Jena - nostalgisch

Yike

verstorben
Kopfnuss schrieb:
Das erste Mal –und jetzt das Rückspiel
(Eine nostalgische Spielvorschau)

Am Freitag werden dank fanunfreundlicher Ansetzungszeiten seitens Arena/DFL wieder mal etliche Zeiss-Anbeter davon abgehalten, ihren Göttern in den tiefen Westen zu folgen.
Naja, nicht so schlimm, werden viele sagen, was soll ich schon im Pott bei diesen Grauen Mäusen?

Für mich wird der MSV Duisburg immer ein schillernder Verein bleiben …….

In der Saison 75/76 habe ich als 13-jähriger meine ersten EC-Spiele live im Paradies gesehen (Benfica / OM / Mielec) und konnte auch in der Saison 77/78 mit Altay (Trocha-Tor!!!), RWD, Standard und SEC absolute Top-Stars im EAS bewundern.
Aber dann kam der Herbst 78!
In Runde 1 vernaschten die Jungs um Sprotte und Matz Vogel Belgiens Vertreter Lierse SK.
Es folgte die Auslosung und der FCC erwischte im Topf den MSV aus dem Pott.
Ein Bundesligist! Was heute selbstverständlich erscheint, verschaffte mir damals einen wohligen Schauer. Meine Helden würden gegen eine „Westmannschaft“ spielen, unglaublich!
Namen, die mir sonst nur Samstag für Samstag der gute Ernst Huberty präsentierte, würde jetzt Rolf Weidner verlesen und ich mittendrin – statt bei der Sportschau nur dabei. So war das eben in den Siebzigern, diese so genannten „deutsch-deutschen“ Duelle waren etwas ganz Besonderes. Jahr für Jahr hoffte man auf ein solches Match.
Aber dann das: war das Ergattern von EC-Karten bis dahin auch für einen im Bezirk Halle lebenden FCC-Fan noch relativ problemlos, ging nun gar nichts mehr. An Karten war einfach nicht ran zu kommen.
Aber zum Glück waren ja Herbstferien. So verbrachte ich den Abend zuvor bei meinen Großeltern in Apolda, nahm am Spieltag den 8:00 Uhr Bus nach Jena und würde schon noch irgendwie an eine Karte kommen. Als ich mich gegen 9:00 Uhr via Paradies dem EAS näherte, begegnete mir ein Trupp Bauarbeiter und als die Jungs mich in meinem braunen JuMo-Parka und dem BlauGelbWeißen Schal (ja, der den ich gegen den SCF wieder vorgeholt habe!) sahen, musste ich mir ob der Uhrzeit so manchen heftigen Spruch anhören.
Störte mich aber nicht, ich brauchte eine Karte, egal wann, wie und woher.
Ich weiß nicht, wie viele Runden ich schon um das Stadion gedreht hatte, aber irgendwann um die Mittagszeit sah ich Detlev Zimmer am Saale-Eingang. Vielleicht konnte der mir ja helfen. Auf meine Frage, ob er denn wisse, wo ich noch eine Karte her bekäme, schaute er sich kurz um und antwortete dann: „Ja, von mir.“
Zuerst glaubte ich an eine akustische Täuschung aber dann griff er tatsächlich in die Innentasche seines Sakkos. Was ich jetzt sah, führte fast auch noch zur Erblindung. Einen ganzen Stapel von Karten (Tickets sagte damals noch kein Mensch) hielt er jetzt in der Hand.
Gleich würde ich eine haben, jaaaaaa!
Doch halt, da kannte ich DZ aber schlecht. „Macht 30 Mark!“, glaubte ich zwar zu hören, wollte es aber nicht so recht wahr haben. Als er den Preis jedoch knallhart und lächelnd wiederholte, zückte ich meine schmale Schülerbrieftasche und tauschte meine gesamte Barschaft gegen die Eintrittskarte mit der Nummer 08245 – offizieller Preis: 5,10 Mark (einschließlich Sportfonds).
Nach den 7 Stück gegen den SEC Bastia war dies das zweite Mal in meinem Leben, dass mir DZ nicht so wirklich sympathisch war. Aber ich hatte die ersehnte Karte und fand in meiner Hosentasche noch 2 Mark, Bockwurst und Limo waren also gesichert und nach Apolda würde ich eben zurück laufen, was soll’s!?
Ich weiß noch, dass ich es damals irgendwie als etwas Besonderes ansah, als echte blau-weiße „West“fahnen im Gästeblock wehten und ich live „unter der Uhr“ dabei war, als Rolf Weidner diese Namen durchs RFT-Mikrofon säuselte:
MSV: Heinze, Bregmann, Jakobs, Fenten, Dietz, Dronia (Grillemeier), Weber Brocker, Worm, Jara, Alhaus (Fruck),
(Trainer war Rolf Schafstall, der ja vor einiger Zeit eines der peinlichsten DD-Kapitel schrieb.)
FCC: Grapenthin, Schnuphase, Brauer, Weise, Kurbjuweit, Krause, Lindemann, Sengewald, Töpfer (Neuber), Raab (Trocha), Vogel

Ansonsten erinnere ich mich noch daran, dass wir das Tor der Duisburger pausenlos berannten und ganz klar das bessere Team waren. Angriff auf Angriff lief auf’s Duisburger Tor zu und ein Treffer schien nur eine Frage der Zeit. Ich weiß nicht, wie viele Chancen sich Vogel, Töpfer, Lindemann & Co boten – aber wahrscheinlich fing ich damals an zu ergrauen.
Ganz egal, was unsere Jungs auch anstellten, Torwächter Heinze war an dem Tag in Weltklasse-Form und holte auch wirklich jedes Ding raus.
Von Worm oder Jara war an jenem Mittwoch nichts zu sehen.War mir aber egal, wusste ich doch jetzt, dass es die Jungs von den Hitschler-Sammelbildern auch als reale Fußballer gab.
Das Rückspiel gab’s dann wieder live in schwarz-weiß im Fernsehen der DDR.
Auch da waren wir gut drauf und Lindemann hätte das Ding in der 90. klar machen müssen: einen indirekten Freistoß im(!) MSV-Straufraum wollte er aber elegant heben, statt seinen gefürchteten Hammer raus zu holen. Verlängerung, Dietz, Jara, Fruck, 0:3, Mist!!!

Ich mag es nicht genau zu beurteilen, aber ich denke, dies war eine der stärksten Mannschaften, die der MSV, unter seinem alten Namen Meidericher SV immerhin Gründungsmitglied der Bundesliga, je beieinander hatte.
Später fand ich dann Schimmis Abenteuer in Duisburg immer irgendwie interessanter als Spiele des MSV und erinnere mich dabei besonders einer Episode, in der Dietmar Bär den Chef einer Fan-Gang spielte. (und Schimmi lag dabei nackt im Mittelkreis des Wedau-Stadions)

Ansonsten fallen mir nur noch einige Spieler ein, die gelegentliche Farbtupfer in's Dasein der Zebras brachten. Natürlich Bernhard Dietz, der es für den MSV und S04 auf sagenhafte 495 BL-Einsätze brachte und als Trainer immer dann scheiterte, wenn er den MSV verließ.
Tomasz Hajto, der später zu S04 wechselte und dort wegen des Schmuggels von 110 Stangen Zigaretten zu einer Geldstrafe von 180.000 € verurteilt wurde.
Interessant auch, dass Paul Steiner zu seiner Zeit beim MSV sein erstes und einziges Länderspiel gemacht hat und dabei gleich 2 Rekorde aufstellte: er hatte zuvor immerhin schon 348 BuLi-Spiele auf dem Buckel und war mit 33 der älteste Debütant (M. Max war auch 33 und sogar noch einige Tage älter)
Witzig auch, dass es zwei MSV-Torhüter gibt, die genau ein einziges Spiel in der 1. Liga absolviert haben, Sven Beuckert (2005)und Carsten Crämer (2000).
Vom SV Hilden-Nord kommend, schaffte es Michael ****** übrigens direkt in die 2. Liga beim MSV und legte dann ja noch ne recht ordentliche Karriere hin.
Sicherlich einer der auffälligsten MSV-Kicker der jüngeren Vergangenheit war Peter Közle, mit dem der MSV Mitte/Ende der Neunziger nochmals paar richtig gute Jahre hinlegte.
Tja, und dann war da ja noch Norbert Meier mit seiner Kopfnuss ( 6.12.05 gegen Streit) – aber dazu sag ich erst mal nix.

Am Freitag sieht man sich also wieder.
Und da es bei mir bis jetzt noch nie mit einem Fußball-Besuch an der Wedau geklappt hat, kommt so etwas wie Rückspielstimmung auf – hat ja wirklich lange gedauert.
Hoffen wir mal, dass unsere Jungs keinen Bock mehr auf Karlsruhe- oder Aue-Auftritte haben. Den verdienten Sieg gegen Freiburg gilt es zu veredeln.
Ich freu mich drauf!
Der Schal von 78 ist natürlich wieder dabei!

Allez! Carl Zeiss, Allez!

Eine Vorbetrachtung die mal ein separates Thema wert ist, denn da steckt viel Potential für nostalgische Anflüge.
 
Wenn ich meinen Eltern glauben darf, war ich beim Rückspiel damals mit im Stadion, erinnern kann ich mich daran aber ehrlich gesagt nicht !

Aber sehr geiler Bericht über "damals" !
 
Noch ein gelungener Artikel

Gunner schrieb:
Meine erste Erinnerung an Duisburg datiert vom Herbst 1992. Es war diese Wahnsinnssaison unter Rainer Hollmann, als nach der Zusammenführung der 2. Liga Nord + Süd satte 24 Mannschaften aufeinandertrafen und 7 davon absteigen mußten. Glücklicherweise war unser FCC von Beginn an weit weg von den Abstiegsplätzen und belegte am Ende Rang 8, während der MSV am Saisonende aufsteigen sollte. Zunächst aber war Ärger am Einlaß des Wedaustadions angesagt, als man mir pickelgesichtigem bravem Buben doch tatsächlich die Akku-Batterien aus dem mitgebrachten Walkman abnahm, ich hätte sie ja werfen können. Als Krönung bekam ich sie nach Spielende nicht einmal zurück von diesen Kriminellen. Und auch den nötigen Respekt gegenüber dem großen FCC ließen die Meidericher vermissen, machten sie aus uns doch einen "FCK", indem sie auf die Eintrittskarten den Gegner mit "Karl Zeiss Jena" betitelten. Soviel Ignoranz sollte bestraft werden und zwar in Person von Carsten (mit C) Klee, der Jena mit 1:0 in Front brachte. Nach einer GRK gegen den Ex-Magdeburger Minkwitz in der zweiten Hälfte kam zusätzliche Hoffnung auf, daß wir das über die Zeit retten könnten, doch stattdessen sorgte Seitz noch für den 1:1-Endstand. Egal, das Remis war aller Ehren wert und so ging es frohgemut - aber mit stummem Walkman die lange Bahnreise zurück in die Heimat.

Beim Rückspiel war ich gerade in Dänemark und ließ mich in einer Telefonzelle vom 2:2 (Torschützen Holetschek+Weber) unterrichten. Für mich damals eine große Enttäuschung und so wurde die miese Laune zum Ärger der restlichen Mitreisenden leidlich an selbigen ausgelassen. Ich mußte später - in den Jahren des Niedergangs in nie für möglich geglaubte Tiefen - immer einmal wieder an diese Begebenheit denken, als man liebe Freunde vergrätzte wegen eines an sich bedeutungslosen Spieles, nichts ahnend, wie schlimm die folgenden Abstiege noch werden würden.

Nach dem ersten dieser Abstiege, welcher glücklicherweise sofort korrigiert wurde, fanden wir uns im Herbst 1995 erneut an der Wedau wieder. Es war das Spiel 1 nach der schlimmen Verletzung von Thomas Vogel, eine Woche zuvor hatten wir noch Mainz 05 mit einem 6:1 dem Erdboden gleich gemacht und hatten in dieser Form berechtigte Hoffnungen auf den Durchmarsch ganz nach oben. Leider konnte der Ausfall unseres Sturmtanks und Kopfs der Mannschaft (er spielte danach nie wieder) nicht kompensiert werden und so wurde nicht nur seine Verletzung, sondern auch das Spiel in Duisburg ohne ihn zum Wendepunkt der Saison, die uns am Ende auf einem guten 6. Platz sah und den MSV erneut aufsteigen ließ.

Für unsere gar lustige Fantruppe war das Auswärtsspiel in Duisburg Anlaß einer der legendären "Ruhrpott-Kult-touren", welche am Freitagabend in Müngersdorf begann, als wir im Gästeblock einen 2:0-Sieg der von Effenberg inspirierten Gladbacher über den Erzrivalen feierten und dabei als Jenafans nicht minder euphorisch begrüßt wurden. Eine Fanfreundschaft zu BMG gab es damals noch nicht, aber viele Jenaer Alt-Hools aus Weimar und Naumburg hatten sich nach ihrem Abschied vom Arbeiter- und Bauernstaat der Gladbacher Szene verschrieben und so war Jena sehr angesehen. Tags darauf ging es zum nächsten Derby, als :kacke: im seligen Parkstadion die Dortmunder Borussia empfing. Für uns, die die Emotionalität unserer Derbies gegen Erfurt und auch die hasserfüllte Stimmung gegen Truppen wie Lok oder Chemnitz kannten, eine absolut seltsame Erfahrung. Schließlich wurde einem ja durch die Medien-Berichterstattung stets weisgemacht, daß dieses hier das Spiel aller Spiele sein sollte, ein Sieg für die Fans beider Lager wichtiger als alles andere in ihrem Leben und so weiter. Da war es dann doch seltsam, Fanbusse aus Hessen zu sehen, wo :kacke:- und BVB-Fans gemeinsam zum Spiel anreisten und überhaupt das ganze Stadion komplett durchmischt blau-gelb-weiß-schwarz zu erleben. Und von Emotionalität war nicht einmal ein Hauch dessen zu spüren, was sich am Freitag auf der Haupttribüne des Ernst-Abbe-Sportfeldes abspielte. Dortmund gewann kurz vor dem Ende mit 2:1, uns war es relativ egal, nur daß die Zaunfahne plötzlich verschwunden war, fand ich nicht so lustig.

So ging es etwas betrübter Stimmung nach Duisburg, wo in der Eishockeykneipe der unweit des Wedaustadions befindlichen Halle gründlich durchgespült wurde und die Umdichtung des MSV-Liedes "Sträflingsstreifen weiß und blau - Sträflingsstreifen weiß und blau - ein jeder weiß genau -das ist 'ne DUIS BURG SAU" seinen Ursprung fand.
Irgendwann spät des Nachts wurde dann - ganz elitär - vor dem Stadion auf einem Grünstreifen wild gezeltet und am folgenden Morgen sofort die Haupttribüne des noch jungfräulich menschenleer daliegenden Wedaustadions aufgesucht, um dort bei schöner Aussicht ein zünftiges Frühstück abzuhalten, bestehend aus drei Tage alten Semmeln, Wienern aus der Büchse und einigen Alkoholika. Nicht gerade ein Gaumenschmaus, aber noch immer angenehmer als der Anblick des - beim Eintreten noch geöffneten - Stadiontores welches sich nun verschlossen befand und uns daran hinderte, wieder hinauszukommen. Keine Menschenseele weit und breit, die Zäune meterhoch mit Stacheldraht, was nun?
Nach reichlich Ratlosigkeit erfolgte dann die Rettung ausgerechnet durch den anrollenden Mannschaftsbus des MSV. Was muß das für ein jämmerlicher Anblick für Trainerurgestein Hannes Bongartz, Abwehrrecke Alfred Nijhuis und Sturmtank Bachirou Salou gewesen sein, diese fünf übernächtigten Gestalten mit Plastikbeutel und Pulle in der Hand auf der anderen Seite des Tores stehen zu sehen, die Überraschung (oder war es blankes Entsetzen) stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Zumindest wurden wir nun befreit und es ergaben sich ein paar nette Gespräche, zum Beispiel mit Markus Osthoff, netter Kerl.

Zurück in der Freiheit traf man dann auch schon die ersten Jena-Fans und - oh Wunder - Edelfan Ronny Häßler hatte eine ganz besondere Überraschung parat. Er überreichte mir freudestrahlend meine in Gelsenkirchen verlustig gegangene Zaunfahne. Er war zufällig beim gleichen Spiel gewesen, hatte unter über 70.000 Zuschauern mitbekommen, wie ein Schlacke-Kid sie einfach mitnehmen wollte und sie selbigem resolut abgenommen. Das Leben schreibt seltsame Geschichten. Die des Spiels ist schnell erzählt, ohne Thomas Vogel fehlte uns das Herz, wir lagen zur Pause mit 0:2 zurück. Nach Hutwelkers Anschlußtreffer keimte Hoffnung auf und Chancen waren da, doch statt des Ausgleiches gingen wir am Ende mit 1:4 baden. Der letzte Torschütze für den MSV übrigens ein gewisser Alexander Löbe. Unsere Mannschaft wurde trotzdem gefeiert und diese Saison des sorglosen Oben-Mitspielens war eine der schönsten mit dem FCC und für mich persönlich die erste "Komplette", bei jedem Heim- und Auswärtsspiel anwesend.

Dass nach Remis und Niederlage nun ein Sieg beim MSV an der Reihe ist, liegt auf der Hand. Auf nach Duisburg!!!


Ich liebe ja Stadionrundgänge. Und wenn es andere bei uns machen, finde ich es auch ok. :D
 
Ich kann mich gut an das Rückspiel gegen Jena 1978 erinnern. Ich war aus meinem Studienort Bonn angereist. Es war wirklich ein harter Kampf, denn diesmal stand Jena gut hinten drin, was ja angesichts der Nationalspieler in der Abwehr keineswegs verwunderlich war. Carl Zeiß war damals eine der besten Mannschaften in der DDR, und natürlich viel beliebter als der BFC Dynamo! Während meiner bald darauf folgenden Berliner Zeit konnte ich den Klub ausfühlrich im Ost-Fernsehen verfolgen. Von einem solchen Status war der MSV damals weit entfernt, denn nach der UEFA-Cup-Qualifikation war wieder einmal Abstiegskampf angesagt, der bis in den April hinein andauern sollte - und das trotz Dietz, Jakobs, Jara und Worm (Rudi Seliger war verletzt und wurde erstaunlicherweise von Günter Weber (aus Köln!) für einige Zeit gut ersetzt). Es waren eben wieder ziemlich viele junge und noch wenig erprobte Spieler dabei: Fenten (später in Karlsruhe mit einem Beinbruch, der seine Karriere früh beendete), Dronia (guter Mann, wechselte nachher nach Bielefeld), Fruck (etwas unbeständig, obwohl begabt, ging später nach Frankfurt), Grillemeier und Alhaus, die nie so recht den Durchbruch schafften. Die meisten von denen waren aus der Hamborner Jugend zum MSV gekommen. Für Ditmar Jakobs war es die letzte MSV-Saison, dann kam Paul Steiner (von Waldhof) - der konnte dann 81/82 nicht mehr ersetzt werden, und es ging abwärts.

Es kam also die Verlängerung, und unter uns, in der rappelvollen Nordgerade, machte sich schon etwas Besorgnis breit, ob wir denn wohl noch irgendwann mal ein Tor schießen könnten. In der vorherigen Runde, gegen Lech Posen, war das viel einfacher gewesen: zweimal fünf Stück (ja, sogar im Hinspiel auswärts.) Und natürlich war es dann wieder Ennatz Dietz, der das 1:0 mit letztem Einsatz erzielte, so wie er uns ja auch schon in den UEFA-Cup gebracht hatte (Siegtor gegen :kacke: am letzten Spieltag der Vorsaison). Das war noch in den ersten 15 Minuten, auf die Südkurve hin. Dann bemühte sich Jena natürlich um den Ausgleich, und der MSV konterte. DAs 2:0 war eines der schönsten Tore, das ich jemals gesehen habe: Kurt Jara nahm den Ball volley aus gut 25 Metern, halblinke Position, und er zischte unter den Giebel - keine Chance für Grapenthin, was für ein Strahl! Wir haben alle gebrüllt wie die Gestochenen, es war unbeschreiblich, ich kriege davon jetzt noch einen Adrenalinstoß! Schließlich packte dann noch Norbert Fruck den Hammer aus, und was waren wir alle glücklich ...

Nach dem Spiel haben wir uns noch kurz mit ein paar Jena-Fans an ihrem Bus unterhalten - die waren natürlich ziemlich bedrückt ...

Dann haben wir uns das Spiel noch in einer Kneipe in der Meidericher Reinholdstr. angeguckt - wieder Riesenstimmung ...

Schöne Erinnerungen!
 
Danke für die ausführliche "Antwort".
Ach ja, das waren noch Zeiten .......
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Nach dem Spiel haben wir uns noch kurz mit ein paar Jena-Fans an ihrem Bus unterhalten - die waren natürlich ziemlich bedrückt ...
Was das für "Jena-Fans" waren, würde mich echt mal interessieren.

Aber sonst, wirklich schöne Erinnerungen!
Dann mal bis morgen!!!
@ Michifunghi: Irgendwas falsch verstanden?
 
Die letzte Erinnerung die ich habe ist, dass sich max. 12- 15 Jenaer durch halb Duisburg geprügelt haben und ein recht "gutes" Resultat hatten....

Veilleicht war ich zu jung...:D
 
DDR-Fähnchen

Ich habe mir damals vor 28 Jahren auch das UEFA-Cup Spiel gegen Carl-Zeiss-Jena angesehen.:)

Auffällig waren die ca. 150 "Jenaer Fans" die auf der Haupttribüne ganz rechts saßen (glaube Block E). Anstatt mit den Fähnchen ihres Verein zu schwenken, wurde dort mit der DDR Fahne gewedelt.:o

Deutsch/deutsche-Spiele hatten vor dem Mauerfall immer ihren Reiz. Es war nicht nur Fußball, sondern auch der Vergleich der Systeme.

Die Vorzeichen haben sich geändert und es wird heute ein ganz normales Zweitliga-Spiel werden. Ich hoffe auf ein 3:0 für unserem MSV. Ein bißchen Nostalgie muß ja erlaubt sein.:)

Gruß aus Block 7,
weißblau
 
Danke für die ausführliche "Antwort".
Ach ja, das waren noch Zeiten .......

Was das für "Jena-Fans" waren, würde mich echt mal interessieren.

Aber sonst, wirklich schöne Erinnerungen!
Dann mal bis morgen!!!
@ Michifunghi: Irgendwas falsch verstanden?

Schon klar, die waren sicher nicht nur wegen der Niederlage einsilbig. Ich war erstaunt, dass man die überhaupt ansprechen konnte.
 
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