Die 1960er Jahre

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DrabAngel

Historie

21.01.2009 16:52:47


Werner Krämer (l.) machte den Meidericher SV mit seinem "Doppelpack" am 1. Spieltag der ersten Bundesliga-Saison zum ersten Tabellenführer



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Die 60er: Die Gründerjahre

Nach mehreren Versuchen war es am 28. Juli 1962 endlich soweit. Auf der Bundestagssitzung des Deutschen Fußball-Bundes im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle beschlossen die einzelnen Landesverbände die Gründung einer einheitlichen Liga: die Geburtsstunde der Bundesliga.


Nach einem langwierigen Prozess, bei dem sportliche, wirtschaftliche und infrastrukturelle Eckpunkte ausschlaggebend waren, standen die 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga fest. Aus der Oberliga Nord waren der Hamburger SV, Werder Bremen und Eintracht Braunschweig dabei. Die Oberliga West stellte den FC :kacke: 04, Borussia Dortmund, den 1. FC Köln, den Meidericher SV (später Duisburger SV) und den SC Preußen Münster. Aus der Oberliga Südwest fanden der 1. FC Saarbrücken und der 1. FC Kaiserslautern den Weg in die Bundesliga. Die Oberliga Süd schickte den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, den Karlsruher SC, den TSV 1860 München und den VfB Stuttgart ins Rennen und die Stadtliga Berlin stellte Hertha BSC.

Am 24. August 1963 fiel dann auch endlich auf den Plätzen der Startschuss zur ersten Bundesliga-Saison - oder besser gesagt der Anpfiff. Noch bevor die erste Minute des Spiels abgelaufen war, fiel das erste Tor in der Geschichte der Bundesliga. Im Duell bei Werder Bremen traf Timo Konietzka zum 1:0 für Borussia Dortmund - den letzten Deutschen Meister der Oberliga-Zeit. Doch der Schütze war offensichtlich zu schnell, zumindest für die Kameras der Fotografen. Bis heute gibt es kein Foto vom allerersten Bundesliga-Tor. Dafür gibt es viele Bilder von der ersten Meistermannschaft der Debütsaison, wenn auch keines in Farbe. Der 1. FC Köln setzte sich mit sechs Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz souverän durch.

Wie in jeder Bundesliga-Saison lagen auch 1963/64 Freud und Leid ganz eng beieinander. Der 1. FC Saarbrücken musste ebenso absteigen wie der SC Preußen Münster, für den es die bislang einzige Bundesliga-Saison blieb. Die ersten Aufsteiger hießen VfB Borussia Neunkirchen und Hannover 96.

Während Werder Bremen die Kölner am Ende der zweiten Saison entthronte, herrschte am unteren Tabellenende ein buntes Durcheinander. Der FC :kacke: und der KSC waren sportlich abgestiegen, durften aber aufgrund der zur Folgesaison auf 18 Teams aufgestockten Bundesliga erstklassig bleiben. Hingegen musste der Tabellen-Vierzehnte Hertha BSC zwangsweise absteigen. Da der DFB unbedingt einen Berlin-Vertreter in der Bundesliga sehen wollte, stieg Tasmania Berlin als eigentlich nur "dritte Wahl" auf. Die Saison 1965/66 wurde zum "Höllenritt" für die "Tas".

Die Berliner beendeten die Saison als das schlechteste Team, das je in der Bundesliga gespielt hat und stellten allerhand traurige Rekorde auf. So schossen sie die bisher wenigsten Tore (15) und kassierten die meisten Gegentore aller Bundesliga-Zeiten (108). Auch die meisten Niederlagen (28) und die längste Serie ohne Sieg (31 Spiele) gehen auf das Konto von Tasmania. Borussia Dortmund gewann den Europapokal der Pokalsieger und Meister wurden die Münchener "Löwen". Zeitgleich stieg die bayerische Konkurrenz vom FC Bayern München auf - gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach. Diese beiden Vereine sollten die Bundesliga im nächsten Jahrzehnt beherrschen. Ein erstes Ausrufezeichen setzten die Bayern schon in ihrer Bundesliga-Debütsaison, in der sie als zweiter deutscher Club in Folge den Europapokal der Pokalsieger für sich entscheiden konnten (1966/67).

Vor allem der Wechsel an der Tabellenspitze war ein Markenzeichen der Gründerjahre der Bundesliga. Bis 1970 wurde immer eine andere Mannschaft Meister. Dem Titel des TSV 1860 folgten zum Beispiel ein Braunschweiger Husarenritt und der Titelgewinn des 1. FC Nürnberg. Die Franken schrieben im Jahr nach der Meisterschaft 1967/68 Geschichte. Als bislang einziger amtierender Meister stiegen sie aus der Bundesliga ab (1968/69). Im selben Jahr hieß der Meister in der Bundesliga erstmals Bayern München, und zum Ausklang des Jahrzehnts krönte sich die Gladbacher Borussia erstmals in der Bundesliga.

Hier finden Sie weitere Infos zu den Jahrzehnten der Bundesliga-Geschichte:

Die 1970er Jahre: Schwarze Stunde, goldenes Jahrzehnt

Die 1980er Jahre: Rekordsummen und Rekord-Bayern

Die 1990er Jahre: TV-Boom, Einheit und Dortmunder Dominanz

Die 2000er Jahre: DFL, Samba und immer wieder Bayern

Tore, Titel, Tabellen: Die wichtigsten Statistiken im Überblick


Quelle http://www.bundesliga.de/de/historie/1960/meldung_archiv.php?f=0000116480.php
 
Da ich der älteren Generation angehöre, habe ich die damalige Anfangszeit der Bundesliga live miterlebt. Es war eine feine Zeit. Und ich habe in der ersten Bundesligazeit 1963/1964 fast sämtliche Spiele des Meidericher Spielvereins im alten Wedaustadion gesehen. Es war vor 45 Jahren auch eine andere Gesellschaft in Deutschland.
Allerdings mein erstes Bundesliga-Auswärtsspiel war Ende des Jahres 1964 im alten Hamburger Volksparkstadion. Ich hatte ein paar Tage in Hamburg und Berlin (mit Passierschein für 5 DM in den Ostteil von Berlin, der sogenannten Hauptstadt der DDR, nur für Bundesbürger).
In Hamburg habe ich bei Bekannten in Stellingen übernachtet. Es war das Spiel Hamburger SV - Borussia Dortmund. Das Volksparkstadion war mit ca.
50 000 Zuschauern ausverkauft, tolle Atmosphäre. Uwe Seeler und Charly Dörfel spielten beim HSV, bei Dortmund waren es Hans Tilkowski im Tor, Lothar Emmerich und Timo Konietzka, wie ich mich erinnern kann. Und ganz überraschend gewann Dortmund 4:1, unter anderem durch zwei Konietzka Tore.
Und die Eintrittskarte habe ich mir verwahrt. Damals waren es noch so kleine Karten, die von einer Rolle abgerissen wurden. Eintritt kostete 2,50 DM.;)
Hier mal ein Foto aus meinem damaligen Album. Es ist leider nicht so gut geworden. Das kleine rote Ticket aus Hamburg ist in der Mitte unten. So sahen damals die Eintrittskarten aus.
1964hsvdortmund.jpg
 
Bitte solche Themen in der 1.Bundesliga erstellen! In der Stammkneipe ist der Löschbutton viel zu nah! :danke:
 
Nach einem langwierigen Prozess, bei dem sportliche, wirtschaftliche und infrastrukturelle Eckpunkte ausschlaggebend waren, standen die 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga fest. Aus der Oberliga Nord waren der Hamburger SV, Werder Bremen und Eintracht Braunschweig dabei. Die Oberliga West stellte den FC :kacke: 04, Borussia Dortmund, den 1. FC Köln, den Meidericher SV (später Duisburger SV) und den SC Preußen Münster. Aus der Oberliga Südwest fanden der 1. FC Saarbrücken und der 1. FC Kaiserslautern den Weg in die Bundesliga. Die Oberliga Süd schickte den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, den Karlsruher SC, den TSV 1860 München und den VfB Stuttgart ins Rennen und die Stadtliga Berlin stellte Hertha BSC.

QUOTE]

Hmmm....:eek:
 
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