Kommerzialisierung des Fußballs

Dieses Thema im Forum "1. Bundesliga" wurde erstellt von Yike, 24 Juli 2006.

  1. Yike

    Yike verstorben

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    Es begann mit dem Ärmel
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    Kommerz und Fußball, Kommerzialisierung des Fußballs – was wurde nicht alles schon geschrieben und behauptet. Jeder halbwegs kritische Stammtisch hat darüber gesessen. Die Lager sind gespalten, einig ist man sich vielleicht nur darin, dass es kein Entkommen gibt. Wer einmal auf den Zug aufgesprungen ist, verstummt und profitiert. Kritik unerwünscht. Mit kleinen Schritten hat es irgendwann begonnen, hat es Spiel und Sprache verändert. Einstige Sponsoren nennt man heute Premium-Partner.


    Wie klingt das? „Bundestrainer Jürgen Klinsmann und sein Team haben es geschafft, eine positive Identifikation mit der jungen und sympathischen DFB-Elf herzustellen. Diesen Imagetransfer wollen auch wir nutzen“, sagte Walter Raizner, Vorstand Breitband/Festnetz bei der Deutschen Telekom AG. Punkt. Eigentlich ist alles gesagt, viel Erfolg möchte man wünschen, und hoffentlich kann die Nationalmannschaft aus dem Imagetransfer mit den jungen und sympathischen Bonnern wiederum ihren Nutzen ziehen.


    Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die Telekom kräftig in die Bundesliga investieren will; und zwar nicht exklusiv in den Geldsäckel der Münchner Bayern, sondern zum Wohle aller 36 Profiteams. In der ersten Phase des Engagements wird zuvorderst der linke Ärmel okkupiert, fortan findet sich dort ein schicker Banner der Marke T-Com (Festnetz), vermutlich knapp oberhalb der Kapitänsbinde von – sagen wir mal – Oliver Kahn. Wobei wir schon beim ersten strittigen Punkt wären. Die Kritiker sehen darin eine überproportionale Präsenz des Sponsors. Die Brust der Bayernspieler ist nämlich schon in den Händen der Telekom. Es wird daher befürchtet, die Münchner könnten Vorteile aus der Doppel-Partnerschaft ziehen. Dazu kann beispielhaft die Länge der Interviews direkt nach dem Abpfiff gezählt werden. Also noch mehr Redezeit für Kahn und Co.? Mit leicht gedrehter Schulter, versteht sich.

    Die Zahlen, die im Raum stehen, geben der antrainierten Skepsis weiter Nahrung. Die Liga erhält zwar mindestens 22 Millionen Euro pro Saison, was den Gesamtwert aller Einnahmen auf stattliche 442 Millionen erhöht. Die Gegner dieses Models trauen dieser Verlockung jedoch nicht und greifen zum eigenen Rechenschieber. Danach erhalten die Bayern ohnehin schon 17 Millionen Euro aus Bonn, ergo: 22 Millionen durch 36 ergibt eindeutig zu wenig für die anderen. Zu einfach sei diese Milchmädchenrechnung, sagen wiederum die Befürworter.

    Und was meint die Liga? „Wir können mit Blick auf die komplizierten Ausschreibungsvorschriften ein positives Fazit ziehen. Die Liga erzielt ein Rekordergebnis und kann weiterhin Fußball auf hohem Niveau anbieten“, hatte Liga-Präsident Werner Hackmann bei der Verkündung der Zusammenarbeit erklärt. Der BFB? „Nichts geht bei uns ohne Kommunikation. Und dabei nutzen wir natürlich die Produkte und Leistungen der Telekom. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir einen so starken Partner künftig an unserer Seite haben,“ erklärte Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Nationalmannschaft.

    Zur Saison 2007/2008 wird die zweite Phase der Übernahme eingeläutet. Dann spätestens wird die Deutsche Fußball Liga (DFL) um ein T-Kürzel ergänzt; wahlweise T-Com oder T-Mobile oder T-Online oder T-Systems oder schick und schlicht Telekom. Vom Basketball kennt man das schon, es brechen neue Zeiten an. Man darf sich der Entwicklung nicht in den Weg stellen, die Deutsche T-Systems Bundesliga - ähhm, ich meine doch die Telekom Deutschland Fußball Liga, egal, wird sich von einer kleinen Namensänderung schon nicht unterkriegen lassen. Seien wir doch ehrlich, der Fußball braucht das Geld. Und sollte mich zum Beispiel demnächst jemand fragen, ob ich nicht Lust hätte, zwischen meinen Vor- und Nachnamen eine kleine Werbebotschaft unterzubringen - ich sage sofort zu und kassiere ordentlich ab; denn billig bin ich nicht zu haben, wenn schon verkaufen, dann richtig.

    Paul Linke/11Freunde-Redaktion
     
  2. Wie Ich schon mal gesagt hab ganz ohne geht es eben nicht, und solange Duisburg Regionale Sponsoren hat wird es nicht so schlimm, und wenn die liga haribo heisst ist mir das egal ich werde immer Bundesliga sagen und nur weil die anders heisst hol ich mir bestimmt kein Telekom Produkt.
     
  3. ich finde die ganze sacher ziemlich "beängstigend". es geht zwar nur um fussball, aber auch (oder gerade) dieser sport spiegelt ein wenig die gesellschaftsverhältnisse dieser zeit wieder. die gier nach immer mehr profit, material usw ist ein abbild unserer heutigen konsumgesellschaft. jeder will ein schöneres auto, einen besseren urlaub ein großes zu hause, hauptsache man kann mit den anderen mithalten und geht nicht unter. vielleicht sehe ich es ja auch zu streng, mag sein, aber dieser trend scheint sich wie ein krebs immer mehr auszuweiten, man kann diese gestank der gier nach konsum förmlich überall riechen, auch in den eigenen vier wänden, was macht es schon aus, wenn ich meine seele verkaufe, hauptsache am ende kommt das geld...:zustimm:
     
  4. ja da haste recht zum glück is dat im meinen Freundeskreis nicht so wenn einer kein geld mehr hat zum weggehen dann geben wir ihm den abend aus geld ist für mich eh unwichtig wat weg is is weg, ich bin nicht reich verdine nicht die welt also was sollst zum leben reichst und die Hauptsache ist Ich bin glücklich ich hab ne freundin gute Freunde und ne Familie das reicht .
     

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