Messi zu 21-monatiger Haftstrafe verurteilt

Boris

Soziale Unruhe
welt.de schrieb:
Barcelona-Star Lionel Messi ist wegen Steuerhinterziehung in drei Fällen zu 21 Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem muss er zwei Millionen Euro Strafe zahlen. Auch sein Vater stand vor Gericht.

Weltfußballer Lionel Messi und sein Vater Jorge Horacio sind im Steuerprozess in Barcelona zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Außerdem wurde eine Geldstrafe von 3,7 Millionen Euro verhängt.

Allerdings ist es wahrscheinlich, dass der 29-jährige Messi, Star des spanischen Meisters FC Barcelona, und sein Vater die Haft nicht antreten müssen. Dies ist in Spanien üblich, wenn gegen Personen, die zuvor nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, eine Haftstrafe unter zwei Jahren verhängt wird. Außerdem haben Messi junior und sein Vater die Möglichkeit, in Berufung zu gehen.
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Keine Haftstrafe? Was ein Witz.

Dieses schwammige Urteil ist für jeden noch so kleinen Steuerzahler ein Schlag in die Fresse. Insbesondere für die ärmeren Schichten Kataloniens, die ihren letzten Cent für Fußball ausgeben. Vorbildsportidol Messi verdient dieses Jahr 40 Mio. Euro (wieviele Taron's man davon bauen könnte :verzweifelt:) und besitzt dazu ein Vermögen von mehreren Hundert Millionen. Ich denke, das hat da unten noch einen ganz anderen Stellenwert als bei uns. Aber in Spanien ist ohnehin so einiges larifari und wahrscheinlich wird Messi für die Leistung jetzt auch noch von allen gefeiert.

Endlich Gerechtigkeit fordernde Grüße,
Boris
 
Messi glaube ich sogar das er mit den Finanzen nichts am Hut hat,der Typ spielt Fußball für alles andere war immer Papa da.
Normal sollte man den Vater höher bestrafen,damit er keine Bewährung bekommt und Messi mal langsam gucken muss wie man selbst Briefe öffnet.
 
Endlich Gerechtigkeit fordernde Grüße

Ungerecht wäre es doch nur, wenn Messi anders behandelt würde als andere, "normale" Leute.
Da es in Spanien aber üblich ist, so zu verfahren, kann ich da leider keine Ungerechtigkeit erkennen.
Ausserdem glaub ich wirklich, dass der selbst gar keinen Plan hat, was da so alles passiert.
Vielleicht lernt er draus...
 
Früher musste man in solchen Fällen (Steuerhinterziehung in Spanien) zur Strafe einen neuen Kontinent entdecken :old:

Und nicht umsonst wurde damals dem verurteilten Genuesen mit spanischer Staatsbürgerschaft auch zur Sicherheit ein Steuermann beigegeben.

Witz an der Sache: Hätte Kolumbus dann schon damals die steuerrechtliche Bedeutung der Virgin Islands erkannt, hätte er womöglich Amerika gar nicht mehr entdecken müssen :verzweifelt:

Aber ich glaube, der Messi entdeckt nie was. Aber Knast fände ich trotzdem etwas zu hart. Viel lieber würde ich beobachten, wie es sich mit einer elektronischen Fußfessel so dribbeln lässt :nunja:
 
Was mir so richtig auf den Sack geht, ist die Tatsache dass der Messi-Clan Steuern hinterzieht, obwohl Messi jedes Jahr einen Haufen Geld bekommt. Der soll sich doch freuen, dass er einen so gut bezahlten Job hat und brav seine Steuern zahlen. Muss der "kleine" Mann doch auch machen.

Aber nein, geht ja nicht, denn je höher der Verdienst, um so größer die Gier. Echt unfassbar....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube messi kann da eher weniger für, zu der zeit war er noch ein jungspund und wird von steuern keine ahnung gehabt haben.
Das sollte ja der vater regeln, und da hat er wohl nur die dollarscheine in den augen gehabt.

Wenn dann sollte der vater definitiv in den bau gehen und messi eine etwas mildere strafe bekommen.
 
Ich halte es zwar für absolut undenkbar, dass Messi nichts von all dem Schindluder gewusst haben will, was sein Alter mit seiner Kohle getrieben hat. Aber angenommen es wäre so: Dann gehört er allein schon ob seiner asozialen Verantwortungslosigkeit im Umgang mit Geld bestraft, egal, wie jung er damals noch gewesen sein mag. Wenn ich solche Millionenbeträge kassiere, dann habe ich dafür sorge zu tragen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, wenn es um steuerliche Abgaben oder weitere Verpflichtungen geht. Ob er dafür in den Knast gehört oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Das spanische Recht sieht offensichtlich vor, dass unter 24 Monaten Bewährung erteilt wird. Ist dann wohl in Ordnung. Wie dem auch sei. Er wird ziemlich genau Bescheid gewusst haben, was sein Vater mit seinem Geld gemacht hat.
 
Ich finde das etwas viel verlangt von einem Spitzensportler, sich auch noch um seine Steuern zu kümmern. Dort schien es auch um etwas ziemlich Kompliziertes zu gehen, nämlich Bildverwertungsrechte. Warum muss ein argentinischer Junge, der schon als Kind zehn Betreuer um sich hatte und nie was anderes machte als Fussballspielen, so etwas durchschauen? Es so zu sehen, rechtfertigt noch lange nicht die Steuerhinterziehung. Jemand, der dem Land, in dem er spielt, soviel Reichtum verdankt, soll gefälligst das bezahlen, was er bezahlen muss.

Auch bei uns gibt es das aber, dass früh sehr berühmt gewordene Leute sich im Bezug auf das Management voll und ganz auf ihre nahen Verwandten verlassen, und sich hinterher rausstellt, dass die es gar nicht so gut drauf haben, oder sogar kriminelle Energie entwickeln. Für mich eine ganz andere Kiste, als etwa Hoeness Straffälligkeit. Dieser Vater ist natürlich sehr wahrscheinlich der Hauptverantwortliche, dass Lionel jetzt mit am Fliegenfänger hängt, ist aufgrund der Gesetzeslage nunmal so, aber kein Grund, die Moralkeule auf ihn niedersausen zu lassen.

Bei vielen Nichtprominenten macht die Steuer übrigens auch die Frau, ein Cousin, der es drauf hat, der Schwiegervater etc. und meistens ist man froh, das Gefühl zu haben, der Kram ist in halbwegs guten Händen. Warum soll das bei einem Messi gross anders sein?
 
Da ich beruflich auf der Seite arbeite, die versucht für Steuergerechtigkeit und Gleichheit aller Steuerzahler zu sorgen finde ich solche Äußerungen höchst fragwürdig. Mit solchen "Verständnis-Äußerungen" verharmlost man, dass es sich um ein Kapitalverbrechen handelt.
Zu dem ist er ein "Vorbild" für viele, gerade da sollte die Moralkeule zuschlagen.
Er verdient so viel Kohle, dass er das in seinem ganzen Leben nicht ausgeben kann.
Einen vernünftigen Berater zu finden dem er sagt, ich möchte bitte einfach nur meinen Steueranteil zahlen und diesen dann damit beauftragt sollte im Bereich des Möglichen sein.
Hier wurde mit Wissen und wollen Scheinfirmen installiert. So etwas macht man nur wenn man seinen Steueranteil nicht zahlen möchte. Also mit Absicht. So was kommt nicht weil man versehentlich ein Kreuz in der Steuererklärknv falsch gemacht hat.

Und ja er zahlt viel Steuer. Aber das System kassiert nur so viel ab, wie es die Leustungsfähigkeit zulässt.

Er ist ein Verbrecher und sollte in der Öffentlichkeit auch genau so dargestellt werden.


"Holland ist die schönste Stadt der Welt!!!"
 
Ich glaub dem Jungen, dass er nichts gewusst hat, selbst in den Dimensionen, um die es geht.
Wenn ich mir überlege, als Teenager wäre ich in der Situation gewesen, dann wären es auch meine Eltern gewesen, denen ich blind und zu 100% vertraue, weder irgendein Steuerberater oder sonstwer.
Von daher kann ich das absolut nachvollziehen.

Dass er bestraft werden muss - immerhin hat er unterschrieben - versteht sich trotzdem...
 
@Oestrum-Equus

Sorry, ich hab explizit geschrieben, dass man Steuerhinterziehung nicht verharmlosen sollte. Schliesslich ist er auch verknackt worden, ob das lange genug oder nicht ist, dazu bedürfte es dann wahrscheinlich auch dezidierter Kenntnisse des spanischen Rechtssystems. Erst dann könnte man auch sagen, ob er einen Bonus erhalten hat, weil er ein Superstar und ein für Barca unerlässlicher Spieler ist. Das ist möglich, aber keinesfalls gesichert anzunehmen. Das sein Verhalten eine Art Vorbildcharakter hat, und sich nun das eine oder andere Kid verleitet fühlen soll, seinen Alten das Portemonnaie auszuräumen, weil Messi ja auch straffällig geworden ist, halte ich für etwas an den Haaren herbeigezogen. Ich würde sagen, sportliche Vorbildfunktion sollte mehr das Verhalten auf dem Spielfeld betreffen, weniger die ganzen Lebensumstände.

Was das Steuerrecht generell angeht, wo du dich ja auszukennen scheinst, so liegt die Problematik für reiche Steuerpflichtige wie einen Messi, aber im Prinzip auch für den Normalverbraucher, darin, dass es für Selbstständige, aber zuweilen auch für Angestellte, halt sehr schnell so kompliziert ist, dass denen gar nichts anderes übrig bleibt, als Fachleuten zu vertrauen. Das ist ein Problem, was ganz schnell aufkommt: ich hab, als normaler Angestellter, mal für eine Sache, die ich so nebenher machte, gewissermassen als Hobby, auf einmal ein Honorar erhalten. Da konnte mir auch der Fachmann meines Vertrauens keineswegs sofort sagen, wie das in die "normale" Steuer eingeht. Kein Einzelfall, ich könnte dir jetzt aus dem Stand ein paar Dutzend Leute nennen, die vor ähnliche Problemlagen gestellt wurden.

Ich finde, angesichts einer solch unübersichtlichen Gemengelage sollte man davon absehen, jemanden vorschnell an den Pranger zu stellen. Dass ein Fussballprofi mehr tun muss, als guten Gewissens Leuten zu vertrauen, die ihn seit eh und je managen, halte ich für eine illusorische Forderung. Natürlich kann es sein, dass Messi über alles Bescheid wusste und seinen Vater sogar aufgefordert, inspiriert oder was sonst hat, aber ohne genauere Kenntnis dessen würde ich das Wort Verbrecher nicht in den Mund nehmen wollen. Steuerhinterziehung ist sicherlich ein Verbrechen, aber zur Auseinandersetzung damit gehört auch, Pauschalisierungen zu vermeiden, selbst wenn es sich um einen hochdotierten Fussballer handelt. Wie gesagt, das soll gar keine Verharmlosung des Deliktes sein.
 
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