Neues von Bodzek

Old Man

3. Liga
14.05.2008 "Wir sind alle niedergeschlagen"

Quelle: Online - stimberg-zeitung (Recklinghausen) Von Jochen Sänger

Eigentlich geht es am Samstag um nichts mehr für den MSV Duisburg. Der Abstieg aus der Bundesliga steht unabhängig vom Ausgang der Begegnung bei Eintracht Frankfurt fest. "Gerade jetzt müssen wir Charakter zeigen und dürfen uns nicht abschlachten lassen", fordert Adam Bodzek trotzdem. -
Für den 22-jährigen Recklinghäuser ist der Saison-Kehraus aus einem anderen Grund kein Spiel wie jedes andere: An den vergangenen drei Spieltagen war Bodzek zur Tatenlosigkeit verurteilt, nachdem die Sportrichter seine Attacke gegen den Bochumer Anthar Yahia nachträglich als Tätlichkeit beurteilt hatten.

"Die Fernsehbilder sprechen gegen mich. Das sah unglücklich aus", räumt der zweikampfstarke Akteur ein, versichert aber gleichzeitig, "dass der Schlag aus der Bewegung kam und bestimmt nicht gezielt war".

Ob es mit dem 1,85 Meter großen und 77 Kilogramm schweren Defensivstrategen in den vergangenen drei Spielen anders gelaufen wäre? "Das weiß man nicht", weicht der Blondschopf der Frage bescheiden aus. So oder so geht er aber davon aus, dass ihm Trainer Rudi Bommer nach der Zwangspause in der hessischen Metropole sein Vertrauen schenkt.

So wie die MSV-Vereinsführung mit Manager Bruno Hübner schon vor einem guten Monat, als Adam Bodzeks Vertrag um drei Jahre bis 2011 verlängert wurde. "Der Kontrakt gilt für die 1. und die 2. Bundesliga", stellt der Mittelfeldmann fest. Wie es in der neuen Saison im Einzelnen weitergeht, weiß der im polnischen Zabrze geborene Recklinghäuser noch nicht.


"Wir sind alle niedergeschlagen, weil wir viele Chancen verpasst haben, die Klasse zu halten. Es hat noch kein Gespräch mit der Mannschaft gegeben. Ich denke aber, dass der Stamm bleiben wird."

Aus Erfahrung warnt Bodzek, der seit 2003 das Trikot der Zebras trägt, davor, die Gegner in der 2. Liga zu unterschätzen. In der Saison 2006/07 gehörte er zum Duisburger Aufstiegskader, verzeichnete 23 Einsätze und stand 14 Mal in der Startelf.

Der endgültige Durchbruch schien im Sommer 2007 durch die Wahl in den Mannschaftsrat geschafft ("Ich vertrete dort vor allem die Interessen der jüngeren Spieler"). Bis Bodzek in der Hinrunde wegen einer langwierigen Leistenverletzung aussetzen musste. Der Abstieg ändert nichts an der Zielsetzung des 22-Jährigen, sich langfristig in der Bundesliga zu etablieren.

Am liebsten mit dem MSV, denn der frühere Fan von Borussia Dortmund fühlt sich nach fünf Jahren an der Wedau längst zu Hause, und Duisburg ist von Recklinghausen schließlich in 25 bis 30 Autominuten zu erreichen.

Im täglichen Training arbeitet Adam Bodzek an seinem Offensivspiel. "Mit meinem Abwehrverhalten bin ich zurzeit sehr zufrieden". Ein einzelnes Vorbild hat der Jungprofi, der nach dem Erwerb der Fachhochschulreife auf dem Kuniberg Berufskolleg ganz auf die Karte Fußball setzte, nicht: "Ideal fände ich für mich eine Mischung aus Gattuso und Pirlo."
 
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