Abrechnung in der Nachspielzeit

Old Man

3. Liga
Abrechnung in der Nachspielzeit

WAZ Sport, 19.05.2008, Von Ralf Ritter
Quelle Der Westen

Anders als im turbulenten Vorjahr wurden während der gerade abgelaufenen Bundesliga-Saison nur vier Trainer gefeuert. Die Zukunft einiger Coaches allerdings ist noch offen. Auch Michael Skibbe muss noch zur "Bestandsaufnahme".

Essen. Thomas Doll ist der erste Trainer der Nachspielzeit, der seinen Job los ist - aber womöglich nicht der letzte Coach, der den Klub noch verlassen muss. Oder will.

Ein Grund für die ungeklärte Zukunft einiger Erstliga-Trainer: Anders als in der Vorsaison, als schon vor dem letzten Spieltag acht Trainer gefeuert worden waren, hielten sich die Vereine diesmal zurück. Mal mit Treueschwüren wie in Rostock (Frank Pagelsdorf), mal ohne wie in Dortmund (Thomas Doll) - der "Tag der Abrechnung" jedenfalls wurde auf die Zeit nach der Saison verschoben, anders ausgedrückt: auf die Zeit vor der nächsten Saison. Weitblick? Handeln aus finanziellen Nöten, aus Mangel an Alternativen? Fakt ist: Der Beruf des "Feuerwehrmannes" der klassischen Peter-Neururer-Sorte scheint auszusterben.

Es gab nur vier Trainer-Wechsel während der abgelaufenen Saison, und nur in einem Fall brachte er durchschlagenden Erfolg: In Cottbus trennte sich der FC Energie bereits nach sechs Spieltagen von Petrik Sander, sein Nachfolger Bojan Prasnikar führte Cottbus zum überraschenden Klassenerhalt.

[.....]

Bemerkenswerter: Alle drei Absteiger - Duisburg, Rostock und Nürnberg - wollen in Liga zwei mit dem alten Coach den Neuaufbau starten. Beim MSV erhielt Rudi Bommer monatelang die geballte Rückendeckung von MSV-Chef Walter Hellmich. Auch wenn die Vereinsspitze Bommers Zukunft zuletzt offen ließ, blieb die Tendenz klar: Bommer bleibt.
 
Zurück
Oben