Für mich war das einschneidendste Erlebnis, meine Gebursstunde als MSV Fan, vor dem Spiel in der Saison 1979/1980, genau am 08.05.1979.
Denn ab da, ja ab da war die Zeit gekommen, einem in der Zukunft potentiellen erfolgreichen Verein zu folgen, der Geschichte schreibe würde, da war ich mir ganz sicher.
Und mit 7 Jahren ist man so fest in der Meinung, da gibt es kein wanken. Aber vorher, vorher musste ich erst im Tempel Wedaustadion dazu bekehrt werden.
Der Abend war da, ich war so aufgeregt, damals noch aus meiner alten Heimat Lintorf mit meinem Papa aufgebrochen, im Audi 80LS, natürlich mit Fellsitzen. Die Karten waren gekauft, für meinen Verein den ich nur aus dem Fernsehen in der Sportschau kannte und zu dieser Zeit längst nicht immer mit bewegten Bildern: den glorreichen FC Bayern München. Ich hatte schließlich auch das Rummenigge Trikot und ein Schweißband. Hatte mich dann aber mit 7 Jahren doch nicht getraut das Trikot anzuziehen und so blieb es beim Schweißband.
Als wir ankamen waren meine Augen groß, Menschen, Fans in Kutten und direkt ne leckere Keilerei damals auf dem Parkplatz zu sehen...aber was sollte mir passieren, mein Dad war ja bei mir und ab ins Stadion auf die Sitzplätze...mein erster Stadionbesuch. Ich war mir sicher ich werde morgen in der Schule allen berichten wie ich die Bayern habe siegen gesehen. Rummenigge, Meyer, Schwarzenbeck, Augenthaler...was soll da schon schief gehen.
Es war eine Stimmung wie ich sie noch nie erlebt hatte, ich weiß gar nicht mehr ob ich konzentriert das Spiel gesehen habe, oder vom weiten Rund und Menschen in Bäumen begeistert war. Und dann ging es los, Schafstall und Csnerai (konnte ich nie aussprechen) diese Trainerlegenden nehmen Platz. Mein Vater meinte direkt, pass auf Junge heute fangen deine Bayern sich ein paar Stück. Und dann sah ich Dietz zum ersten Mal, ein Poster hing an meiner Wand, weil ich ihn durch die Nationalmannschaft toll fand und er zu dieser Zeit ja auch der Kapitän war.
(Das Spielergebnis gehört dann in eine andere Chronik)
Ich war so aufgeregt, ich war so überwältigt, dass ich eine kleine Ahnung bekam, warum mein Vater so an diesem Verein hing und hängt, nicht nur wegen der räumlichen Nähe, nein, es erfasste mich etwas, was ich bis heute nicht beschreiben kann und mich doch so stolz macht.
Es war meine Geburtsstunde zum MSV Fan, das alles vor einem Fußballspiel wo ich doch eigentlich nur die Bayern sehen wollte. Auf Grund diesen Abends, des Ergebnisses und der Atmosphäre bin ich meinem Vater ewig dankbar das er mich zu diesem ersten Spiel mitgenommen hat. Heute denke ich noch oft an diese Zeit und werde ihm ewig dankbar sein:
Danke Papa, das ich kein FC Bayern München Fan geworden bin.