Robert Enke WAR seit mehreren Jahren in psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung. Und wenn man dort - wovon ich ausgehe - kompetent gearbeitet hat, wurde auch das Problem diskutiert, sich nicht als Depressionskranker outen zu wollen/können.
Ich meine mich erinnern zu können, das seine Witwe in ihrer Erklärung zum Ausdruck gebracht hat das eine stationäre Behandlung von Robert Enke dringend von Nöten gewesen wäre. Er diese aber abgelehnt hat, da er sich sicher war, das seine Fussballkarierre dann vorbei sein würde weil er in den Augen der Öffentlichkeit als "schwach" dastehen würde. Er wollte aber auf den Fussball nicht verzichten, da er nichts anderes gerlernt hatte.
Da ich dich als sehr intelligenten Forumsteilnehmer schätzen gelernt habe, wirst du mir evtl. zustimmen das wir weder den Spielern der eigenen Mannschaft und schon garnicht den Spielern des Gegners Schwächen zugestehen.
Es steht doch zu befürchten, dass auch heute noch Gesänge wie "Heulsuse" oder "Heinerle das Weinerle" die Runde machen würden.
Was mag es für einen depressiven Torwart eine Qual gewesen sein, bei jedem Abstoss die Anspielung auf seine Mutter zu hören.
Meine These ist, wie ich zugeben möchte, sehr gewagt aber ich glaube nicht, das der Fan nach wie vor Schwächen längerfristig verzeiht.
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