Nachtrag 02.10. Kalmar FF – Feyenord Rotterdam UEFA Cup 1. Runde Rückspiel

Dieses Thema im Forum "Groundhopping" wurde erstellt von Düffs, 21 Oktober 2008.

  1. Düffs

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    Am Donnerstag machte ich mich mit meinem holländischen Kumpel Lambert auf den Weg um dem UEFA-Cup Rückspiel Kalmar – Feyenord Rotterdam beizuwohnen. Da die Hütte in Kalmar nicht den Uefa Richtlinien entspricht fand das Spiel in Borås statt wo „die modernste Arena Nordeuropas“ (laut Stadionhomepage) steht. Umso besser für uns, denn im Gegensatz zu Kalmar ist Borås nur knappe 2 Zugstunden von unserer Unistadt entfernt. Kurz nach Beginn der Reise wurden im Zug die ersten Dosen geöffnet und die ersten weiblichen Bekanntschaften gemacht. Leider machten wir auch mal wieder Bekanntschaft mit dem schwedischen Gesetz denn der Ticketkontrolleur wies uns energisch darauf hin, dass es nicht erlaubt sei in der Öffentlichkeit Alkohol zu konsumieren. Nach einem „Wir nix schwedisch“ stellten wir uns einmal mehr dumm und machten von unserem Status als Austauschstudent Gebrauch, was allerdings nicht hiess, dass wir mit dem Trinken aufhörten. Schließlich ging es auf zum Fussball.
    Nach einer knappen Stunden sollten wir umsteigen. Dummerweise hatten wir knappe 7 Minuten Verspätung was ein potentielles Problem darstellte, denn mit dem nächsten Zug kämen wir erst frühestens zur 2. Halbzeit an. Glücklicherweise schien der Zug bei unserer Ankunft noch am Gleis zu stehen, sodass wir unsere Klamotten und unsere Beine unter die Arme nahmen und uns durch sämtliche aussteigende Passagiere drängelten. Nach kurzem Sprint treppab treppaufwärts erreichten wir dann doch noch unseren Zug. Nachdem wir nach Luft ringend zwei freie Sitzplätze fanden mussten wir leider feststellen, dass wir uns zum absoluten Vollhorst gemacht hatten. Der Zug wartete bis auch der letzte Rentner das Gleis gewechselt hatte.

    In Borås angekommen verstauten wir das Bier für die Rückfahrt im Schliessfach und fuhren mit dem Taxi zum Stadion, da wir lediglich 30 Minuten bis zum Anstoss hatten. Dort angekommen fanden wir neben einem Fastfoodrestaurant ein im Stadion integrierten Baumarkt vor. Da wir nicht zum shoppen da waren machten wir uns auf die Suche nach einer Kasse, wo leider eine böse Überraschung auf uns wartete. Man wollte uns doch tatsächlich kein Ticket verkaufen, weil wir keine Schweden seien und Gästefans nur in Holland Karten ordern konnten. So fanden wir 7 Minuten vor Anpfiff einen korrekten Schweden, der uns zwei Tickets kaufte. Als uns der schwedische „Magusi-Typ“ am Eingang dann voll inspiziert hatte kamen wir pünktlich mit dem Anstoss auf unsere Plätze mitten im Heimblock.
    Auf Rotterdamer Seite konnte man aufgrund einer Vielzahl von Verletzten nur mit einer B-Elf auflaufen wobei Roy Makaay und Giovanni van Bronckhorst die einzigen mir bekannten Spieler waren. Da das Hinspiel vor heimischer Kulisse 1:0 verloren wurde mussten nun also mindestens ein Treffer her um in die Verlängerung zu kommen. Das Spiel lebte in der ersten Halbzeit eigentlich nur aufgrund dieser „Spannung“, denn fussballtechnisch fabrizierten beide Teams absoluten Murcks. Da hatte ich mir weitaus mehr erhofft.
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    Ebenso gesangstechnisch kamen beide Seiten eher gemächlich ins Tempo. Auf Seiten von Kalmar gab es wie nicht anders von mir erwartet das ganze Spiel über lediglich 2-3 verschiedenen Gesänge, die genau so schnell verstummten wie sie auftauchten. Auf holländischer Seite überraschte mich, dass es keine zentrale Gruppe gab, die für Stimmung sorgte, sondern man recht weit auseinander stand. In der 18. Minute brachte Wijnaldum die Holländer dann endlich in Führung und auch auf der gegenüberliegenden Tribünen wachte man auf. Nachdem Kalmar wenige Minuten nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit den Ausgleichstreffer erzielte bekamen wir ein recht spannendes Match geliefert und die Gästefans aus unserem Nachbarland schepperten dann doch noch das ein oder andere Lied raus. Lieblingssong des Tages: Hey Pipi Langstrumpf deine Mutter ist ne Hur'. In der 52. Minute ging Feyenord mittels Eigentor verdient in Führung und hielt dieses Ergebnis, was mit 3 Bengalos und überschwinglichem Gesang gefeiert wurde.
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    Nach dem Spiel gingen wir mit den Holländern gemeinsam Richtung Zentrum. Man sah einen Haufen sportlicher Athleten sowohl jüngerer als auch älterer Generationen und beim Anblick dieser wurde mir schnell klar, warum die Schweden ein derart großes Polizeiaufgebot boten. Da es allerdings regnete und ziemlich frisch war blieb es ruhig und das Ziel der Meisten war es so schnell wie möglich in eine Pinte zu gelangen. Nach einigen wenigen Bieren und dem ein oder anderen Plausch machten wir uns dann auf die Heimreise wo uns ein einstündiger Aufenthalt in Alingsås bevorstand. Dies war ein überschaubares Dorf in dem es an diesem Abend kräftig donnerte und wie aus Eimern goss. Dummerweise wurden wir nach 20 Minuten von einem Mitarbeiter der schwedischen Wach- und Schliessgeselschaft gebeten die warme überdachte Bahnhofshalle zu verlassen, da diese nun zugesperrt wird. So verbrachten wir die restlichen 40 Minuten zitternd vor Kälte unter einem winzigen Dach, das uns mehr oder weniger trocken hielt bis dann endlich unser Zug auf der Anzeige erschien. Leider tauchte dieser nach 15 Minuten noch immer nicht auf und die Anzeige erlosch urplötzlich wieder. Dies versetzte uns in eine recht panische Stimmung, denn wir hatten keinen Schimmer wie wir hier wegkommen sollen, wo noch nichtmals ein Taxi am Bahnhof stand. Am anderen Ende des Gleises entdeckten wir eine blonde Schönheit, die nach Telefongesprächen mit ihrer Mutter und der schwedischen Bahn rausfand, dass ein Blitz eingeschlagen sei und unser Zug Verspätung habe. Nach insgesamt knapp 100 Minuten mitten im Nirgendwo kam dann endlich der Zug und wir fanden Platz in einem Wagon ohne Licht. Die blonde Schönheit gab uns diesen Tipp, denn hier wurden keine Fahrkarten kontrolliert. Nach einem wunderbaren Plausch, der Hoffnung auf mehr machte musste sie uns dann allerdings leider wieder verlassen. Zumindest wollte sie dass, aber die Zugtür liess sich partout nicht öffnen, obwohl wir mit drei Mann wie blöde an ihr zogen und zerrten. Ein Herr älteren Semesters aus dem benachbarten Waggon, der nicht verdunkelt war, bemerkte uns und erlöste uns freundlicherweise aus unserem „Gefängnis“. So konnte die Prinzessin leider erst eine Haltestelle später, ca. 30km von ihrer Heimat entfernt aussteigen. Als ihr Vater diese Nachricht von ihr per Handy übermittelt bekam hörten wir ihn aus 5m Entfernung aus dem Handy schreien, da sie ihm auch erzählte, dass sie mit einem Holländer und einem Deutschen zusammen im verdunkelten Waggon gefangen sass. Sie entschied sich mit dem Taxi heimzukehren, da sie nicht daran interessiert war sich von ihm abholen zu lassen. Wir kamen dann gegen 1 Uhr nachts wieder in Skövde an wo wir dann noch bis zur Sperrstunden um 2 auf eine Party gingen. Der Ausflug hatte sich gelohnt!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21 Oktober 2008
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  2. Hardy

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    @Düffs

    Überrascht mich, dass ihr in Boras keine Karten bekommen solltet. Hab in Schweden zahlreiche Spiele von IFK Götebörg, Örgryte IS, und auch Elfsborg Boras gesehen und bin immer anstandslos reingekommen, obwohl ich als Fan keiner Mannschaft zuzuordnen war. Sogar bei einem EC Spiel IFK- Barcelona (damals noch mit Thorbjörn Nilsson) gab es keine Probleme.

    Ansonsten vielen Dank für Deinen Bericht aus meinem alten Lieblingsland.
     
  3. Düffs

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    Das Problem lag wohl darin, dass die meinem Kumpel als Holländer keine Karten für den Heimblock verkaufen durften/wollten. Als deutscher hätten sie mir nach Vorzeigen meines deutschen Persos eine verkauft. Als ich ihr sagte, dass ich noch eine zweite Karte für meinen deutschen Kumpel wollte, der sich gerade auf Klo befindet entgegnete man mir, dass man die Karte nur mit nicht-niederländischem Perso bekommt.
    Ich denke mal, dass dies Uefa-Regeln sind. Beim normalen schwedischen Ligaalltag ist das wohl was anderes.
     
  4. Hardy

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    Tack Horst!
     
  5. Nordkurve

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    Na Toll, kein Foto von der Schwedin?
     
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  6. Düffs

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    Ne war ja dunkel!:D
    Aber hab eins von der Party danach.:)

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  7. Trueblue

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    :eek::eek::eek:

    Heja Sverige! :D
     
  8. Padercebra

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    ja dat is doch ma herrlich anzuschauen;)
     
  9. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Ne komm Horst, da sind aber zwei Partisaninnen dazwischen!

    und für Deinen weiteren Fortbestand:
    Rökare är ocksa människor, men inte sa längre... (finde dat kleine schwedische o auf der Tastatur leider nicht wieder).
     

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