Die Bilanz des Sommers: Gut eingekauft
VON BERND BEMMANN
(RP) Die Stürmer Mo Idrissou und Markus Daun treffen, die Offensivabteilung sorgt für viele Tore. Das weckt beim MSV berechtigte Hoffnungen für die nahe Zukunft.
Immer mehr wird deutlich, dass der MSV bei der Verpflichtung neuer Spieler vor dieser Saison ein glückliches Händchen hatte. Mit Mo Idrissou und Markus Daun, mit inzwischen sieben bzw. vier Treffern erfolgreich, wurden zu „Senor“ Klemen Lavric (acht Treffer) zwei Angreifer geholt aus Hannover und Nürnberg, die immer besser in Schwung kommen.
Zusammen mit dem aus Köln transferierten Youssef Mokhtari (fünfmal getroffen) kam die Duisburger Offensivabteilung auf insgesamt 24 Tore – eine mehr als nur ordentliche Bilanz, die noch einiges verspricht bis zum Mai.
Gegners Lob
Die Quote kann sich sehen lassen. Das sind immerhin 64,8 Prozent alle MSV-Treffer. In tiefstem Bayerisch lobte Harry Deutinger, mit seiner Mannschaft geschlagener Trainer der Spielvereinigung Unterhaching, die Schlagkraft der Zebras in vorderer Linie.
Dass mancher Treffer, so auch am Sonntag, aus so genannten Standards resultierte, rückt eine Stärke des Duisburger Team prägnant ins rechte Licht. Freistoß-„König“ Mokhtari servierte erst Mo Idrissou die Maßflanke zum Jubel und hatte dann – ganz entscheidend – genau gezielt zur wichtigen 3:2-Führung aus 22 Metern. Ein exakt passender Kunstschuss, wie er selbst in der Eliteliga kaum zu sehen ist.
Dass „Mok“ nun beim Spitzenspiel bei den erstaunlich starken Erzgebirglern fehlen wird, war dagegen nicht so schön. „Bei vier gelben Karten hätte es mich irgendwann doch erwischt, jetzt sitze ich die Sperre ab und hoffe, bis zum Saisonende ohne weiteren Sperre über die Runden zu kommen“, meinte der Deutsch-Marokkaner, der in der „Kicker-Elf des Tages“ nach einer Durststrecke mal wieder auftauchte, die auch durch seine Bandscheiben-Beschwerden bedingt war. Gegen Haching hatte Mokhtari beim ersten Auswärtssieg im letzten August auch schon getroffen.
Weil Marco Caligiuri am Sonntag nach der Pause, eingewechselt für den nicht überzeugenden Ivo Grlic, eine ordentliche Partie mit Schwung nach vorne ablieferte, könnte Trainer Rudi Bommer sich dazu entschließen, den aus Stuttgart bis zum Saisonende ausgeliehenen Youngster in Aue von Beginn an für „Mok“ zu präsentieren. Das wäre eine echte Bewährungschance für den Youngster. Für Mihai Tararache kommt Aue wohl zu früh. Der Rumäne konnte gestern nicht wie erhofft ins Lauftraining einsteigen.
Übermorgen endet also die Transferzeit. Spätestens bis dann muss sich erweisen, was mit Klemen Lavric passiert. Der Slowene, ganz Profi, erzählte nach dem 4:2 gegen die Hachinger ziemlich aufgeräumt, dass er „gerne beim MSV bleiben“ und den ins Auge gefassten „Aufstieg mit feiern“ wolle. „Ausschließen will ich aber nichts“, fügte der Nationalkicker auch noch an und leistete sich ein verschmitztes Lächeln. Für Bommer ist der Fall klar: „Klemen hat eine starke Vorbereitung hingelegt, er ist wichtig für uns, und ich bin sicher, dass er noch einige Tore mehr erzielt.“
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