flamengista
Board-Brasilianer
ich pack datt ma in nen extra thread.
falls falsch, bitte verschieben


falls falsch, bitte verschieben

erstellt am: 27.11.2006
MSV Duisburg
„Bei uns scheppert es nicht“
(RP) mit MSV-Trainer Rudi Bommer
Rudi Bommers Gesichtsfarbe war nach dem Sieg am Freitag über Jena rötlich eingefärbt.
Der MSV-Trainer lederte im kleinen Journalistenkreis los.
Er polterte, dass in die Mannschaft Unruhe getragen worden sei, und das könne er „überhaupt nicht verstehen“.
(RP)
Was genau haben Sie gemeint?
Bommer
Ich kann nicht nachvollziehen, dass Unruhe im Team herrschen soll.
Ich sage: Es stimmt in der Truppe. Die Jungs arbeiten hart, trainieren engagiert und schludern nicht. Es scheppert nicht im Kreis der Spieler. In Saarbrücken, meiner letzten Station vor Duisburg, hat es fast jeden Tag gescheppert. Das ist bei uns nicht der Fall.
(RP)
Was regt Sie so auf?
Bommer
Ich kriege immer wieder Infos, die ich nicht genau greifen kann, woher sie kommen. Klar ist, dass wir mit 23, 24 Profis mit verschiedenen Charakteren arbeiten. Wenn es dann als Beispiel heißt, die Spieler gehen nicht gemeinsam essen, da stimmt irgend etwas nicht im Team, dann kommt so etwas wie Unruhe auf, aus meiner Sicht völlig unverständlich. Das ist ein hausgemachtes Problem.
(RP)
Haben Sie denn überhaupt ein Problem?
Bommer
Natürlich. Die sieben Unentschieden sind ein paar zu viel, ganz klar. Dass dann aber gleich Angst aufkommt, wenn es wie in Offenbach oder Braunschweig nicht nach Wunsch läuft, kann ich nicht verstehen. Wir können in dieser Liga eben nicht immer gewinnen.
(RP)
In den meisten Begegnungen die Favoritenrolle als Bürde?
Bommer
Damit müssen wir leben. Alle wissen doch, dass wir aufsteigen wollen. Da haut sich die Konkurrenz gegen uns noch mehr rein.
(RP)
Als Bilanz bis jetzt stehen sechs Siege, sieben Remis und eine Niederlage zu Buche.
Bommer
Wir haben erst ein Spiel verloren, und das in Rostock nur durch einen individuellen Fehler. Ich sehe auch, dass es auf dem Platz manchmal noch holprig zugeht, und ich bin dafür zuständig, dass sich das auf Dauer verbessert. Wenn ich am Freitag hinter unserer Bank höre, dass die Leute nach dem fünften Tor verlangen, dann verstehe ich das nicht ganz. Wir haben uns doch darum bemüht.
(RP)
Deshalb haben Sie auch Luft abgelassen?
Bommer
Ich war nach dem Sieg gegen Jena noch immer sauer wegen des Spiels in Braunschweig. Da musste ich ein Ventil öffnen. Ich muss vorbeugen, muss mich vor die Mannschaft stellen, da bin ich wie eine Klucke. Ich gehe für diese Mannschaft durchs Feuer.
(RP)
Die Kritik seitens der Medien war doch bis jetzt eher humaner Art.
Bommer
Ich meine ja auch die heimische Presse nicht, was da geschrieben worden ist nach Offenbach und Braunschweig ist in Ordnung, weil die Kritik sachlich und gerechtfertigt war. Aber wenn ich den Arena-Bericht aus Braunschweig sehe, dann platzt mir der Kragen. Da war von einer klaren Braunschweiger Überlegenheit die Rede. Unmöglich! Deshalb habe ich mich bei denen auch beschwert.
(RP)
Ihre klaren Worte als Anstoß?
Bommer
Sicher. Ich will Reize setzen. Ich will mit der Mannschaft nach vorne, alles andere wäre ein Rückschritt.
