Presse: Boland und Tosunoglu: Die frechen Jungs

Mark1972

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Auf dem Sprung zum Profi
Boland und Tosunoglu: Die frechen Jungs
MSV. Die Meidericher Oberliga-Spieler Marco Boland und Tufan Tosunoglu sind auf dem Sprung zu den Profi.


Erst schien ihnen die Beförderung zu den Profis auf den Magen geschlagen zu haben. Tufan Tosunoglu und Mirko Boland, die sonst in der Oberliga für den MSV Duisburg II am Ball sind, verbrachten die ersten Tage im Trainingslager der Bundesliga-Kicker in Ayamonte über der Kloschüssel. Mittlerweile geht's den Jungs wieder gut, gestern drehten sie auf dem Trainingsgelände an der Westender Straße eifrig ihre Runden. Dennoch sind die beiden jungen Spieler mit positiven Eindrücken und einer Menge neuer Erfahrungen im Gepäck zurückgekehrt. "Wir sind super aufgenommen worden und haben viel gelernt."

Schuld an der Magenverstimmung war auch nicht die Nervosität, sondern die spanische Kost. Einige Tabletten später lief es besser. Von Nervosität keine Spur. Boland hatte im Testspiel gegen Nürnberg keine Scheu, Bundesliga-Spieler Marco Engelhardt von den Füßen zu grätschen, Tosunoglu wäre im zweiten Test gegen Augsburg fast zu seinem ersten Tor für die Profis gekommen, doch der Ball klatschte gegen den Pfosten.

Profi-Vertrag für Boland

Die Leistungen kamen gut an, auch bei Bundesliga-Trainer Rudi Bommer, der den beiden Jungs attestierte, sich "gut reingehängt" zu haben. Die schnelle Auffassungsgabe Bolands hat ihm so gut gefallen, dass sich der 20-Jährige zur nächsten Saison über einen Profi-Vertrag freuen darf. "Das Trainingslager ist gut gelaufen. Ich sehe mich selbst eher als Spielgestalter, der ein Spiel lesen kann, aber ich kann auch einfach mal dazwischen hauen", glaubt der Mittelfeldakteur, dass Bommer diese Stärken gut gefallen haben.

Das Trainingslager gewährte ihm erste Einblicke, was als Profi auf ihn zukommen wird. "Es ist schon ein großer Unterschied zur Oberliga. Man hat viel weniger Platz, das Tempo ist höher und die Gangart härter. Aber wenn du einen Zweikampf gegen einen Profi gewinnst, merkst du, dass du so schlecht nicht sein kannst." Boland ist sich bewusst, dass er sich "als junger Kicker immer wieder beweisen muss. Ich will ja schließlich auch spielen", möchte er den Profi-Vertrag nicht auf der Bank absitzen.

Auf einen solchen Vertrag hofft auch Tufan Tosunoglu, der in seiner ersten Saison bei den Amateuren mit 14 Treffern auf Platz zwei der Oberliga-Torschützenliste steht. "Bisher hat noch niemand mit mir gesprochen." Einige Regionalliga-Klubs hätten ihr Interesse an dem 19-Jährigen bereits bekundet, aber: "Duisburg geht vor. Hier fühle ich mich wohl", sähe er seine Zukunft am liebsten beim MSV - mit einer Profi-Option.

Tosunoglus erstes Tor

Im Zweikampf gegen Weltmeister Roque Junior stellte der gelernte offensive Mittelfeldspieler, der seine Stärken im Dribbling eins gegen eins und im Schuss sieht, den Unterschied zu Oberliga-Verteidigern fest: "Da habe ich gemerkt, wie hart es zur Sache geht. Du hast kaum Zeit, den Ball anzunehmen."

Angst hat er aber keine, sich solchen Abwehrbrocken zu stellen, und trainiert weiter fleißig bei den Profis mit. Tore schießen wird Tosunoglu bis zum Sommer nach eigner Einschätzung aber erst einmal nur für die Amateure, auch wenn er sich bereits in die Torschützenliste der Profis eingetragen hat. Nur acht Minuten auf dem Feld, erzielte er im Testspiel beim KFC Uerdingen seinen ersten Treffer - auch ohne Vertrag. Aber das kann sich ja noch ändern.

Quelle: DerWesten.de, 28.01.08

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Fußball
Mirko Boland wird Profi

VON VOLKER HIMMELBERG

(RP) Mirko Boland hat einen großen Schritt in Richtung Profi-Karriere gemacht. Der 20-jährige Reeser hat einen Vertrag beim Bundesligisten MSV Duisburg unterschrieben.

rees / duisburg Ailton ist bereits weg, Weltmeister Roque Junior hat auch schon die Koffer gepackt. Doch vielleicht kann ein junger Mann aus Rees dem Bundesliga-Schlusslicht MSV Duisburg helfen, in der Rückrunde noch den Klassenerhalt zu schaffen. Jedenfalls hat Mirko Boland mit seinen guten Leistungen im Trainingslager im spanischen Ayamonte Chef-Coach Rudi Bommer so überzeugt, dass der 20-Jährige jetzt seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben hat. Dieser gilt zwar erst für die kommende Saison. Doch der talentierte Mittelfeldakteur, der das Fußballspielen beim SV Rees gelernt hat, hätte nichts dagegen, schon jetzt ins Haifischbecken Bundesliga geworfen zu werden.

„Ich weiß nicht, ob ich bald eine Chance erhalte. Schließlich ist es für einen Trainer ein hohes Risiko, ausgerechnet im Abstiegskampf einen jungen Spieler zu bringen. Aber wenn Rudi Bommer mich aufstellt, werde ich alles tun, um ihn nicht zu enttäuschen“, sagt Boland, der im Duisburger „U 23“-Oberligateam längst eine feste Größe ist. Mit seinem Ausnahmetalent hatte er schon früh die Späher auf sich aufmerksam gemacht. Im zarten Alter von 13 Jahren wurde Boland in die Niederrhein- und die Westdeutsche Auswahl berufen, kurz darauf folgte ein Wechsel vom SV Rees zum FC :kacke: 04.
Vor drei Jahren schloss der Youngster sich dem MSV Duisburg an, weil die Zebras ihm keine Steine in den Weg legten, als er sich zunächst auf sein Fachabitur konzentrieren wollte. Der Reeser bedankte sich mit guten Leistungen in der A-Jugend und später im Duisburger Oberliga-Team. Im vergangenen Jahr folgte der nächste Schritt auf der Karriereleiter – Mirko Boland durfte in Vorbereitungsspielen gegen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach ran.

Abräumer vor der Abwehr
Und jetzt hat der 20-Jährige, der am liebsten auf der „Sechser“-Position als Abräumer vor der Abwehr agiert, seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben. Ganz bewusst zunächst einmal nur für eine Saison, obwohl der Bundesligist ihm auch zwei Jahre angeboten hatte. Doch Boland, der noch in seinem Elternhaus in Rees lebt und vorerst keinen Umzug nach Duisburg plant, überlegt seine Schritte ganz genau.
„Zunächst einmal muss ich abwarten, ob ich beim MSV den Sprung ins Profiteam schaffe. Falls das nicht der Fall sein sollte, kann ich mich immer noch für einen Zweit- oder Drittligisten empfehlen“, sagt der sympathische Jung-Profi. Trotz seines Erfolges hat er keinerlei Allüren: „Weshalb auch ? Ich kann schließlich nur etwas besser Fußball spielen als die meisten anderen Menschen. Das ist schon alles.“

31.1.2008
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/emmerich/sport/527539
 
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