Presse: Maulkorberlaß

Kleg

<html>&dagger;</html> 9.5.2010
Roque Junior zurück
MSV-Vorsitzender Hellmich verordnet Medienboykott

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28.11.2007, DerWesten

Duisburg. Der MSV Duisburg greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga Zeichen zu setzen und um "künftige Fehlinterpretationen zu vermeiden".

Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, dürfen sich die Spieler auf Weisung des Vorstandsvorsitzenden Walter Hellmich bis auf weiteres nicht mehr gegenüber Medienvertretern äußern. «Damit sollen künftig Fehlinterpretationen vermieden werden, es wurde genug geredet», sagte Hellmich, der die Dauer des Medienboykotts zeitlich nicht eingrenzte. An diesem Sonntag (17.00 Uhr) empfängt der Tabellen-17. in der MSV-Arena den nur um einen Rang besser platzierten 1. FC Nürnberg.

Nach der 1:4-Niederlage des MSV bei Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag hatte unter anderem Keeper Tom Starke scharfe Worte gefunden. «Wir haben Probleme in der Konzentration und in der Einzel-Qualität», meinte Starke, dessen Analyse für Unmut im Verein gesorgt hatte. Auch Kapitän Ivica Grlic monierte immer wiederkehrendes mangelhaftes Defensivverhalten der Duisburger. Damit folgen die Duisburger dem Beispiel der Ligakonkurrenten FC :kacke: 04 und Borussia Dortmund. Die Schalker Profis hatten sich in der Vorsaison wochenlang geweigert, mit Medienvertretern zu sprechen. Die BVB-Spieler hatten den ganzen Oktober geschwiegen. Beiden Maßnahmen war aber eine Entscheidung des Mannschaftsrates vorausgegangen.

Für das richtungweisende Kellerduell gegen Nürnberg kann MSV-Coach Rudi Bommer wieder mit Verteidiger Roque Junior planen. Der Brasilianer, der in Leverkusen mit einer Muskelverletzung pausieren musste, hat das Lauftraining wieder aufgenommen. Zudem stehen die Defensivspieler Mihai Tararache und Björn Schlicke nach Sperren wieder zur Verfügung.

http://derwesten.de/nachrichten/sport/2007/11/28/news-7444784/detail.html
 
MSV Duisburg
Interview-Verbot für die Zebras

(RPO) Duisburg (RPO). Die MSV-Profis dürfen vorerst keine Interviews mehr geben. "Die Mannschaft soll sich vollkommen auf den Sport konzentrieren, um das Saisonziel zu erreichen", begründete MSV-Aufsichtsratsvorsitzender Walter Hellmich in einer Presse-Mitteilung der "Zebras" die Maßnahme.

Am Sonntag (17.00 Uhr im LIVE!-Ticker) treffen die Meidericher im Kellerduell auf den 1. FC Nürnberg. Der Klub wies allerdings darauf hin, dass Klub-Chef Hellmich und auch Trainer Rudi Bommer "selbstverständlich weiterhin für Gespräche zur Verfügung" stehen.
Der MSV hat neun der letzten zehn Saisonpartien, die letzten vier in Folge, und sechs von sieben Heimspielen verloren. In den letzten fünf Heimspielen trafen die Spieler insgesamt nur zweimal ins Tor.

28.11.2007
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/duisburg/sport/msv/aktuell/505459
 
Maulkorb verpasst

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28.11.2007, KAI SCHMITZ

Die Duisburger Profis dürfen keine öffentlichen Auskünfte mehr geben – das bestimmte Präsident Walter Hellmich.

Die Hände der Zuschauer an der Westender Straße waren gestern ganz tief in die Taschen geschoben. Auch die der Journalisten. Außer den Eindrücke einer Einheit des Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg gab es dort nämlich wenig zu holen für die Medienvertreter. Auf verwertbare Zitate von Spielern wartet man derzeit vergebens bei den Zebras. Grund dafür ist ein von MSV-Präsident Walter Hellmich veranlasster Medienboykott. Ab sofort dürfen sich die Spieler der Zebras nicht mehr öffentlich äußern – unter Androhung einer Geldstrafe. „Das geht nicht gegen die Medien, es ist für die Mannschaft. Wir haben ein Zeichen gesetzt”, so Hellmich.

Und damit die Mannschaft nach der Talfahrt der letzten Wochen weiter in die Pflicht genommen. Kein Wunder, dass Rudi Bommer die neue Maßnahme des MSV-Bosses als gute Idee empfindet. „Vielleicht ist es mal ganz gut, dass der ein oder andere damit nicht so im Fokus steht. Es hat vielleicht doch belastet”, so Bommer, der nach der Vertragsverlängerung bis 2010 dadurch weiter Unterstützung durch Hellmich erfährt. Dabei blickt der MSV auf neun Niederlagen aus den letzten zehn Spielen zurück und hat mit elf Niederlagen aus 14 Spielen mit Abstand die meisten Fahrkarten auf dem Konto. Fünf Punkte Rückstand sind das Ergebnis und am Sonntag (17 Uhr) kommt mit dem 1. FC Nürnberg der Drittletzte in die MSV-Arena. Fast schon ein Schicksalsspiel für die Bommer-Elf.

Der Medienboykott soll dazu die letzte Konzentrationshilfe sein. Die Mannschaft unterzeichnete laut Hellmich eine entsprechende Vereinbarung. Dass darin auch eine Strafe in Höhe von zwei Monatsgehältern festgelegt wurde, bestätigte der MSV-Boss allerdings nicht. „Wir wollen das alles nicht so hoch hängen. Wir wollen einfach nicht mehr so viel erzählen und auf dem Platz gute Leistungen abliefern”, spielte Bommer die Anweisung des Präsident etwas herunter. trotzdem scheint der Trainer die Hoffnung zu haben, eine Serie hinzulegen wie der FC :kacke: 04, der in der vergangenen Saison einen Boykott durchzog und in den Wochen nach der Verkündung zehn Siege und zwei Unentschieden einfahren konnte.

Ganz einig waren sich Bommer und Hellmich in der Strenge der Anordnung allerdings nicht. Hielt Bommer Interviews, die mit der MSV-Presseabteilung abgesprochen werden, noch für möglich, steuerte der Präsident dagegen: „Sie werden keinen finden, der Auskunft gibt.” Stimmt. Tobias Willi hielt sich strikt an die neue Richtlinie: „Danke, mir geht es gut.. Einen schönen Tag noch.” Und mit einem Lachen ging es in die Kabine.
Umsonst kommen die Fans des MSV aber in dieser Phase trotzdem nicht zum Trainingszentrum. Neben den Einheiten stehen die Profis auch weiterhin fleißig für Autogrammwünsche zur Verfügung.

http://derwesten.de/nachrichten/sport/lokalsport/duisburg/2007/11/28/news-7509469/detail.html
 
Duisburger Tonstörung

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28.11.2007, Von Klaus Offergeld


MSV-Präsident Walter Hellmich verordnet Interview-Verbote für die Spieler: "Geredet wurde genug. Sie sollen sich auf den Fußball konzentrieren." Trainer Rudi Bommer unterstützt die Entscheidung.

Duisburg. Kein Ton, alles wortlos. Der MSV Duisburg greift im Abstiegskampf und wenige Tage vor dem Kellergipfel der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Auf Weisung des Vorstandsvorsitzenden Walter Hellmich dürfen sich die Spieler vorläufig nicht mehr gegenüber Medienvertretern äußern. "Es ist genug geredet worden, die Mannschaft soll sich konzentrieren, Fußballspielen und die Liga halten", erklärte Hellmich den Schritt.

"Es ist eine Maßnahme, die sich an die Mannschaft richtet", unterstützte MSV-Trainer Rudi Bommer die Entscheidung, die den MSV-Spielern Mittwoch vor dem Morgentraining mitgeteilt wurde. Ein Aushang in der Umkleidekabine verdeutlichte jedem Akteur, dass Schweigen in näherer Zukunft Gold ist. Bommer selbst hatte in den vergangenen Wochen häufig kritisiert, dass "viel geredet und geplappert" wurde. "Letztlich fehlte dann doch die Konzentration, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten. Ich habe das oft genug eingefordert. Es ist an der Zeit, dass sich die Mannschaft daran hält."

Letztes schlechtes Beispiel war aus Sicht des Duisburger Übungsleiters die 1:4-Niederlage in Leverkusen. Unmittelbar nach der Halbzeitpause hatte der MSV seine 1:0-Führung durch zwei schwere individuelle Fehler verloren und war anschließend kollektiv untergegangen. Dass sich nach der Partie Torhüter Tom Starke kritisch zur Einzelqualität einiger Mannschaftskollegen äußerte und Kapitän Ivica Grlic das Defensivverhalten der Duisburger monierte, dürfte die Entscheidung für ein Redeverbot gegenüber der Presse massiv gefördert haben.

"Wir haben oft sehr unterschiedliche Aussagen unserer Spieler gehört", erklärte Hellmich seine Entscheidung. "Reden, viele Worte, große Worte, aber keine entsprechende Konsequenz auf dem Platz. Damit ist jetzt Schluss. Das ist kein Boykott, sondern eine klare Ansage an die Mannschaft, dass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren soll. Wir wollen unbedingt die Liga halten."

Wie sehr das Redeverbot die Leistung der MSV-Spieler fördert, wird am Sonntag in der ungemein wichtigen Partie gegen den 1. FC Nürnberg zu sehen sein. Ungeteilte Zustimmung zur neuesten Maßnahme war Mittwoch jedenfalls nicht zu vernehmen, eher gab es kritische Begleitmusik. Der Part der öffentlichen Verlautbarung liegt aber vorläufig bei Hellmich und Bommer. Einzelne Interviews dürfen in Ausnahmefällen und nur nach Absprache mit dem Verein geführt werden. Ansonsten herrscht Schweigen.

Ähnliche Beispiele hatte es bereits bei den Reviernachbarn FC :kacke: 04 und Borussia Dortmund gegeben. In der letzten Saison boykottierten die Schalker Profis wochenlang Gespräche mit den Medienvertretern. Den ganzen Oktober über sprachen die Dortmunder BVB-Profis nicht mit den Medien. Für dieses Vorgehen hatte sich aber jeweils der Mannschaftsrat entschieden. In Duisburg liegt der Fall anders: Eine konzentrationsfördernde Maßnahme, lautet die offizielle Version. Die Spieler sollen schweigen und Tore schießen. Punkt.


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Klappe halten!

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28.11.2007, Von Klaus Offergeld


MSV-Präsident Walter Hellmich erteilt den Spielern des MSV Duisburg ein Interviewverbot.Trainer Rudi Bommer äußert Verständnis: "Es ist viel geredet und geplappert worden".

FUSSBALL BUNDESLIGA - Kein Wort mehr, Klappe halten, nur noch Fußballspielen. Der MSV greift im Abstiegskampf zu besonderen Maßnahmen und verhängte am Mittwoch ein Interviewverbot für seine Spieler mit den Medien. Bis auf weiteres dürfen sich die "Zebras" auf Weisung von MSV-Chef Walter Hellmich gegenüber den Pressevertretern nicht mehr äußern.

"Das ist kein Medienboykott", versuchte Hellmich die ungewöhnliche Maßnahme zu rechtfertigen. "Die Spieler sollen sich konzentrieren, sollen Fußballspielen, und sie sollen vor allem die Liga halten. Es ist in letzter Zeit viel geredet worden, es ist vor allem viel unterschiedliches Zeug geredet worden. Das alles war unserer Sache nicht förderlich, deswegen dieser Schritt." Auch Trainer Rudi Bommer unterstützte die Maßnahme: "Der Chef will es so, also passiert es auch so. Aber auch ich habe ja in den vergangenen Wochen häufig genug moniert, dass viel geredet und geplappert wurde, aber auf dem Platz nicht das passierte, was wir eingefordert und erwartet hatten. Diese Maßnahme soll die Konzentration fördern, den Blick der Spieler auf das Notwendige, nämlich den Klassenerhalt, fokussieren. Das ist kein Presseboykott, sondern eine Maßnahme, die sich an die Mannschaft richtet."

Das Redeverbot gegenüber der Presse galt bereits am Dienstag. Vor dem Training war die Mannschaft instruiert worden, hielt sich an die Maßnahme. Statt möglicherweise unterschiedlicher Kommentierungen zu diesem oder jenen Spiel nun also kein Wort mehr. Einen konkreten Anlass für seine Vorgehensweise wollte Hellmich nicht nennen, sondern bezog sich lediglich "auf unterschiedliche Aussagen" einzelner Spieler. Eine Rolle könnten die Worte von Tom Starke gespielt haben, die der MSV-Torwart nach dem Spiel in Leverkusen geäußert hatte. "Wir haben Probleme in der Konzentration und in der Einzelqualität", sagte Starke vergangenen Samstag in der Mixed-Zone der BayArena. Auch Kapitän Ivica Grlic hatte sich mit Kritik an dem schwachen Defensivverhalten der Mannschaft nicht zurückgehalten ("Es kann nicht sein, dass wir uns nach zwei Minuten in der zweiten Halbzeit ein Kontertor einfangen"). Intern waren diese Aussagen auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Das Redeverbot gilt bis auf weiteres. Am Sonntag empfängt der MSV um 17 Uhr in der Arena den 1. FC Nürnberg zum Kellergipfel der Bundesliga. Lasst Taten sprechen, so die Maßgabe von oben. Möglicherweise löst ein Sieg die Zungen. Eine weitere Niederlage der "Zebras" dürfte ohnehin zu nachhaltiger Sprachlosigkeit führen.


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MSV Duisburg

Maulkorb als klassisches Eigentor

(RP) Jetzt wird’s ernst beim MSV. Der von Vereins-Chef Walter Hellmich (nicht vom Mannschaftsrat!) verhängte Presseboykott signalisiert blank liegende Nerven.

Die Mannschaft sportlich fast am Boden, das Umfeld in höchster Sorge um den Fortbestand der Erstklassigkeit – jetzt tragen offenbar die Medien einen Teil der Schuld, dass es interne Probleme gravierender Art gibt. Dabei sind Verein, Profis, Trainer und wer auch immer bis jetzt – trotz der miserablen Bilanz mit elf Niederlagen – insgesamt pfleglich weg gekommen in der Berichterstattung. Zumal in der örtlichen Presse, der von Kritikern – vielleicht sogar berechtigt – vorgeworfen wird, sehr, sehr human mit den sportlich Verantwortlichen umzugehen. Überregional wird ohnehin kaum noch Notiz genommen vom armen Zebra.

Was also ist passiert? Da hat der Torhüter Tom Starke, ausgerechnet er, der nicht Unumstrittene, nach dem Leverkusener Spiel beispielsweise erklärt, es gebe „bei uns Probleme mit der Konzentration und in der Einzel-Qualität“. Das hat in der Chefetage ganz und gar nicht gefallen. Ivo Grlic und Youssef Mokhtari haben ebenfalls Worte gesprochen, die es angesichts der fatalen Situation an Deutlichkeit nicht gerade fehlen ließen. Und Trainer Rudi Bommer hat mit Blagoy Georgiev und Michael Lamey zwei Kicker geoutet, die bei gegnerischen Toren unfreiwillig Pate gestanden hätten. Von Unsachlichkeit oder gar Polemik keine Spur. Spieler und Trainer sind haargenau zitiert worden.

Mit dem nun verhängten Maulkorb sollten freilich künftig „Fehlinterpretationen“ vermieden werden, heißt es beim Tabellenvorletzten. Früher mal hatten Schalker und Dortmunder Profis einen Presseboykott gestartet, weil sie sich unfair behandelt fühlten. In Duisburg gibt es die neue Qualität, dass die Maßnahme „von oben“ diktiert wurde. Fußball-Duisburg schüttelt mit dem Kopf. Um in der Ballsprache zu bleiben: Das war gestern ein klassisches Eigentor.

Quelle: RP-Online, 29.11.2007

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Spieler des MSV schweigen seit Mittwoch
"Das dauert nicht ewig"

Nach dem FC :kacke: 04 und Borussia Dortmund ist der MSV Duisburg der dritte Verein, bei dem das aus Italien bekannte "silenzio stampa" um sich greift. Im Klartext: Die Spieler sprechen nicht mehr mit den Medien. "Das", sagt MSV-Chef Walter Hellmich, "ist nicht gegen eine oder mehrere bestimmte Zeitungen gerichtet, sondern dient einfach dazu, um die Konzentration bei der Mannschaft zu schärfen.".....


Quelle: Reviersport, 28.11.2007


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MSV Duisburg
Presseboykott der Zebras

(RP) Interessante Pressemitteilung vom Fußball-Bundesligisten gestern. Der Inhalt:

„Die MSV-Profis stehen ab sofort und bis auf weiteres nicht für Interview-Termine zur Verfügung. Die Mannschaft solle sich vollkommen auf den Sport konzentrieren, um das Saisonziel zu erreichen, begründete MSV-Aufsichtsratsvorsitzender Walter Hellmich diese Maßnahme. Sowohl Hellmich als auch Trainer Rudi Bommer stehen selbstverständlich weiterhin für Gespräche zur Verfügung.
Für Anfragen zu nicht sportlichen Terminen oder anderen Ausnahmefällen kontaktieren Sie bitte die MSV-Pressestelle.“ Meldung Ende.

29.11.2007
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/duisburg/sport/msv/505535
 
MSV Duisburg
Der Wunsch der Spieler

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29.11.2007, Dirk RETZLAFF
Angeblich sollen die Kicker um eine „Interviewpause” gebeten haben. Die Dauer des Presseboykotts ist offen.

Als MSV-Chef Walter Hellmich vor einer Woche in einem Interview bekräftigte, er strebe trotz der aktuell heiklen sportlichen Situation weiterhin an, den MSV Duisburg in der Fußball-Bundesliga als Nummer drei im Revier zu etablieren, wird er wohl nicht an den Medienboykott der Zebras gedacht haben. Doch nun hat der MSV zum BVB und zu S04 aufgeschlossen, begegnet den großen Nachbarn zumindest in punkto Presseboykott auf Augenhöhe. Schalker und Dortmunder haben es vorgemacht, Duisburger ziehen nun nach. Große Fußballwelt.

Gestern, am zweiten Tag des Medienboykotts, überraschte der Verein im Rahmen der Pressekonferenz zum Spiel gegen Nürnberg am Sonntag, an der Walter Hellmich nicht teilnahm, mit einer neuen Darstellung der Dinge. Die Spieler, so Trainer Rudi Bommer, seien auf den Verein zugekommen und hätten um die „Interviewpause”, wie Pressesprecher Tobias Günther gestern den Vorgang benannte, gebeten. Die Journalisten nahmen diese Information in einer streckenweise von viel Heiterkeit geprägten Presserunde zur Kenntnis. Es bedurfte allerdings einer umfangreichen Vorstellungskraft, um dieser Sichtweise folgen zu können. Völlig offen ist, wie lange der Medienboykott andauern soll – gestern wollte sogar niemand ausschließen, dass das Schweigegelübde auch im neuen Jahr noch Bestand haben wird.

„Das Beste wäre, wenn die Mannschaft punkten würde”, sagte Rudi Bommer gestern. Das heißt im Umkehrschluss allerdings nicht, dass die Spieler zwangsläufig wieder reden (wollen oder dürfen), wenn sie den 1. FC Nürnberg am Sonntag schlagen sollten. Mucksmäuschenstill sind die Zebras trotzdem nicht: Das Fachmagazin „Kicker” zitierte schon in seiner gestrigen Ausgabe einen Duisburger Spieler – natürlich ohne ihn namentlich zu benennen.
Laut Pressesprecher Günther müssen Spieler, die trotz „Interviewpause” plaudern, keine umfangreichen finanziellen Sanktionen erwarten. „Die Spieler mussten keine Verträge unterzeichnen, der Verein hat ihnen vielmehr ein unterschriebenes Schriftstück vorgelegt und auch Meldungen von Geldstrafen sind falsch”, so der Pressesprecher mit einer offiziellen Stellungnahme des Vereins.

http://www.derwesten.de/nachrichten...esliga/msv/207/11/29/news-7686770/detail.html
 
Hier spricht nur der Präsident

Von Richard Leipold


Autoritärer Zensor: Duisburgs Präsident Walter Hellmich


29. November 2007
Walter Hellmich ist ein ehrgeiziger Mann. Der Bau-Unternehmer hat den MSV Duisburg aus Stadionruinen auferstehen lassen. Aber als Vereinspräsident will er mehr. Und so formulierte der Aufsteiger den Anspruch, den Klub zur dritten Kraft des Ruhrgebietsfußballs, nach :kacke: 04 und Borussia Dortmund, zu machen.
Auf seine Art hat Hellmich das Ziel erreicht: Der MSV ist der dritte Revierklub binnen eines Jahres, dessen Spieler das Schweigen gegenüber den Medien als Teil einer Erfolgsformel erproben.

Quelle: FAZ

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MSV Duisburg
Auf Augenhöhe


(RP) Der MSV zieht nach: Erst waren es die Schalker und die Dortmunder, die nicht mehr mit den Presseleuten sprechen wollten, jetzt sind es die Zebras, die das nicht mehr dürfen. Wer sie kennt, der ahnt, dass die lächerliche Maßnahme nicht aus dem Kreis des Teams kommt.

Tag zwei des Presse-Boykotts, aber alles ist wie sonst auch. Rudi Bommer erscheint vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag (17 Uhr) zum obligatorischen Gespräch mit den Medien, Chef Walter Hellmich ist beruflich unterwegs, die Kicker trainieren erst am Nachmittag, nichts ist also außergewöhnlich. Wohin man sieht – alle haben so ein seltsames Lächeln um den Mundwinkel. Irgendwie lächerlich ist die Geschichte ja auch.

Der Pressesprecher muss ernsthaft Auskunft geben

Einer sagt, jetzt sei Walter Hellmich ja dort angekommen, wo er schon seit geraumer Zeit hinwollte – auf Augenhöhe mit :kacke: oder Dortmund. Die hätten schließlich auch schon einen Presse-Boykott praktiziert. Allgemeines Grinsen. Pressesprecher Tobias Günther ist nicht zum Lachen zumute. Er muss schließlich ernsthaft Auskunft geben. Der verhängte Maulkorb gelte „bis auf Weiteres“. Also keine zeitliche Begrenzung. Und: Sogar aus dem Kreis der Mannschaft hätte es an die Adresse des Chefs die Bitte gegeben, nicht mehr mit den Journalisten zu sprechen. Die Spieler wollten sich voll und ganz auf das Nürnbergspiel konzentrieren. Hört, hört. Das glaubt keiner. Vielmehr sind alle sicher: Das war ein Alleingang des Vorsitzenden.

Die Aktion fördert wohl nicht gerade die Stimmungslage

Dass die Aktion nicht gerade stimmungsfördernd ist auch für Außenstehende, denen das Wohl des Vereins am Herzen liegt, lässt sich leicht an Leserreaktionen festmachen. Da ist von „grober Peinlichkeit“ die Rede. Die Spieler, die an den Tagen drei, vier und fünf des Presse-Boykotts nun ihre „Ruhe“ haben, müssen es am Sonntag mit einer Kehrtwende richten. Wenn es gegen den um drei Punkte besser gestellten Club nicht klappt mit einem Dreier, dann wird im Stadion unangenehme Stimmung herrschen.

Dass dies nicht passiert, dafür wollen Bommer und die Seinen sorgen. „Wir müssen unbedingt gewinnen, nur ein Sieg zählt.“ Klar, das muss Rudi Bommer so sagen. Und der Trainer glaubt auch daran, dass es einen Erfolg gibt. „Sonst wäre ich fehl am Platz.“ Wahrscheinlich kann der Kapitän nicht helfen, dass ein wenig mehr Ruhe einkehrt rund um den Tabellenvorletzten in sportlicher Not. Ivo Grlic hat’s im Kreuz. Dafür sind Roque Junior und Manasseh Ishiaku einsatzbereit.

Wie Bommer die Abwehrkette stellt, lässt er offen. Rechts und links bleiben Christian Weber und Tobias Willi im Team. Für Grlic würde Blagoy Georgiev neben Mihei Tararache als zweiter „Sechser“ zum Zuge kommen. Sicher ist: „Wir greifen mit zwei Stürmern an, müssen Nürnberg gleich unter Druck setzen.“ Bommers Marschroute. Neben Ishiaku könnte Ailton eine weitere Chance erhalten, nachdem er beim letzten Heimspiel gegen den VfL Bochum eine durchaus beachtliche Leistung gezeigt hatte und nun nachlegen möchte.

Quelle: RP-Online, 30.11.2007

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MSV: Kein „per Order di Mufti“ – Maulkorb vom Team selbst gefordert
Bommer: „Spieler waren beim Chef“
Der vom MSV Duisburg verhängte Maulkorb, welcher sich gestern noch als „per Order di Mufti“ (meint eine meist undurchsichtige und unverständliche, auf höheren Befehl erlassene Verordnung) von Vereins-Chef Walter Hellmich darstellte, ist nun doch keiner. Sondern ein von den Akteuren selbst verordneter Presseboykott, den der Club-Boss lediglich in die Tat umsetzte. MSV-Trainer Rudi Bommer bestätigt dies: „Ja, es waren einige Spielern beim Chef! Sie haben gesagt, dass es diverse Störfeuer gibt“.....

Quelle: Reviersport, 30.11.2007

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MSV Duisburg
Da müssen wir nicht drüber reden


Ein fiktives Interview mit einem MSV-Spieler – wie es hätte sein können.

Die MSV-Spieler sprechen zurzeit nicht mit den Medien. Hier trotzdem ein Interview – wie es hätte sein können. Die Gesprächspartner sind übrigens weder Sven Boykott noch Tobias Willnich noch Nils ohne Bock.

NRZ: Lieber MSV-Spieler, seit Mittwoch boykottieren Sie die Medien. Hat sich damit der Trainingsalltag für Sie entspannt?

MSV-Spieler: 100 Prozent Konzentration sind nun gefragt. Da ist es wichtig, dass wir uns einmal ein paar Tage völlig in Ruhe vorbereiten können. Der Druck von außen wurde in den letzten Wochen ja immer größer. Jetzt können wir uns endlich auf das Wesentliche konzentrieren.

NRZ: Wie lautet das Erfolgsrezept für das Nürnberg-Spiel?

MSV-Spieler: Wichtig ist auf dem Platz. Wir haben in den letzten Wochen genug geredet. Wir müssen diszipliniert und kompakt stehen. Wichtig ist, dass wir an uns glauben. Wir haben das Potenzial, gegen Nürnberg zu bestehen. Mit den Fans im Rücken sind wir stark genug, um zu gewinnen.

NRZ: Sollte die Mannschaft gewinnen, wird sie dann den Medienboykott beenden?

MSV-Spieler: Keine Ahnung. Das ist natürlich Chefsache. Allerdings müssen wir die Situation dann genau analysieren. Vielleicht ist ja gerade das Schweigen der Schlüssel zum Erfolg. Wir spielen eine Woche später bei den Bayern. Jeder weiß, was uns da erwartet. Da müssen wir nicht drüber reden.

Quelle: DerWesten.de, 30.11.2007

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Zebras in der City

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13.12.2007, DIRK RETZLAFF

Die Fans dürfen noch mit den MSV-Spielern sprechen, die am Freitag auf den Weihnachtsmarkt kommen.

Mit der Werbung in Zeiten des Medienboykotts – Donnerstag war es beim Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg bereits der 16. Tag – ist das so eine Sache. Da verbietet der Klub seinen Kickern Gespräche mit der Presse, um ihnen eine 100-prozentige Konzentration auf das Wesentliche zu ermöglichen. Auf der anderen Seite häufen sich in der Weihnachtszeit die PR-Termine. Die Presse darf mit den Spielern nicht reden, soll aber deren öffentliche Auftritte ankündigen.

Weil sich der eine oder andere Fan freuen dürfte, sei hier erwähnt, dass die MSV-Profis Christian Tiffert und Mo Idrissou am Freitag auf dem Weihnachtsmarkt – in der Nähe des Landgerichts – von 16 bis 17 Uhr Autogramme geben. Überdies können sich Fans von 13 bis 19 Uhr mit Bilden von Idrissou und Tiffert fotografieren lassen. Die Fans können Mo Idrissou ja mal fragen, was er sich in München bei seinem Platzverweis in München gedacht hat – die Presse darf das ja nicht.
An der Ecke Sonnenwall/Kuhtor stehen von 17 bis 18 Uhr Markus Daun und Youssef Mokhtari für Autogramme zur Verfügung.

http://www.derwesten.de/nachrichten/sport/lokalsport/duisburg2007/12/13//news-10646562/detail.html
 
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