Ehrgeiziges Projekt zw. Wedau und Bissingheim

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Bezirksliga
Ehrgeiziges Projekt: Die Wohnentwicklung zwischen Wedau und Bissingheim

Die Vision der Duisburger Städteplaner, eine architektonisch anspruchsvolle Bebauung zwischen Wedau und Bissingheim zu verwirklichen, und das Interesse des Eigentümers einer möglichst rentablen Nutzung des ehemaligen Rangierbahnhofsgeländes schließen sich nicht aus!

Bei näherer Betrachtung des jetzt vorgestellten Konzepts, vom renommierten Architekturbüro Krier/Kohl aus Berlin im Auftrag der Stadt erstellt, wird sogar die "Geburt eines neuen Stadtteils" ersichtlich...

Quelle: HP Stadt Duisburg
 
Stadtplanung
Vor 2011 können keine Häuser stehen
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Duisburg Süd, 03.11.2008, Claudia Pospieszny

Planungsrecht erst nach Entwidmung durch das Eisenbahn-Bundesamt

Einen Flächennutzungsplan, der die Wohnqualität in Duisburg erhöht und schrumpfenden Bevölkerungszahlen Rechenschaft trägt, will die Verwaltung für das Gelände zwischenWedauund Bissingheim aufstellen. Zuvor müsste das Gelände durch das Eisenbahnbundesamt entwidmet werden, wozu die Bahn auf ihr Recht auf Rückabwicklung verzichten, Gutachten erstellt werden müssten. Anschließend kann - unter Öffentlichkeitsbeteiligung - binnen frühestens drei Jahren Planungsrecht geschaffen werden.

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Bebauung des Bahn-Areals
Parzellen sollen verlegt werden
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Duisburg Süd, 04.11.2008, Text: Claudia Pospieszny; Foto: Jürgen Metzendorf

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Rund 320 Schrebergärtner fürchten, ihre Gärten könnten bei einer Bebauung des Bahn-Areals zwischen Wedau und Bissingheim dem Bagger zum Opfer fallen

„Wenn von der Gartenstadt gesprochen wird, so sind sicherlich die zu den Häusern gehörenden Gärten prägend. Nichts passt mehr zu einer Gartenstadt als auch die Schrebergärten, die Wedau mitgestaltet haben” – mit diesen Sätzen beginnt ein offener Brief des Bürgervereins Wedau/ Bissingheim den der Vorsitzende Wolfgang Gebhardt während der Präsentation der städtebaulichen Pläne der Verwaltung für das stillgelegte Rangierbahnhofs-Areal zwischenWedauund Bissingheim verlas. Aus der Menge der rund 150 Anwesenden erntete Gebhardt für seine Forderung, die rund 320 Kleingärten an Dirschauer Weg und Masurenallee zu erhalten, breite Zustimmung. Die Pläne des Architekturbüros Kohl und Krier lassen hierfür jedoch keinen Spielraum. Ersatzlos „wegfallen” sollen die Parzellen dennoch nicht. „Eine gleich große Fläche ist im Osten der neuen Siedlungsteile zur standortnahen Verlagerung vorgesehen”, erklärte Martin Linne vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement während seiner Präsentation, 1:1 sollen demzufolge die Gärten wieder errichtet werde.

(...)

Ein weiterer Diskussionspunkt in der Fragestunde – die Verlegung des Etus Wedau. Zwar habe der Verein, wie der erste Vorsitzende Hans-Jürgen Otto erklärte, einen Pachtvertrag bis ins Jahr 2019. Nach Verhandlungen mit der Aurelis, die einen Optionsvertrag auf das Gelände, das zu den Liegenschaften des Bundeseisenbahnvermögens zählt, hat, hätten die Vereinsmitglieder in einer Versammlung die „Verlegung” jedoch einstimmig beschlossen. „Das Gelände hat rund 33 000 Quadratmeter, die werden wir auch nach der Verlegung haben”, erklärte Otto. Der Maßgabe des Vereins, auch weiterhin ein Grundstück mit Seeblick zu haben - dies soll die Attraktivität der Gaststätte im Etus Wedau erhalten -, hätte die Aurelis zugestimmt. Für den Neubau von Sportstätten und Vereinsheim bzw. -Gaststätte sei die Aurelis zuständig, „die Verlegung 1:1 wird für uns kostenfrei sein.” Lediglich eine Vergrößerung der Aufbauten gehe zu Lasten des Vereins, der rund 1000 Mitglieder zählt.

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Planung
Lebenswerte Stadt vom Reißbrett
WAZ Duisburg Süd, 09.12.2008, Text: Claudia Pospieszny; Fotos: Jürgen Metzendorf

Duisburg/Brandevoort. In Helmond gelang - und gelingt noch - den Stadtplanern ein urbanes Projekt in bislang einzigartiger Dimension. Duisburgs Stadtplaner wollen das Modell adaptieren und auf die Rangierbahnhofs-Brache übertragen

Keine Straße ist älter als fünf Jahre und doch sieht die eine, die zur anderen führt, aus, als wären Generationen auf ihr gegangen. Eine Stadt im Werden. Urbanes Leben vom Reißbrett mit Lebensqualität hohen Standards mit kurzen Wegen, Nahversorgung und - erholung, Sozialisationszentren wie Schulen, Kindergärten, einem Versammlungshaus nebst Theater, überdachter Markthalle, Einkaufsmeile. Brandevoort ist Reißbrett, ohne schnurgerade Wegeführung, ist Familienfreundlichkeit als Maßstab für ein gesamtstädtisches Modell, eine Stadtneugründung.

Alternative zu gesichtslosen Neubausiedlungen
Ein Modell, das jetzt seit zehn Jahren Stück um Stück greifbare Realität wird. Um selbst als Modell zu dienen. Gegenentwurf zu klein gedachten Ideen, ins Hinterland gewürfelten Einfamilien-Häusern, Neubausiedlungen mit 20, 30 Wohneinheiten über planierten Äckern und Gärten. Schließlich: Fläche, auf der dieser Traum en Miniature entstehen könnte, gibt es zwischen Bissingheim und Wedau ausreichend; das Modell, nein, die Idee des Modells zu adaptieren, hat sich das städtische Planungsamt auf die Fahne geschrieben.

Wohnbau in hochwertiger Ausführung, attraktiv als Zuzugsfläche (nicht zuletzt durch gute Verkehrs- und ÖPNV-Anbindung) für Menschen aus umliegenden Städten, für junge Familien, die gern hochwertig wohnen – aber nicht abgeschieden, denn wer in die Niederländische Neustadt zieht, wird Teil eines Ganzen, eines Wohngefühls, einer Sozial-Gemeinschaft. Und Duisburg ist nicht die einzige Stadt, die diesen Hattrick gern kopieren würde.

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Brandevoort ist Städtebau, wie Städtebautheoretiker ihn sich wünschen. Programmatisch konzipierte Stadtgründung mit Eigenheiten, ohne große Abweichungen, gestalterisch limitiert durch eine Satzung, die keinen Raum lässt für provokative Abweichungen in Glas und Stahl, nutzungsdurchmischte Urbanisation mit kleinen Gassen, die führen auf offene Plätze, mit Markthalle, umstanden von Nahversorgungs-Fläche, durchzogen von Kanälen, umstanden von Geschossbebauung und Stadthaus, die in Ringbauweise gruppiert sind. Abweichungen von der Generallinie, die vom Berliner Architektur-Büro Kohl und Krier definiert ist, sind nicht vorgesehen. Gibt es sie doch, sind sie als Fremdkörper im harmonischen Gesamtbild unschwer erkennbar. Etwa in einer der Grundschulen, stahlverkleidet.

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Wie es nun in Holland ist, soll es in Duisburg nicht werden, nicht bis ins Detail, doch in der Gesamtgestaltung.

Allein die leicht einsichtige Bebauung, die in den Niederlanden weit akzeptiert ist, dürfte in Deutschland floppen. Andere, attraktive Ansätze dürften funktionieren. Die autolose Stadt etwa; in Ringbauweise hat jeder Block seinen geschlossenen Hof, darin Raum für kleine Gärten, für abends Fahrzeuge und tags Spielfläche, ein Marktplatz, ein Ort für Versammlungen und Kultur. Abgeschlossenheit ohne abgeschottet zu sein.

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Fotostrecke:

Eine Stadt im Werden
WAZ Duisburg Süd, 08.12.2008, Claudia POSPIESZNY

Die Bahnbrache - das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes - zwischen Wedau und Bissingheim will die Aurelis erschließen. Die Stadt schafft derzeit Planungsrecht für viele Areale und sucht nach möglichen Konzepten für die rund 40 Hektar große Fläche.

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