Presse: Lieblingsgegner und Premieren

Mark1972

Portal-Pulitzerpreis-Besitzer
Lieblingsgegner und Premieren
STATISTIK. Erstmals ist Energie Cottbus Erstliga-Gegner des MSV. Zwei Zebras trugen schon die Meisterschale.



Auf den MSV Duisburg wartet in vielerlei Hinsicht eine bemerkenswerte Fußballl-Bundesliga-Saison. Erstmals gehen die Zebras mit drei Brasilianern in eine Spielzeit - und noch nie zuvor standen sich Duisburg und Cottbus in der Eliteklasse gegenüber. Der Kader ist derart multikulturell bestückt, dass der MSV mit einer rein internationalen Auswahl ohne deutschte Spieler antreten könnte. Und MSV-Busfahrer Udo Jansen muss ebenso wie viele reiselustige Fans umstellen. Um die 17 Auswärtsstadien zu erreichen, muss er erstmals nicht den Rhein überqueren. Durch die Abstiege von Mönchengladbach, Mainz und Aachen ist eine linksrheinische Fußball-Diaspora entstanden. Auch weitere Fakten sind interessant.
Beim Saison-Auftaktspiel in Dortmund am Sonntag kann der MSV direkt einen Bock umstoßen. Der einzige Duisburger Erfolg beim BVB datiert vom 22. Januar 1972, als die Zebras mit 3:2 durch Tore von Gerd Kentschke, Klaus Wunder und Hannes Riedl in Dortmund gewannen. Noch länger wartet der MSV auf einen Bundesliga-Sieg beim FC Bayern München (4:0 am 9. Dezember 1967). In Hannover wurde das letzte Mal am 21. Februar 1976 gewonnen (2:0).
Hannover gehört allerdings unter den 17 Bundesliga-Kontrahenten zu den Lieblingsgegnern des MSV. Gegen die Niedersachsen wurden von 24 bisherigen Spielen neun gewonnen, elf endeten mit einer Punkteteilung. Positiv ist ebenso die Bilanz gegen Hertha BSC (36 Spiele - 14 Siege - 10 Remis - 12 Niederlagen), :kacke: (52 - 22 - 12 - 18), Nürnberg (26 - 11 - 7 - 8), Werder Bremen (52 - 21 - 12 - 19) und Karlsruhe (28 - 11 - 7 - 10). Ausgeglichen ist die Bilanz gegen Arminia Bielefeld (18 - 5 - 8 - 5). Gegen Energie Cottbus hat der MSV noch nie ein Erstliga-Duell bestritten.
Erstmals drei Brasilianer
So international wie in dieser Saison, war der MSV noch nie aufgestellt. Mit Marcel Herzog (Schweiz), Pablo Caceres (Uruguay), Fernando Santos, Maicon, Ailton (alle Brasilien), Iulian Filipescu, Mihai Tararache (beide Rumänien), Michael Lamey (Niederlande), Blagoy Georgiev (Bulgarien), Ivica Grlic (Bosnien-Herzegowina), Youssef Mokhtari (Marokko), Mo Idrissou (Kamerun), Manasseh Ishiaku (Nigeria) und Klemen Lavric (Slowenien) stehen gleich 14 Spieler, die einen ausländischen Pass haben, im Kader. Wenn Keeper Marcel Herzog sein erstes Bundesliga-Match absolviert, wäre das für Duisburger Verhältnisse eine Premiere. Denn abgesehen von Pascal Thüler, der in der Saison 1998/99 allerdings keinen Einsatz für die Zebras bestritt, wechselte noch nie ein Schweizer zum MSV in die Bundesliga. Allerdings muss Herzog vorerst dem Ex-Paderborner Tom Starke den Vortritt lassen.
Während Herzog der erste Schweizer sein möchte, der beim MSV für Furore sorgt, wollen Ailton, Fernando Santos und Maicon als Trio vom Zuckerhut zaubern. Die drei Südamerikaner setzen eine Tradition fort, denn mit Raoul Tagliari verpflichtete der MSV 1964 als einer der ersten Bundesligisten einen Brasilianer. Künftig sind gleich drei Fußballer aus dem Land des Rekord-Weltmeisters in der MSV-Arena am Ball; auch das gab es in Duisburg noch nie.
Für den Bundesligisten MSV ist es ebenso eine Premiere, dass drei Fußballer afrikanischer Herkunft im Kader vertreten sind. Während Youssef Mokhtari (Marokko) und Mo Idrissou (Kamerun) bereits wesentlich am Aufstieg beteiligt waren, gesellt sich nun mit Manasseh Ishiaku ein Stürmer aus Nigeria zur "Afrika-Connection".
Dass die Bundesliga eine große Familie ist, beweist der Blick auf die übrigen 17 Vereine. Im Laufe der Saison kann der MSV gleich acht Ex-Duisburger im direkten Vergleich treffen: Benjamin Köhler (Eintracht Frankfurt), Uwe Möhrle (VfL Wolfsburg), Michael ****** (Hannover 96), Hans Sarpei (Bayer Leverkusen), Philipp Bönig und Pavel Drsek (beide VfL Bochum) sowie die Trainer Friedhelm Funkel (Eintracht Frankfurt) und Seppo Eichkorn (Assistent VfL Wolfburg). Der ehemalige Torjäger Abdelaziz Ahanfouf wurde indes bei Arminia Bielefeld aussortiert.
Nach Anzahl der bisher absolvierten Bundesligapartien ist Ailton der mit Abstand routinierteste Spieler im Duisburger Kader. Der Brasilianer absolvierte bereits 211 Erstligaspiele und erzielte dabei 105 Tore. Routine bringt auch Christian Tiffert mit. Der Neuzugang kam für den VfB Stuttgart bislang 136 Mal in der 1. Bundesliga zum Einsatz. Ebenfalls eine gewisse Portion Erfahrung in der höchsten deutschen Spielklasse weisen Tobias Willi (130 Einsätze), Markus Kurth (110), Markus Daun (69), Mo Idrissou (64) und Björn Schlicke (61) auf. Ailton und Daun hielten mit Werder Bremen 2004 schon die deutsche Meisterschale hoch und gewannen den DFB-Pokal.
Bommers Premiere in der Bundesliga
Mit Markus Kurth hat der MSV Duisburg einen weiteren Meister in seinen Reihen. "Kurthi" konnte zwar noch keinen offiziellen Titel gewinnen, stieg im Mai mit den Zebras aber zum fünften Mal in die Bundesliga auf. Je zweimal gelang Kurth der Sprung in die Bundesliga mit dem MSV und dem 1. FC Köln, dazu einmal mit dem 1. FC Nürnberg. Der Stürmer überholte damit Michael Preetz, der viermal in die Bundesliga aufsteigen konnte und das unter anderem mit dem MSV (1993) schaffte. Auch Ex-MSV-Torwart Georg Koch hat seit letztem Mai vier Bundesliga-Aufstiege - davon zwei mit Duisburg- in seiner persönlichen Bilanz. Rudi Bommer, der als Spieler 417 Bundesligapartien für Düsseldorf, Uerdingen und Frankfurt bestritt, ist als Trainer erstmals in die Eliteliga aufgestiegen und feiert am Sonntag eine Premiere. Bommer wird der 22. Coach sein, der den MSV in der Bundesliga betreut. Rekordhalter ist Friedhelm Funkel, der von 1996 bis 2000 insgesamt 127 Mal an der Seitenlinie stand.


Quelle: NRZ, 07.08.2007

Link
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben