Der "Judenclub"

Yike

verstorben
Bayern Münchens jüdischer Meistermacher

Der Verein verdankt ihm viel: 1932 führte Kurt Landauer, Sohn eines jüdischen Kaufmanns, den FC Bayern zum ersten Meistertitel. Trotzdem gibt sich der FC bedeckt, wenn es um seinen Ex-Präsidenten geht. Auf einer Gedenkfeier erschienen nun Bayerns Offizielle - und scheuten doch klare Bekenntnisse. Von Sebastian Fischer


Auf den klappbaren Holzstühlen in Reihe eins sitzt der FC Bayern München. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, der Vizepräsident Fritz Scherer, der Finanzchef Karl Hopfner. Sie sind von niedrigen Waschbetonwänden umgeben, hier, in der Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau.

Am Fundament von Block acht, Stube vier, haben sie gerade einen Kranz niedergelegt, Rot und Weiß geschmückt, in den Vereinsfarben. Es ist der Ort, an dem die Nazis Kurt Landauer von November 1938 an 33 Tage einkerkerten - und ihn schließlich wieder frei ließen, weil er Frontkämpfer im Ersten Weltkrieg war. Landauer war der langjährige Präsident des FC Bayern München. Landauer war Jude, und der Mann, der den Verein 1932 mit dem ebenfalls jüdischen Trainer Richard Dombi zum ersten Meistertitel führte.

An diesem Dienstag feiern sie in Dachau seinen 125. Geburtstag. Es war eine Idee des jüdischen Fußballclubs Makkabi München und der evangelischen Versöhnungskirche. Es war nicht die Idee des FC Bayern. Rummenigge und Co. sind trotzdem gekommen. Es illustriert einen langsamen Prozess des historischen Bewusstwerdens in der Bayern-Führung.


Quelle und weiterlesen: http://einestages.spiegel.de/static...yern_muenchens_vergessener_meistermacher.html


Welche Rolle spielte eigentlich der Meidericher Spielverein in der Nazizeit?

Im MSV-Archiv.de habe ich nur folgende Tabelle zur Ligagehörigkeit gefunden:

Westdeutsche Fußballgaue

1933/34 Bezirksklasse, Gruppe 3 3. (Platzierung)
1934/35 Bezirksklasse, Gruppe 4 4.
1935/36 Bezirksklasse, Gruppe 4 (Industriebezirk) 7.
1936/37 Bezirksklasse, Gruppe 5 8.
1937/38 Bezirksklasse, Gruppe 3 8.
1938/39 Bezirksklasse, Gruppe 3 7.
1939/40 Bezirksklasse, Gruppe 1 (Duisburg) 3.
1940/41 1. Klasse Niederrhein, Gruppe 1 4.
1941/42 1. Klasse, Gruppe 1 3.
1942/43 1. Klasse, Gruppe 1 4.
1943/44 Bezirksklasse Gruppe 2 4.
1944/45 Bezirksklasse Gruppe 2, Bezirk DU / MHSpielbetrieb i. d. lfd. Saison eingestellt!!


Bitte nur fundierte oder historische Beiträge posten, z.B. Erzählungen der Eltern/Grosseltern. Polemische Rechts- Linksdiskussion wird kommentarlos gelöscht. Danke!
 
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Es gibt eigentlich sogut wie keinen Sportverein, der nicht von den Nazis auf Parteilinie gebracht worden ist. Es blieb den damals Verantwortlichen also auch nichts anderes übrig. Sonst wurden Vereine Verboten, Mitglieder und Vorstände verhaftet, Vereinsgelände beschlagnahmt etc. Insbesondere dann, wenn diese Vereine fest mit der Arbeiterschaft verwurzelt waren und dort auch Gewerkschafter tätig waren. Es gab aber auch Vereine, die noch vor der NS- Zeit von Nazis durchsetzt waren (Beispiel 1860, :kacke:???)

Ich habe vor Kurzem ein Buch über den Duisburger Wiederstand gelesen, der Titel: "Tatort Duisburg". Müsste dem Einen oder Anderen hier auf jeden Fall bekannt sein. Leider habe ich dort nichts Ausführliches über den MSV gefunden. Wenn also jemand etwas dazu beitragen kann wäre ich sehr sehr dankbar. Auch wenn es über andere Vereine ist.
 
Passt gut zu diesem Thema.
Meine „ fußballerische Laufbahn “ begann als 8jähriger in einem DJK – Verein.
DJK steht für den Namen "Deutsche Jugendkraft" und ist mit der kath. Kirche
eng verbunden.
Am 1. Juli 1934 wurde der Reichsführer der DJK, Adalbert Probst, von der
Gestapo verhaftet und am 2. Juli erschossen.
Die DJK entwickelte sich bis 1935 auf über 700.000 Mitglieder in etwa 6.000 Vereinen. Durch die NS-Machthaber wurde die DJK 1935 verboten.
Die Wiedergründung des DJK-Sportverbandes als Dachverband erfolgte 1947.
 
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Hertha BSC hat mal von offizieller Seite aus eine Studie zur Rolle des Vereins in der NS-Zeit in Auftrag gegeben.
Nähere Infos gibt's hier, hier und hier.
Der Download-Link auf geschichtspuls.de ist leider tot, die komplette Studie gibt es wohl nur noch im Hertha-Fanshop bzw. im Buchhandel.
 
Eintracht Frankfurt galt im 3. Reich als Vorzeigeclub, Bayern München als Judenverein. Es gab darüber mal vor einigen Jahren eine Reportage im TV.

Über den MSV wird diesbezüglich in der 100 Jahre-Chronik eher wenig berichtet.
 
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