Spechti
3. Liga
Ohne neue Geldquellen keine neuen Transfers
Alemannia-Präsident Horst Heinrichs erklärt das Vereinsbudget für ausgereizt und will deshalb keine weiteren kostenpflichtigen Neuverpflichtungen zulassen.
Im Interview mit unserer Zeitung sagt Heinrichs: «Könnte mir jemand die Garantie geben, dass man mit mehr Geld nicht absteigt ... Aber diese Garantie gibt es natürlich nicht. Im Zweifel steige ich dann lieber schuldenfrei ab als mit einem Riesenberg Schulden.»
Die Zeiten den Schuldenmachens lägen deutlich hinter dem Verein. Sobald neue Mittel aufgetrieben seien, würde der Manager «umgehend etwas damit anfangen».
AN
http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?id=713997&template=an_detail_lino_al
Aachen: Differenzen in der Führungsetage
"Fall Tiffert" sorgt für Knatsch
Wer an Alemannia Aachen denkt, der denkt an Jubel, Trubel, Heiterkeit. Hinter den Kulissen sieht es aktuell anders aus: Dem Aufstiegsrausch folgte eine jähe Ernüchterung. Anlass: Die Differenzen zwischen sportlicher Leitung und Vorstandschaft um die Transferpolitik.
Immer noch geht es um die gescheiterte Verpflichtung von Stuttgarts Christian Tiffert (24). Wie der kicker erfuhr, hätten für das 800000-Euro-Investment sogar Sponsoren zur Verfügung gestanden, die im Gegenzug an einem späteren Wiederverkauf Tifferts hätten profitieren wollen.
Präsident Prof. Dr. Horst Heinrichs (59) bestätigt diesen Plan der Fremdfinanzierung. Aber: "Das war eine unverbindliche Sache und hat sich letztlich nicht gehalten." Die sportlich Verantwortlichen sollen zu einer anderen Einschätzung gekommen sein. Sportdirektor Jörg Schmadtke vielsagend: "Dazu möchte ich keine Stellung beziehen." Bestätigt hatte er unlängst, das Präsidium habe mit der Begründung gegen Tiffert votiert, es sei zu riskant, die Summe in lediglich einen Profi zu investieren. Heinrichs widerspricht energisch: "Total falsch. Ob wir für eine bestimmte Summe einen oder fünf Spieler holen, überlasse ich allein unseren sportlichen Fachleuten." Auch dies mag Schmadtke "nicht kommentieren". Dafür sagt er deutlich: "So wie bei uns gerechnet wird, ist kein Transfer mehr möglich. Auch nicht im Fall Benjamin Lense." Der Nürnberger könne nur kommen, wenn andere Akteure gingen, was derzeit nicht in Sicht sei. Rauw und Sukalo heißen die Verkaufskandidaten.
Trainer Dieter Hecking, der einen Kader ohne gestandene Erstliga-Profis auf Bundesliga-Niveau trimmen muss, bleibt diplomatisch: "Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt sehr viel. Aber ich habe auch Verständnis für die konservative Sichtweise des Vorstands." Dazu betont er: "In der Ersten Liga muss eben jeder eine Schippe drauflegen. Das ist auch eine Riesenchance für jeden." Dass sich Hecking des Vertrauensverhältnisses mit allen maßgeblichen Klub-Vertretern nicht so ganz sicher ist, belegen die Begleitumstände seiner Vertragsverlängerung. "Langfristig" sei der Kontrakt, so bleibt die allgemeine Sprachregelung.
Die Laufzeit genießt allerhöchste Geheimhaltungsstufe. "Das war mein Wunsch", sagt Hecking. "Ich will sehen, wie dick die Wände bei uns wirklich sind." Das Gebilde Alemannia jedenfalls scheint deutlich brüchiger als an der Oberfläche sichtbar.
Thiemo Müller
http://www.kicker.de/fussball/bundesliga/startseite/artikel/350850/
von wegen alles super Aachen
