Ganz bescheuerte Situation.
Nach den letzten Auftritten scheint es wirklich schwer vorstellbar, dass sich da was tut.
Dann muss man sich wieder klar machen, wie eng diese blöde Liga ist.
Mickels und Bitter kommen (hoffentlich) zurück, Pepic dazu, das erhöht die Ballsicherheit und Spielgeschwindigkeit, ich halte mit dem Umfeld Schmidt-Flecki für eine durchaus belastbare IV Kombi, wenn sie denn mal öfters spielen könnte, und Ghindo/Hettwer können vorne als Rotationsalternativen entlasten.
Dass Jansen nicht gespielt hat muss Fitnessgründe haben - war zuletzt klar wichtigster Spieler, gerade wenn er nicht ganz fit war wurde das deutlich.
Ja: Ich glaube, dass wir auf allen 4 zentralen defensiven Positionen an Qualität verloren haben, und ja, ich glaube wir brauchen noch einen defensiven Mittelfeldspieler, weil Krempicky ist einfach keiner und mit Jansen, Petric und Kama alleine sind wir zu dünn besetzt - erst recht wenn Pepic garnicht spielt... .
Dann sehe ich uns aber durchaus konkurrenzfähig, denn Schmidt, Flecki, Kama und Jansen haben alle auch Qualitäten - und der Rest sowieso.
Du weisst vermutlich, dass ich deine Beiträge normalerweise sehr schätze. Auch deine obigen Überlegungen sind schlüssig. Deswegen bitte meinen Einwand nicht als Affront werten. Aber dein Beitrag zeigt sehr gut, dass wir uns im Kreis drehen. Es sind haargenau die gleichen Argumente wie zum Ende der Lieberknecht-Zeit. Wir sind keinen Stück weiter. Wir suchen noch immer nach der Lösung, um diesen Kader konkurrenzfähig zu machen. Der Unterschied ist, dass wir zum Ende der Lieberknecht-Zeit noch irgendwie versucht haben, einen Aufstiegskader zu formen. Jetzt suchen wir schon nach an einer Lösung, die uns den Klassenerhalt ermöglicht.
Beunruhigend ist, dass wir viele Tugenden, die man gerne dem Abstiegskampf zuschreibt (Kampf, Aggressivität, Laufbereitschaft, zusammen gegen den Ball arbeiten, nah an dem Männer, hinten kein Risiko mit Ball eingehen, schnell nach vorne, unbekümmerte Joungsters reinschmeißen, etc.) schon auf den Platz bringen.
Fast alles, was man Lieberknecht beim Abstieg aus der zweiten Liga vorwerfen konnte, machen wir jetzt anders. Eigentlich bleibt aus strategischer Sicht jetzt nur noch, hinten den Bus zu parken und vorne isolierte Tempoangriffe mit drei, maximal vier Spieler zu spielen. Genau das hat Lettieri in den letzten Spielen vor seiner Entlassung in Liga 2 probiert und ist ebenfalls gescheitert. Lettieri kann vermutlich nur Vorwärtspressing und Umschalten. Für alles andere fehlt ihm die Kompetenz.
Für mich steht außer Frage, dass wir neben der defensiven Stabilität auch wieder bessere Lösungen mit Ball brauchen. Das Problem ist, dass die Mannschaft durch den taktischen Schlingerkurs mittlerweile komplett verunsichert ist und der Aufbau von Sicherheit im Ballbesitz auch immer Zeit braucht. Zeit, die man schon vor einem Monat dem alten Trainer nicht geben wollte und ihm reinredete (hier schließe ich übrigens alle Fans mit ein, die ungeduldig wurden und Lieberknecht immer wieder alleine für den Nichtaufstieg verantwortlich machten und der Einfachheit halber alle externen Einflüsse (wie Corona, Verletzungen (Bitter, Stoppel, Sicker, etc), Kaderdichte, Kaderzusammenstellung, Schiedsrichter, enge Spielplantaktung, individuelle Fehler (Weinkauf, Budimbu, Albutat, Compper, etc) ausblendeten).
Man macht immer wieder die gleichen Fehler. Es fehlt an Geduld und Konstanz. Lieberknecht hätte ich übrigens den Klassenerhalt selbst unter den derzeitigen widerigen Umständen zugetraut. Aber selbst ein Mittelfeldplatz hätte keine Ruhe in den Verein gebracht. Der Trainer wäre immer wieder angezählt worden. Von Fans, Sponsorenvertretern und vermutlich auch vom SD, der sich schon lange nicht mehr vor Lieberknecht gestellt hat.
Trotzdem halte ich jetzt nichts von Schnellschüssen. Wir müssen die Ruhe bewahren. Wald sollte sich mit Ivo, Lettieri, Co-Trainern, Mannschaftsrat und Führungsspielern an einen Tisch setzen und man sollte #zusammen einen passende taktische Ausrichtung ausarbeiten. Nur eine Lösung, die #gemeinsam erarbeitet wird, findet den nötigen Rückhalt und fördert das Verantwortungsbewusstsein aller beteiligter Personen. Keiner kann mit dem Finger auf andere zeigen. Wer nicht in der Lage ist, eine Lösung im Team zu finden, sollte sofort freigestellt werden.
Wenn es bis zu Winterpause trotzdem nicht klappt, muss man als letzte Patrone vielleicht noch mal externe Hilfe in Form eines neuen starken Trainers holen. Wer sich diesen Job hier antut und wer ihn bezahlen soll, liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft. Es ist aber vielleicht leichter zu realisieren als eine Insolvenz oder ein Abstieg in die Regionalliga zu verkraften.