Hellmich will Kunst-Koloss für die Küppersmühle schlüsselfertig liefern
Zum Leistungsspektrum von
Walter Hellmichs Bauunternehmung gehört die Rubrik „Schlüsselfertigbau“. Ein Angebot, das
Hellmich jetzt auch der Gebag unterbreitet hat: Für einen Festpreis will er den Kunst-Quader für die Küppersmühle bauen.
„Wir wissen, was wir zu tun haben“, bleibt Hellmich trotz der Skandalbaustelle am Innenhafen locker. „Das ist nichts Riesiges“, sagt der Bauunternehmer.
„Nur die Beauftragung eines erfahrenen General-Unternehmers garantiert dem Bauherrn die fach- und termingerechte Übergabe des Bauwerks“, heißt es lockend auf der Internetseite der Hellmich-Gruppe. Und eben dieses Profil sucht die Gebag händeringend, nachdem die städtische Wohnungsbautochter kläglich am Museumserweiterungsbau gescheitert ist.
Sponsoren fordern verlässliche Kostenrechnung
Schon drei Angebote für die Bauvollendung, bestätigt Gebag-Vorstand Utz
Brömmekamp, von namhaften Baufirmen liegen auf seinem Tisch. Bis zum Freitag sollen die Angebote von einem externen Projektsteuerer überprüft werden. Zwischen 30 und 35 Mio Euro bewegen sich die drei Angebote. Zur Erinnerung: Der
Küppersmühle-Erweiterungsbau war mit 24 Mio gestartet, knackte flugs die
50 Mio-Marke und soll nun bei 63 bis 68 Mio Euro liegen. 34 Mio sind schon verbaut, mit nun noch mal 30 Mio kommt man in der 60er-Bereich. Allerdings: Festpreise sind in der Baubranche so eine Sache.
Mit den geprüften Angeboten wird die Gebag bei den Sponsoren, vornehmlich dem Kunstsammler-Ehepaar Ströher vorsprechen. Die hatten eine verlässliche Kostenberechnung nach dem bisherigen
Stahl-Desaster gefordert. Dann wird die Entscheidung fallen, ob Ströhers tief ins Portemonnaie greifen: Daumen rauf oder Daumen runter. Brömmekamps Sicht dazu bewegt sich zwischen zuversichtlich und hoffnungsvoll.
Dass drei Baufirmen – eine große Ingenieurbau-AG, die an der Küppersmühle schon aktiv war, eine renommierte Stahlbaufirma mit milliardenschwerer französischer Mutter und eben die Hellmich-Gruppe – den Kunst-Koloss bauen wollen, ist nach den
Skandal-Schlagzeilen und dem
Pfusch am Bau schon bemerkenswert. „Angst hat also keiner davor. Alle Angebote haben Hand und Fuß“, kommentiert dies Brömmekamp. Sprich: Technisch und statisch scheint es machbar, einen 1300 Tonnen schweren, mehrstöckigen Block mit über 2000 qm Ausstellungsfläche auf 80 Meter Höhe zu hieven.
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