Die Herausforderung
(RP) Der neue Sportdirektor beim Bundesliga-Tabellenletzten konnte in der ersten Nacht nach seiner Verpflichtung nicht schalfen. Bruno Hübner machte sich schon Gedanken, wie er dem MSV aus der Not heraus helfen kann.
Nein, nein, einen neuen Spieler gab’s gestern nicht beim MSV. Wohl aber ein neues Gesicht in der sportlichen Verantwortung. Bruno Hübner Präsentation geriet zu einem Medien-Einsatz besonderer Art. „Ich wusste gar nicht, dass es hier so viele Journalisten gibt“, wunderte sich Rudi Bommer angesichts breiter Präsenz. Den 46-jährigen Sportdirektor wunderte offenbar gar nichts, er wies bereits den Weg, den er zu gehen gedenkt – als Teamarbeiter an der Seite des Trainer-Stabs und natürlich an der des Vereins-Chefs. Der schließlich das absegnen muss, was die jetzt endlich breiter und mit neuer Kompetenz aufgestellte sportliche Leitung alles so vorhat.
Mit Silvio Schröter wird es wohl nichts geben
Drei, vier neue Spieler müssten noch her, so die Wunschvorstellung von Bruno Hübner, der sogleich erkennen ließ, dass Silvio Schröter nicht zu den Neuverpflichtungen gehören wird. Seine Einlassung, der Verein werde keinen Spieler holen, der länger nicht gespielt habe, ließ den Schluss zu, dass es nichts wird mit dem Hannoveraner. Ein Stürmer aus Peru, ein Kroate und ein Bosnier sollen in den nächsten Tagen vorspielen, danach werde man in gemeinschaftlicher Absprache Entscheidungen treffen. Bruno Hübner steht als Teamarbeiter seinen Mann, der seine Fußball-Philisophie einbringen will, wie ein Verein geführt werden muss, er strebe „mit aller Macht“ den Klassenerhalt an und lasse sich an dieser Aufgabe messen. Leicht wird die nicht sein.
Zusammenarbeit bis zum Ende der nächsten Saison
Bis Ende der nächsten Saison wird Hübner Sportdirektor sein, aber eine Zusammenarbeit darüber hinaus ist fest ins Visier genommen. Er sei mit „Leidenschaft und Emotionen“ bei der Sache, versichert der neue Mann und wirkt dabei glaubwürdig. Sportliche Kompetenz als ehemaliger Bundesliga-Profi, als Spieler, Trainer und Manager des Zweitligisten SV Wehen, in dessen Annalen der Name Hübner fest eingebrannt ist, und kaufmännische Kompetenz bringt sich Hübner ein – eigentlich die ideale Mischung für seine Position. Mit klaren Vorstellungen und klarer Meinung will Hübner ans schwer zu bewältigende Werk gehen. Dass perspektivisch gearbeitet werden muss, dass zweigleisig gefahren werden muss, das weiß der angenehm wirkende Fachmann nur zu genau.
Dass der Zeitpunkt der Verpflichtung etwas kurios scheint, ist letzten Ende nicht von Bedeutung. Eine meinte, es hätte mehr Sinn gemacht, wenn der neue Manager nach dem Ende der ersten Serie und vor der Rückrunde eingestiegen wäre. Jetzt zählt die neue Zeitrechnung. Der MSV unter der Regie von Walter Hellmich und ein Sportdirektor, das sind Zeichen für die nahe Zukunft. Ob sie sportlichen Erfolg bringt, wer weiß das schon.
Quelle: RP-Online, 23.01.08
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