Boris
Soziale Unruhe
Im Zuge unserer Zwei-Tages-Tour nach Hamburg am vergangenen Wochenende ging es für Sandra und mich für einen Abstecher spontan ins Volksparkstadion, wo der HSV zum ersten Heimspiel der Saison den ostwestfälischen Underdog aus Paderborn empfing. Nachdem unsere Sightseeing-Bustour bereits gegen 14 Uhr zu Ende war, wir bis zum nächsten Programmpunkt um 19:00 Uhr noch jede Menge Zeit hatten und ich mit Trauer festgestellt habe, dass der Sommerdom entgegen meiner Annahme bereits seit letztem Wochenende vorbei war, kam uns spontan die Idee den Spielplan der beiden ortsansässigen großen Fußballvereine mal zu checken. Der Millerntor-Verein sollte zwar erst am Montag spielen, der HSV jedoch spielte uns wortwörtlich in die Karten und so ging es im Fußmarsch vom Rathausmarkt zum Hauptbahnhof wo wir uns einfach auf gut Glück dem schwarz-weiss-blauen Mob anschlossen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das "neue" Volksparkstadion bisher noch nicht von innen gesehen habe. Genau wie den Hauptbahnhof, der allerdings direkt mit seinen König Pilsener-Ständen bei mir punkten konnte. (Überhaupt scheint Duisburger Bier in Hamburg eine ganz große Nummer zu sein. Von Musical bis Reeperbahn, überall wird Köpi ausgeschenkt!) Hätte ich gewusst, dass die Fahrt zum Stadion einer Auswärtsfahrt nach Essen gleichkommt, ich hätte mich sicherlich besser mit dem heimischen Gebräu eingedeckt. 15 Minuten mit der S-Bahn plus weitere 20 Minuten Fußmarsch (wenn man nicht einen der übervollen Shuttle-Busse nehmen wollte) standen erstmal auf der Programm. Dass das Stadion so weit in der Pampa liegt, hatte ich gar nicht mehr auf dem Zettel. An den Kassen angekommen, kurz nach drei, hatten wir tatsächlich noch Glück und bezahlbare Karten bekommen, die sich zwar über dem Gästeblock befanden, aber mit 20 Euro für einen Sitzplatz bei grandioser Sicht in jedem Fall erste Wahl waren, da die restlichen paar Karten bereits jenseits der 30 Euro Marke lagen.
An den SC Paderborn hatte man bestimmt noch ganz gute Erinnerungen, als man im DFB-Pokal Skandalspiel vor genau zehn Jahren beim damaligen Regionalligisten nach einer 0:2 Führung das Zepter noch vergab und es am Ende 4:2 stand (einem Robert Hoyzer sei Dank), ehe man in der zweiten Runde auch den Spielverein aus Meiderich aus dem Pokal warf. Das heutige Spiel ist schnell erklärt: Die Gastgeber bis zum 0:1 im Gesang noch sehr lautstark, ab dem 0:2 allerdings nur noch mit Pfiffen präsent. Paderborn dagegen musste im ersten Bundesligaauswärtsspiel seiner Geschichte wohl seinen zweiten Frühling erlebt haben. Den einst so großen Hamburger SV vor 54.433 Zuschauern zu besiegen, was für ein Triumph. Der Support der Gäste war demnach durchgängig gut, allerdings waren die Chefsupporter meiner Ansicht nach (noch) keine Gruppe, die ich als SCP-Anhänger nur annäherend ernst nehmen könnte. Aber vielleicht tut sich in Paderborn noch was in Sachen Autorität, man steht ja quasi erst am Anfang. Ich gebe denen mal 'ne Chance! Die Spieler feierten jedenfalls mit den Fans minutenlang, mit einer Euphorie wie sie wahrscheinlich ein Bayern München-Kader seit 20 Jahren nicht mehr gespürt hat. Ansonsten sehr erfreulich zu erwähnen, gibt es auch in Hamburg weder Becherpfand noch Chipkarte und auch für den halben Liter Holsten Premium, der mit 4,20 Euro beim mobilen Biermann zu Buche schlägt und nicht gezapft wird sondern fairerweise aus der Flasche kommt, kann man sich nicht beschweren. Was ich aber kurios fand und auch ewig nicht mehr gesehen habe, dass man vom Heimblock problemlos zum Gästeblock marschieren könnte. Ein Feature, dass es zu Risikospielen sicherlich nicht gibt.
Im Anschluss auf Weg zurück zum S-Bahnhof nach Stellingen zog es uns noch für zwei weitere Bierchen in die unabsteigBAR, eine HSV-Fankneipe die sich quasi unter dem Bahnhofsgebäude befand und zu fairen Preisen Indoor und Outdoor hochprozentiges bei überdachten Sitzmöglichkeiten ausschank. (Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass in Duisburg eine Fankneipe im Stadion dem Verein keine Goldgrube wäre). Drinnen wurde erfolgreich das Ergebnis ignoriert und gehörig gebechert, als hätte man den Europa-Pokal der Pokalsieger gewonnen. Und trotz MSV-Shirt oder gerade deswegen, kam man in der Bar ins Gespräch und philosophierte mit einigen HSV-Fans über Sinn und Zweck von Werder Bremen. Sehr nette Jungs. An dieser Stelle nochmal Grüße nach Altona.
Zum Schluss noch einige kurze Videoimpressionen

An den SC Paderborn hatte man bestimmt noch ganz gute Erinnerungen, als man im DFB-Pokal Skandalspiel vor genau zehn Jahren beim damaligen Regionalligisten nach einer 0:2 Führung das Zepter noch vergab und es am Ende 4:2 stand (einem Robert Hoyzer sei Dank), ehe man in der zweiten Runde auch den Spielverein aus Meiderich aus dem Pokal warf. Das heutige Spiel ist schnell erklärt: Die Gastgeber bis zum 0:1 im Gesang noch sehr lautstark, ab dem 0:2 allerdings nur noch mit Pfiffen präsent. Paderborn dagegen musste im ersten Bundesligaauswärtsspiel seiner Geschichte wohl seinen zweiten Frühling erlebt haben. Den einst so großen Hamburger SV vor 54.433 Zuschauern zu besiegen, was für ein Triumph. Der Support der Gäste war demnach durchgängig gut, allerdings waren die Chefsupporter meiner Ansicht nach (noch) keine Gruppe, die ich als SCP-Anhänger nur annäherend ernst nehmen könnte. Aber vielleicht tut sich in Paderborn noch was in Sachen Autorität, man steht ja quasi erst am Anfang. Ich gebe denen mal 'ne Chance! Die Spieler feierten jedenfalls mit den Fans minutenlang, mit einer Euphorie wie sie wahrscheinlich ein Bayern München-Kader seit 20 Jahren nicht mehr gespürt hat. Ansonsten sehr erfreulich zu erwähnen, gibt es auch in Hamburg weder Becherpfand noch Chipkarte und auch für den halben Liter Holsten Premium, der mit 4,20 Euro beim mobilen Biermann zu Buche schlägt und nicht gezapft wird sondern fairerweise aus der Flasche kommt, kann man sich nicht beschweren. Was ich aber kurios fand und auch ewig nicht mehr gesehen habe, dass man vom Heimblock problemlos zum Gästeblock marschieren könnte. Ein Feature, dass es zu Risikospielen sicherlich nicht gibt.


Im Anschluss auf Weg zurück zum S-Bahnhof nach Stellingen zog es uns noch für zwei weitere Bierchen in die unabsteigBAR, eine HSV-Fankneipe die sich quasi unter dem Bahnhofsgebäude befand und zu fairen Preisen Indoor und Outdoor hochprozentiges bei überdachten Sitzmöglichkeiten ausschank. (Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass in Duisburg eine Fankneipe im Stadion dem Verein keine Goldgrube wäre). Drinnen wurde erfolgreich das Ergebnis ignoriert und gehörig gebechert, als hätte man den Europa-Pokal der Pokalsieger gewonnen. Und trotz MSV-Shirt oder gerade deswegen, kam man in der Bar ins Gespräch und philosophierte mit einigen HSV-Fans über Sinn und Zweck von Werder Bremen. Sehr nette Jungs. An dieser Stelle nochmal Grüße nach Altona.


Zum Schluss noch einige kurze Videoimpressionen
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