Spechti
3. Liga
Pasta und Playstation
http://www.nrz.de/includes/bildanzeige.php?kennung=on4nrzPOLStaNiederrhein38745&zulieferer=nrz&dbserver=1&ts=0130182134
Einladend: Hier könnte Francesco Totti schlafen. (Fotos: Heiko Kempken) WM-QUARTIER / Wie sich das Landhaus Milser auf die Zeit mit der italienischen Fußball-Nationalmannschaft vorbereitet.
Die Schreibtische? Tja, die müssen vergrößert werden", sagt Antonio Pelle gelassen. "Damit die Jungs ordentlich arbeiten können." Die Jungs - das sind die Spieler der italienischen Fußball-Nationalmannschaft, und die kommen im Sommer zur WM ins Landhaus Milser. Nach Duisburg-Huckingen. Pelle, neben Rolf Milser Chef des Hotels, freut sich mit den 53 Angestellten darauf und hat schon alle Hände voll zu tun. Schließlich soll es seinen Landsleuten hier gefallen.
"Die spielen immer mit dieser...na, Dings", wedelt er mit den Händen herum: "Playstation! Genau." Fußball am Computer. Was Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger hierzulande können, haben die italienischen Stars um Mittelfeldregisseur Francesco Totti und Torjäger Luca Toni schon lange drauf. Abwechslung zwischen den Partien heißt die Devise. Und für Spielkonsole und Laptop bedarf es eben einer kleinen Ausbesserung der Zimmer. Kein Problem. Auch werden dunkle Gardinen aufgehängt, "damit die Kicker tagsüber schlafen können", sagt Fußballfan Pelle. Azurblauer Teppich, der italienischen Trikotfarbe entsprechend, ist fast Ehrensache.
Während des Großereignisses (9. Juni bis 9. Juli) wird die italienische Delegation in Duisburg wohnen - die niederrheinischen Bewerber Goch, Wesel, Rees und Kevelaer gingen in ihren Bemühungen um eine Mannschaft leer aus. Drei Auftritte der "Squadra Azzurra" in Deutschland gibt es in jedem Fall (siehe unten). Wahrscheinlich werden´s mehr, mindestens Gruppenzweiter müssten die Kicker von Nationalcoach Marcello Lippi dafür werden."Lippi", unterbricht Pelle, "war die ersten zehn Minuten reserviert.
Dann war es so, als ob wir uns ewig kennen würden", schwärmt der 50-Jährige. Angetan war Lippi damals - im November 2005 - vom Landhaus Milser. Pelle ist von dem Gentleman fasziniert: "Lippi ist so simpel - wenn Sie verstehen, was ich meine." Wie ein normaler Mensch eben, ohne Star-Allüren.Spanier und Uruguayer führten mit dem Duisburger Businesshotel Gespräche, ganz oben auf der Prioritätenliste des Kalabriers Pelle stand Italien. Die Spanier entschieden sich anders, mit 600 Journalisten im Gepäck werden sie die Sportschule Kaiserau (Kreis Unna) belagern. Die "Urus" verpassten die Qualifikation.
Es gibt Nudeln
Vier Köche im Landhaus Milser sind Italiener, vier Kellner ebenfalls. Insgesamt 14 Mitarbeiter stammen aus "Bella Italia" und können sich perfekt um die Fußballer kümmern. 60 Zimmer bietet das Landhaus. Neun Doppel-
und acht Einzelzimmer wird die Nationalmannschaft wohl buchen, so Pelle. Und einen eigenen Koch mitbringen, der die Ernährung der Sportler koordiniert. Hauptsächlich stehe "Pasta" auf dem Speiseplan. Seit dem 20. Juni 1997 läuft der Hotelbetrieb im Duisburger Süden, nahe A59 und B8. Reichlich Erfahrung kann das Landhaus von Pelle und seinem "Kompagnon" (Pelle), dem Gewichtheber-Olympiasieger Rolf Milser, vorweisen. Deutsche (
, Duisburg, Gladbach, Leverkusen) und internationale Teams (AS Rom, AC Mailand, Lech Posen) gehen ein und aus. Auch die Delegation des AS Monaco fühlte sich im Mai 2005 wohl: Zwar ging das Champions-League-Finale "auf"
gegen Porto verloren, doch "nachher wurde bis acht Uhr morgens gefeiert", grinst Antonio Pelle.
Für die Qualifikation zum WM-Quartier muss Pelle sich bei Partner Rolf Milser und Huub Stevens bedanken: Milser öffnet als ehemaliger Weltklasse-Athlet viele Türen, der Niederländer Stevens war noch als Schalker Trainer "dick" mit dem Duisburger Duo. Stevens stand später bei Hertha BSC Berlin an der Seitenlinie, hier war auch Nello Di Martino im Trainerstab. Der war für den italienischen Verband mit der Suche nach einem Quartier beauftragt worden, "und Stevens empfahl uns", weiß Pelle. So kam eines zum anderen - und die Italiener nach Duisburg.
Wir werden den Spielern jeden Wunsch von den Augen ablesen", kündigt Pelle an und weist auf etwas Entscheidendes hin: "Man darf mit Fußballern nicht über Fußball reden." Die sollen sich ablenken - mit Playstation, Billard, Fernsehen oder auch Wein und frischem Grappa aus der Minibar.Wenn der WM-Titel für Lippis Jungs rausspringt, würde das Landhaus Milser ewig im italienischem Herzen sein. "Das stimmt, da sind wir abergläubisch", sagt Pelle und würde dann auch in Zukunft seine Landsleute begrüßen können.
NRZ
http://www.nrz.de/includes/bildanzeige.php?kennung=on4nrzPOLStaNiederrhein38745&zulieferer=nrz&dbserver=1&ts=0130182134
Einladend: Hier könnte Francesco Totti schlafen. (Fotos: Heiko Kempken) WM-QUARTIER / Wie sich das Landhaus Milser auf die Zeit mit der italienischen Fußball-Nationalmannschaft vorbereitet.
Die Schreibtische? Tja, die müssen vergrößert werden", sagt Antonio Pelle gelassen. "Damit die Jungs ordentlich arbeiten können." Die Jungs - das sind die Spieler der italienischen Fußball-Nationalmannschaft, und die kommen im Sommer zur WM ins Landhaus Milser. Nach Duisburg-Huckingen. Pelle, neben Rolf Milser Chef des Hotels, freut sich mit den 53 Angestellten darauf und hat schon alle Hände voll zu tun. Schließlich soll es seinen Landsleuten hier gefallen.
"Die spielen immer mit dieser...na, Dings", wedelt er mit den Händen herum: "Playstation! Genau." Fußball am Computer. Was Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger hierzulande können, haben die italienischen Stars um Mittelfeldregisseur Francesco Totti und Torjäger Luca Toni schon lange drauf. Abwechslung zwischen den Partien heißt die Devise. Und für Spielkonsole und Laptop bedarf es eben einer kleinen Ausbesserung der Zimmer. Kein Problem. Auch werden dunkle Gardinen aufgehängt, "damit die Kicker tagsüber schlafen können", sagt Fußballfan Pelle. Azurblauer Teppich, der italienischen Trikotfarbe entsprechend, ist fast Ehrensache.
Während des Großereignisses (9. Juni bis 9. Juli) wird die italienische Delegation in Duisburg wohnen - die niederrheinischen Bewerber Goch, Wesel, Rees und Kevelaer gingen in ihren Bemühungen um eine Mannschaft leer aus. Drei Auftritte der "Squadra Azzurra" in Deutschland gibt es in jedem Fall (siehe unten). Wahrscheinlich werden´s mehr, mindestens Gruppenzweiter müssten die Kicker von Nationalcoach Marcello Lippi dafür werden."Lippi", unterbricht Pelle, "war die ersten zehn Minuten reserviert.
Dann war es so, als ob wir uns ewig kennen würden", schwärmt der 50-Jährige. Angetan war Lippi damals - im November 2005 - vom Landhaus Milser. Pelle ist von dem Gentleman fasziniert: "Lippi ist so simpel - wenn Sie verstehen, was ich meine." Wie ein normaler Mensch eben, ohne Star-Allüren.Spanier und Uruguayer führten mit dem Duisburger Businesshotel Gespräche, ganz oben auf der Prioritätenliste des Kalabriers Pelle stand Italien. Die Spanier entschieden sich anders, mit 600 Journalisten im Gepäck werden sie die Sportschule Kaiserau (Kreis Unna) belagern. Die "Urus" verpassten die Qualifikation.
Es gibt Nudeln
Vier Köche im Landhaus Milser sind Italiener, vier Kellner ebenfalls. Insgesamt 14 Mitarbeiter stammen aus "Bella Italia" und können sich perfekt um die Fußballer kümmern. 60 Zimmer bietet das Landhaus. Neun Doppel-
und acht Einzelzimmer wird die Nationalmannschaft wohl buchen, so Pelle. Und einen eigenen Koch mitbringen, der die Ernährung der Sportler koordiniert. Hauptsächlich stehe "Pasta" auf dem Speiseplan. Seit dem 20. Juni 1997 läuft der Hotelbetrieb im Duisburger Süden, nahe A59 und B8. Reichlich Erfahrung kann das Landhaus von Pelle und seinem "Kompagnon" (Pelle), dem Gewichtheber-Olympiasieger Rolf Milser, vorweisen. Deutsche (
, Duisburg, Gladbach, Leverkusen) und internationale Teams (AS Rom, AC Mailand, Lech Posen) gehen ein und aus. Auch die Delegation des AS Monaco fühlte sich im Mai 2005 wohl: Zwar ging das Champions-League-Finale "auf"
gegen Porto verloren, doch "nachher wurde bis acht Uhr morgens gefeiert", grinst Antonio Pelle.Für die Qualifikation zum WM-Quartier muss Pelle sich bei Partner Rolf Milser und Huub Stevens bedanken: Milser öffnet als ehemaliger Weltklasse-Athlet viele Türen, der Niederländer Stevens war noch als Schalker Trainer "dick" mit dem Duisburger Duo. Stevens stand später bei Hertha BSC Berlin an der Seitenlinie, hier war auch Nello Di Martino im Trainerstab. Der war für den italienischen Verband mit der Suche nach einem Quartier beauftragt worden, "und Stevens empfahl uns", weiß Pelle. So kam eines zum anderen - und die Italiener nach Duisburg.
Wir werden den Spielern jeden Wunsch von den Augen ablesen", kündigt Pelle an und weist auf etwas Entscheidendes hin: "Man darf mit Fußballern nicht über Fußball reden." Die sollen sich ablenken - mit Playstation, Billard, Fernsehen oder auch Wein und frischem Grappa aus der Minibar.Wenn der WM-Titel für Lippis Jungs rausspringt, würde das Landhaus Milser ewig im italienischem Herzen sein. "Das stimmt, da sind wir abergläubisch", sagt Pelle und würde dann auch in Zukunft seine Landsleute begrüßen können.
NRZ