Fußball-WM 2022 in Katar: Glühende Landschaften

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Passt ganz gut hier rein.

Der FC Barcelona macht erstmals in seiner Vereinsgeschichte für Geld Werbung auf seinen Trikots. Mit insgesamt 165 Millionen Euro lässt sich der katalanische Fußballklub den Tabubruch bezahlen und einigt sich mit der Qatar Foundation auf eine Zusammenarbeit bis 2016.
http://www.n-tv.de/sport/fussball/FC-Barcelona-bricht-das-Tabu-article2123726.html

Obwohl die ja Unicef drauf lassen und wenn das nicht gut aussieht verzichten die auf "Quatar"
 
Nein zu Katar 2022: Raus aus der FIFA!

Zeit für die Notbremse. Kein Denkmal für korrupte Funktionäre!
Die Vergabe der Fußball WM 20222 ist ein unverzeihlicher Fehler der FIFA. Nie zuvor haben Sport-Funktionäre ihre Macht vergleichbar dümmlich mssbracuht, als bei dieser Wahl. Ein Zwergstaat in der Wüste darf die größte Sportveranstaltung der Welt ausrichten. Dieser Fehlgriff ist nur schwer zu steigern.
Eine Segel-WM in der Sahara, der Südpol wäre auch mal wieder dran, vielleicht eine WM auf hoher See, schwimmende Stadien, zu erreichen mit Kreuzfahrtschiffen gefällig?

Der entsetzt staunenden Welt wurde bei der Präsentation das Märchen von supermodernen Stadien erzählt, die vollklimatisiert und umweltfreundlich beliebig ein kühles Umfeld für eine Sportveranstaltung mitten in der Wüste schaffen könnten.
Das kleine Detail, dass so etwas bislang technisch gar nicht machbar ist und nirgends ein Beispiel existiert wurde dabei unterschlagen.
Nun soll die WM auch noch in den Winter verlegt, der Spielplan weltweit angepasst werden. Die Fans freuen sich: public viewing im Schneeregen. Autokorso auf Glatteis. Das kümmert in der klimatisierten VIP-Lounge doch niemanden. Hunderttausende aktiver Sportler und Milliarden von Fans haben nach der Pfeife einiger weniger Scheichs und der FIFA zu tanzen.

Haben sie nicht.

Was hält uns noch bei diesem Verband? UEFA und die Amerikanischen Verbände sollten Schluss machen mit dieser Farce.
Katar 2022 ist ein Produkt von Korruption in der dreistest möglichen Form. Sich diesem Votum zu unterwerfen ist inakzeptabel.
Und auch nicht zwingend erforderlich: Welchen Wert hätte die Fußball WM ohne Europa und Südamerika? Sportlich und finanziell unmöglich wie uninteressant.
Zieht die Konsequenzen, tretet aus dieser traurigen Veranstaltung gieriger alter Herren aus. Es ist höchste Zeit die Notbremse zu ziehen. Sonnenkönig Sepp Blatter hat uns dankenswerterweise genug Zeit für eine Neuorganisation gegeben. Es sind noch über 11 Jahre bis dahin, die nicht verschenkt werden dürfen. Bessere – jeder wäre besser, nein wirklich gute - Kandidaten stehen in den Startlöchern.
Im Notfall verzichtet man mal auf eine WM. Jedoch wäre nicht einmal das nötig. Die nächsten beiden Turniere finden ohnehin in Ländern der realen Fußballwelt statt.
Asien und Afrika würden sehr bald nachziehen, allerdings unter Ausschluss ihrer korrupten Vertreter.
Sie können wahrscheinlich nicht ohne Fußball, der kommt sicher ohne sie besser aus.

 
FIFA-Präsident Jospeh Blatter (Foto) rechnet nun doch mit einer Sommer-WM 2022 in Katar. «Zum jetzigen Zeitpunkt liegt das Thema auf Eis. Alles ist auf Sommer festgelegt», sagte Blatter der BBC. Vor einem Monat noch hatte sich der Chef des Fußball-Weltverbandes wegen der extremen Hitze in Katar für eine Verlegung des Turniers in die Winterzeit ausgesprochen. «Ich erwarte, dass sie im Winter ausgetragen wird», hatte der Schweizer vor der Eröffnung des Asien Cup im Land des künftigen WM-Gastgebers erklärt.

quelle: http://transfermarkt.de/de/blatters-rolle-rueckwaerts-wm-2022-im-sommer-/news/anzeigen_55579.html
 
Sollen die doch die besten Mannschaften auschließen, weil die boykottieren wollen. In den Verbänden ist soviel Geld vorhanden, da können die ganz locker ne Gegenorganisation aufbauen, mit eigener WM.

Wäre bestimmt spannend, welche WM die höheren Einschaltquoten bekommt.
Der Cup der 3. Welt, oder der Cup in denen alle Fussballsupermächte spielen würden. Hätte auch den vorteil, dass da keine Schiedsrichter von hinterm Mond gleich links, pfeiffen würden.
 
Wenn die diesen Wahnsinn da unten durchziehen, können sie ja auch gleich den nächsten Klimagipfel dort veranstalten, dann sieht endlich auch der letzte Blinde, was das alles für ein Theater ist.
 
Wer Boykotiert wird auf unbestimmte Zeit ausgeschlossen wenn ich mich recht entsinne.

Na und? das juckt doch niemanden.

Die FIFA nimmt sich viel zu viel raus, das kann man sich nicht gefallen lassen.
Wenn einige der wichtigen Verbände geschlossen austreten dann ist dieser Stammtisch korrupter alter Ganoven tot und bedeutungslos.

Nichts gegen die Nationen der (politisch unkorrekt) dritten Welt. Was hatten wir für einen Spaß an Kamerun 90, Ghana 2010 und Senegal 02, als sie die Franzosen geputzt haben 2002:).

Aber warum müssen Kandidaten wie Tonga und Madagaskar genauso viele Stimmrechte haben wie England und wir?

Wenn ich schon das Wort "Blatter" lese muss ich kotzen.:mad:

Austreten und zwar sofort, dann kann uns auch diese grenzdebile "Regelkommission" mal. :huhu:
 
Na und? das juckt doch niemanden.

Die FIFA nimmt sich viel zu viel raus, das kann man sich nicht gefallen lassen.
Wenn einige der wichtigen Verbände geschlossen austreten dann ist dieser Stammtisch korrupter alter Ganoven tot und bedeutungslos.

Als ob das passieren würde. Die kriechen den alle schön in den Arsch nachdem die FIFA den funktionären etwas "Trinkgeld" überwiesen hat um ihren Austritt nochmal zu bedenken. Nach einiger Zeit kommt es raus die Funktionäre treten zurück und es wird darüber dikustiert sowas zu verbieten und am Ende geht es wieder von vorne los
 
Eigentlich richtige Wahl.Aber wer weiß Bis dahin ist der Großteil der Korrupten womöglich Tot :D und es wird doch nicht dort stattfinden.Wobei die Nachfolger vermutlich genauso weitermachen.
 
Natürlich ist so eine schräg dazwischen geklemmte WM reiner Schwachsinn und beweist nur, wie wenig Ahnung Blatter von den Notwendigkeiten des Fussballs hat. Allerdings würde mir das schon gefallen, wenn die Sommerpause zugunsten einer längeren Winterpause ausfiele. Glaube, "Kaiser" Franz Beckenbauer hat das mal vorgeschlagen, die WM/EM immer soweit südlich auszurichten, dass es warm genug ist, und die Sommerpause über Bundesligafussi durchzuspielen.

Allerdings wären die absolut prädestinierten Monate für eine lange Winterpause, in welcher generell dann die grossen Turniere der Nationalmannschaft stattfinden, Januar und Februar. Und es müssten feste Austragungsorte etabliert werden. Muss ja nicht ausgerechnet Katar sein.
 
gestern einen bericht darüber bei 1live gehört. die auswirkungen einer winter wm auf die bundesliga wären katastrophal

Es wäre nur dann gut, wenn die Ligen ab sofort immer kurze Sommerpausen und dafür längere Winterpausen machen.
Ansonsten wird das für die Spieler sicher ein harter Rythmus. Denn nicht nur die Nationalspieler haben dann eine kurze Sommerpause bis zur nächsten Saison, sondern sämtliche Spieler.

Prinzipiell ist die Idee aber sogar gut..
 
Als ob das passieren würde. Die kriechen den alle schön in den Arsch nachdem die FIFA den Funktionären etwas "Trinkgeld" überwiesen hat um ihren Austritt nochmal zu bedenken.

Ja genau. Kalle R. aus M. ist ja auch plötzlich in den Chor der begeisterten Winter-WM-Fans gewechselt -

nachdem er dort wohl ein paar teure Uhren geschenkt bekommen hat.

Wenn er die verzollt hätte, dann wäre das auch kaum aufgefallen ;-)).

Die Gier-WM. Ohne mich!

Immerhin: die Engländer haben mehr Eier in der Hose: die haben schon heftigen Widerstand angekündigt, da die Premierleague den Winter immer durchspielt, ebenso wie Italien und Spanien.

Die USA haben da auch keinen Bock drauf, weil die als Mitbewerber sich streng an die Ausschreibung (Sommer WM) halten mussten, und nun gegen diese korrupten Scheichs verloren haben.

WM 22 in Katar? Niemals! :mad:
 
Die ganze WM-Vergabe ist doch schon ein Witz gewesen. Erst jubeln alle und dann fällt denen auf, dass da im Sommer Temperaturen über 50 Grad herrschen. Wie viel die Scheichs für die WM wohl "hingeblattert" (Achtung, Wortwitz) haben?

Absagen bzw. anders vergeben kann man das Ding wohl nicht mehr. Die Stadion werden schon geplant oder befinden sich schon in der anfänglichen Bauphase. Da würde so viel Geld im Sand stecken bleiben (Achtung, zweiter Wortwitz), dass sich da keiner mehr rantrauen wird. Stattdessen durchpeitschen und das ganze europäische Spielsystem nach einer Winter-WM ausrichten. Die senilen Herren im FIFA-Hauptquartier sollte man einfach mal ins Altersheim umfrachten, da können die dann nur noch ihre Essensrationen vergeben.

Hab jetzt schon keinen Bock mehr auf diese WM. Kommerz olé. Wird schon ein super Erlebnis sein unterm Tannenbaum zu sehen wie die deutschen Jungs im Halbfinale an Italien scheitern und Jogi Löw (seit mittlerweile gefühlten 500 Jahren im Amt) danach seinen Vertrag vorzeitig bis 2040 verlängern wird... :rolleyes:
 
Die Zwangsarbeiter für die Superreichen

Arbeit mit den eigenen Händen ist unter Katarern verpönt. Auf 230.000 Einheimische kommen deshalb rund 1,6 Millionen Gastarbeiter, von denen viele wie Sklaven arbeiten. Von Martin Gehlen
Zehn Kilometer vor den Toren von Doha stampft Katar eine neue Stadt aus dem Wüstenboden. Lusail City wird die glamouröse Metropole einmal heißen, geplant als Drehscheibe für die Fußballweltmeisterschaft 2022 – das erste globale Fußballspektakel auf arabischem Boden. Hier soll die gigantische 90.000-Zuschauer-Arena für das Endspiel errichtet werden, hier entstehen die meisten der 29 neuen Hotels, um die angereisten Fans zu beherbergen. Gleichzeitig will Katars Emirfamilie die gesamte Infrastruktur ihres superreichen Ministaats modernisieren: Mehr als hundert Kilometer Metro sind geplant, eine Autobahnbrücke nach Bahrain, dazu ein komplett neues Schienennetz für ihre Halbinsel im Persischen Golf.


Quelle und weiterlesen: http://www.zeit.de/sport/2013-10/katar-sklaven-zwangsarbeit-wm-2022/komplettansicht


Bereits 200 Tote und über 1000 Verletzte. Wer bisher noch keinen Grund hatte, diese WM zu boykottieren, dürfte spätestens jetzt einen gefunden zu haben.


Wenn ich sowas lese:
Doch 90 Prozent der Arbeitsplätze, die heute von asiatischen Gastarbeitern ausgefüllt werden, seien "ihrer Natur nach nicht geeignet für Bürger des Königreiches Saudi-Arabien", erläuterte Arbeitsminister Adel Faqih im Namen seiner ölsatten Landsleute.


könnte ich kotzen. Die ganzen Ölmogule sehen sich und ihr Volk als Übermenschen, die Handarbeiten nicht auszuführen hätten und dafür sich lieber Sklaven halten.


Und unsere westlichen Regierungen liefern auch noch fröhlich Panzer und Waffen, für den Fall, dass es auch dort mal zu Aufständen kommen könnte.


Ich hoffe innigst, dass der DFB dieser WM fern bleibt!!
 
Zitat: Doch 90 Prozent der Arbeitsplätze, die heute von asiatischen Gastarbeitern ausgefüllt werden, seien "ihrer Natur nach nicht geeignet für Bürger des Königreiches Saudi-Arabien", erläuterte Arbeitsminister Adel Faqih im Namen seiner ölsatten Landsleute.


Diese Ansichten erinnern mich irgendwie unangenehm an den Rassenwahn in Deutschland vergangener Tage.

Höchst verwerflich diese ölbasierte Arroganz! :kotz:
 
Die WM darf da nicht statt finden, es gibt noch viel mehr Gründe dafür.

Diese Form moderner Sklaverei aber ist untragbar. Blatter beschuldigt europäische Unternehmen, sie wären doch daran beteiligt. Katar könnte gar nichts dafür.
Diese Mentalität ist dort System, tief verwurzelt. Die Scheichs bereichern sich auf Kosten des Rests der Welt.
Gibts was Neues?

Geil: gibt es diese Zidane-Statue da tatsächlich? :eek: Beeindruckend.

Übrigens wirbt Zizou für die WM dort, und der Sohn von Platini hat dort einen lukrativen Job.
Glückwunsch an diese Lohnsklaven. :mad:
 
Man sollte diese WM in Katar weltweit boykottieren.

Aber da sieht man mal wieder, wie sozial der Mensch ist, sobald es um`s Geldverdienen geht.
 
Ach, ihr boykottiert die doch soweiso nicht. Mag ja sein, das ich vielleicht einem von euch wirklich unrecht tue, aber ihr werdet sie nicht Boykottieren.

Spätestens wenn der Ball rollt, holt guckt ihr ein Spiel der deutschen, oder surft im Netz nach den Ergebnissen.

Die wissen das, also wurscht.

Wieviele von euch haben eigentlich wie lange die 2. Liga Anstoßzeiten boykottiert, nachdem sie es gefordert haben?
 
Ich rede von den Fußballverbänden, nicht von den Konsumenten, sprich TV-Guckern!


Ich gebe Dir völlig Recht, dass sich von den meisten FußballimFernsehguckern keine Sau für die Vorkommnisse in Katar interessiert!


Aber die Weltpolitik ist doch auch so!


Früher hieß es im Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes:

"Die Würde eines Menschen ist unantastbar, sie zu schützen und zu wahren ist das höchste Gut des Volkes."​


Heute liest sich der gleiche Artikel:

"Profit rechtfertigt alles."

Wer das Geld hat, hat das Sagen!!!​
 
Na, das Grundgesetz gilt ja nunmal auch nur hier. Und es nun auf die Fußballverbände zu schieben ist recht einfach. Denn die bestehen ja nunmal aus deren Mitgliedern. Und hatt den schon wer seinen Verband angerufen?

Der DFB hat laut eigenen Angaben 6.822.233 Mitglieder. Auf gehts!

Und wegen der Tv-Gucker, da kommt die Kohle rein, nicht durch teure Tickets im Stadion.
 
Aber die Weltpolitik ist doch auch so!

Da musst Du gar nicht die WeltPOLITIK bemühen.
Ein Blick auf unsere Fußballberichterstattung genügt völlig.

Schau Dir Sky, Sport1 und die Sportschau an.
Geschönte Berichte über ach so tolle Spiele, die dann in 3-6 Minuten versuchen die dollsten Spielzüge/Tore zu zeigen, mangels Masse dann aber "lustige" Zuschauer einblenden müssen, oder wahlweise 6-10 Wiederholungen des Tores, oder jede Gemütsregung der Trainer, oderoderoder.

Eine den Senderwünschen angepasste Spieltagsterminierung, eine üble Vergewaltigung alter Europapokal-Wettbewerbe (UEFA-CUP, Europapokal der Landesmeister) zum Zwecke der Generierung von mehr übertragungsfähigen Spielen und so weiter und so weiter.

Was ist das Ergebnis? Mehr verkaufte Abonnements und immer mehr, die sich verarschen lassen.

Genau so wird das mit der WM in Katar ablaufen. Hier wird es einen Thread dazu geben in dem jedes Spiel heiß diskutiert wird und Lemmingland wird natürlich wie alle vier Jahre vor der Glotze sitzen. Lass die Werbemaschinerie der FIFA mal anfangen, das gros wird wie immer folgen.
 
Ich finde man muss zurecht kritisieren wie in Qatar mit Gastarbeitern umgesprungen wird, und es sollte Konsequenzen für den Veranstalter haben.
Aber wenn es um das Smartphone in der eigenen Tasche geht, welches mit Kinderarbeit produziert wurde (Coltan, Gold, ...), oder um die Textilien aus einstürzenden Fabriken aus Bangladesh im Schrank, dort also wo es letztlich um unseren Wohlstand geht, da ist von Empörung nichts zu vernehmen.
Alles Ansprüche, an denen man sich selbst ebenfalls messen kann.
 
Aber wenn es um das Smartphone in der eigenen Tasche geht,

Da geht es um Konsumgüter, die man sich, so denn man sich überhaupt eines anschafft, im freien Markt aussuchen kann. Wenn du aber Fussballfan bist, kannst du dir als Zuschauer nicht auswählen, wo und wie die WM ausgetragen werden soll. Dies wird von der korrupten FIFA vorgegeben.

Im Prinzip hast du sicherlich recht in Bezug auf Moralfragen. Aber hier sind es nun mal Äpfel und Birnen...
 
Hab den Artikel auch gelesen gestern ... Schon heftig, aber was erwarten wir? Im Endeffekt ein Mikrokosmos globaler neokolonialer Wirtschaftsordnung. Seit der WM in Südafrika hadere ich mit mir, der Protest der Brasilianer hat mich innerlich bestätigt und auch wenn ich es vielleicht nicht umzusetzen vermag: Wie auch beim Fleisch oder anderen Gütern (wie oben angesprochen) sollte auf den Konsum von FIFA-Produkten verzichten. Es schadet denen, die eh schon wenig haben, damit wir unser Spektakel haben. Schöne neue Fußballwelt, die nicht verbindet, sondern ausbeutet – und danach weiterzieht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man sollte sich bei dieser Thematik nicht unbedingt ausschließlich auf Katar "einschiessen", denn die Arbeitsbedingungen waren im Rahmen der WM in Südafrika, der Olympiade in China oder auch im Vorfeld der WM hier in Deutschland :eek: auch nicht besonders "fair" und unserem westlichen Verständnis von Menschenwürde entsprechend. Das merkwürdige Selbstverständnis reicher Araber ist ja bekannt und auch nicht besonders neu. Es ist seit alters her so und mitnichten erst seit dem Zeitalter hochrentabler Ölquellen so. Fragt nach in Sansibar oder überhaupt in den angrenzenden vorderasiatischen und schwarzafrikanischen Landstrichen.

Ob die westlichen Rechtsstaaten inklusive EU damit einverstanden sind, ist für die alltägliche Praxis vor Ort vollkommen unwesentlich. Es hätte von vornherein keine Vergabe dorthin stattfinden dürfen. Nun, da sie geschehen ist, ist es kompletter Nonsens immer wieder auf Gegebenheiten hinzuweisen, die dort üblich, hier aber durchaus und menschenrechtswidrig sind. Fremde werden dort eben "anders" behandelt, Mädels werden von der Bildung ausgeschlossen und Diebe laufen Gefahr Gliedmassen einzubüßen. Und wir werden im weiteren Verlauf immer wieder häppchenweise mit dortigen Zuständen konfrontiert werden, die unseren Ansichten ganz erheblich entgegenstehen.

Wäre "man" nun in allen Dingen konsequent, wäre das Leben im Grunde ein einziges Boykottieren, sei es von Konsumgütern, sei es von Veranstaltungen, Nahrungsmitteln, bis hin zu sozialen Kontakten. Ich persönlich nehme für mich eine solche Konsequenz nicht in Anspruch und bekenne hier freimütig, daß mich die Vorkommnisse rund um die Vorbereitungen für die WM in Katar höchstwahrscheinlich nicht dazu bewegen werden, die Veranstaltung zu boykottieren. Kann sein, daß das Schicksal (oder auch die Grünen ;)) mich in irgendeiner Form für diese Einstellung züchtigt, es ist aber so und ich werde die möglichen Folgen wohl tragen müssen.

Ich würde ja auch gerne die Welt verbessern, habe aber weiß Gptt genügend damit zu tun, vor meiner eigenen Haustür zu kehren und dort Einfluss zu nehmen, wo ich dies aktiv tun kann. Und schon hierbei könnte ich mehr tun, als ich bisher getan habe. Den Boykott einer zeitlich und geographisch fern liegenden WM werde ich mir aber ziemlich sicher nicht an das Revers heften dürfen.
 
Ernsthaft dieses Turnier boykottieren können ohnehin nur diejenigen, die es pflegen, Welt- und Europameisterschaften zu besuchen. Und da kenne ich einige Leute und mithin wirkliche Boykotteure. Niemand will dahin. Für mich stand das schon zum Zeitpunkt der Verkündung fest. Damals waren die Sklaven noch kein Thema. Mir genügte es schon, dass dieser winzige Wüstenstaat null Fußballflair hat. In den letzten Jahren sind eine Menge weiterer Gründe hinzu gekommen.

Die Spiele schau ich mir am Fernsehgerät an. Registriert sowieso niemand, ob ich ein- oder abschalte. Und dann hoffe ich trotzdem, dass unsere Truppe dieser Missgeburt von Fußball-Weltmeisterschaft etwas Gutes abgewinnen kann, indem sie weit kommt.
 
Vertue dich nicht Old School. Klar, wenn man stumm boykottiert, juckt das wenige. Ich kann mir aber vorstellen, dass es weltweit gesehen viele gibt, denen die FIFA auf die Nerven geht. Wenn sich da was im Internet formiert, was glaubst du, wie schnell da die Sponsoren einknicken. Es ist wie bei jeder Protestbewegung: Einigkeit und eine öffentliche Stimme, anders geht's nicht.
 
Ne @ luette ich vertue mich da nicht. ;) Unstreitig dürfte sein, dass der EINZELNE mit seiner Fernbedienung wenig erreichen kann. Dass bedeutet selbstverständlich nicht, dass irgendgerartete Zusammenschlüsse Gewaltiges bewegen können.

Es wird mit dem Beginn des Kartenvorverkaufs eine schallende Ohrfeige für FIFA und Ausrichter sein, wenn weltweit eine nur geringe Nachfrage besteht und selbst Fussballnationen wie Deutschland, England und Holland am heimischen Fernseher verbleiben. Es gibt kaum einen wirksameren Protest als leere Ränge.

Aber auch hier könnten die Sklaven wieder ins Spiel kommen...
 
Nun beharre nicht auf Selbstverständlichkeiten ;) Davon ab: Selbst wenn jeder für sich sagt "Gucke ich nicht" wird sich das in den Quoten widerspiegeln und negative Auswirkungen auf die Sponsoren haben. Ich glaube auch, dass es die Fifi dieses mal übertrieben hat und die Perversion dieser Vergabe noch acht Jahre Zeit hat, um sich den Fans weltweit zu erschließen. Das Thema Sklavenarbeiter wird nicht das einzige dunkle Kapitel im Vorfeld bleiben.
 
Warten wir mal ab... Der informierte und kritische Fußballfan ist am Ende doch zu sehr Fußballfan und schaltet Deutschland - England ein. Und der ohnehin in Überzahl befindliche unkritische Interessent stellt ohnehin an. Versprech' dir mal nicht zu viel von einem TV-Boykott.
 
Ich glaube auch, dass es die Fifi dieses mal übertrieben hat und die Perversion dieser Vergabe noch acht Jahre Zeit hat, um sich den Fans weltweit zu erschließen.

Schön wäre es. Ich fürchte aber, wenn die Fanmeilen in Berlin und anderswo öffnen (egal, ob auf Sand oder als Schlittschuhbahn), wird das Partyvolk aus den Löchern kommen und feiern, was das Zeug hält.
Seit der WM 2006 hatte ich ohnehin bei allen Fußballgroßereignissen das Gefühl, daß sich nur noch eine Minderheit für die Spiele an sich interessierte - wie soll ich da davon ausgehen, dass die Leute sich für die Umstände des Turniers interessieren?
 
Da haste Recht @ Streifenlilly, und wir können nur hoffen, dass diese Schwarz-Rot-Geil-:kacke: bis '22 ihre Attraktivität endgültig verloren hat, und es wieder um Fusek geht. Old School hat natürlich ebenfalls Recht, dass das Fernbleiben des kritischen Publikums dieses konstrukt nicht in die Knie zwingt – aber es würde anfangen, kratzer abzubekommen.
 
Das hat doch mit Katar nichts zu tun. Wer es nicht mag, der lässt es eben sein. Lasst die Leute doch einfach mal ihren Spaß haben.

Bei Katar geht es um etwas ganz anderes: die Scheichs wollen unser Lieblingsspielzeug kaufen.

Ich mag die WM, immer schon, aber alles hat seine Grenzen. Eine WM gehört in ein Fußballland, so wie England, Italien oder Spanien. Auch Australien ist lächerlich, was soll das dnen? Da wohnen 22 Mio Menschen, die jammern nachher auch wieder über zu hohe Kosten und dass sie die Stadien für ihre Kirmesliga nicht brauchen können.

Die Scheichs drehen mal eine Sekunde am Ölpreis und können ihren Furzstaat mit Megastadien zupflastern.

Die sind übrigens noch in der Planung, die toten Bauarbeiter haben mit der WM bisher 0 zu tun.
 
[...] Die Scheichs drehen mal eine Sekunde am Ölpreis und können ihren Furzstaat mit Megastadien zupflastern. [...]

Deswegen freu ich mich persönlich schon, wenn da irgendwann mal endgültig aus dem Hahn nix mehr rauskommt :D

Ein Boykott kann nur von den Verbänden forciert werden. Vor allem der DFB, als mächtigster Verband auf der Welt, könnte hier ein Zeichen setzen, vorangehen und mit einem Boykott drohen. Wird man das machen? Wohl eher nicht, denn die eine Krähe wird der anderen keine Auge aushacken. Diese WM stinkt sowas von nach Geld, Macht und Korruption, das mir hier jeder Spaß auf Fußball vergeht. Was ich in dem Sommer machen werde weiß ich persönlich noch nicht. Diesen Kommerz da anzuschauen fällt schwer, andererseits ist es ja auch wieder Fußball...
 
Na ja, wie schon ausgeführt, fühle ich mich da nicht berufen. Und wenn ich bis Stand heute allen Boykottaufrufen meines mittlerweile doch recht fortgeschrittenen Lebens gefolgt wäre, säße ich jetzt im Lendenschurz vor dem Spinnrad und bäte einen meiner Jünger darum, hier im Portal für mich zu schreiben ;)

Die WM in Katar wird sich aber gewissermaßen selbst boykottieren. Kein wirklicher Fan wird sich dort blicken lassen. Alkohol, freie Oberkörper, Bullenhitze, sowie das ständige Damoklesschwert der Scharia über dem Haupte - das ist ganz und gar nichts für Briten, Holländer, Deutsche oder sonstige Europäer. Ganz abgesehen von den Mondpreisen.

Also: "Leere Ränge - keine Gesänge - kein buntes Gepränge". Vermutlich wird das ganze Drumherum zu einer Blamage erster Güte werden.
 
Auch "wir" könnten das. [...]

Natürlich können "wir" das auch. Nur das "wir" es soweit bringen um einen wirklichen und schädlichen Boykott durchzuziehen, ist wohl sehr unwahrscheinlich. Als Verband hat man da eine weitaus größere Sprache. Wenn der DFB als deutscher Vertreter die Nationalmannschaft nicht hinschicken würde, dann glaube ich auch, dass weitere namhafte Verbände nachziehen würden.

Das wäre mal ein Signal für mehr Menschlichkeit in der Welt. Man darf aber nicht vergessen, dass die "Causa Katar" überall ist. Menschenrechtsverletzungen und unmenschliche Arbeitsbedingungen gibt es auf der ganzen Welt. Wir Deutschen sollten uns da auch in den Topf werfen.
 
Vor allem der DFB, als mächtigster Verband auf der Welt, könnte hier ein Zeichen setzen, vorangehen und mit einem Boykott drohen. Wird man das machen? Wohl eher nicht, denn die eine Krähe wird der anderen keine Auge aushacken.

Das ist doch das traurige. Der DFB schmückt sich immer gerne mit seinen Zahlreichen Aktionen für Integration usw. aber bei einer WM teilnehmen bei deren Vorbereitung Leute zur Arbeit gezwungen wurden und teilweise bei dieser gestorben sind ist dann wieder in Ordnung oder wie?

Genau so ein verlogenes Pack wie die Politiker in diesem Land.
 
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