Mark1972
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MSV Duisburg
Glas halbvoll oder halbleer?
(RP) Die Frage wurde nach nach dem 2:2 gegen Energie Cottbus immer wieder gestellt. Die Antworten fielen einhellig aus: Das Spitzenspiel endete mit einem gerechten Ergebnis.
Die immer wiederkehrende Frage: Hat die Mannschaft einen Punkt gewonnen, oder hat sie einen verloren? Wasserglas halbvoll oder halbleer? Die Wahrheit nach dem zurecht als Spitzenspiel apostrophierten 2:2 gegen Energie Cottbus liegt exakt in der Mitte. Beide Teams können mit dem Ergebnis, mit ihren Leistungen, mit Kampfbereitschaft und Leidenschaft gut leben.
Olcay Sahan brachte es auf den Punkt: "Es ist schon ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben. Die klareren Chancen hatten wir. Cottbus hat dreimal aufs Tor geschossen und zwei Treffer erzielt." Der wuselige kleine Deutsch-Türke hatte das Ausgleichstor erzielt und war vor dem Elfmeter zu Fall gekommen.
Also hatte er maßgeblichen Anteil am Resultat, er war gewissermaßen der auffälligste Akteur des Spiels, auch in anderen Szenen.
Nimmermüder Einsatz
Der Ausgleich durch ihn machte deutlich, wo die Stärken des MSV liegen: Im nimmermüden Einsatz. Der letztlich von Julian Koch erzwungene Einwurf hatte Symbolcharakter. Einwurf von Benjamin Kern, Vorlage von Filip Trojan, Linksschuss ins Glück von Sahan – genau solch eine Aktion zeichnet den MSV aus. Andersherum: Wenn die Mannschaft den Gegner so ins Spiel kommen lässt wie am Montagabend vor der enttäuschend geringen Kulisse von gerade mal 10 667 Zuschauern, und der dann auch noch spielerische Qualität offenbart, dann hat der MSV Probleme.
Dass Stefan Maierhofer mit einem satt verwandelten Elfmeter die Führung erzielte, die aber nicht dazu ausreichte, den Sack zuzubinden, war dem Umstand zuzuschreiben, dass die Wollitz-Truppe aus der Lausitz eine eingespielt harmonische Einheit präsentiert, die im weiteren Verlauf der Saison stark zu beachten sein dürfte.
Vor allem haben sie mit Jula und Petersen zwei gefährliche Scharfschützen in ihren Reihen. Nicht umsonst kamen beide Stürmer zu ihren Toren. Petersen hatte seine Rückenschmerzen hernach längst "vergessen".
"Cottbus ist eine starke, aufstiegsambitionierte Mannschaft", stellte "Capitano" Srdjan Baljak sachlich fest und traf damit genau den Kern. MSV-Trainer Milan Sasic, dessen Mutter in der Nacht zu Dienstag verstorben ist, kommentierte das bewegte Hin und Her so: "Wir hatten mehr Situationen um das Spiel zu gewinnen, wurden aber für unsere wenigen Fehler hart bestraft."
Das machte die Klasse der beiden Cottbuser Tore aus: Drei, vier Chancen, und dann zwei wunderhübsche Tore, wenngleich sie durch MSV-Fehler leicht gemacht worden waren. David Yelldell im MSV-Tor hatte kaum Zwingendes zu halten, musste aber trotzdem zwei Mal hinter sich greifen.
Unter dem Strich der 90 kurzweiligen Minuten stand etwas Missmut über die beiden vergebenen Punkte, aber auch die Erkenntnis, dass der MSV mithalten kann mit einem Kaliber, wie es die Cottbuser darstellten.
Samstag in Berlin kann sie den Beweis antreten, dass sie auch im Olympiastadion bestehen kann. Die Kicker werden versuchen, ihren Trainer mit einer wieder guten Leistung etwas Trost zu spenden. Milan Sasic ist erst einmal in die kroatische Heimat gereist.
Quelle: RP-Online, 24.11.10
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Glas halbvoll oder halbleer?
(RP) Die Frage wurde nach nach dem 2:2 gegen Energie Cottbus immer wieder gestellt. Die Antworten fielen einhellig aus: Das Spitzenspiel endete mit einem gerechten Ergebnis.
Die immer wiederkehrende Frage: Hat die Mannschaft einen Punkt gewonnen, oder hat sie einen verloren? Wasserglas halbvoll oder halbleer? Die Wahrheit nach dem zurecht als Spitzenspiel apostrophierten 2:2 gegen Energie Cottbus liegt exakt in der Mitte. Beide Teams können mit dem Ergebnis, mit ihren Leistungen, mit Kampfbereitschaft und Leidenschaft gut leben.
Olcay Sahan brachte es auf den Punkt: "Es ist schon ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben. Die klareren Chancen hatten wir. Cottbus hat dreimal aufs Tor geschossen und zwei Treffer erzielt." Der wuselige kleine Deutsch-Türke hatte das Ausgleichstor erzielt und war vor dem Elfmeter zu Fall gekommen.
Also hatte er maßgeblichen Anteil am Resultat, er war gewissermaßen der auffälligste Akteur des Spiels, auch in anderen Szenen.
Nimmermüder Einsatz
Der Ausgleich durch ihn machte deutlich, wo die Stärken des MSV liegen: Im nimmermüden Einsatz. Der letztlich von Julian Koch erzwungene Einwurf hatte Symbolcharakter. Einwurf von Benjamin Kern, Vorlage von Filip Trojan, Linksschuss ins Glück von Sahan – genau solch eine Aktion zeichnet den MSV aus. Andersherum: Wenn die Mannschaft den Gegner so ins Spiel kommen lässt wie am Montagabend vor der enttäuschend geringen Kulisse von gerade mal 10 667 Zuschauern, und der dann auch noch spielerische Qualität offenbart, dann hat der MSV Probleme.
Dass Stefan Maierhofer mit einem satt verwandelten Elfmeter die Führung erzielte, die aber nicht dazu ausreichte, den Sack zuzubinden, war dem Umstand zuzuschreiben, dass die Wollitz-Truppe aus der Lausitz eine eingespielt harmonische Einheit präsentiert, die im weiteren Verlauf der Saison stark zu beachten sein dürfte.
Vor allem haben sie mit Jula und Petersen zwei gefährliche Scharfschützen in ihren Reihen. Nicht umsonst kamen beide Stürmer zu ihren Toren. Petersen hatte seine Rückenschmerzen hernach längst "vergessen".
"Cottbus ist eine starke, aufstiegsambitionierte Mannschaft", stellte "Capitano" Srdjan Baljak sachlich fest und traf damit genau den Kern. MSV-Trainer Milan Sasic, dessen Mutter in der Nacht zu Dienstag verstorben ist, kommentierte das bewegte Hin und Her so: "Wir hatten mehr Situationen um das Spiel zu gewinnen, wurden aber für unsere wenigen Fehler hart bestraft."
Das machte die Klasse der beiden Cottbuser Tore aus: Drei, vier Chancen, und dann zwei wunderhübsche Tore, wenngleich sie durch MSV-Fehler leicht gemacht worden waren. David Yelldell im MSV-Tor hatte kaum Zwingendes zu halten, musste aber trotzdem zwei Mal hinter sich greifen.
Unter dem Strich der 90 kurzweiligen Minuten stand etwas Missmut über die beiden vergebenen Punkte, aber auch die Erkenntnis, dass der MSV mithalten kann mit einem Kaliber, wie es die Cottbuser darstellten.
Samstag in Berlin kann sie den Beweis antreten, dass sie auch im Olympiastadion bestehen kann. Die Kicker werden versuchen, ihren Trainer mit einer wieder guten Leistung etwas Trost zu spenden. Milan Sasic ist erst einmal in die kroatische Heimat gereist.
Quelle: RP-Online, 24.11.10
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