Tabuthema Homosexualität im Fußball

Ja und? Dann wird er halt ausgebuht weil er schwul ist, niedergemacht, weil er keine Leistung mehr bringt. Von mir nicht...

Und?

Alle Vorreiter der Welt mussten damit leben, viele wurden erst postum gewürdigt und wenn es doch so wichtig ist, dann soll es endlich mal einer tun, die Lanze brechen und die Eier haben.

Das Thema nervt einfach, schwul, nicht schwul, Lesbe, Hete- ich muss ja schon fast Angst haben heutzutage keiner Minderheit anzugehören.
 
hab eauch nix gegen Homosexuelle !
dem Fan kann es doch Latte sein ob ein Fußballprofi mit einem Mann oder mit ne Frau ins Bett geht und eine Patnerschaft führt.
Zudem ist das ,das Privatleben von xy und das geht dem Fan einfach nix an.

mich selber interessiert nur die Leistung auf dem Platz von xy.
Ich kenne und kannte auch Spieler vom MSV Privat und Privat wird nicht über den Verein gesprochen.

also man soll einfach die Homosexuellen, ob Fußballer oder nicht in ruhe lassen, die Leben ihr Leben,und die anderen ihres.
Es isnd auch normale Menschen wie jeder zu (99%)!
 
Mir geht dieses Versteckspiel und diese ganzen Untergangsszenarien für schwule Fußballer ein wenig auf die Nerven. Die bleiben alle in Ihrer Ecke und verstecken sich hinter den bösen Vorurteilen ohne mal Vorweg zu gehen. Der Wowereit steht in Berlin schon seit Jahren dazu und ist immernoch da. Überall gibt es Gegenwind, nur umfallen sollte man nicht.
 
http://www.youtube.com/watch?v=a3dZHMdEis8

Kann es auch nicht mehr hören und sehe es ähnlich wie Berlin-Support!

Dieses rumgeflenne bringt rein gar nichts. Aber es gehört mitlerweile wohl zum Volkssport, dass sich "Randgruppen" immer wieder selbst bemitleiden müssen.

Nur leider schaffen sie damit meiner Meinung nach genau das Gegenteil - weitere Abgrenzung. Einfach mal ein Ding durchziehen als ob es selbstverständlich wär und nicht vorher alles an die große Glocke hängen. Wenn man mit Zwang immer wieder versucht alle Augen auf sich zu richten ist es doch normal, dass dann auch immer kritische Stimmen kommen. Habe aber manchmal das Gefühl das genau dies gewollt ist weil man sonst ja nicht sagn kann: "Seht ihr, die mögen uns alle nicht."
 
Einfach mal ein Ding durchziehen als ob es selbstverständlich wär und nicht vorher alles an die große Glocke hängen.

Du sagst es! Hab gerade gelesen, dass der "Integrationsspieltag", der uns nun bevorsteht, heute mit Leuten wie Hoeness, Niersbach, Rauball und der Merkel (bald Wahlkampfstart, was :rolleyes:) der medialen Öffentlichkeit nahe gebracht wurde.
Ey, solange so blitzlichtgeile Typen da bedeutungsschwer rumlabern und den Betroffenen Hilfsangebote zur Unterstützung gemacht werden (Niersbach) sollte jeder homosexuelle Spieler besser die Füße still halten. Gerade dieses zeitweise geballte Einfordern (!!!) eines "Outings" nimmt auch m.M.n. jedwede Normalität aus der Situation!
Ich glaube das Problem wären gar nicht unbedingt die bösen, bösen Fans, sondern sehr prominent all die Kasper, die dann mit tiefenpsychologischen Erkenntnissen die Medien bedienen würden.
 
Ach übrigens - das von mir verwendete "Betroffene" ist ein Zitat. Gesprochen wurde wohl von "betroffenen Spielern" :verzweifelt:

Wollt's nur sagen, bevor mir gleich politische Unkorrektheit vorgeworfen wird ;)
 
Man hat als Außenstehender leicht reden.
Das Problem ist, dass man den Schritt halt nicht zurücknehmen kann. Einmal geoutet und die Nummer is durch. Und neben Folgen, die völlig unzweifelhaft eintreten werden, wie wegbrechende Werbeeinnahmen, weiß man halt wirklich nicht, wie die Fans reagieren. Das müssen ja nicht andauernde Beschimpfungen im Stadion sein. Um zur Zielscheibe bei schlechten Leistungen des Teams zu werden, sind ja in den seltensten Fällen sportliche Gründe ausschlaggebend.
Ob sich z.B. ein Dortmunder ermuntert fühlt sich zu outen, wenn da erst vor kurzem inmitten der Fankurve schwulenfeindliche Plakate gezeigt wurden, darf bezweifelt werden.
 
Ich glaube das Problem wären gar nicht unbedingt die bösen, bösen Fans, sondern sehr prominent all die Kasper, die dann mit tiefenpsychologischen Erkenntnissen die Medien bedienen würden.

Du bringst es auf den Punkt. Ich glaube auch, dass der öffentliche Voyeurismus - insbesondere derer, die sich nicht für Fußball interessieren - ein Outing schwerer machen als die Fankurven.

Klar, Anfeindungen gäbe es. Genauso, wie manch einer den Tiefflug unseres Vereins mit zu vielen Leuten vom Balkan begründet, genauso könnte manch einer natürlich sagen, dass "der Schwule" Schuld ist. Aber ich bin mir sicher, dass es weder in Dortmund noch in Duisburg noch sonstwo bei den Proficlubs (! - in den Amateurligen würd ich das vielleicht nichtmal so formulieren) Probleme gäbe. Vereinzelte Idioten hast Du immer, aber wieso sollte der Fußball da besser sein, als andere Gesellschaftsbereiche?

Ich findes es einfach traurig, wie der Fußball behandelt wird. Es wird so getan, als sei das Stadion ein Hort der ewig Gestrigen. Dabei sind wir das doch nicht. Klar, manche Sitten mögen rau sein, manch Verhalten seltsam, und ja, auch der Fußball hat negative Begleiterscheinungen. Aber was eine Kurve in Bezug auf Integration, auf dieses "Es ist *******gal, ob Du schwul, arm, reich, weiß, schwarz, deutsch, türkisch etc.", bringt, was es bringen kann, das wird vollkommen unterschlagen.

Fast nichts in Deutschland verbindet heutzutage noch mehr als der Fußball. Ich denke, man muss nicht zwanghaft negativ sein. Eigentlich wäre ein von der Kurve normal begrüßter Kicker das beste "Fick Dich, DFB", was mir einfallen würde.
 
Klar, Anfeindungen gäbe es. Genauso, wie manch einer den Tiefflug unseres Vereins mit zu vielen Leuten vom Balkan begründet, genauso könnte manch einer natürlich sagen, dass "der Schwule" Schuld ist.
Vereinzelte Idioten hast Du immer, aber wieso sollte der Fußball da besser sein, als andere Gesellschaftsbereiche?

Es liegt hat leider in der Natur des, unaufgeklärten, Menschen stereotype Eigenschaften und Lebensweisen auf jeden Lebensbereich der Person zu übertragen.

Es geht ja einerseits um Schmähung durch Fans, denen jeder Spieler ausgesetzt ist, bei schlechter Leistung oder vermeintlichen Charakterschwächen.

Geht es dann auf die ethische Schiene, sind jegliche Verunglimpfungen auf Grundlage von Rasse, Sexualität, Glauben usw., eben den im Grundgesetzten verankerten Werten, zu verurteilen.
Für jeden dieser Grundwerte jetzt nen eigenen "Aktionstag" zu veranstalten ist doch kompletter Unsinn bzw. ist es traurig, dass damit der Mehrzahl der Fans quais unterstellt wird, diese nicht zu kennen und zu achten.

Diese Grundwerte sollten jedem Bewusst sein, für jeden von Bedeutung sein und jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass er diese Grundwerte mit Füßen tritt, wenn er "du scheiß schwuler Söldnernigger" ruft.
 
Ich finde diese dauernden Lippenbekenntnisse von Funktionären, welche dann die Mannschaftskapitäne vor dem Spiel vorlesen dürfen, bestenfalls überflüssig und schlimmstenfalls schädlich. Wie tatsächlich mit Spielern umgegangen wird, die durch Fans massiv unter Druck gesetzt werden, hat sich ja im Fall Kevin Pezzoni erwiesen.

Jeder weiss doch auch, was abgeht, wenn eine Truppe die Erwartungen nicht erfüllen kann und absteigt. Immer wieder erlebt man, wie Manager sich im Stile von Preetz zu retten versuchen, indem sie den Zorn des enttäuschten Umfelds vermittels volkstümlicher Ressentiments von sich selbst auf bestimmte Spieler umlenken. Auch Bayern macht das, auf dem höheren Niveau vorzeitigen Aussteigens aus wichtigen Wettbewerben, so.

Und Ulli Hoeness hat leicht reden. Er steht nicht auf dem Platz. An ihn ist die Frage zu richten, was er de facto mitveranlassen würde, outete sich einer seiner Leistungsträger als Schwul, und würde aufgrund des nachmaligen Rummels dessen Leistungskurve stark und nachhaltig abflachen.

Bayern hat immer auch zu Stars, die unter Druck geraten sind, insofern gestanden, als dass sie denen nicht einfach die Verträge aufgekündigt haben. Aber viel genützt hat das einem Deissler und einem Breno am Ende dann auch nicht. Sie dümpelten eine Weile herum und dann war trotzdem Schluss. Für einen, der sein ganzes Leben darauf ausgerichtet hat, auf allerhöchstem Niveau Leistungssport zu betreiben, ist es keine angemessene Option, seine besten Jahre auf der Bank oder in der zweiten Mannschaft zu verbringen.

Wir sind beim MSV gar nicht in der Situation, dass wir ein solches Risiko eingehen könnten. Nur bei Clubs wie Bayern, die auch mal einen prominenten Spieler rausnehmen können, um ihm Zeit zu geben, ist so ein Outing überhaupt denkbar. Wenn es was bringen soll, müsste es nämlich ein absoluter Topspieler sein, der auch die entsprechende öffentliche Aufmerksamkeit generiert, um das Thema allgemein in die Medien zu bringen und dort zu halten.

So eine Sache von oben nach unten ins Rollen zu bringen, ist sowieso meist zu nichts nütze. Vergleiche mit Leuten wie Wowereit sind nicht passend, da Politiker völlig anders abgeschirmt werden können als Fussballer. Hoeness hat glaube ich einfach mal wieder Bock auf öffentlichen Rummel und Selbstdarstellung als grosser Zampano von gesamtgesellschaftlicher Tragweite. Und Frau Merkel setzt sich ja sowieso den Hut von jedem auf, der noch zehn Stimmen im Wahlkampf mitbringen könnte.
 
Ein Homosexueller wird der erste sein, auf den sich die eigenen Fans einschießen werden wenn es nicht läuft im Verein. In solchen Situationen wird meistens nicht mehr sachlich gedacht und argumentiert, sondern versucht einen Sündenbock zu suchen und zu finden. Ich behaupte, dass man davon keinen Verein mit den dazugehörigen Fans freisprechen kann. Auch bei uns würde man diskriminierende Aussagen finden, wenn die Situation sportlich dramatisch wär. Es gibt immer Leute, die dann auf solche Leute draufhauen, obwohl die sexuelle Gesinnung nichts mit dem Sport zu tun hat.

Die ganzen Aussagen von Merkel und Konsorten sind dagegen nichts weiter als Worthülsen. Der DFB gibt Rückendeckung, die Zeit sei reif sich zu outen und die Gesellschaft hätte mit solchen Sachen kein Problem. Diese Leute wissen doch gar nicht, wie das tatsächliche Leben aussieht geschweige denn was sich alles in der Fankurve abspielt. Reden kann man viel, die Realität und die Akzeptanz von Homosexuellen in der Gesellschaft sieht aber nicht so rosig aus, wie die Funktionäre und Politiker das immer schönreden wollen.
 
@MarZeRo

Ich glaube auch nicht im geringsten, dass es hierbei etwa um die Belange von Homosexuellen im Allgemeinen oder gar schwuler Fussballer im Besonderen geht. Und am allerwenigsten um die Fankurve.

Hier kann sich der FC Bayern in Gestalt von Hoeness mal wieder mediale Aufmerksamkeit abholen, und stellt sich werbeträchtig als Verein, der gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, dar.

Und Merkel macht eben etwas vorgezogenen Wahlkampf. Und die Funktionäre vom DFB lassen ja keine Gelegenheiten verstreichen, um mal ins Fernsehen zu kommen.

Hoffentlich gibt es jetzt keinen Spieler, der naiv genug ist, sich deswegen tatsächlich zu outen. Realistischer ist schon die Stellungnahme von Jupp Heynckes zu diesem Thema.
 
Ich weiß nicht, ob ein Coming Out noch so problematisch wäre. Bei fast jedem größeren Verein gibt es einen schwulen Fanclub, bei der Amarell-Affäre wurde ein schwuler noch aktiver Schiedsrichter geoutet. Davon, dass Kempter wieder regelmäßig pfeifft, nimmt kaum einer Notiz. Um bei den Vorurteilen zu bleiben: Im Osten wäre die Situation sicherlich nicht so einfach für Jemanden nach seinem Coming Out, aber hier kann ich mir nicht vorstellen, dass die ganze Kurve noch auf so was abgeht. Allerdings kann ich keinem empfehlen, das alleine auszuprobieren und sich zu outen. Wenn sich aber 10 Spieler der 1. und 2. BuLi von unterschiedlichen Vereinen gleichzeitig zu Worte melden, dann gibt es vielleicht zwei Wochen Diskussion, aber dann wäre es normal. In den unteren bzw. untersten Ligen würde ich ein Coming Out allerdings lassen. Da gibt es so schon Gewalt gegen Spieler und Schiedsrichter. Da gibt es genug Bekloppte, denen das Schwulsein Grund genug wäre, noch einmal richtig zuzulangen.
 
Wäre wirklich weit mehr als nur ein Ärgernis, sollten irgendwelche Wellenreiter hier eine Schau abgezogen haben. Hoeness und Merkel waren da schon peinlich genug. Und einen echten schwulen Fussballer konnten sie wohl trotz der Bemühungen im Vorfeld denn auch nicht präsentieren.

Das ist nämlich genau das Problem: wer sich jetzt outet, wird automatisch zum Werbeträger für eine politische Mandatsträgerin sowie die Farben eines selbstherrlichen Fussballzampanos. Leider sind die in der Stellungnahme bei Elf-Freunde erläuterten sachlichen Vorbehalte nicht von der Hand zu weisen.
 
Merkel-macht-Mut.jpg


Quelle: www.titanic.de
 
Dieter Nuhr hat es gestern bei Lanz ganz gut ausgedrückt. Man muss einfach auch mal seine Vorstellungen durchdrücken. Sich immer wegducken wird nichts bewegen. Wenn man zu seinen Vorstellungen steht wird sich diese auch durchsetzen. Im Endeffekt zählt im Fußball Leistung, wenn diese kommt gibt es nie Probleme. Ansonsten wird die Presse immer etwas suchen, ob Homosexualität oder Ehe-Probleme.
 
Wenn man sich im Jugendbereich umtut, hört man beständige Klagen über Probleme damit, Nachwuchs zu rekrutieren. Vielen, die Kinder haben, gilt Fussball als zu rückständig und brutal, um die nicht selten interessierten Kids dem auszusetzen.

Dabei bietet der Sport wie kaum ein anderer Chancen und Möglichkeiten für Kinder. Hier wird viel verschenkt, wenn die öffentliche Selbstdarstellung sich, ob bewusst oder nur versehentlich, unverändert so gibt, dass sie Vorurteile aller Art befördert.

In diesem Sinne ist auch der verkrampfte Umgang mit dem Thema Homosexualität, respektive das schlichte Ausblenden dieser Thematik, ein Umstand, den man nicht nur in Stellvertretung für einige schwule Kicker, die sich nicht outen, bedauern muss.

Solche Diskussionen machen darum, abseits des von Leuten wie Hoeness und Merkel generierten Medienrummels, absolut Sinn. Gut, wenn sich auch die Sportpresse differenzierter mit Hintergrundberichten auf das Thema einlässt, so wie zum Beispiel hier:

http://www.11freunde.de/artikel/das-outing-des-anton-hysen
 
In diesem Sinne ist auch der verkrampfte Umgang mit dem Thema Homosexualität, respektive das schlichte Ausblenden dieser Thematik, ein Umstand, den man nicht nur in Stellvertretung für einige schwule Kicker, die sich nicht outen, bedauern muss.

Ich verstehe dein andauerndes Problem überhaupt nicht. Es gibt doch aktuell nichts mit dem sich auseinander gesetzt werden muss. Selbst wenn irgendwann mal so ein Outing kommen sollte, sollte im Idealfall einfach gar nichts passieren, was aufgrund der Auflagengeilheit der Presse wohl nicht möglich sein wird.

Dieses ewige unter-die-Nase-reiben dieser Thematik nervt die Leute nur und trägt nicht zum besseren Miteinander bei.
 
Bei dir entsteht der Eindruck, die Presse hätte das Thema mehr oder weniger erfunden, bzw. jetzt aufs neue aufs Tapet gebracht, was aber nicht richtig ist.

Inwieweit das "Miteinander" davon negativ beeinflusst sein soll (und von wem mit wem?) ist mir völlig schleierhaft. Ferner habe ich weder im Stadion noch in meinem Umfeld das Gefühl, das Thema werde einem dauernd untergerieben.

Auch wurde wegen der veränderten Trikots am letzten Spieltag kein bisschen anders Fussball gespielt. Ich sehe überhaupt kein Problem damit, sich in diesem Thread hier zu äussern, wenn einem was dazu einfällt oder auffällt.

Ich habe auch nirgends in der Presse mitgekriegt, dass spekulative Outings erfolgten, oder dass versucht wurde, das Thema zu forcieren. Im Gegenteil, für den logistischen Aufwand, den die Aktion sicher bedeutet hat, fand ich das Presseecho vergleichsweise schwach.

Seltsam, warum welche, die davon anscheinend genervt sind, sich überhaupt die Mühe machen, hier fleissig mitzulesen, und auch noch Stellung zu beziehen.
 
Hallo. Ich denke mal, dass so Themeabende gegen Homophobie für solche Leute angedacht sind, die Probleme mit Homosexualtiät haben. Sicherlich werden solche Veranstaltungen eh nur von Leuten frequentiert, die sich da eh keinen Kopp drum machen aber seis drum...Also walsumer Zebra. Ab dafür, da werden sie geholfen.

Zwar hat das eine nichts mit dem anderen zu tun aber ähnlich verhält sich das auch bei Veranstaltungen gegen Gewalt in Stadien, zumindestens bei der Zusammensetzung der Zuhörerschaft. Bei ähnlich gelagerten Events wo es um die Belange von Minderheiten geht, ist das übrigens auch nicht großartig anders. Meistens Leute, die nur indirekt von der Problematik betroffen sind.

Äußerst kontraproduktiv in diesem Zusammenhang fand ich im übrigen die Aussage vom Daum, der Homosexuelle mit Pädophilen in einem Topf geschmissen hat. Zwar hat der sich entschuldigt, zeigt aber deutlich wessen Geistes Kinde der Kollege ist.

Was mich betrifft. Mir sind die sexuellen Neigungen der einzelnen Spieler realtiv latte solange die sich im legalen Rahmen und ohne Abhängigkeitsverhältnisse bewegen. Es geht aber nicht um mich sondern vielmehr, dass ein eventuell infrage kommender Spieler weiterhin aufrecht durchs Leben und vor allen Dingen seine Tätigkeit als Fußballspieler ausüben könnte. Wenn also der Schuh drückt warum nicht? Allerdings würde ich einem jüngeren Spieler mit einer noch nicht so gefestigten Persönlichkeitsstruktur (ist nicht unbedingt Frage des Alters) zwingend von so einem Schritt abraten. Was da so an Blitzbirnen im Stadion rumrennen ist ja hinlänglich bekannt. Die Konsequenzen möchte ich mir nicht ausmalen.

Wie wäre es denn wenn die Fraktion der Bi Sexuellen (eventuell Bundesligaspieler) da einen Anfang machen würde? Ich könnte mir vorstellen, dass das gesellschaftlich eine größere Akzeptanz fände. Zumindestens wäre damit schon mal ein Schritt mit einem Bein in die richtige Richtung getan. (Ein dreifach "Hoch" auf den Konjunktiv:D)

Ich übrigens bin verheiratet und das nicht gleichgeschlechtlich. Mein derzeitiges soziales Umfeld ist mitunter auch stockschwul. Da nicht quotentechnisch geregelt, deutlich in der Minderheit. Dadurch schmeckt das Grillwürstchen mit denen beim gemeinsamen Plausch aber auch nicht schlechter. Viel schwerer wiegt, dass die sich nicht für Fußball interessieren. Machse aber nix dran.

Hoffentlich war das jetzt nicht wieder völlig am Thema vorbei. Ich habe hier im Forum etwas Orientierungsschwierigkeiten. :o
 
Ich kann absolut verstehen, das sich ein Profifußballer nicht outen will, wenn er schwul ist. Auch wenn ich es - wie wohl bekannt hier - sehr traurig finde, das es im Jahr 2012 immer noch Menschen mit dem geistigen Niveau einer Amöbe gibt, die ja erst dafür sorgen, das sich ein schwuler Mensch nicht outen will/outen kann.

Die Toleranz in Fußballstadien ist leider im 18. Jahrhundert stehen geblieben :(
 
Na da gibt es schon noch einen Unterschied. Ich kann selber als Schwuler sagen, das ich weder in meinen Privatleben, noch im Beruf irgendwelchen Angriffen ausgesetzt bin bezüglich meiner sexuellen Orientierung. Ganz im Gegenteil! Ich gehe ganz offen damit um, ohne aufdringlich sein zu wollen. Es ist halt normal. Ich bin schwul... andere hetero... das nimmt man zur Kenntnis und gut ist!

Aber ich würde mich nicht in einem Fußballstadion outen wollen! Als Fan schon nicht... wie soll es da erst "betroffenen" Fußballern gehen? Ich kann mich da ein Stück weit rein versetzen! Ich denke es ist die nackte Angst vor Aggressivität. Und die ist leider wenn ich mir einen Teil der "Fanszene" ansehe nicht unberechtigt!

Gerade in der Fußballfanszene gibt es einen enorm hohen Grad an Homophobie. Woher sie kommt ist vollkommen egal, aber sie ist defintiv vorhanden.

Man stelle sich nur mal vor Spieler X vom MSV meinetwegen outet sich öffentlich als schwul! Was würde dem wohl beim nächsten Ligaspiel erwarten? Was für "Fangesänge" des Gegners müsste er ertragen? Das kann sich wohl jeder selber ausmalen!
 
Was für "Fangesänge" des Gegners müsste er ertragen? Das kann sich wohl jeder selber ausmalen!

Das möchte ich mal aufgreifen.

Ich glaube nichtmal, dass da groß was passieren würde. Ich glaube nicht, dass da plötzlich organisierte Fangruppierungen einstudierte Gesänge anstimmen, die die Sexualität des Spielers thematisieren. Maximal einzelne Idioten stimmen vielleicht was an. Das stünde auf einer Stufe mit Affenlauten bei schwarzen Spielern o.Ä. Aber würde wahrscheinlich niemals die Ausmaße erreichen wie so unglaublich viele Leute befürchten.

Was aber meiner Meinung nach wahrscheinlich viel schwerer wiegen könnte, wäre das Rampenlicht in dem der erste geoutete Spieler stehen würde. Der könnte bei einem Spiel gegen München nen Lupenreinen Hattrick schießen und die BILD würde ein Exklusivinterviewinterview haben wollen.....um dann darüber zu reden wie seine Eltern das finden, dass er homosexuell ist, wie die anderen Spieler denke, ob er ne eigene Dusche hat, wie sein Freund heißt oder was weiß ich nicht noch. Schöne Fotostrecke in der Bunten am Strand von Las Palmas mit "dem unbekannten Schönen" an seiner Seite, Gerüchte am laufenden Band.

Er wäre definitiv in seinem öffentlichem Leben eingeschränkt und beruflich auch. Vereinen ist es wichtig, dass ihre Spieler in der Lage sind, 100% für den Verein zu geben. Geht das noch mit tausenden Papparazzi im Schlepptau?

Ich denke, wenn sich was ändern soll, müsste eine größere Menge an Spielern gleichzeitig sagen:"Wir sind homosexuelle Fußballer." Damit sich das "öffentliche Interesse" nicht wie ein Schwarm Piranhas auf einen einzelnen Stürzt.
 
Als ich letztens das Vergnügen hatte, Ivica Grlic interviewen zu dürfen, sprachen wir am Anfang auch über dieses Thema. Sein sehr intelligenter Vorschlag: Gemeinsames Outing von mehreren Spielern...

Das wird natürlich nicht verhindern, dass Sprüche, Pöbeleien etc. auftreten. Aber mit VOLLSTER Rückendeckung durch den DFB und 100%-igem Rückhalt durch den jeweiligen Verein (was bei mehreren Spielern mehrere Vereine bedeuten würde) könnte es machbar sein. Dieser Schritt sollte psychologisch lange vorbereitet werden, um den Schaden für die Betroffenen so gering wie möglich zu halten.

Dieses erste Outing müsste intensiv vorbereitet und von vielen Schultern getragen werden, aber ich glaube, dass es gehen könnte. Es ist langsam mal an der Zeit. Ach so, und noch was: Auf meine Frage hin, ob es in der Kabine nicht im Laufe der Jahre "ruhiger", "intelligenter" und "aufgeklärter" zugehen würde - man denke nur an all unsere eloquenten, Studenten ähnlichen Nationalspieler a la Hummels und Lahm - antwortete Grlic: "Ich habe nicht feststellen können, dass die Kabine im Laufe der Zeit einen Zuwachs an Intelligenz verzeichnen konnte". Bedeutet, dass der Druck auch von innen kommt, das sollte immer mitbedacht werden.
 
@Wildberg1981

Leider sehe ich bei einer Mehrzahl der Clubs Probleme damit, das finanziell mitzutragen, gesetzt, durch die schon genannten Faktoren kommt es wirklich zu einem Leistungseinbruch, der so eklatant ist, dass der Spieler erst mal aus der Mannschaft raus muss. Bayern kann ihm vielleicht aus Solidarität alle Prämien etc. weiterzahlen und ihn nach einem Jahr behutsam wieder aufbauen.

Aber selbst die hatten nur sehr begrenzt Erfolg damit, mit Leuten wie etwa Sebastian Deissler ersichtlich anders umzugehen, als man es gewohnt ist.

Für mich wäre viel naheliegender, einer oder mehrere prominente Exspieler, vielleicht noch als Trainer oder Manager erfolgreich im Geschäft, outeten sich. Rudi Völler, Michael Ballack, Rummenigge oder Sympathieträger Kloppo, das wäre beispielsweise die Kategorie von "Namen", die wirklich was in Bewegung setzen könnte.
 
Die Toleranz in Fußballstadien ist leider im 18. Jahrhundert stehen geblieben :(

Da Toleranz eine individuelle Einstellung widerspiegelt, kann man sie aus meiner Sicht nicht an bestimmte Zeiträume festmachen.

Wieso Homosexualität ein Tabuthema ist, obwohl es öffentlich diskutiert wird, erschließt sich mir nicht. Nur die permanente Erwartungshaltung, dass sich irgendjemand outet (und was dann?) hält es immer aktuell, wahrscheinlich zeitlos.
 
Also ich bitte euch!

Wenn sich jemals ein schwuler Fußball-Profi outen sollte (den es ja nicht gibt).

Die Toleranz, die jetzt in diesem Thread diesem gegenüber aufgebracht wird, diese Toleranz wird doch nicht in einem Fussballstadion stattfinden... niemals!

Ihr alle seid ein Grund dafür, warum sich schwule Fußball-Profis nicht outen wollen. Das übersteigt sicherlich so manchen Horizont!

Das dachte ich mir!

Ich muss wirklich erkennen.... die Dummheit siegt... und es tut mir so unendlich Leid für jeden Fussi-Profi, der sich jemals outen will. Das wird nicht funktionieren.

Und ihr könnt noch so einen auf tolerant machen... Sobald der MSV gegen den FC Kölle spielt und da nen schwuler Fußballer bei ist, wird er von seiten der - ach so toleranten - MSV-Fans als SCHWULE SAU beschimpft...

machen wir uns nix vor!

Es ist und bleibt traurig!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...Ihr alle seid ein Grund dafür, warum sich schwule Fußball-Profis nicht outen wollen. Das übersteigt sicherlich so manchen Horizont!

Das dachte ich mir!...
Du bist ein lustiges Bürschen, Toleranz einfordern und allgemein verurteilen. Du scheinst einfach nur ein allgemeines Mitteilungsbedürfnis und Komplexe zu haben, völlig unabhängig ob du Gefühle für Frauen, Männer oder nen Eierkocher entwickelst. Wenn du wirklich schwul sein solltest, dann stehst du genau mit dieser Art der Argumentation und deinen besserwisserischen Ausführungen der von dir gewünschten Sache im Wege.
 
@Trueblue

alles schon erlebt! Ich bin mit meinen Freund Hand in Hand in die MSV-Arena und musste mir von MSV-Fans so Anfeindungen anhören, die auf keine Kuhhaut gehen.

Wegklatschen und Vergasen waren da noch die harmloseren Worte!
 
@Trueblue

alles schon erlebt! Ich bin mit meinen Freund Hand in Hand in die MSV-Arena und musste mir von MSV-Fans so Anfeindungen anhören, die auf keine Kuhhaut gehen.

Es soll Krawattenträger, Langhaarige, Glatzköpfe, Volltättowierte, Dünne, Dicke und was weiss ich noch für Leute geben, die auch beschimpft werden.

So what?

Will sagen: Erfreu dich doch an Leuten (die mit Sicherheit die Mehrheit darstellen), die nicht schimpfen.
 
@Kampfkeks

Ich finde es jedenfalls gut, dass du dich hier im Forum offen als Schwuler äusserst. Was die Stadionsituation angeht, bist du aber anscheinend in der gleichen Klemme wie die ("nichtexistenten") schwulen Spieler auf dem Rasen. Sobald du Hand in Hand mit einem Mann auf den Rängen erscheinst, geht es eigentlich nicht mehr darum, Fussball zu gucken, sondern seid ihr eine politische Zweipersonenaktion. Hierbei ist völlig sekundär, mit welcher Intention ihr zum Stadion aufgebrochen seid.

Dieses Problem erscheint vorerst unlösbar: die Vorreiter in dieser Geschichte werden es auf sich nehmen müssen, dass es immer um etwas anderes geht, als Fussball. Ich finde das für einen Leistungssportler, der seinen Kopf ganz frei haben muss, um oben mitzuhalten, ausgesprochen schwer vorstellbar, zumal in einem Umfeld, das bestenfalls verkrampft neutral daherkommt. So ein dicker Ulli Hoeness, der sich schützend in die Brust wirft, und sei es in bester Absicht, wirkt ja wohl auch nur begrenzt hilfreich.
 

Gerade die Vehemenz deines Anliegens, der du durch deine etwas einseitige Sicht der Dinge deutlich Ausdruck verleihst, sollte dich vielleicht lieber dazu verleiten, dass ganze Thema mal "lösungsorientiert" anzugehen, also dich zu fragen, auf welchem - wenn auch schwierigem - Weg man das Thema angehen könnte.

Ich meine das ernst: Setze dich doch mal mit den "Rainbow Zebras" und deren Aktivitäten auseinander. Sie sind relativ leicht im Stadion zu finden, was aber nicht daran liegt, dass sie angezündet und für alle gut erkennbar durch die Straßen gejagt wurden, sondern in aller Öffentlichkeit agieren. Ihr "Wortführer" läuft sogar gelegentlich mit einem Mikro durch unsere Katakomben, laut letzter Auskunft wurden ihm auch noch nicht die Hände abgehackt, so dass er sich in aller Höflichkeit begrüßen lässt und du umgehend mit ihm ins Gespräch kommen kannst.

Glaub mir, ich bin mit der Thematik familiär wie im Freundeskreis bestens vertraut, ich habe eine latente Ahnung von dem Druck, den ein Outing nach sich ziehen würde, aber hier derart aufzutreten, ist einfach nur hinderlich, will man das Thema denn in aller Ernsthaftigkeit angehen.
 
@Wildberg1981

Beckenbauer 1990, direkt nach der Rückkehr aus Italien.

Dann würde die Bundesliga heute rosa leuchten, und es wäre eine absolute Notwendigkeit für Spitzenclubs, dass sie wenigstens einen schwulen Stammspieler aufzuweisen hätten.

Mal sehen, nach der WM, wenn wir da eventuell ins Endspiel einziehen, wäre ja mal wieder eine Chance gegeben.
 
Tja - sorry für FQ - das ist und bleibt Thema. Das liegt nicht an den "Schwulen", sondern an denen, die so homophob sind, das sie da am liebsten keine Diskussion drüber zu lassen würden.

Weiss nicht wie man das nicht vollquoten kann, weil ein Satz.
Meiner Meinung nach willst du etwas erzwingen aus persoenlichen Gruenden, und weil du damit immer gescheitert bist, und dafuer 'bezahlt' hast (Im schlechten Sinne der anderen die dich ungerecht behandelt haben, die ihren Schniepel beim onanieren nicht anschauen, weil sie angst haben homosexuell zu werden).
Kann dir sagen, dass ich einige Homosexuelle kennen, die ueber deine Attentionwhore Sache einen roten Kopf bekommen.
Nicht mal weil es ganz falsch ist, sondern weil du erzwingen willst und gehoert werden willst. Das ist das erbaermliche an der Sache.
So Leute wie du machen ein Problem daraus..nicht die 2 von Hundert, die dumm sind und dagegen.
Ist wie militante Nicht Raucher, furchtbarste Unterschicht.
 
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