MSV Duisburg
Nicht erneut Aufbauhilfe leisten
(RP) Milan Sasic wünscht Arminia Bielefeld ab morgen eine gute Zukunft. Heute Abend (20.15 Uhr) will der MSV-Trainer mit seiner Mannschaft beim Tabellenletzten allerdings unbedingt die drei Punkte einfahren. Dazu müssen die "Zebras" anders auftreten als zuletzt in Berlin.
Die 0:2-Niederlage bei Union Berlin hat Nachwirkungen bei MSV-Trainer Milan Sasic.
Der Coach will heute auf der Alm keinesfalls erneut Aufbauhilfe für einen Gegner in der Krise leisten.
Die Arminia klebt mit sechs Niederlagen und nur einem Sieg am Tabellenende fest, und so sehr Sasic dem Traditionsverein auch eine gute Zukunft wünscht: Diese Zukunft möge doch bitte erst morgen beginnen.
"Sozialkompetenz ist ein gute und wichtige Eigenschaft, noch wichtiger sind mir aber drei Punkte", sagt der Trainer mit einem hübsch versteckten Anflug von Ironie.
Was seine Mannschaft in Sachen "Selbst ist das Zebra" tun muss, weiß der Trainer ganz genau. Dem Gegner weniger Spielraum lassen, als man es bei der Berliner Union tat.
Die Zweikämpfe für sich entscheiden. Kurz, jene Kardinaltugenden beherzigen, die die Mannschaft vor eigenem Publikum bislang aufs Beste beherrscht und so vier Siege in Folge einfuhr.
Diesen spielerischen Heimvorteil will man nun auch auf des Gegners Platz beherzigen.
Wo könnte das besser gelingen als auf der Alm, die dem MSV nach neun Spielen in Bielefeld ohne Niederlage ein zweites Wohnzimmer ist. 1000 Fans aus Duisburg werden ihren Beitrag dazu leisten.
Dass die Arminia unter Druck steht, den Sieg erzwingen muss, das steht mal fein fest. Besonders torgefährlich stellte sich die Arminia dabei bislang nicht an.
Vor allem in den ersten 45 Minuten geht wenig. Nur ein Tor von insgesamt sechs. Dafür musste man bereits drei Mal in der Schlussphase einen Ball aus dem Netz holen. Einen Rückstand haben die Hausherren noch nie aufgeholt.
All das weiß Sasic, aber er formuliert vor allem: "Wir sind der MSV und müssen uns an uns selbst orientieren." So spricht man, wenn eine Mannschaft nach fünf Siegen aus sieben Spielen klar in der Vorhand ist.
Wenn man schon selbst 13 Tore erzielt hat, davon fünf vor der Pause, einen Rückstand gedreht hat, sowohl daheim als auch auswärts gewonnen hat. Sasic kann am Beispiel Bielefeld durchaus positiv auf das Geleistete zurückblicken.
"Ähnlich wie bei uns gab es dort vor der Saison einen kompletten Umbruch." Anders als beim MSV fügten sich unter Christian Zieges Händen die Teile nicht so schnell zusammen.
Wie hoch das rasche Zusammenwachsen der Zebras einzuschätzen ist, zeigte sich am Freitag. Da bat MSV-Pressesprecher Martin Haltermann erneut zum offiziellen Mannschaftsfoto-Termin.
Das Zusammenspiel gefördert
Die erste Aufnahme, gemacht im Sommer, zeigte nur sehr bedingt, wer inzwischen alles für den MSV spielt. Manuel Schäffler, Stefan Maierhofer, Filip Trojan und Goran Sukalo rückten quasi in letzter Minute ein.
Akteure, die auf der offiziellen Momentaufnahme des Teams nicht fehlen dürfen. Das Trainingslager während der Länderspielpause diente auch und gerade dem Zweck, das weitere bruchlose Zusammenspiel zu fördern.
Freilich, der Österreicher Maierhofer konnte aufgrund seiner Einsätze in der Nationalmannschaft nicht teilnehmen.
Zur Aufstellung hat Milan Sasic nichts gesagt und gefragt hat auch keiner. Warum auch?
Der MSV wird aller Voraussicht nach die Partie mit der gewohnten Startelf antreten. Grund für Veränderungen gibt es schließlich nicht. Sefa Yilmaz ist nach Leistenbeschwerden, die er sich beim 3:0 über RWO zuzog, wieder fit.
Quelle: RP-Online, 18.10.10
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