SÜDLICHT
Jogginghosenultra
Heute vor genau 20 Jahren, am 11.07.1992, wurde der Stadtbahninnenstadttunnel, sprich die U-Bahn in Duisburg eröffnet bzw. eingeweiht! Ich wollte hier mal so meine und eure Meinung dazu hören!
Wollte mal auch hier meine Impressionen an den Tag niederschreiben, die ich damals erlebt hatte! Nach 18 Jahren Bauzeit wurde am 11.07., an einem Samstag, die U-Bahneröffnung pompös gefeiert! Ich hatte mich mit meinen damaligen Schulkameraden in der Duisburger Innenstadt verabredet um mir das ganze Treiben neugierig anzuschauen! Aus Wanheimerort wählte ich den Weg in die Duisburger Innenstadt bewusst mit der damaligen Straßenbahnlinie 904 über Neudorf, die ja eben an diesem 11.07., genau wie meine damalige „Heimatlinie“ 909 [Dinslaken Bf. - DU-Huckingen], ihren letzten Betriebstag haben sollte... Noch einmal durch die engen Häuserschluchten Neudorfs fahren um dann am Ostausgang des Hauptbahnhofs in den Straßenbahntunnel Richtung Innenstadt einzufahren... Irgendwie war dann am König-Heinrich-Platz Endstation, da die Straßenbahnen aufgrund der Menschenmassen nicht mehr über die Königstr. weiterfahren konnten! Die Linie 904 Richtung Scharnhorststr. wendete damals in einem Rangiermanöver im Gleisdreieck Königstr./Düsseldorfer Str.. Aus Richtung Norden wendeten die Linien 901/904 im Bauhof Weidenweg an der damaligen Endhaltestelle Scharnhorststr., dies aber nur am Rande. Im Getümmel fand ich meine Schulkollegen und so nahmen wir an den kostenlosen Pendelfahrten, die zwischen der neuen Haltestelle Platenenhof(ehemalige Haltestelle Zirkelstr. der damaligen Linie SL 2 [Hochfeld Süd Bf - ZOO] später des 934ers und 944ers) und Duissern, U-Bhf. durchgeführt wurden, teil.. Menschengedränge pur! Das Ganze hat mir nicht so gut gefallen und ich entschied mich noch einmal mit den Straßenbahnlinien 904 und 909 eine komplette Runde zu drehen(Stadtmitte-Hüttenheim-Scharnhorststr. und Stadtmitte-Dinslaken-Huckingen). Für mich irgendwie ein beklemmendes Gefühl diese beiden (Kult)-Linien einen Tag später nicht mehr fahren zu sehen... Ferner muss ich erwähnen, dass die DVG am Tag der U-Bahneröffnung kein Entgelt für den Transport mit Bus und Bahn verlangte, was den damaligen, besseren Service wiederspiegelte...
Nach ein paar Bierchen später kam ich von meiner Tour Scharnhorststr. – Hüttenheim[904] und Dinslaken – Huckingen[909] wieder in die Innenstadt um von dort traurig aber irgendwie auch neugierig nach Hause zu fahren... Traurig deshalb, weil man viele schöne Erinnerungen an das alte oberirdische Straßenbahnsystem hatte... Zum einen der „Kampf ums Brett“(das Brett nannten wir Jugendlichen damals den hinteren Platz am Heck der alten „Mannheimer“(so wurden damals die Wagentypen mit ihrer orange-gelben Standardlackierung genannt.), wo man sich mit 2, 3 Leuten draufsetzten konnte und bei uns sehr beliebt war.
Das „Brett“ galt es auf dem Schulweg in die Innenstadt immer vor „Fremden“ mit seinen Stadtteilkameraden zu verteidigen! Oder meine erste Freundin lernte ich auch in der Straßenbahn (damalige 904) irgendwo zwischen Neudorfer Markt und Grunewald kennen... Dies sind so für mich die hängengebliebensten Erinnerungen an die „Vor U-Bahnzeit“! Werde den 12.07. damals auch nicht vergessen, als man „vergeblich“ auf „seine“ 909 oder 904 in Wanheimerort wartete und diese aber nie mehr kommen bzw. fahren würden...Irgendwie damals ein bedrückendes Gefühl! Vermisse euch beiden Kultlinien auch noch nach 20 Jahren...
Dies war so meine damalige Impression vom Tag der U-Bahneröffnung!
Meiner Meinung nach hat die U-Bahneröffnung/U-Bahnbau in der Duisburger Innenstadt nichts gebracht, da sich die Fahrtzeiten nicht verkürzt haben und 1,1 Milliarde DM (WAZ Nr. 120, 24.05.1990) „verschleudert“ wurde und einige Stadtteile sich mit dem Wegfall der Straßenbahn zurückentwickelt haben.. Exemplarisch nenne ich hier die Stadtteile Hochfeld (die Zeit von 1979 – 1992, als die damalige SL 2 Hochfeld Süd Bf. - Zoo stillgelegt wurde!), Duissern(die Duissernstraße ist seit dem Wegfall der Straßenbahnlinie 909 tot!) und Neudorf(Neudorfer Str., Sternbuschweg sind seit dem auch schwach frequentiert was Geschäfte und die Anbindung angeht! Praktisch gilt hier das Gleiche wie für Duissern und damals Hochfeld)... Zumal die Duisburger Innenstadt nach den Rückbau der Gleise „verschandelt“ wurde und seit dem(für mich!) nur noch plastisch wirkt... Stadt traditionellen Geschäften wie damals Andre,. Montel, Foto Uhlig oder Salamander reihen sich jetzt „1 Euro Läden“mit qualitativ billigstem „Ramsch“ aneinander... Zudem wurde vor ein paar Jahren ein liebloses und überteuertes „Forum“ hingeklatscht... Früher hatte es doch irgendwie Flair bzw. Charme in einem der zahlreichen Straßenafés auf der Königsstr. zu sitzen und in der Mitte fuhren an einem die Straßenbahnen vorbei...
Positiv war eigentlich nur die Verlängerung des U-Bahntunnels nach Meiderich im Jahre 2000, was die Fahrt erheblich verkürzte.
Unvergessen natürlich auch die Fahrten vor der U-Bahneröffnung per Straßenbahn zu den Heimspielen vom MSV, als sich viele in der Stadtmitte trafen um dann per 904 (über Neudorf) oder per 909(über die Düsseldorfer Str.) zum Grunewald zu fahren, wo sich dann alles traf und dann gemeinsam zum Stadion marschiert wurde... Hängengeblieben ist da für mich das Spiel im Dezember ´89 gegen WAT 09, als ein gewisser Kemal Alispahic ein Tor für den MSV erzielte und das Spiel als Sieger verließ! Selten so viele MSV-Fans damals am König-Heinrich-Platz gesehen und wirklich aus jeder 909 oder 904 hingen MSV-Fahnen, Schals und blau-weiße Kordeln... Werde diesen Anblick nie vergessen! Für den Stadionverkehr waren die „ollen Klapperkisten“ immer gut, viel kaputtzumachen gab es ja da nicht.. Da lohnte sich echt früher der Weg aus Wanheinmerort in die Innenstadt um mit den ganzen Pöbel per Straßenbahn wieder zurück zum Wedaustadion zu fahren, paradox, war aber früher bei mir öfters so!
Dies waren so meine Erinnerungen/Anekdoten zu „20 Jahre U-Bahn in Duisburg“!
Hier habe ich mal einige Impressionen von der damaligen Zeit reingesetzt und dieser Link ist auch sehr interessant, wen´s interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Duisburg
Fotos:

909 auf der Königstr. im Jahre 1981 in Richtung DU-Huckingen.

904 am Grunewald im Jahre 1990 in Richtung DU-Hüttenheim.

11.07.1992 – Tag der U-Bahneröffnung mit einem großen Volksfest in der Duisburger Innenstadt. Hier biegt gerade die Straßenbahnlinie 904 [DU-Hüttenheim – Scharnhorststr.) von der Königstr. in die Düsseldorfer Str. ein....

…. um dann über das Gleisdreieck Düsseldorfer Str./Königstr. (hier ist es ein GT8 Wagen mit der „Knott“-Werbung) zu wenden um dann die Fahrt in Richtung Hauptbahnhof/DU-Hüttenheim fortzusetzen! Aufgrund der Menschenmassen in der Innenstadt war eine Weiterfahrt nach Kaßlerfeld zur Scharnhorststr. nicht möglich, so wurde im o.g. Gleisdreieck gewendet!
Hier noch ein kleines Video aus Duisburg aus dem Jahre 1987, interessant ist dabei die Passage von Minute 0:40 – 1:44 als es mit der 904 von Hüttenheim, Schleife(0:40-1:00) über Wanheimerort, Kulturstr./Düsseldorfer Str.(1:00 – 1:20), Neudorf Koloniestr.(1:21 – 1:30) und Stadtmitte, Königstr.(1:31 – 1:44) geht. http://www.youtube.com/watch?v=uBUUH8JY4LA
Wie gesagt, es würden mich mal eure Meinungen/Erlebnisse oder Geschichten rund um „20 Jahre U-Bahn in Duisburg“ interessieren!
Euch weiterhin allseits eine gute Fahrt!
Wollte mal auch hier meine Impressionen an den Tag niederschreiben, die ich damals erlebt hatte! Nach 18 Jahren Bauzeit wurde am 11.07., an einem Samstag, die U-Bahneröffnung pompös gefeiert! Ich hatte mich mit meinen damaligen Schulkameraden in der Duisburger Innenstadt verabredet um mir das ganze Treiben neugierig anzuschauen! Aus Wanheimerort wählte ich den Weg in die Duisburger Innenstadt bewusst mit der damaligen Straßenbahnlinie 904 über Neudorf, die ja eben an diesem 11.07., genau wie meine damalige „Heimatlinie“ 909 [Dinslaken Bf. - DU-Huckingen], ihren letzten Betriebstag haben sollte... Noch einmal durch die engen Häuserschluchten Neudorfs fahren um dann am Ostausgang des Hauptbahnhofs in den Straßenbahntunnel Richtung Innenstadt einzufahren... Irgendwie war dann am König-Heinrich-Platz Endstation, da die Straßenbahnen aufgrund der Menschenmassen nicht mehr über die Königstr. weiterfahren konnten! Die Linie 904 Richtung Scharnhorststr. wendete damals in einem Rangiermanöver im Gleisdreieck Königstr./Düsseldorfer Str.. Aus Richtung Norden wendeten die Linien 901/904 im Bauhof Weidenweg an der damaligen Endhaltestelle Scharnhorststr., dies aber nur am Rande. Im Getümmel fand ich meine Schulkollegen und so nahmen wir an den kostenlosen Pendelfahrten, die zwischen der neuen Haltestelle Platenenhof(ehemalige Haltestelle Zirkelstr. der damaligen Linie SL 2 [Hochfeld Süd Bf - ZOO] später des 934ers und 944ers) und Duissern, U-Bhf. durchgeführt wurden, teil.. Menschengedränge pur! Das Ganze hat mir nicht so gut gefallen und ich entschied mich noch einmal mit den Straßenbahnlinien 904 und 909 eine komplette Runde zu drehen(Stadtmitte-Hüttenheim-Scharnhorststr. und Stadtmitte-Dinslaken-Huckingen). Für mich irgendwie ein beklemmendes Gefühl diese beiden (Kult)-Linien einen Tag später nicht mehr fahren zu sehen... Ferner muss ich erwähnen, dass die DVG am Tag der U-Bahneröffnung kein Entgelt für den Transport mit Bus und Bahn verlangte, was den damaligen, besseren Service wiederspiegelte...
Nach ein paar Bierchen später kam ich von meiner Tour Scharnhorststr. – Hüttenheim[904] und Dinslaken – Huckingen[909] wieder in die Innenstadt um von dort traurig aber irgendwie auch neugierig nach Hause zu fahren... Traurig deshalb, weil man viele schöne Erinnerungen an das alte oberirdische Straßenbahnsystem hatte... Zum einen der „Kampf ums Brett“(das Brett nannten wir Jugendlichen damals den hinteren Platz am Heck der alten „Mannheimer“(so wurden damals die Wagentypen mit ihrer orange-gelben Standardlackierung genannt.), wo man sich mit 2, 3 Leuten draufsetzten konnte und bei uns sehr beliebt war.
Das „Brett“ galt es auf dem Schulweg in die Innenstadt immer vor „Fremden“ mit seinen Stadtteilkameraden zu verteidigen! Oder meine erste Freundin lernte ich auch in der Straßenbahn (damalige 904) irgendwo zwischen Neudorfer Markt und Grunewald kennen... Dies sind so für mich die hängengebliebensten Erinnerungen an die „Vor U-Bahnzeit“! Werde den 12.07. damals auch nicht vergessen, als man „vergeblich“ auf „seine“ 909 oder 904 in Wanheimerort wartete und diese aber nie mehr kommen bzw. fahren würden...Irgendwie damals ein bedrückendes Gefühl! Vermisse euch beiden Kultlinien auch noch nach 20 Jahren...
Dies war so meine damalige Impression vom Tag der U-Bahneröffnung!
Meiner Meinung nach hat die U-Bahneröffnung/U-Bahnbau in der Duisburger Innenstadt nichts gebracht, da sich die Fahrtzeiten nicht verkürzt haben und 1,1 Milliarde DM (WAZ Nr. 120, 24.05.1990) „verschleudert“ wurde und einige Stadtteile sich mit dem Wegfall der Straßenbahn zurückentwickelt haben.. Exemplarisch nenne ich hier die Stadtteile Hochfeld (die Zeit von 1979 – 1992, als die damalige SL 2 Hochfeld Süd Bf. - Zoo stillgelegt wurde!), Duissern(die Duissernstraße ist seit dem Wegfall der Straßenbahnlinie 909 tot!) und Neudorf(Neudorfer Str., Sternbuschweg sind seit dem auch schwach frequentiert was Geschäfte und die Anbindung angeht! Praktisch gilt hier das Gleiche wie für Duissern und damals Hochfeld)... Zumal die Duisburger Innenstadt nach den Rückbau der Gleise „verschandelt“ wurde und seit dem(für mich!) nur noch plastisch wirkt... Stadt traditionellen Geschäften wie damals Andre,. Montel, Foto Uhlig oder Salamander reihen sich jetzt „1 Euro Läden“mit qualitativ billigstem „Ramsch“ aneinander... Zudem wurde vor ein paar Jahren ein liebloses und überteuertes „Forum“ hingeklatscht... Früher hatte es doch irgendwie Flair bzw. Charme in einem der zahlreichen Straßenafés auf der Königsstr. zu sitzen und in der Mitte fuhren an einem die Straßenbahnen vorbei...
Positiv war eigentlich nur die Verlängerung des U-Bahntunnels nach Meiderich im Jahre 2000, was die Fahrt erheblich verkürzte.
Unvergessen natürlich auch die Fahrten vor der U-Bahneröffnung per Straßenbahn zu den Heimspielen vom MSV, als sich viele in der Stadtmitte trafen um dann per 904 (über Neudorf) oder per 909(über die Düsseldorfer Str.) zum Grunewald zu fahren, wo sich dann alles traf und dann gemeinsam zum Stadion marschiert wurde... Hängengeblieben ist da für mich das Spiel im Dezember ´89 gegen WAT 09, als ein gewisser Kemal Alispahic ein Tor für den MSV erzielte und das Spiel als Sieger verließ! Selten so viele MSV-Fans damals am König-Heinrich-Platz gesehen und wirklich aus jeder 909 oder 904 hingen MSV-Fahnen, Schals und blau-weiße Kordeln... Werde diesen Anblick nie vergessen! Für den Stadionverkehr waren die „ollen Klapperkisten“ immer gut, viel kaputtzumachen gab es ja da nicht.. Da lohnte sich echt früher der Weg aus Wanheinmerort in die Innenstadt um mit den ganzen Pöbel per Straßenbahn wieder zurück zum Wedaustadion zu fahren, paradox, war aber früher bei mir öfters so!
Dies waren so meine Erinnerungen/Anekdoten zu „20 Jahre U-Bahn in Duisburg“!
Hier habe ich mal einige Impressionen von der damaligen Zeit reingesetzt und dieser Link ist auch sehr interessant, wen´s interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Duisburg
Fotos:

909 auf der Königstr. im Jahre 1981 in Richtung DU-Huckingen.

904 am Grunewald im Jahre 1990 in Richtung DU-Hüttenheim.

11.07.1992 – Tag der U-Bahneröffnung mit einem großen Volksfest in der Duisburger Innenstadt. Hier biegt gerade die Straßenbahnlinie 904 [DU-Hüttenheim – Scharnhorststr.) von der Königstr. in die Düsseldorfer Str. ein....

…. um dann über das Gleisdreieck Düsseldorfer Str./Königstr. (hier ist es ein GT8 Wagen mit der „Knott“-Werbung) zu wenden um dann die Fahrt in Richtung Hauptbahnhof/DU-Hüttenheim fortzusetzen! Aufgrund der Menschenmassen in der Innenstadt war eine Weiterfahrt nach Kaßlerfeld zur Scharnhorststr. nicht möglich, so wurde im o.g. Gleisdreieck gewendet!
Hier noch ein kleines Video aus Duisburg aus dem Jahre 1987, interessant ist dabei die Passage von Minute 0:40 – 1:44 als es mit der 904 von Hüttenheim, Schleife(0:40-1:00) über Wanheimerort, Kulturstr./Düsseldorfer Str.(1:00 – 1:20), Neudorf Koloniestr.(1:21 – 1:30) und Stadtmitte, Königstr.(1:31 – 1:44) geht. http://www.youtube.com/watch?v=uBUUH8JY4LA
Wie gesagt, es würden mich mal eure Meinungen/Erlebnisse oder Geschichten rund um „20 Jahre U-Bahn in Duisburg“ interessieren!
Euch weiterhin allseits eine gute Fahrt!
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: