NeckerChecker
Regionalliga
Hallo zusammen,
ich möchte meinen 1000sten Beitrag in diesem Forum nutzen um mich nach knapp 12jähriger Mitgliedschaft vorzustellen. Tatsächlich dürfte mich bisher nur etwa ein Dutzend Mitglieder persönlich kennen, da ich im badischen Teil des Neckartals aufgewachsen bin und lebe und daher wenig in der aktiven Fanszene vernetzt bin.
Wie wird man in 340 KM Entfernung von Duisburg und ohne sonstigen Bezug zur Stadt MSV-Fan? In der Zeit meiner fußballerischen Sozialisation Ende der 70er Jahre spielte ich in der Jugend eines Vereins bei dem die Farben Blau und Weiß in Trikots, Liedgut, Flaggen usw. sehr hochgehalten wurden. Das hat geprägt. Hinzu kam zu dieser Zeit ein gewisser Mangel an Topclubs in meiner Lebensumgebung. Sandhausen spielte noch in der Oberliga, Hoffenheim in der A-Klasse. (VfB) Stuttgart ging wegen der natürlichen Abneigung des Badeners gegen die dominante Landeshauptstadt nicht. Außerdem Rot-Weiß
. Karlsruhe(r SC) kam wegen des kindlichen Trotzes gegen den Vater (KSC-Fan) nicht in Frage. Und da sah ich diese Spieler in den Trikots mit den blau-weißen Blockstreifen im Fernsehen...nach dem schönen Motto „die Frau kann man wechseln, den Fußballclub nie“ blicke ich jetzt auf über 40 Jahre mal mehr, mal weniger intensives Fandasein zurück.
Als Kind nur TV-Fan wurden die Eltern gelöchert, wann der erste Stadionbesuch möglich wäre. Stirnrunzelnd fuhren mich meine Eltern nach Mannheim und ließen mich dieses Spiel
https://www.transfermarkt.de/spielbericht/index/spielbericht/975964
als erstes Livespiel des MSV als 11-Jährigen verfolgen. Es gibt Erinnerungen an kleinere Schlägereien und den Einsatz einer Reiterstaffel, alles normal zur damaligen Zeit. Schon aus diesem Spiel, Verlauf und Ergebnis, kann man schließen, dass Erfolg in meinem Fall nicht die wesentliche Triebfeder des Fandaseins war
In den folgenden Jahren konnte ich als Schüler immer wieder einzelne Spiele hier im Südwesten verfolgen. Das Wedaustadion habe ich erst Anfang der 90er Jahre kennengelernt. Als mittelloser Student fand der Urlaub nicht in der weiten Welt, sondern bei der Oma meiner damaligen Freundin in Holland statt. An- und Abfahrt wurden so geplant, dass der Stadionbesuch damit verbunden wurde und auch der eine oder andere Ausflug zurück über den Rhein zum Spiel war drin. So blieb es über die 90er Jahre, auch nach Studienabschluss.
Die 00er Jahre haben mich ein ganzes Stück von meinem Herzensverein entfernt. Die Vorstandsvorsitzenden Sandrock und Hellmich standen für mich für Arroganz, Großmannsucht und ein Gehabe, welches meinem Bild des Clubs als bodenständiger, stets klammer, aber immer ehrlicher und direkter Underdog, komplett gegensätzlich gegenüberstand. Das TV hatte die Fußball-Berichterstattung ausgeweitet, es gab zu jedem Spiel bewegte Bilder, was mir in dieser Situation absolut genügte. So etwa 2006 entdeckte ich dieses Forum und konsumierte ein paar oberflächliche zusätzliche Informationen zu meinem Verein.
Neue Nähe zum Verein entstand durch...Sorge, Verlustangst. Ende der 00er Jahre las ich Beiträge des Users „Kasslerfelder“ alias R. Wittsiepe, bei dessen Ausführungen schlagartig klar wurde, dass das erstellte Konstrukt um den MSV mit Stadion, Vermarktungsrechten und fehlender Kontrolle extrem explosiv ist. Herr Wittsiepes Denk- und Ausdrucksweise war mir sehr nahe, da seine Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer Parallelen zu meinem Beruf als Betriebsprüfer für Großkonzerne aufweist. Mit der Befürchtung das jede Saison die Letzte sein könnte begann ich wieder Spiele zu besuchen. Am Ende kam es wie es kommen musste, Lizenzentzug und Zwangsabstieg. Es ist für mich bis heute ein Wunder, dass der Spielverein das unter den gegebenen Umständen überlebt hat. Seit 2013 habe ich zuerst 4-5 Spiele pro Saison besucht und das Ganze auf 7-8 Spiele, davon immer mindestens 2 Heimspiele, pro Saison ausgeweitet, bis Corona kam. Mehr ist als Familienvater mit Frau und 2 Jungs aktuell nicht drin. Wir sind Familienmitglieder beim MSV e. V., wobei der Beitragsanteil der anderen 3 Familienmitglieder eher als Spende zu sehen ist
die Jungs kommen zwar gerne mit ins Stadion, interessieren sich aber mehr fürs Drumherum als fürs Spiel. Sie zu Fans zu machen wird noch ein hartes Stück Arbeit…
Im (Amateur-)Fußball habe ich so ziemlich alles gemacht. Aktiver Spieler im Jugend- und Seniorenbereich, genauso Trainer in beiden Bereichen. Schiedsrichter, Linienrichter, Kassenprüfer beim Fußballkreis, sowie 2. Vorstand und Kassierer im Verein. Mein Heimatverein ist leider in einem gesichtlosen Fusionsgebilde aufgegangen, aber selbst dort verfolgt mich der MSV, Zitat aus einem kürzlichen Spielbericht: „ Maßgeblich dazu trugen die neuen ESC-Trikots bei. Rot-Blaue Blockstreifen, quer gestreift, ein Mittelding zwischen den Rugby-Jerseys der Heidelberger Ruderklubs und dem Meidericher SV - sie verliehen den ESC-Akteuren buchstäblich Flügel in puncto Einsatz.“
Ich komme dann mal zum Schluss, irgendwie verfällt man beim Verfassen eines solchen Textes immer ins Kleinteilige. Wer will kann mich am 26.11. beim Heimspiel besichtigen, ich bin der der im Vorfeld des Spiels mit 2 Waldhof-Fans im Kneipen- und Stadionbereich unterwegs ist
Ach ja, Tanzen kann ich nicht, Abhauen dafür umso besser
Bis dann, wo auch immer die Quergestreiften gegen die Kugel treten.
ich möchte meinen 1000sten Beitrag in diesem Forum nutzen um mich nach knapp 12jähriger Mitgliedschaft vorzustellen. Tatsächlich dürfte mich bisher nur etwa ein Dutzend Mitglieder persönlich kennen, da ich im badischen Teil des Neckartals aufgewachsen bin und lebe und daher wenig in der aktiven Fanszene vernetzt bin.
Wie wird man in 340 KM Entfernung von Duisburg und ohne sonstigen Bezug zur Stadt MSV-Fan? In der Zeit meiner fußballerischen Sozialisation Ende der 70er Jahre spielte ich in der Jugend eines Vereins bei dem die Farben Blau und Weiß in Trikots, Liedgut, Flaggen usw. sehr hochgehalten wurden. Das hat geprägt. Hinzu kam zu dieser Zeit ein gewisser Mangel an Topclubs in meiner Lebensumgebung. Sandhausen spielte noch in der Oberliga, Hoffenheim in der A-Klasse. (VfB) Stuttgart ging wegen der natürlichen Abneigung des Badeners gegen die dominante Landeshauptstadt nicht. Außerdem Rot-Weiß

Als Kind nur TV-Fan wurden die Eltern gelöchert, wann der erste Stadionbesuch möglich wäre. Stirnrunzelnd fuhren mich meine Eltern nach Mannheim und ließen mich dieses Spiel
https://www.transfermarkt.de/spielbericht/index/spielbericht/975964
als erstes Livespiel des MSV als 11-Jährigen verfolgen. Es gibt Erinnerungen an kleinere Schlägereien und den Einsatz einer Reiterstaffel, alles normal zur damaligen Zeit. Schon aus diesem Spiel, Verlauf und Ergebnis, kann man schließen, dass Erfolg in meinem Fall nicht die wesentliche Triebfeder des Fandaseins war

In den folgenden Jahren konnte ich als Schüler immer wieder einzelne Spiele hier im Südwesten verfolgen. Das Wedaustadion habe ich erst Anfang der 90er Jahre kennengelernt. Als mittelloser Student fand der Urlaub nicht in der weiten Welt, sondern bei der Oma meiner damaligen Freundin in Holland statt. An- und Abfahrt wurden so geplant, dass der Stadionbesuch damit verbunden wurde und auch der eine oder andere Ausflug zurück über den Rhein zum Spiel war drin. So blieb es über die 90er Jahre, auch nach Studienabschluss.
Die 00er Jahre haben mich ein ganzes Stück von meinem Herzensverein entfernt. Die Vorstandsvorsitzenden Sandrock und Hellmich standen für mich für Arroganz, Großmannsucht und ein Gehabe, welches meinem Bild des Clubs als bodenständiger, stets klammer, aber immer ehrlicher und direkter Underdog, komplett gegensätzlich gegenüberstand. Das TV hatte die Fußball-Berichterstattung ausgeweitet, es gab zu jedem Spiel bewegte Bilder, was mir in dieser Situation absolut genügte. So etwa 2006 entdeckte ich dieses Forum und konsumierte ein paar oberflächliche zusätzliche Informationen zu meinem Verein.
Neue Nähe zum Verein entstand durch...Sorge, Verlustangst. Ende der 00er Jahre las ich Beiträge des Users „Kasslerfelder“ alias R. Wittsiepe, bei dessen Ausführungen schlagartig klar wurde, dass das erstellte Konstrukt um den MSV mit Stadion, Vermarktungsrechten und fehlender Kontrolle extrem explosiv ist. Herr Wittsiepes Denk- und Ausdrucksweise war mir sehr nahe, da seine Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer Parallelen zu meinem Beruf als Betriebsprüfer für Großkonzerne aufweist. Mit der Befürchtung das jede Saison die Letzte sein könnte begann ich wieder Spiele zu besuchen. Am Ende kam es wie es kommen musste, Lizenzentzug und Zwangsabstieg. Es ist für mich bis heute ein Wunder, dass der Spielverein das unter den gegebenen Umständen überlebt hat. Seit 2013 habe ich zuerst 4-5 Spiele pro Saison besucht und das Ganze auf 7-8 Spiele, davon immer mindestens 2 Heimspiele, pro Saison ausgeweitet, bis Corona kam. Mehr ist als Familienvater mit Frau und 2 Jungs aktuell nicht drin. Wir sind Familienmitglieder beim MSV e. V., wobei der Beitragsanteil der anderen 3 Familienmitglieder eher als Spende zu sehen ist

Im (Amateur-)Fußball habe ich so ziemlich alles gemacht. Aktiver Spieler im Jugend- und Seniorenbereich, genauso Trainer in beiden Bereichen. Schiedsrichter, Linienrichter, Kassenprüfer beim Fußballkreis, sowie 2. Vorstand und Kassierer im Verein. Mein Heimatverein ist leider in einem gesichtlosen Fusionsgebilde aufgegangen, aber selbst dort verfolgt mich der MSV, Zitat aus einem kürzlichen Spielbericht: „ Maßgeblich dazu trugen die neuen ESC-Trikots bei. Rot-Blaue Blockstreifen, quer gestreift, ein Mittelding zwischen den Rugby-Jerseys der Heidelberger Ruderklubs und dem Meidericher SV - sie verliehen den ESC-Akteuren buchstäblich Flügel in puncto Einsatz.“
Ich komme dann mal zum Schluss, irgendwie verfällt man beim Verfassen eines solchen Textes immer ins Kleinteilige. Wer will kann mich am 26.11. beim Heimspiel besichtigen, ich bin der der im Vorfeld des Spiels mit 2 Waldhof-Fans im Kneipen- und Stadionbereich unterwegs ist

Ach ja, Tanzen kann ich nicht, Abhauen dafür umso besser

Bis dann, wo auch immer die Quergestreiften gegen die Kugel treten.