Presse: DFB-Pokal 06/07

Spechti

3. Liga
"Veräppeln Sie mich doch nicht"
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Bernard Dietz sitzt um 18.20 Uhr im Auto, als das Handy klingelt. Einen Fernseher hat er folgerichtig nicht parat. Die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal? "Ach ja, die ist ja heute", sagt der Europameister von 1980. Bis vor ein paar Wochen hat er noch die zweiten Mannschaft des MSV Duisburg trainiert, seine neue Aufgabe heißt Rot-Weiß Ahlen in der Regionalliga. Doch die Wege von Bernard Dietz und des MSV werden sich wieder kreuzen. "Jetzt veräppeln Sie mich doch nicht", kann es Dietz gar nicht fassen, als ihn die NRZ über den Erstrundengegner informiert: Rot-Weiß Ahlen gegen den MSV Duisburg.

Abschied aus Duisburg verlief nicht ganz planmäßig

Es dauert ein paar Momente, bis Enatz die Worte glaubt: "Ein lustiges Los. Es ist wirklich sensationell, was im Fußball alles passieren kann." Beim Zweitliga-Absteiger aus Westfalen hat sich Dietz gut eingelebt, am Mittwoch spielte Rot-Weiß in einem Testspiel gegen Borussia Dortmund 2:2 unentschieden. Am 9./10. September trifft Bernard Dietz mit seinem neuen Arbeitgeber Ahlen auf den Verein, dem er sportlich viel zu verdanken hat. Nur der Abschied aus Duisburg verlief nicht ganz planmäßig, als Coach der Amateure erhielt er vom MSV wenig Unterstützung. Sind die Zebras deshalb ein unangenehmer Gegner? "Nein", entgegnet Dietz mit professioneller Distanz, "wir haben einen Bundesligisten und auch noch einen aus dem Westen. Das ist für die Zuschauer doch eine erstklassige Sache."

Bommer spricht von einer Pflichtübung

Für Rudi Bommer ist die Partie dagegen "ein ganz normales Pokalspiel und eine Pflichtübung", so der MSV-Coach. "Wir müssen weiterkommen." Bommer geht fest davon aus, dass auch der Ex-Ahlener und Neu-Duisburger Nils-Ole Book gegen seinen alten Klub spielen kann. Er hofft, dass das Transfertheater in ein paar Tagen beendet ist. (A. B./wib)

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16.07.2006
http://www.nrz.de/nrz/nrz.duisburgw...Stadt&region=Duisburg&auftritt=NRZ&dbserver=1
 
Duisburg (RP). Die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal bescherte dem MSV ein interessantes Los: Rot-Weiß Ahlen. Mit den von Bernard Dietz trainierten Westfalen streiten die Zebras aktuell um die Ablöse für Nils-Ole Book.
Es war Punkt 18.13 Uhr, als Conny Pohlers den „Zebras“ gestern Abend ein in vielerlei Hinsicht interessantes Los bescherte. Die Nationalspielerin in Diensten von Turbine Potsdam mimte bei der Auslosung derersten DFB-Pokalrunde in der ARD-Sportschau die Glücksfee und zog die Paarung Rot-Weiß Ahlen gegen MSV Duisburg. Ahlen, da war doch was. Stimmt. Mit den Westfalen gibt’s derzeit eine Auseinandersetzung bezüglich der Ablösesumme für Neuzugang Nils-Ole Book. Die Ahlener fordern eine ordentliche Stange Geld, sind mit der von MSV-Präsident Walter Hellmich gebotenen Summe nicht einverstanden.

Ahlen, da war aber noch was. Genau, auf der Bank des Zweitliga-Absteiger sitzt der personifizierte MSV. Seit dem 1. Juli hält Bernard Dietz bei den Rot-Weißen die Zügel in der Hand. Spieler, Interimstrainer der Profis, vier Jahre lang Cheftrainer der zweiten Mannschaft, Namensgeber für’s Maskottchen - die „Zebras“ haben ihrem „Enatz“ viel zu verdanken, für 90 Minuten werden sie nun am Wochenende 9./10. September Gegner sein.
Davon, dass es ein Wiedersehen mit der MSV-Legende geben wird, erfuhren die Spieler im Trainingslager an der Ostsee freilich erst mit Verspätung. Denn als Conny Pohlers die Kugeln zog, stand die Elf von Rudi Bommer noch auf dem Platz - und geizte dabei nicht mit Toren. Gegen den gastgebenden Bezirksligisten FSV Kühlungsborn gab’s vor rund 1000 Zuschauern ein locker-leichtes 15:0 (7:0). Der Trainer wechselte erneut fleißig durch, bis auf den am Knie leicht verletzten Klemen Lavric und den noch immer nicht spielberechtigten Nils-Ole Book durften alle Akteure Spielpraxis sammeln.


Nach der Partie zeigte sich Rudi Bommer zufrieden mit seiner Mannschaft: „Die Jungs ziehen gut mit.“ Zur Pokal-Auslosung meinte der ehemalige Nationalspieler: „Sportlich gesehen ist das eine Aufgabe, die unsere vollste Konzentration verlangt. Für uns zählt aber nichts anderes als der Einzug in die zweite Runde.“



RP
 
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