EM-Gastgeber auch sportlich im Tief

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Vier-Nationen-Turnier in Österreich

EM-Gastgeber patzen

Österreich fehlt die Qualität, der Schweiz die Reife: Gut neun Monate vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft befinden sich die Nationalmannschaften der Gastgeber in großer Not. Österreich verlor beim Turnier der Kontinente 0:2 gegen die namenlose Truppe aus Chile und landete auf dem letzten Platz, die Schweiz unterlag in letzter Minute 3:4 gegen Turniersieger Japan und wurde nur Dritter.

Die ÖFB-Elf ist nun schon im achten Spiel des Jahres ohne Sieg - und die Fans fordern den Kopf von Trainer Josef Hickersberger. Der Coach wurde am Dienstagabend mit einem Pfeifkonzert und "Hickersberger raus"-Rufen aus dem Ernst-Happel-Stadion in Wien verabschiedet. Die Presse spekulierte schon über einen Rücktritt des 59-Jährigen - doch Hickersberger will weitermachen. "Ich bin schon durch stürmischere Gewässer gesegelt und weiß, wo es langgeht. Dieses Thema ist für mich kein Thema", sagte der Trainer.

In einer Umfrage auf der Homepage der Kronenzeitung hatten zuvor 80 Prozent der User für einen Rauswurf Hickersbergers votiert. "Ich habe die Rufe gehört, ich bin ja nicht taub", sagte der Coach über die Forderung der Zuschauer: "Ich bin aber überzeugt, dass ich dem Team helfen kann. Das ist aber eine Arbeit, die viel Zeit und Geduld benötigt." Hickersberger räumte aber auch ein, dass sein "Gesundheitszustand leide und er noch weiterleben möchte".

"Hicke" beschönigte


Unmittelbar nach der Partie hatte er die Niederlage noch zu beschönigen versucht. "Wir haben viel besser gespielt als zuletzt gegen Japan", sagte "Hicke". Beim 0:0 gegen Japan war seiner Elf am Freitag nicht einmal ein Torschuss gelungen, gegen Chile aber wurden die wenigen Möglichkeiten kläglich vergeben. "Es war eine katastrophale Leistung", sagte Stürmer Roland Linz: "Wir sind derzeit ziemlich ratlos."

Hugo Droguett (66.) und Eduardo Rubio (84.) trafen für Chile. Der Standard nannte den Zustand der Mannschaft "bedrückend", das ORF höhnte: "Das Unternehmen EM-Viertelfinale scheint abgehakt, die Bankrotterklärung nach der spielerischen Pleite unterschrieben."

Köbi Kuhns Nerven strapaziert


Die Niederlage der Schweiz war ebenfalls nicht gut für die Nerven von Nationaltrainer Köbi Kuhn. "Für die Zuschauer war das mit Sicherheit ein interessantes, abwechslungsreiches Spiel - für mich war es etwas zuviel", sagte er, nachdem seine Elf eine 2: 0-Führung verspielt hatte. Der Stuttgarter Ludovic Magnin (13.), Blaise Nkufo (13., Handelfmeter) und Johan Djourou (81.) trafen für die Schweiz, zwei Foulelfmeter von Shunsuke Nakamura (52./78.) und Tore von Seiichiro Maki (67.) sowie Kisho Yano (90.) wendeten das Blatt zugunsten von Nippon.

Valon Behrami von Lazio Rom, der zwei Elfmeter verschuldete und am dritten Gegentreffer beteiligt war, wurde von der Schweizer Presse als Sündenbock ausgemacht. "Behrami verlor gegen Japan", titelte der Blick, "dumm, dümmer, am dümmsten", beschrieb das Boulevardblatt die Leistung - dem Team "fehle die Reife".

Schwacher Trost

Chiles Trainer Marcelo Bielsa spendete den Schweizern, gegen die seine Mannschaft 1:2 verloren hatte, schwachen Trost. "Insgesamt war Österreich deutlich schwächer als die Schweiz", sagte er. Die Frage, welcher der beiden schwächelnden Gastgeberstärker ist, wird sich bald klären: Am 13. Oktober kommt es in Zürich zum direkten Aufeinandertreffen.

Quelle
 
Also die Überschrift für die Schweiz geht ja noch, aber für Austria in keinem Fall. Die spielen aktuell das was sie können und die letzten Jahre gezeigt haben. Nix, nämlich gar nix.
 
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