MSV Duisburg
Ein "unglaublicher" Sieg
(RP) Der MSV gewann am Sonntag in Fürth mit 1:0, verdiente sich die drei Punkte mit einer ansprechenden ersten Halbzeit sogar und hofft jetzt darauf, dass von den acht verletzten Stammspielern der eine oder andere zurückkehren kann.
Nun also auch noch Tom Starke! Der Klasse-Keeper fehlte im ohnehin geschwächten Team und machte damit das Maß des Verletzungspechs übervoll. Eine Bauchmuskelzerrung, erlitten beim Aufwärmen im Playmobilstadion, machte seinen Einsatz unmöglich.
Marcel Herzog musste zwischen die Pfosten. Eine undankbare Aufgabe angesichts der personellen Situation? Tröstlich, dass es bei den beiden Torhütern sportlich kein Problem gibt. Jedenfalls stand fest, das mit Starke sage und schreibe acht Stammspieler fehlten.
Unglaublich. Am Ende aber setzte sich die Mannschaft mit dem 1:0-Sieg durch – und damit wurde wieder einmal belegt, dass sich Verlegenheits-Teams als dann kompakte Einheit erfolgreich aus der Affäre ziehen können.
Ein mehr als ordentlicher Start
Der Start des "letzten Aufgebots" in Fürth gelang sogar ordentlich. Caiubys Kopfball, Tifferts knapp verzogener Schuss und Sahans Chance machten deutlich, dass die Marschroute von Milan Sasic darauf ausgelegt war, sich nicht zu verstecken.
Die stark dezimierte Truppe war anfangs sogar besser. Das aggressive Zweikampfverhalten und ein beachtliches Stellungsspiel behagte den Fürthern überhaupt nicht. Der MSV agierte und reagierte nicht wie noch gegen Ahlen – das hatte Sasic gar nicht gefallen. Die Möglichkeiten verpufften aber ohne Wirkung.
Die "neue" Viererkette stand mit Unterstützung von Ivo Grlic als "Sechser" ganz ordentlich, im Mittelfeld lief einiges Vielversprechende über Änis Ben Hatira und Christian Tiffert, vorne blieben Caiuby und Olcay Sahan aber ohne Durchschlagskraft. Immerhin diktierte der MSV die erste Halbzeit deutlich, und das war schon erstaunlich.
Wie so oft, rückte die Elf in der Not eng zusammen, und schließlich können jene, die spielten, von sich auch behaupten, dass sie durchaus in der Lage sind, gegen den Ball zu treten. "Kompliment an die Truppe", stellte Sportdirektor Bruno Hübner erleichtert fest.
Erleichterter Sportdirektor
In der zweiten Halbzeit setzten Bruno Soares und Tiago mit Kopfbällen nach Ecken sofort wichtige Signale. Es dauerte bis zur 62. Minute, und der Kracher hatte es zur 1:0-Führung in sich. Olivier Veigneau setzte Caiuby in Szene, der auf Sahan flankte und dessen Vollabnahme ausgerechnet Nicky Adler im Fürther Tor versenkte. Eine absolut gerechte Führung der Gäste!
Foulelfmeter übers Tor
Auch ein Foulelfmeter von Allagui zwölf Minuten vor dem Ende nach voraus gegangenem Handspiel vom ingesamt überzeugenden Soares nutzte Fürth nichts. Der Greuther Torjäger zielte über das von Herzog gut bewachte MSV-Tor. Im Schlussakkord warf die Spielvereinigung alles nach vorne, blieb dabei aber harmlos.
Befürchtungen, der MSV könnte wie so oft zuletzt kräftemäßig einbrechen, bewahrheiteten sich nicht. Die Mannschaft ließ sogar noch beste Konterchancen aus. Zum Schluss beherrschte die totale Erleichterung das Geschehen. Der MSV ist in der Tabelle oben wieder dran. Und jetzt kommt Augsburg...
Quelle: RP-Online, 22.11.09
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