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Baden-Württembergs Landespolizeipräsident Erwin Hetger hat sich für eine Trennung rivalisierender Fußball-Fans auch in den unteren Ligen ausgesprochen. Zudem müsse der Ordnungsdienst aufgestockt werden, sagte Hetger nach den Fußball-Krawallen vom vergangenen Wochenende.
Erwin Hetger
"Im Rahmen des Machbaren sollte es bei bestimmten Spielen eine Fantrennung mit mobilen Absperrgittern geben", sagte Hetger. Das Land sei auch bereit, die Ordnungsdienste in den Oberligen entsprechend polizeilich zu schulen. Hetger schlug außerdem vor, künftig verstärkt szenekundige Beamte bei den Spielen der Ober- und Regionalliga einzusetzen. "Die Experten müssen die Fans zu den Spielen begleiten und damit die Hooligans aus ihrer Anonymität heraus nehmen." Da es Hooligans nicht nur in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga gebe, müssten Regional- und Oberliga bundesweit stärker in den Fokus rücken.
Ein Problem sei, dass es in den unteren Fußballligen keine so hohen Sicherheitsstandards gebe wie in den Profiligen, so Hetger. Den Hooligans käme entgegen, dass es in den Regional- und Oberligen keine bautechnischen Sicherheitsvorkehrungen zur Fantrennung gebe. "Wir haben nur eine geringe Anzahl von Ordnern und keinen so professionellen Ordnungsdienst", sagte der Polizeipräsident.
"Nachholbedarf" bei den Hooligans
"Die Hooligans sind flexibel und weichen immer wieder auf andere Ligen aus. Ganz besonders macht sich dies nach der Fußball-Weltmeisterschaft bemerkbar." Die Hooligans haben nach Angaben von Hetger nach der WM "Nachholbedarf". Während der WM hätten sie auf Grund der polizeilichen Strategie keine Freiräume gehabt, um ihre Gewaltgeneigtheit auszuleben. "Das versuchen sie jetzt umso mehr."
Auffällig würden auch immer wieder die Mitglieder der so genannten Ultraszene, also der besonders fanatischen Anhänger der Klubs. Hier würden aber auch Alkohol und das Alter der Fans eine Rolle spielen, betonte Hetger. "Wir müssen die Ultras davon abbringen, in die Hooliganszene abzudriften". Hetger bezifferte die Zahl der Hooligans in der Regional- und Oberliga Baden-Württembergs auf etwa 1.000. Die Zahl der Ultras sei nicht registriert und schwanke je nach Spiel und Gegebenheit.
"Problem seit 2003 erkannt"
Das Problem des Ausweichens der Hooligans in die Oberliga sei in Baden-Württemberg bereits 2003 erkannt worden, erklärte der Polizeichef des Landes. Die Polizei habe damals mit dem Württembergischen Fußballverband (WFV) ein Sicherheitskonzept entwickelt, das nach wie vor Gültigkeit habe. Die Verantwortlichen seien jetzt aufgerufen worden, dies sehr konsequent umzusetzen.
http://www.swr.de/sport/-/id=1208948/nid=1208948/did=1681548/1k7x74w/



Erwin Hetger





"Im Rahmen des Machbaren sollte es bei bestimmten Spielen eine Fantrennung mit mobilen Absperrgittern geben", sagte Hetger. Das Land sei auch bereit, die Ordnungsdienste in den Oberligen entsprechend polizeilich zu schulen. Hetger schlug außerdem vor, künftig verstärkt szenekundige Beamte bei den Spielen der Ober- und Regionalliga einzusetzen. "Die Experten müssen die Fans zu den Spielen begleiten und damit die Hooligans aus ihrer Anonymität heraus nehmen." Da es Hooligans nicht nur in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga gebe, müssten Regional- und Oberliga bundesweit stärker in den Fokus rücken.
Ein Problem sei, dass es in den unteren Fußballligen keine so hohen Sicherheitsstandards gebe wie in den Profiligen, so Hetger. Den Hooligans käme entgegen, dass es in den Regional- und Oberligen keine bautechnischen Sicherheitsvorkehrungen zur Fantrennung gebe. "Wir haben nur eine geringe Anzahl von Ordnern und keinen so professionellen Ordnungsdienst", sagte der Polizeipräsident.
"Nachholbedarf" bei den Hooligans
"Die Hooligans sind flexibel und weichen immer wieder auf andere Ligen aus. Ganz besonders macht sich dies nach der Fußball-Weltmeisterschaft bemerkbar." Die Hooligans haben nach Angaben von Hetger nach der WM "Nachholbedarf". Während der WM hätten sie auf Grund der polizeilichen Strategie keine Freiräume gehabt, um ihre Gewaltgeneigtheit auszuleben. "Das versuchen sie jetzt umso mehr."
Auffällig würden auch immer wieder die Mitglieder der so genannten Ultraszene, also der besonders fanatischen Anhänger der Klubs. Hier würden aber auch Alkohol und das Alter der Fans eine Rolle spielen, betonte Hetger. "Wir müssen die Ultras davon abbringen, in die Hooliganszene abzudriften". Hetger bezifferte die Zahl der Hooligans in der Regional- und Oberliga Baden-Württembergs auf etwa 1.000. Die Zahl der Ultras sei nicht registriert und schwanke je nach Spiel und Gegebenheit.
"Problem seit 2003 erkannt"
Das Problem des Ausweichens der Hooligans in die Oberliga sei in Baden-Württemberg bereits 2003 erkannt worden, erklärte der Polizeichef des Landes. Die Polizei habe damals mit dem Württembergischen Fußballverband (WFV) ein Sicherheitskonzept entwickelt, das nach wie vor Gültigkeit habe. Die Verantwortlichen seien jetzt aufgerufen worden, dies sehr konsequent umzusetzen.
http://www.swr.de/sport/-/id=1208948/nid=1208948/did=1681548/1k7x74w/