MSV
"Es war nichts zu reißen"
(RPO) (RP). Sandro Wagner mochte „lieber nichts“ zum Grottenkick seiner Mannschaft sagen. Trainer Rudi Bommer war froh, dass er seine Spieler am Tag nach der 0:2-Niederlage nicht sehen musste, und auch der Rest des Teams suchte eher konsterniert nach Erklärungen für ihre erschreckend schlechte Leistung.
„Was soll ich sagen. Wir haben keine Zweikämpfe gesucht, dadurch wenig spielerische Akzente gesetzt und um den Rückstand regelrecht gebettelt“, kritisierte Ivica Grlic.
Der Kapitän verließ sichtlich angefressen den Rasen. Sauer über die schwache Vorstellung, die sein Team im vermeintlichen Spitzenspiel der Zweiten Fußall-Bundesliga abgegeben hatte. Verärgert über fehlende Ordnung, dutzende Fehlpässe, unerklärliche Stockfehler, harmlose Angriffsbemühungen und eine Defensive, die weit weg von der Stabilität der letzten Spiele agierte.
Da tröstet es auch nicht, dass der Sportclub seinerseits spielerisch ebenso wenig überzeugte. Immerhin schaffte es Freiburg zumindest vereinzelt, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen, zwei Treffer zu erzielen und so ein schlechtes Spiel gewinnen.
Der Weg dorthin führte meist über Duisburgs schwache linke Abwehrseite, wo Serge Branco - auch im Stich gelassen vom wirkungslosen Nicky Adler - wieder einmal Probleme hatte. „Es fehlte in der ersten Halbzeit an der nötigen Aggressivität und dem Willen, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen.
Vielleicht haben wir nach dem Sieg in Nürnberg geglaubt, dass die Partie in Freiburg ein Selbstläufer wird“, sagte Cedrick Makiadi. „Aber in der Zweiten Liga muss man kämpfen. Fußball geht nicht von alleine.“
Das erste Gegentor von Yacine Abdessadki (35.), dessen Schuss abgefälscht war, war fast schon symptomatisch für den Spielverlauf - zufällig und unglücklich, wie so viele Aktionen des MSV, die eher ungeordnet daherkamen.
„Wir sind nur neben den Freiburgern hergelaufen und sind dann auch noch unglücklich in Rückstand geraten. Uns fehlte jegliche Durchschlagskraft im Spiel nach vorne. Leider sind wir auswärts nicht stabil genug“, ärgerte sich Bommer.
Doch am Freitag „haperte es in allen Mannschaftsteilen. Da nehme ich mich nicht aus“, sagte Cedrick Makiadi. „Wir müssen die Bälle besser behaupten und auch mal abgeben, wenn es notwendig ist.“
Zugegeben, Duisburg ging im zweiten Durchgang engagierter zu Werke. Doch abgesehen von drei Schüssen über das Freiburger Tor und einer guten Möglichkeit von Makiadi, der an SC-Keeper Simon Pouplin scheiterte, waren die Angriffsbemühungen zu dürftig.
Die MSV-Kicker liefen sich in der Offensive oft fest und verloren schneller den Ball, als sie ihn erspielt hatten. Die eingewechselten Sandro Wagner, Valentine Atem und Olcay Sahan reihten sich da nahtlos ein. Das 0:2 nach einem Konter war die logische Konsequenz.
Das musste auch Rudi Bommer anerkennen, der von einer verdienten Niederlage sprach. Und davon, dass es kein guter Tag war für den MSV, um in Freiburg etwas reißen zu können.
Quelle: RP-Online, 06.10.08
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