Katastrophe beim Afrika-Cup

jovan

Bezirksliga
beim Afrika-Cup-spiel Kamerun gegen die Komoren sind nach jetzigem stand mindestens acht menschen gestorben.
als die zugelassene anzahl von 48.000 zuschauern erreicht war, haben ordner die tore geschlossen. draußen standen aber noch sehr viele menschen, die ebenfalls dem spiel beiwohnen wollten. unter diesen kam es nach presseberichten zu einer massenpanik.
wie es letztlich dann zu den toten kam, geht bisher aus presseartikeln nicht hervor.
grässlich. menschen sterben, weil sie ein fußballspiel sehen möchten.
schwer zu ertragen die vorstellung.

und ein bisschen eklig, wie unbedeutend das in der hiesigen presse ist; also wie weit unten das jeweils auf den news-seiten steht. wäre das in Europa oder Nordamerika passierte, sähe das anders aus, unterstelle ich.
 
beim Afrika-Cup-spiel Kamerun gegen die Komoren sind nach jetzigem stand mindestens acht menschen gestorben.
als die zugelassene anzahl von 48.000 zuschauern erreicht war, haben ordner die tore geschlossen. draußen standen aber noch sehr viele menschen, die ebenfalls dem spiel beiwohnen wollten. unter diesen kam es nach presseberichten zu einer massenpanik.
wie es letztlich dann zu den toten kam, geht bisher aus presseartikeln nicht hervor.
grässlich. menschen sterben, weil sie ein fußballspiel sehen möchten.
schwer zu ertragen die vorstellung.

und ein bisschen eklig, wie unbedeutend das in der hiesigen presse ist; also wie weit unten das jeweils auf den news-seiten steht. wäre das in Europa oder Nordamerika passierte, sähe das anders aus, unterstelle ich.
Habe davon bisher auch noch nichts mitbekommen. Danke für die Infos!

Hier mal ein Artikel der Tagesschau dazu:
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika-cup-massenpanik-101.html
 
menschen sterben, weil sie ein fußballspiel sehen möchten.
schwer zu ertragen die vorstellung.

und ein bisschen eklig, wie unbedeutend das in der hiesigen presse ist; also wie weit unten das jeweils auf den news-seiten steht. wäre das in Europa oder Nordamerika passierte, sähe das anders aus, unterstelle ich.

Leider nicht das erste mal, dass sowas passiert. Ich sag nur Hilsborough 1989. Was die Beurteilung der Berichterstattung angeht, so wäre ich da etwas vorsichtiger. Im Moment ist halt leider Corona mal wieder das alles bestimmende Thema, gefolgt von der Ukraine-Krise. Das beschäftigt die Menschen hier im Moment halt am meisten.

Aber klar, vor allem als Duisburger kommen da einem wieder Erinnerungen hoch, wenn man sowas liest.
 
@Java Jim (super name, übrigens) nönö, so einfach mache ich mir das nicht. dass im moment corona, dann covid, dann Ukraine und dann nochmal corona kommen, ist schon klar.
wenn allerdings bei nachrichtenportalen selbst im nachrangigen internationalen bereich erst verschiedene andere sachen von bedeutung sind, wenn der kicker erst über den feldspieler im tor der Komoren berichtet, stößt mich das ab.
 
Meldungen über Afrika nehmen doch meist nur eine Randnotiz in den Medien ein. Vermutlich weil es die meisten nicht interessiert und man ehrlich gesagt auch fast jeden Tag irgendwelche negativ Nachrichten über den Kontinent bringen könnte.

Sehr traurig, aber passt irgendwie zu diesem Afrika-Cup. Ganz komische Veranstaltung, die niemanden wirklich interessiert. Dazu sind die Spiele einfach stinklangweilig und von sehr komischen Schiedsrichterentscheidungen überschattet. Gestern mit dem Feldspieler im Tor bei den Komoren auch an Lächerlichkeit des Verbandes schwer zu überbieten. Dann nun dieses sehr tragische Vorkommnis.
 
Die Tragödie passierte gstern Abend. Heute berichten u.a. N-TV, Tagesschau, Spiegel, ZDF, die Zeit, SZ, Kicker, T-Online, Bild... Sie wird also durchaus wahrgenommen.

Der eigentliche Skandal ist meiner Meinung, dass das Spiel daraufhin überhaupt angepfifen wurde.
 
Auch für mich unverständlich, bei so einer schlimmen Geschichte sollte der Fußball doch in den Hintergrund rücken. :bengalonv1:

Was glaubst du denn was im Stadion los gewesen wäre, wenn man das Spiel abgebrochen hätte, wenn die Leute sich schon vor dem Stadion totgetreten haben. Ich erinnere da an das Konzert der Toten Hosen. Das gerät bei solchen Massen schnell außer Kontrolle besonders wenn die Leute Panik schieben
 
@Java Jim (super name, übrigens) nönö, so einfach mache ich mir das nicht. dass im moment corona, dann covid, dann Ukraine und dann nochmal corona kommen, ist schon klar.
wenn allerdings bei nachrichtenportalen selbst im nachrangigen internationalen bereich erst verschiedene andere sachen von bedeutung sind, wenn der kicker erst über den feldspieler im tor der Komoren berichtet, stößt mich das ab.

Du solltest die Sache etwas differenzierter betrachten. Meinst du, in Afrika wird über lokale Geschehnisse in Europa oder im mittleren Osten berichtet? Glaube ich nicht. Gebe dir allerdings Recht, dass der Kicker dann über den Feldspieler im Tor berichtet, das ist ein Witz.

Schreckliches Ereignis, tut mir auch sehr leid, bestätigt aber das Bild, dass gerade in Afrika sich die Organisatoren nur um den eigenen Geldbeutel kümmern und dieser steht über Leben anderer Menschen. Traurig.
 
Du solltest die Sache etwas differenzierter betrachten. Meinst du, in Afrika wird über lokale Geschehnisse in Europa oder im mittleren Osten berichtet? Glaube ich nicht. Gebe dir allerdings Recht, dass der Kicker dann über den Feldspieler im Tor berichtet, das ist ein Witz.

Schreckliches Ereignis, tut mir auch sehr leid, bestätigt aber das Bild, dass gerade in Afrika sich die Organisatoren nur um den eigenen Geldbeutel kümmern und dieser steht über Leben anderer Menschen. Traurig.

Wohingegen Funktionäre im Rest der Welt alleine durch den Glauben an die gute Sache motiviert sind und bspw. niemals eine WM in ein Land mit einer prekären Menschenrechtssituation vergeben würden…..
 
Menschen sterben, weil sie ein Fußballspiel sehen wollten - EINE TRAGÖDIE!

Musste beim Lesen heute morgen daran denken, dass eine solche Katastrophe ganz schnell überall (!) passieren kann und wir auch schon mal in eine sehr brenzliche Situation bei einem Auswärtsspiel kamen.
Kann mich an das Stadion (Bochum?) leider nicht mehr erinnern, nur daran, dass wir eigentlich rechtzeitig vor Ort waren, sich aber schon eine große Menge vor dem Eingang gebildet hatte, weil der Einlass extrem schleppend voran ging.

Dann kam eine weitere große Gruppe noch von hinten und als der Anpfiff näher rückte und wir uns schon alle sehr verdichtet hatten, gaben einige Betrunkene schon die Parole zum Sturm aus.
Als wir dann endlich drin waren, herrschte dort unter der Security auch schon große Hektik und direkt hinter mir wurde ein großes Zwischentor geschlossen und mein abgeschnittener Kumpel von der Menge dahinter schon dagegen gedrückt. Der Security-Typ hatte schon echte Panik in den Augen und wir schrien ihn an, das verdammte Tor sofort wieder aufzumachen ... ging zum Glück alles gut ... wurde nie irgendwo erwähnt ... aber bei einer großen Menschenmenge kann selbst schon ohne Alkohol nur EINE Fehlentscheidung eine Katastrophe bedeuten.
 
Menschen sterben, weil sie ein Fußballspiel sehen wollten - EINE TRAGÖDIE!

Musste beim Lesen heute morgen daran denken, dass eine solche Katastrophe ganz schnell überall (!) passieren kann und wir auch schon mal in eine sehr brenzliche Situation bei einem Auswärtsspiel kamen.
Kann mich an das Stadion (Bochum?) leider nicht mehr erinnern, nur daran, dass wir eigentlich rechtzeitig vor Ort waren, sich aber schon eine große Menge vor dem Eingang gebildet hatte, weil der Einlass extrem schleppend voran ging.

Dann kam eine weitere große Gruppe noch von hinten und als der Anpfiff näher rückte und wir uns schon alle sehr verdichtet hatten, gaben einige Betrunkene schon die Parole zum Sturm aus.
Als wir dann endlich drin waren, herrschte dort unter der Security auch schon große Hektik und direkt hinter mir wurde ein großes Zwischentor geschlossen und mein abgeschnittener Kumpel von der Menge dahinter schon dagegen gedrückt. Der Security-Typ hatte schon echte Panik in den Augen und wir schrien ihn an, das verdammte Tor sofort wieder aufzumachen ... ging zum Glück alles gut ... wurde nie irgendwo erwähnt ... aber bei einer großen Menschenmenge kann selbst schon ohne Alkohol nur EINE Fehlentscheidung eine Katastrophe bedeuten.
Wenn dies vor ein paar Jahren (und nicht Jahrzehnten) passierte, könntest Du ein Spiel in Düsseldorf meinen. Da war ordentlich Druck vor dem Einlass.
 
Vor dem Achtelfinale des Gastgebers gegen die Komoren drängten am Montagabend zahlreiche Fans ohne Ticket ins Stade d'Olembé in der Hauptstadt Jaunde und lösten das Drama aus, bei dem neben den (8) Toten mindestens 38 weitere Personen verletzt wurden. (...)
Ein irrtümlich verschlossenes Eingangstor soll laut des Südafrikaners die Ursache für die Zuschauerkatastrophe gewesen sein. Laut Motsepe hätte das Tor am Montagabend während der Einlasskontrollen vor dem Viertelfinale von Gastgeber Kamerun gegen die Komoren geöffnet sein sollen. "Aus unerklärlichen Gründen war das Tor geschlossen", sagte Motsepe: "Das Tor sollte offen sein, damit man ins Stadion hindurch hätte gehen können. Wenn das Tor geöffnet gewesen wäre, wie es vorgesehen war, hätten wir nicht die verlorenen Menschenleben und die Probleme, die wir jetzt haben." (Quelle: n-tv)

Wie wohl fast immer bei solch einer Katastrophe, menschliches Versagen einer oder mehrerer Personen - leider hilft die Ursachenforschung den Toten und Verletzten auch nicht mehr ...
 
Wenn dies vor ein paar Jahren (und nicht Jahrzehnten) passierte, könntest Du ein Spiel in Düsseldorf meinen. Da war ordentlich Druck vor dem Einlass.
Denke mal, es war vor 3-4 Jahren. An Düsseldorf kann ich mich in der Zeit allerdings nur an das Flutlichtspiel mit den Polenböllern zu Beginn und direktem Rückstand erinnern ... an dem Tag, den ich meinte, war es bei Einlass auf jeden Fall noch hell und ich meine, das Stadion wäre auch kleiner gewesen, aber auf jeden Fall in NRW ...
 
(...) und ein bisschen eklig, wie unbedeutend das in der hiesigen presse ist; (...)

Besonders eklig ist bei solchen Tragödien auch, dass Opfer sehr schnell zu Tätern gemacht werden.

Bei Hillsborough hat es 27 Jahre gedauert bis es rechtlich bestätigt war, dass die Schuld bei Sicherheitskräften und Organisation lag. Auch bei der Loveprade erinnere ich mich noch an Aussagen Offizieller am gleichen Nachmittag, die die Schuld einfach mal direkt bei einzelnen Besuchern gesucht haben, ohne das klar was überhaupt geschehen ist.

Das Erschreckende ist zusätzlich zu dem Leid immer wieder die Skrupelosigkeit Verantwortung auf Leute zu schieben, die sich leider nicht mehr wehren können.
 
Wohingegen Funktionäre im Rest der Welt alleine durch den Glauben an die gute Sache motiviert sind und bspw. niemals eine WM in ein Land mit einer prekären Menschenrechtssituation vergeben würden…..

Warst du schon mal in Afrika? Kennst du dich mit der Wirtschaftsstruktur dort aus? Korruption? Weißt du, dass dort Politiker potentiell reicher Länder ihre Ressourcen für einen Witz an die Chinesen verscherbeln, um sich selbst die Taschen voll zu machen? Die Bevölkerung bekommt davon vergleichsweise mit am wenigsten ab, weltweit. Klar, das passiert nicht nur in Afrika, aber dort halt eben ganz besonders.

Das war die Intention dieses Beitrages. Afrika ist ein toller Kontingent, womöglich der facettenreichste und schönste der Erde und die Menschen haben das nicht verdient.

Finde es ziemlich respektlos, in welch schlechtes Licht du meinen Beitrag rückst.
 

Unglück in Guinea​

Bei einer Massenpanik im Stadion nach Krawallen um eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung im westafrikanischen Guinea sind 56 Menschen getötet worden. Die Regierung sucht nach Verantwortlichen.

Bei einer Massenpanik unter Fußballfans in Guinea sind Regierungsangaben zufolge 56 Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden. Am Sonntagabend kam es in der westafrikanischen Stadt Nzerekore zu Zusammenstößen zwischen Fans der Mannschaft der Stadt und aus Labe während eines Lokalturniers. Regierungschef Amadou Oury Bah sprach im Namen der Regierung des westafrikanischen Landes den Familien der Opfer seine Anteilnahme aus und kündigte eine Untersuchung zu den Verantwortlichen für das Unglück an.

Zu dem Zwischenfall kam es nach ersten Berichten in der 84. Spielminute, in der noch keine der beiden Mannschaften ein Tor erzielt hatte. Als der Schiedsrichter die Rote Karte gegen einen Spieler der Mannschaft aus Labe zückte, begannen Fans des Teams, Steine zu werfen.

Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, dabei brach Panik bei den Zuschauern aus. Das Fußballspiel war Teil einer Kampagne der in Guinea herrschenden Militärjunta.

 
Zurück
Oben