Daniel
Bezirksliga
Down under obenauf
Der Schiedsrichter hatte Mühe, noch alle Tore richtig mitzuzählen, die Zuschauer ihren Spaß und die australische Fußball-Nationalmannschaft den Eintrag in den Geschichtsbüchern sicher, am 11. April 2001. Gegen Amerikanisch-Samoa gelang den "Socceroos", so der Spitzname der Fußballer vom Fünften Kontinent, der bis dato höchste Sieg in der WM-Qualifikation: 31:0.
Doch letztlich konnten sich die Mannen in Gelb-Grün dafür nichts kaufen, denn sie stolperten über die letzte Hürde: Uruguay löste nach den Play-offs (0:1, 3:0) das Ticket zur WM 2002 in Japan und Südkorea.
Doch vier Jahre später erhielten die Jungs aus Down under die Chance zur Revanche und behielten gegen die "Urus" nach zwei Partien (0:1, 1:0) schließlich im Elfmeterschießen (4:2) die Oberhand. Nun also die WM-Endrunde, die erste Teilnahme seit 1974. Wieder in Deutschland. Damals war nach einer torlosen Vorrunde Feierabend - gegen Chile holte man den einzigen Punkt (0:0), gegen die DDR (0:2) und gegen den Gastgeber (0:3) setzte es Niederlagen. Scott Chipperfield: "Dank Hiddinks Taktik haben wir eine Chance"Und 2006? In der Gruppe F misst sich das Team von Trainer Guus Hiddink mit Weltmeister Brasilien, Asien-Champion Japan und Kroatien. "Eine sehr schwierige Gruppe. Ich denke nicht, dass sie die Vorrunde überstehen", sagt Pierre Littbarski. Der deutsche Weltmeister von 1990 und Vereinstrainer beim FC Sydney sieht in der "langsamen Abwehr" das primäre Problem der Australier. In der Tat: Neben der fehlenden Konstanz in den Leistungen der jungen Akteure bereitet Guus Hiddink seine alternde Defensivreihe die größten Kopfschmerzen: Stan Lazaridis (33), Tony Popovic (32), Tony Vidmar (35), der Ex-Gladbacher Craig Moore (30) und Scott Chipperfield (30) leben nicht mehr von ihrer Schnelligkeit. Doch ein schlechtes Zeugnis, das haben die Partien gegen Uruguay bewiesen, ist ihnen deshalb nicht auszustellen. Im Mittelfeld ist Tim Cahill (26) vom FC Everton die zentrale Figur. Allerdings schwankt er noch zu oft zwischen Weltklasse und völlig ineffektiven Auftritten. Doch allein die Tatsache, dass er - ebenso wie Keeper Mark Schwarzer (früher Kaiserslautern und Dresden, heute Middlesbrough), Mark Viduka (Middlesbrough) Lukas Neill und Brett Emerton (Blackburn), Craig Moore (Newcastle), Josip Skoko (Wigan), Ahmad Elrich (Fulham) und vor allem das Juwel, Harry Kewell - sein Geld in der Premier League verdient, ist ein Indiz für die Qualität des Kaders.
Kewell kehrte nach langer Verletzungspause rechtzeitig zu den Play-offs zurück, wurde im Rückspiel eingewechselt, gab nur Augenblicke später den Pass zu Brescianos 1:0 und verwandelte den so wichtigen ersten Elfmeter im Showdown. Der offensive Mittelfeldspieler ist eine der Säulen in Hiddinks Konzept. Beide zusammen sind die Hoffnungsträger der Australier. Denn der Confederations Cup 2005 mit drei Niederlagen gegen Deutschland (3:4), Argentinien (2:4) und Tunesien (0:2) gab keinen Anlass zu Optimismus. Dies registrierte auch der Verband, beendete die Zusammenarbeit mit Coach Frank Farina. Trainer Guus Hiddink: Das Unmögliche möglich machenUnd seit Hiddink das Team übernahm, weht ein anderer Wind: Taktik, Disziplin und Teamwork stehen im Vordergrund. Er versucht, die "Socceroos" nun auch auf der großen Bühne konkurrenzfähig zu machen. Den Beweis dafür blieben sie beim Confed-Cup noch schuldig. Allerdings wohl auch darin begründet, dass ihnen während der Ozeanien-Qualifikation angesichts der Gegner wie Amerikanisch-Samoa ernsthafte Konkurrenten fehlten. Vor 2010 spielt man nun in der Asien-Bewerberrunde mit. Doch bis dahin will man längst wieder Geschichte geschrieben haben.
Quelle: Kicker.de
Der Schiedsrichter hatte Mühe, noch alle Tore richtig mitzuzählen, die Zuschauer ihren Spaß und die australische Fußball-Nationalmannschaft den Eintrag in den Geschichtsbüchern sicher, am 11. April 2001. Gegen Amerikanisch-Samoa gelang den "Socceroos", so der Spitzname der Fußballer vom Fünften Kontinent, der bis dato höchste Sieg in der WM-Qualifikation: 31:0.
Doch letztlich konnten sich die Mannen in Gelb-Grün dafür nichts kaufen, denn sie stolperten über die letzte Hürde: Uruguay löste nach den Play-offs (0:1, 3:0) das Ticket zur WM 2002 in Japan und Südkorea.
Doch vier Jahre später erhielten die Jungs aus Down under die Chance zur Revanche und behielten gegen die "Urus" nach zwei Partien (0:1, 1:0) schließlich im Elfmeterschießen (4:2) die Oberhand. Nun also die WM-Endrunde, die erste Teilnahme seit 1974. Wieder in Deutschland. Damals war nach einer torlosen Vorrunde Feierabend - gegen Chile holte man den einzigen Punkt (0:0), gegen die DDR (0:2) und gegen den Gastgeber (0:3) setzte es Niederlagen. Scott Chipperfield: "Dank Hiddinks Taktik haben wir eine Chance"Und 2006? In der Gruppe F misst sich das Team von Trainer Guus Hiddink mit Weltmeister Brasilien, Asien-Champion Japan und Kroatien. "Eine sehr schwierige Gruppe. Ich denke nicht, dass sie die Vorrunde überstehen", sagt Pierre Littbarski. Der deutsche Weltmeister von 1990 und Vereinstrainer beim FC Sydney sieht in der "langsamen Abwehr" das primäre Problem der Australier. In der Tat: Neben der fehlenden Konstanz in den Leistungen der jungen Akteure bereitet Guus Hiddink seine alternde Defensivreihe die größten Kopfschmerzen: Stan Lazaridis (33), Tony Popovic (32), Tony Vidmar (35), der Ex-Gladbacher Craig Moore (30) und Scott Chipperfield (30) leben nicht mehr von ihrer Schnelligkeit. Doch ein schlechtes Zeugnis, das haben die Partien gegen Uruguay bewiesen, ist ihnen deshalb nicht auszustellen. Im Mittelfeld ist Tim Cahill (26) vom FC Everton die zentrale Figur. Allerdings schwankt er noch zu oft zwischen Weltklasse und völlig ineffektiven Auftritten. Doch allein die Tatsache, dass er - ebenso wie Keeper Mark Schwarzer (früher Kaiserslautern und Dresden, heute Middlesbrough), Mark Viduka (Middlesbrough) Lukas Neill und Brett Emerton (Blackburn), Craig Moore (Newcastle), Josip Skoko (Wigan), Ahmad Elrich (Fulham) und vor allem das Juwel, Harry Kewell - sein Geld in der Premier League verdient, ist ein Indiz für die Qualität des Kaders.
Kewell kehrte nach langer Verletzungspause rechtzeitig zu den Play-offs zurück, wurde im Rückspiel eingewechselt, gab nur Augenblicke später den Pass zu Brescianos 1:0 und verwandelte den so wichtigen ersten Elfmeter im Showdown. Der offensive Mittelfeldspieler ist eine der Säulen in Hiddinks Konzept. Beide zusammen sind die Hoffnungsträger der Australier. Denn der Confederations Cup 2005 mit drei Niederlagen gegen Deutschland (3:4), Argentinien (2:4) und Tunesien (0:2) gab keinen Anlass zu Optimismus. Dies registrierte auch der Verband, beendete die Zusammenarbeit mit Coach Frank Farina. Trainer Guus Hiddink: Das Unmögliche möglich machenUnd seit Hiddink das Team übernahm, weht ein anderer Wind: Taktik, Disziplin und Teamwork stehen im Vordergrund. Er versucht, die "Socceroos" nun auch auf der großen Bühne konkurrenzfähig zu machen. Den Beweis dafür blieben sie beim Confed-Cup noch schuldig. Allerdings wohl auch darin begründet, dass ihnen während der Ozeanien-Qualifikation angesichts der Gegner wie Amerikanisch-Samoa ernsthafte Konkurrenten fehlten. Vor 2010 spielt man nun in der Asien-Bewerberrunde mit. Doch bis dahin will man längst wieder Geschichte geschrieben haben.
Quelle: Kicker.de