Klinsmann verklagt Zeitung

Ich kann den Klinsmann verstehen. Irgendwann ist der Bogen überspannt keine Frage. Wenn man so permanent in der Öffentlichkeit steht und zerissen wird, dann erübrigt sich auch irgendwann die Frage nach dem Humor. Die Medien sind einfach mal wieder zu weit gegangen und sollten sich entschuldigen und eine Strafe akzeptieren.
 
Na ja, über Geschmack lässt sich streiten. Dass die Karikatur durchaus hintergründig ist, lässt sich aber nicht bestreiten. Und eigentlich kann sich Klinsmann doch gar nicht beschweren - schließlich wird impliziert, dass er wieder aufersteht;)

Allerdings sagt diese Aussage „die vielleicht schlimmste Entgleisung, die es in den deutschen Medien jemals gegeben hat“ mal wieder alles über das bayerische Selbstverständnis. Wir blicken auf ca. 60 Jahre bundesdeutsche Presse mit bundesdeutschen Presseskandalen zurück, aber etwas Schlimmeres als eine Bayern-Karikatur kann da nicht beigewesen sein. Das ist die typisch bayerische Arroganz, die den Verein so beliebt macht...
 
Die TAZ ist seit Urzeiten für ihre genialen Cover bekannt. Hin und wieder jammert da mal einer, so im 2jahres-Takt gibt es Palaver. Schadet aber höchstens denen, die Palaver machen. Ich denke, die einschlägigen Bayern-Verantwortlichen haben andere Qualitäten als die Satireinterpretation. Zum Beispiel verstehen sie sich sehr gut darauf, Medien, wie die "BILD", dazu zu instrumentalisieren, von ihren tatsächlichen Problemen abzulenken. Ansonsten wird es schon nicht so heiß gegessen werden: Ist ja München, nicht Teheran :huhu:
 
Ich find die Entgleisungen in Springer-"Medien", wenn z.B. grade Wahlkampf in Hessen ist, deutlich schlimmer. Habs am Samstag gesehn als ich die Zeitung gelesen und fands witzig.

Berichterstattung zu Klinsmann
FC Bayern empört über taz-Titelbild
Auf Seite eins der taz war am Samstag eine Fotomontage mit Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann als Jesus am Kreuz zu sehen. Der Verein hält das für eine Entgleisung und will gegen die taz gerichtlich vorgehen
.

Quelle:http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/fc-bayern-empoert-ueber-taz-titelbild/
 
wer ist bayern münchen? sowas sollte einem doch kalt am popo vorbei gehen! auch wenns satire sein mag oder sonst was!
verwöhntes bauernpack da unten! beste beispiel war doch das spiel gegen frankfurt. bis zum 1:0 flogen doch nur die "Klinsmann raus!" rufe...danach wurd gefeiert
gestern beim CL-Spiel genauso...nach dem ausgleich vielen wieder "Kleinsmann raus!" rufe! einfach nur lachhaft. und wie ghulasi schon sagte schadet sowas eher demjenigen der da palaver macht, in dem fall dem FCB
 
Natürlich ist so etwas Geschmackssache! Und ich finde das sehr geschmacklos! Die Taz ist da eindeutig über das Ziel hinaus geschossen!

Aber, da so einen Zinnober drum zu machen? Ich hätte den Presserat angerufen, der würde/wird sehr wahrscheinlich eine ordentliche Rüge erteilen und gut ist! Wer mit den Medien spielt (hier vor allen die Hauspresse Bild), muss auch damit rechnen, dass schon mal einer schreit, wenn man mal das Förmchen nicht gekriegt hat ;)
 
Und ich finde das sehr geschmacklos! Die Taz ist da eindeutig über das Ziel hinaus geschossen!

Wie sacht der Knebel:Geschmack ist Bandbreite :D

Die Idee ist gar nicht schlecht, das Bild aber geschmacklos und zudem für religöse Menschen ziemlich anstößig - die offenbare Überzeichnung / Karikatur ist nämlich überhaupt nicht gelungen. Eine Klage finde ich allerdings auch lächerlich. Omega Vorschlag wäre ausreichend.

Wenn es nach gutem Geschmack ginge, dann müßte "Lukas Tagebuch" längst verboten sein. So viel uninspiriertes und schlechtes Zeug bekommt bekommt man mittlerweile vorgesetzt ...
 
Gute Nacht Deutschland.

Das die taz nicht gerade zimperlich mit religiösen Empfindungen umgeht und ihre Meinung teilweise überspitzt und teilweise satirisch zu veröffentlichen mag, so dass es auch manchmal ins Groteske ausartet ist ja hinlänglich bekannt. Dennoch, hier sind die Berliner Zeitungsgenossen eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Und ich finde es richtig, das gerichtlich gegen diese öffentliche Häme und Blasphemie vorgegangen wird.

Es zeigt doch ein deutliches Bild unserer Gesellschaft auf, dass zum Osterfest eine solche Karrikatur in einer Tageszeitung veröffentlicht wird. Auch von Menschen, die mit dem christlichen Glauben nichts anzufangen wissen, sollte man doch den Respekt erwarten, den sie auch einfordern. Anscheinend nimmt die öffentliche Trainerdiskusssion denselben Stellenwert ein wie die Kreuzigung Jesu und das empfinde ich mehr als geschmacklos.

Am schlimmsten finde ich jedoch, dass die mit gewissen Stilmitteln heutzutage anscheinend alles und jeder durch den Dreck gezogen werden kann. Da spielt es keine Rolle, ob man Ideologien oder Glaubensansichten verhöhnt oder gar einzelne Personen des öffentlichen Lebens verunglimpft werden. Das sich viele dann noch darüber echauffieren, dass es überhaupt Leute gibt, die solche Dinge anprangern zeigt doch nur, wie abgestumpft und Gefühlstaub unsere Gesellschaft ist. Deswegen, gute Nacht.
 
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Klar , die taz ist soweit übers Ziel rausgeschossen das die Bild die ach
so böse Photomontage noch mal mit in den Artikel aufnehmen muß,
damit das alles noch ein bischen gepusht wird. Ist und bleibt ein Drecks-
schmierblatt.

Das der zeitpunkt ein bischen unglücklich gewählt ist, da stimme ich zu.
 
Ich würde mich als Christ bezeichnen und finde das weder geschmacklos noch sonstwie anstößig. Voll lächerlich! Sollen ma den Stock aussem Arsch ziehen.
 
Die Idee ist gar nicht schlecht, das Bild aber geschmacklos und zudem für religöse Menschen ziemlich anstößig - die offenbare Überzeichnung / Karikatur ist nämlich überhaupt nicht gelungen.

Satire versteht halt nicht jeder. :rolleyes:

Mal eine andere Sichtweise:

In Anlehnung an einen Monty-Python-Film zeigt die linke Tageszeitung taz Jürgen Klinsmann am Kreuz. Die Münchner wollen klagen. Endlich: ein Karikaturenstreit im Fußball!

[...]

Das Ganze ist eine Ableitung aus dem Monty-Python-Film Das Leben des Brian , wie an dem Spruch "Always look on the bright side of life" so schwer nicht zu erkennen ist.

[...]


Schlimmste Entgleisung? Das ist mindestens Ansichtssache. Versteht der FC Bayern vom Wesen der Karikatur und vom Wesen der katholischen Religion tatsächlich so viel?

[...]


Zugleich sollten die Bayern-Verantwortlichen sich die Zeichnung in der taz noch einmal genau anschauen. Da wird nicht der Klinsmann zum gekreuzigten Jesus gemacht, sondern zum gekreuzigten Brian. Das erste Recht auf Aufregung hätten eigentlich die Monty Pythons, aber das verlangt schon eine doppelte Gedankenvolte, das reicht scharf an Dialektik ran (und das, liebe Fußballfreunde, hat mit Dialekt rein gar nichts zu tun).


Die Attacke der Bayern überrascht natürlich. Dem Wesen des inkriminierten Inhalts nach hätte die katholische Kirche schäumen müssen. Da ist aber nichts zu hören. Lesen die Altgläubigen nicht die Postille der Altlinken, die taz ? Gerät mittlerweile alles durcheinander? Möglich, dass die katholische Institution ein bisschen schlauer geworden ist. Papst Benedikt XVI. hatte vor Kurzem die ganze Einrichtung lächerlich gemacht, als er meinte, Kondome seien gefährlich. Dagegen ist der "Klinsi" am Kreuz nur die Tat eines Scherzkekses.

Entnommen aus: http://www.zeit.de/online/2009/16/klinsmann-fcbayern-taz-karikatur
 
Man kann mit dem Stilmittel der "Satire" nicht jede Anstößigkeit und Geschmacklosigkeit rechtfertigen. Hier ist dieses Schmierenblatt zu weit gegangen. Dies aus Klinsmanns Sicht, aber auch Sicht der christlichen Kirche. Das wird nicht billig.
 
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Am lustigsten ist der Ausdruck "wir sehen einer Klage gelassen entgegen!". Heißt übersetzt soviel wie: "Uns geht der Arsch auf Grundeis, wenn wir ans Verfahren denken!"
 
Ich würde mich als Christ bezeichnen

:D

Satire versteht halt nicht jeder. :rolleyes:

Nö, hier sehe ich auch keine Satire, sondern nur einen schlechten Witz.

Hätten die einen lachenden Klinsi genommen oder Klinsi wäre nicht angenagelt gewesen wie im Film, dann wäre das Bild eindeutiger. Allein die Bildunterschrift "Always look on the bright side..." deutet auf das Leben des Brian hin.

Aber ist auch egal und letztendlich bleibe ich dabei: Die Idee ist gar nicht schlecht, die Ausführung jedoch miserabel und geschmacklos. Braucht man nicht wirklich...

Allerdings gehört vom Grundsatz her regelmäßig die Sch.. Bild an den Pranger für den Haufen Mist, den die regelmäßig schreiben. Die TAZ hat wenigstens Niveau - wenn sie auch diesmal ein wenig daneben liegt. ;)
 
Hier mal das Bild:


taz-artikel-410.jpg


Dafür jetzt vor Gericht zu ziehen, ist mehr als lächerlich.
 
Für meinen Geschmack wäre dies noch okay, wobei ich auch Klinsmann verstehen kann, dass er es nicht so lustig findet. Ist immer so 'ne Sache sich am Rande des Geschmacks zu bewegen.
 
Dafür jetzt vor Gericht zu ziehen, ist mehr als lächerlich.

Nun, ob die Gerichte wegen dieser Geschmacklosigkeit zu bemühen sein werden, hängt davon ab, ob es die TAZ so weit kommen lässt. Zunächst einmal wurden aussgerichtlich Forderungen durch den Klinsmann-Anwalt gestellt. Und wann sich jemand in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt sieht, sollte man getrost dem Betroffenen überlassen!
 
Vielleicht machen die Bayern das ganze Theater ja nicht, weil es Klinsi am Kreuz zeigt ?

Vielleicht geht denen die ganze Klinsi-hin-Klinsi-her Geschichte einfach genauso auf die Nerven wie so vielen anderen auch; und deshalb die Klage, einfach um zu versuchen, endlich Ruhe in die Sache zu bringen !
.. und da reicht einfach der kleinste Funken um alles in Brand zu setzen.
 
11Freunde hat Lukas Wallraff von der TAZ im Interview:

Könnte man die Posse um diese Karikatur auch als Beweis dafür sehen, dass die Bayern nach den blutleeren Vorstellungen der letzten Wochen etwas dünnhäutig geworden sind?

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bayern auch deshalb so empfindlich reagiert haben, weil sich manche Akteure angesprochen fühlten. Rund um das Spiel in Barcelona ließen ja manche hohen Bayern-Granden öffentlich deutliche Zweifel an Klinsmann anklingen. Das dürfte weitaus mehr zu der Anti-Klinsmann-Sprechchören bei den letzten Heimspielen beigetragen haben als unser Klinsmann-freundliches Titelbild.

Der Mediendirektor des FC Bayern, Markus Hörwick, hat Ihre Darstellung jüngst als »die vielleicht schlimmste Entgleisung, die es in den deutschen Medien jemals gegeben hat«, bezeichnet. Was fällt Ihnen dazu noch ein?

Das spricht ja eigentlich für sich selbst. Das geistreichste Wort in diesem Satz war das Wörtchen »vielleicht«. Vielleicht sollte Herr Hörwick mal in historischen Zeitungsarchiven kramen und dabei auch die Hauspostille seines Präsidenten begutachten.

Hier geht es zum ganzen Artikel.
 
Der Untergang des Abendlandes oder viel Wind um nichts?

Mein erster Gedankengang war "geschmacklos", mein zweiter "Tolle Auflagensteigerung für die TAZ " mein dritter "Man hat Klinsmanns Lage eigentlich treffend gezeichnet"....

Warum sollte es mich interessieren, war einer der nächsten Gedanken und ich konnte den Kommentar: "Muss man für jeden Mist einen neuen Fred" eröffnen gut nachvollziehen. Aber aus einer vermutlich etwas anderen Überlegung heraus....

Gewinnen tuen alle (Barzis, TAZ), nur nicht Klinsmann

Die Bayern machen einen dicke Sache draus...warum...nah, man ist im Gespräch, man polarisiert und spaltet nicht nur Fussballdeutschland in zwei Lager...nein..Tradition verpflichtet und davon hat Bayern im erzkatholischen Bayernländle....:D ...viel zu verteidigen. Vor allem und gerade die Glaubensfrage vermischt mit der T.Frage. Das musste eine Reaktion erzeugen und das wusste auch die TAZ.

Das man sich dort über eine Reaktion wundert, glaube ich am allerwenigsten. Auch für die TAZ ist Klinsmann nur Mittel zum Zweck. Warum auch, der CfD der TAZ hat schon richtig erkannt, dass Klinsmann natürlich der Spielball der Bayern Granden ist.

Kann ich aber einen angeschossenen Trainer per Karikatur ans Kreuz nageln, um ihm damit seine prekäre sportlich-berufliche Situation bildlich vorzuführen, ohne den Menschen und seine Angehörigen dahinter zu verletzen?

Dann doch lieber einfach mal per Karikatur dem Klinsmann die :gelbekarte: durch Kaiser und Hofstaat zeigen....wäre sportlicher... :huhu:

aber bringt das auch mehr Auflage?
 
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Jürgen Klinsmann ist mit seinem Antrag gegen die Zeitung "taz" vorläufig gescheitert, der die Veröffentlichung des Titelblatts der Osterausgabe verbieten sollte.

[...]

Dazu stellte das Gericht fest, dass es sich um eine satirische Meinungsäußerung handele, deren Kernaussage sich nicht auf religiösem Gebiet bewegt, sondern den beruflichen Erfolg des Antragstellers als Fußballtrainer behandelt.

Quelle

Viel Wind um nichts!
 
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