MSV verliert Spiel und Veigneau
Diese ersatzgeschwächte Zebraherde hatte gegen den abgezockten Aufsteiger aus Berlin keine Chance. Standen beim 2:0-Sieg in der Hinrunde in Berlin noch Julian Koch, Stefan Maierhofer und Srdjan Baljak auf dem Platz, so wurde jeder Einzelne heute schmerzhaft vermisst.
Hertha ließ nur sporadisch, so in der 27. Minute, als Ramos das Tor zum Aufstieg schoss, ihre Qualitäten aufblitzen.
Die jungen Zebras waren willig, insbesondere in der zweiten Halbzeit feldüberlegen, echte Torchancen ließen die Gäste aber eher nicht zu.
Wichtig für das Pokalfinale: Trotz einer recht harten Gangart, insbesondere gegen Veigneau und Exslager, sieht es nicht nach weiteren verletzungsbedingten Ausfällen aus.
Ausfallen wird
Olivier Veigneau, zumindest für die nächste Saison.
Nach dem Spiel kündigte er an, Duisburg nach dreieinhalb Jahren zu verlassen. Seine Ambitionen sind höher gesteckt, er möchte endlich in der ersten Liga spielen. Wohin es ihn zieht, ließ er offen.
Wie MSV-Sportdirektor Bruno Hübner bestätigte, hatte Veigneau eine Vertragsverlängerung zu den selben Konditionen wie vor zwei Jahren vorgelegt bekommen, die er aber abgelehnt hat.
Stimmen
Olivier Veigneau: "Wir müssen positiv denken. Bis jetzt haben wir 18 fitte Spieler für das Pokalfinale in Berlin. Natürlich können wir den Verlust von Spielern wie Koch, Maierhofer und Baljak nicht kompensieren. In der zweiten Halbzeit haben gut gespielt, Berlin hatte im Endeffekt nur noch zwei Standards. Das war das vorletzte Heimspiel für mich für den MSV. Nach dreieinhalb Jahren fällt mir der Abschied sehr schwer, der MSV war meine erste Station im Ausland. Ich bin hier durch Trainer, Team und Fans toll integriert worden. Jetzt will ich in meiner Karriere den nächsten Schritt gehen."
Goran Sukalo: "Berlin ist der verdiente Aufsteiger. Sie haben über die komplette Saison den besten Fußball gespielt.
Mich stört es nicht, dass sie jetzt hier den Aufstieg feiern, das haben sie sich einfach verdient. Fürs Pokalfinale müssen wir noch einige Sachen verbessern."
MSV-Präsident Dieter Steffen und MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch gratulierten Markus Babbel mit einem Blumenstrauß zum Aufstieg.
Hertha-Trainer Markus Babbel: "Herzlichen Dank. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich sehe aber, sie waren vorbereitet. Wir sind schwierig in die Saison gestartet, haben dem Druck aber standgehalten. Das spricht für den Charakter der Mannschaft. Wir haben die "Big points" gemacht, haben gepunktet, als die Verfolger es nicht geschafft haben. Duisburg war der erwartet schwere Gegner, ich wünsche dem MSV alles Gute im Pokalfinale und wünsche dem MSV einen historischen Sieg."
MSV-Trainer Milan Sasic: "Mit der ersten Halbzeit war ich nicht einverstanden, mit der zweiten schon. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen, aber der Gegner hat kein Tor zugelassen. Berlin steigt verdient auf, sie sind die beste Mannschaft und haben eine konstante Saison gespielt."
Bürgerzeitung Duisburg