenger

    Avenger Landesliga

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    Durch mein Studium hab ich recht oft Kontakt mit Engländern, Franzosen, Amerikanern etc. und muss sagen das zumindest diese Generation ziemlich entspannt damit umgeht und vor allem auch keine Ressentiments mehr hat.

    Und mittlerweile werden die Bombenabwürfe auch in der Wissenschaft sehr kritisiert, besonders die Rest abwürfe.

    Die ewig Gestrigen wird es aber immer geben, aber sie werden weniger und das ist gut
     
  9. Old School

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    Auch wenn Deutschland ebenfalls durch nichts gerechtfertigten Krieg gegen die Zivilbevölkerung anderer Länder geführt hat, wird man einem solchen Tag sagen dürfen:

    Möge der Tommy, der seine Bombenlast auf einen am Rand von Krefeld freistehenden Hof meiner Familie geworfen hat, seine gerechte Strafe erhalten haben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14 Oktober 2014
  10. WickedWitch

    WickedWitch Portalhexe

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    Liebe Mods, macht das Ding zu und jagt es bitte in die Kanalisation.
     
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  11. Thomas

    Thomas Semper Fidelis

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    Unfassbare Respektlosigkeit gegenüber den betroffenen und der Stadt Duisburg. Bah Pfui...
     
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  12. luetteyeah

    luetteyeah Regionalliga

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    Auf einzelne Menschen abzielen bei dieser Massenschlachterei? Was sich wohl der Flieger beim Abwerfen gedacht hat, wofür "diese Deutschen da unten" jetzt sterben müssen? Für seine Familie? Hass gegen "die anderen" ist doch die Triebfeder dieser 6-jährigen Grausamkeit, doch anstatt man ihn abstellt, gewährt man ihm Raum im eigenen Fühlen, auch heute noch. Krieg hat nichts Gutes, nichts Pathetisches – und in diesem Fall erst recht keinen Grund. Es ist menschliches Versagen in seiner blutigsten Form, der Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. In Rotterdam, Coventry und Warschau genauso wie in Hamburg, Dredsen oder Duisburg.
     
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  13. Dieser Thread hier eignet sich scheinbar nicht für das Forum für eine sachliche und saubere Diskussion.
    Sehr schade eigentlich. Daher schliessen wir das Thema.

    Diskutiert lieber in anderen Threads über Fussball.
     
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