Presse: MSV - Hertha

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3. Liga
Hoeneß will Götz helfen: Keine Schicksals-Spiele

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Berlins Trainer Falko Götz (r) und Manager Dieter Hoeness im Stadion. Berlin (dpa)

Dieter Hoeneß hat seinem Trainer Falko Götz in den kommenden Spielen demonstrativ seine Unterstützung zugesichert. »Ich behalte die Ruhe und versuche, Trainer und Team zu helfen«, sagte der Manager von Hertha BSC in einem Interview.

Trotz des sportlichen Niedergangs mit zehn Pflichtspielen ohne Sieg und dem drohenden UEFA-Pokal-Aus bei Rapid Bukarest hätten die nächsten Partien in Bukarest und drei Tage später in der Fußball-Bundesliga beim MSV Duisburg mit Schicksalsspielen nichts zu tun. »Das Schicksal von Hertha BSC hängt nicht von den beiden Spielen ab. Es geht darum, die Kurve zu kriegen«, betonte der Manager im Gespräch mit dem Fachmagazin »kicker«.

Kritiker werten die jüngste Zurückhaltung des Managers, der sich entgegen seiner Gewohnheiten beim 1:2 gegen :kacke: nicht zu Götz auf die Bank gesetzt hatte, bereits als Abrücken vom Trainer. Doch der Manager sieht noch immer klare Anzeichen dafür, dass Götz das Team erreicht. »Wenn man die Spiele gegen Bukarest und Berlin vergleicht, sieht man, dass seine Maßnahmen, die er zwischen Mittwoch und Samstag getroffen hatte, die entsprechende Wirkung ausgelöst haben«, betonte Hoeneß. Das gewünschte Ergebnis sei nicht »per Knopfdruck« zu erreichen, aber er sei zuversichtlich, unterstrich Hoeneß.

Unterdessen stand eine turnusmäßige Sitzung der Club-Führungsgremien auf dem Programm, in der es offiziell nicht um die Arbeit und die Zukunft des Trainers ging. Aber bei den Ausführungen des Managers zur Planung der Saison 2006/07 spielte natürlich auch Götz' Arbeit eine Rolle. Der Vertrag mit dem 43-Jährigen war erst im Dezember bis 2008 verlängert worden. Eine Trennung würde dem mit rund 35 Millionen Euro verschuldeten Verein teuer zu stehen kommen.

Nach Informationen der »Berliner Morgenpost« hat der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Ingo Schiller ein Konzept erarbeitet, nach dem rund 18 Millionen Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten in mittelfristige umgewandelt werden sollen. Zudem soll ein Teil der gestiegenen TV-Gelder von 2006/07 an zur Tilgung der Kredite eingesetzt werden. Auf eine langfristige Anleihe nach dem Beispiel von :kacke: 04 will Hertha offenbar verzichten.

Indes werden Götz' Personalsorgen vor dem Zwischenrunden-Rückspiel in Bukarest immer größer. Die Langzeitverletzten Josip Simunic und Oliver Schröder sowie die gesperrten Yildiray Bastürk, Alexander Madlung, Kevin Boateng und Marko Pantelic fallen aus. Dick van Burik, Andreas Neuendorf, Ellery Cairo und Niko Kovac sind angeschlagen. Hertha muss erneut mit einer Notelf versuchen, das 0:1 auszumerzen.
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20.02.2006 dpa
 
Ich-AGs ohne Teamgeist

Trotz individueller Klasse einzelner Spieler findet Hertha nicht zum Erfolg - Appell zur Geschlossenheit

Von Dirk Banse
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Gilberto wird in dieser Saison vom Pech verfolgt. Verletzungen warfen den Brasilianer auch im Kampf um ein WM-Ticket zurück
Foto: dpa



Nach den vielen blamablen Vorstellungen von Hertha BSC wenden sich die Fans mit Grausen von ihrer Mannschaft ab, Trainer Falko Götz und Manager Dieter Hoeneß werden in der Öffentlichkeit zerrissen, und Pessimisten befürchten bereits den sportlichen und finanziellen Kollaps des Vereins. Untergangsstimmung macht sich breit.

Im Internet-Forum des Fußball-Bundesligisten rätseln die Fans über die Ursachen für die Krise. Ein Beitrag lautet: "Gerade die erfahrenen Spieler sollten nun gefordert sein, den Teamgeist, der ja anscheinend irgendwo zwischen November und Dezember verlorengegangen ist, wieder aufleben zu lassen." Gemeint sind Spieler wie Yildiray Bastürk, Marcelinho oder Arne Friedrich, die in der Vorsaison den wesentlichen Anteil am Erreichen des vierten Platzes hatten. Ist das Versagen der Leistungsträger der Grund für die prekäre Situation?
Die Bundesliga-Datenbank fördert überraschende Erkenntnisse zu Tage. Die individuellen Leistungen der Hertha-Stars sind mehrheitlich besser als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Laut Statistik gewannen beispielsweise die Verteidiger Arne Friedrich und Dick van Burik mehr Zweikämpfe, hatte der brasilianische Nationalspieler Gilberto mehr Ballkontakte und kamen die Pässe der Kreativspieler Yildiray Bastürk und Marcelinho besser an als in der vergangenen Saison. Das Problem: Die erfolgreichen Ich-AGs bilden keine erfolgreiche Mannschaft. "Diese Daten einzelner Spieler sind zwar erfreulich, bringen uns aber nicht weiter. Wir haben zuletzt nicht kompakt gespielt, standen viel zu weit auseinander und haben so die Räume für die Gegner größer gemacht", bleibt Kapitän Arne Friedrich selbstkritisch. "Wir haben die Klasse, können diese aber nicht zeigen", räumt Yildiray Bastürk ein.
Über die richtige Einstellung soll der Richtungswechsel erreicht werden. Bei der 1:2-Niederlage gegen :kacke: sei dies bereits erkennbar gewesen, glaubt Abwehrchef Dick van Burik. "Wichtig war, daß wir zusammengehalten haben. Ich denke, das hat wohl jeder gesehen", hatte der Niederländer nach dem Spiel erklärt. Der Teamgeist wird in diesen unruhigen Zeiten nicht nur vom Trainer heraufbeschworen.
Falko Götz hat allerdings seit Monaten kein Rezept gefunden, die Individualisten zu einer Einheit zu formen. "Ein Grund dafür ist, daß wir uns mit den vielen Platzverweisen selbst schaden. Wir können uns deshalb nicht einspielen", erklärte Yildiray Bastürk. Der türkische Nationalspieler sowie Alexander Madlung und Kevin-Prince Boateng fehlen beispielsweise beim Uefa-Cup-Rückspiel am Donnerstag in Bukarest (Hinspiel 0:1), für die Bundesliga-Begegnung am Sonntag in Duisburg sind mit Malik Fathi, Gilberto, Marko Pantelic und Niko Kovac sogar vier Spieler gesperrt. "Wenn wir uns nicht einspielen können, ist jeder nur mit sich selbst beschäftigt", nennt Bastürk einen Grund für die Misere.
Zudem jagt das in der vergangenen Saison von allen Seiten gelobte Mittelfeld mit Bastürk, Marcelinho und Gilberto den gegnerischen Mannschaften derzeit keine Furcht ein. Trotz der individuellen Stärken hapert es beim Zusammenspiel der drei Ballkünstler. Nachdem zunächst Bastürk wegen eines Innenbandrisses im linken Knie verspätet in die Saison gestartet war, mußte im Herbst Gilberto (Bänderanriß im rechten Knöchel) pausieren. Der Brasilianer blieb auch zum Rückrunden-Start nicht vom Pech verschont, er zog sich im Auftaktspiel gegen Hannover eine Gehirnerschütterung zu. Darüber hinaus belasten ihn private Probleme, denn seine Familie fühlt sich in Deutschland nicht wohl. Und zu allem Unglück findet er ausgerechnet kurz vor der WM keine Berücksichtigung in der brasilianischen Nationalmannschaft mehr.
Lediglich Marcelinho bestritt bis auf die Begegnung gegen Nürnberg (gelbgesperrt) alle Bundesliga-Spiele der Saison. Trotz acht Treffern und acht Torvorlagen nach 22 Spieltagen (Vorsaison jeweils neun) steht der 30jährige Ballzauberer in der Kritik, werden einige seiner Auftritte als lust- und erfolglos bewertet. Herthas Verantwortliche und Fans hatten nach seinen überragenden Leistungen der vergangenen Saison, als er mit 18 Treffern und 14 Torvorlagen von seinen Kollegen zum besten Spieler der Bundesliga gewählt worden war, mehr erwartet. Der sensible Marcelinho ist es mittlerweile leid, den Sündenbock für die Krise spielen zu müssen.
Zugegeben, das Mittelfeld ist tatsächlich nicht der Brandherd bei Hertha. Die neuverpflichteten Angreifer Marko Pantelic und Vaclav Sverkos konnten das Sturmproblem nicht lösen, und die in der Vorsaison beste Abwehr der Liga wackelt erheblich. "Es soll keine Ausrede sein, aber vor allem der verletzungsbedingte Ausfall von Josip Simunic trifft uns hart", bittet Arne Friedrich um Verständnis. Er versucht gleichzeitig, Falko Götz aus der Schußlinie zu nehmen. "Der Trainer hat es derzeit nicht leicht. Es geht nicht um ihn. Es geht um uns alle, um den gesamten Verein", mahnt er Geschlossenheit an.

Sieht im Spiel seiner Mannschaft viele Defizite: Arne Friedrich
Foto: dpa

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Ärgert sich über die zahlreichen Platzverweise: Yildiray Bastürk
Foto: dpa


Marcelinho, der in der vergangenen Saison überragend spielte, steht trotz acht Toren in der Kritik. Er wehrt sich dagegen, der Sündenbock zu sein
Foto: dpa

Aus der Berliner Morgenpost vom 21. Februar 2006​





 
Neue Chance für Necat Aygün

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/ veröffentlicht: 21.02.06 - 09:54, akt.: 21.02.06 - 09:57,
Autor: Bernd Bemmann
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Duisburg (RP). Man muss kein Prophet sein um vorauszusagen, dass ein Mann im Zebra-Team auf seinen Einsatz von Beginn an brennt beim Duell am Karnevalssonntag gegen die Berliner Hertha: Necat Aygün. Der in München geborene Türke weiß, dass er einiges gut zu machen hat für die Arbeitskollegen, auch für sich selbst und seinem Image, in der zweiten Liga herausragendes Niveau offenbart zu haben.
Der schlimme Fehler beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte fatale Konsequenz. Ein sicher geglaubter Sieg ging auf der Zielgeraden noch in die Binsen und stand als Synonym für die sich häufende Fehlerquote. Das Dribbling des hünenhaften Abwehrspielers aus Unterhaching im eigenen Strafraum, wohl gedacht als sichtbarer Beleg für eigene Stärke nach voran gegangenem Transfer-Gerangel, ging in die Hose.
http://ad.rp-online.de/RealMedia/ad.../35303838666233343433623762623230?_RM_EMPTY_&
Das freilich ist Vergangenheit. Die Zukunft ist der Platzverweis von Marino Biliskov. Also wird wohl Necat Aygün die Lücke schließen müssen, die der kroatische Kopfstoß-„Sünder“ Biliskov hinterlässt. Alles andere wäre gewiss überraschend, wenn bedacht wird, dass Jürgen Kohler den Mann aus Unterhaching unbedingt haben wollte. Aygün dürfte also gegen die Berliner in der Startelf stehen.
Dass Kohler freilich auch schon mal dazu neigt, personell Überraschendes zu präsentieren, wurde in Leverkusen deutlich. Die laufstarken und kampferprobten Markus Kurth und Tobias Willi draußen, Jung-Hwang Ahn, der asiatische Volksheld vergangener Jahre, im Team ebenso wie Thomas Baelum in der Viererabwehrkette. Mit dem im Training verbesserten Ahn könne mehr über außen gespielt werden, sagt Kohler - eine gewiss nachvollziehbare Entscheidung. Dass Thomas Baelum, gelernter Innenverteidiger, unterm Bayer-Kreuz aus taktischen Gründen aufgerückt, auf der rechten Abwehrseite überfordert ist, wurde manchmal schon in Dortmund sichtbar, in Leverkusen war das gravierend der Fall.
Wolters nicht mal im Kader
Die personelle Maßnahme verwundert schon ein wenig wenn man weiß, dass ein Routinier wie Carsten Wolters nicht mal im Kader Platz findet. Der Mann ist zwar schon 36, hat freilich immer während seines Jahrzehnts in Duisburg Verlässlichigkeit und Kontinuität unter Beweis gestellt. Und: Wolters ist stets auf der rechten Seite beheimatet gewesen im Zebra-Team. „Ich trainiere so gut ich kann“, sagt Wolters. Aber der Trainer müsse eben entscheiden, ob er ihn gebrauchen könne, sagt der Routinier mit der Gelassenheit des Alters. Offenbar ist das nicht der Fall. Aber das kann sich ja noch ändern.
Klar ist, dass sich dem MSV am Sonntag die wohl letzt Chance eröffnet, nach den voran gegangenen Verlusten verlorenen Boden gut zu machen. Bei den Berlinern, am Donnerstag auch noch im UEFA-Cuprückspiel bei Rapid Bukarest gewiss ziemlich beschäftigt, brennt im Übrigen der Baum lichterloh. Trainer Falko Götz und Manager Dieter Hoeneß, aber vor allem die hoch bezahlten Hertha-Profis sind in den Fokus massiver Kritik der Hauptstadt-Medien geraten. Mal sehen, ob sie sich, wie andere Teams auch in der Vergangenheit, in Duisburg sportlich wieder aufbauen können. Das wäre weiß Gott nicht das erste Mal, hätte aber für den Tabellenvorletzten ernsthafte Konsequenz.






Quelle: rp-online.de
 
Koch: "Beißen, kämpfen, kratzen"

Es war aus Duisburger Sicht die erste Szene, die so richtig nach Fußball aussah. Lottner spielt direkt auf Ahn, der flankt sofort in die Mitte und Lavric lenkt den Ball zum 1:2 ins Netz, kurz vor dem Seitenwechsel.

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Es war dies die auffälligste Aktion des Jung-Kwan Ahn (29), der, begleitet von großen Hoffnungen, kurz vor Rückrundenbeginn seinen Dienst beim MSV angetreten hat.

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Die bisherige Bilanz des WM-Helden von 2002 allerdings liest sich düster: Vier Minuten in Stuttgart, eine schwache Halbzeit gegen Lautern; jetzt gehörte er erstmals zur Startelf. Denn der Koreaner hat im Training umgesetzt, was Jürgen Kohler von seinen Offensivkräften erwartet, nämlich nicht nur Zug zum Tor, sondern auch intensive Arbeit nach hinten. In Leverkusen war Ahn zunächst überhaupt nicht ins Spiel seiner Mannschaft eingebunden, steigerte sich dann aber, zeigte sich ballsicher, legte aber auch längere Pause ein. "Mit Ahn können wir stärker über außen angreifen, wie beim ersten Tor gesehen“, lobt Kohler.

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Ob der Koreaner auch gegen Hertha das Mandat erhält oder doch einer der überaus laufstarken Kandidaten wie Tobias Willi oder Markus Kurth, die erstmals draußen blieben, ließ Kohler noch offen. In welcher Besetzung auch immer - Kapitän Georg Koch sieht die Partie am Karnevals-Sonntag als nächstes "Anschluss-Spiel“. Und er erwartet, dass die Zebras sich komplett anders präsentieren als über weite Strecken in Leverkusen. Denn: "Abstiegskampf heißt auch beißen, kämpfen, kratzen; das haben wir fast eine Stunde lang verpennt“, urteilt Koch. "Jetzt müssen wir es gegen Hertha erzwingen, ohne zu verkrampfen. Da wird sich zeigen, ob wir die Klasse haben.“

kicker.de
 
Hier ist der Pressethread und keine muntere Raterunde. Daher wenn da Diskussionsbedarf besteht bitte woanders weiterdiskutieren und gegebenenfalls nen neuen Fred aufmachen.

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wz schrieb:
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MSV Duisburg hofft auf Comeback von Ahanfouf

Duisburg (dpa) - Fußball-Bundesligist MSV Duisburg hofft im Heimspiel gegen Hertha BSC auf das Comeback von Abdelaziz Ahanfouf. Wie der Verein mitteilte, konnte der 28 Jahre alte Stürmer einen Laktattest problemlos absolvieren und soll ins Mannschaftstraining einsteigen. «Ich bin fit und brenne auf meinen Einsatz», sagte Ahanfouf, der sein bisher letztes Pflichtspiel am 10. Dezember 2005 bestritt. Seitdem pausierte er mit diversen Problemen im Leisten- und Oberschenkelbereich.
 
Abwehrchef im Zebrastall
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Necat Aygün soll die MSV-Abwehr dirigieren. Foto: WAZ

Nach der Zwangspause für Marino Biliskov muss MSV-Trainer Jürgen Kohler seine Defensivabteilung umbauen. Deutsch-türkischer Neuzugang hat seine Patzer gegen Kaiserslautern längst abgehakt. "Ich gebe Vollgas"

IM BLICKPUNKT NECAT AYGÜN

Wer in diesen Tagen mit Necat Aygün spricht, trifft auf einen selbstbewussten Fußballer. Das sollte auch so sein. Nach der Sperre für Marino Biliskov, der wegen seiner Kopfnuss für vier Wochen pausieren muss, sucht MSV-Coach Jürgen Kohler notgedrungen einen neuen Abwehrchef. Einer der Kandidaten, der neben Thomas Baelum in Frage kommt, ist Aygün. Da empfiehlt es sich, Selbstvertrauen auszustrahlen.

Das war nicht immer so. Unvergessen ist der folgenschwere Bock aus dem Spiel gegen Kaiserslautern, als der 25-Jährige nicht im Strafraum klärte und Kaiserslautern aus der Duisburger 2:0-Führung ein 2:2 machte. "Das habe ich abgehakt", sagt er. Leicht fiel ihm das nicht. "Die ersten Tage waren grausam, ich konnte kaum schlafen", gibt Aygün zu. Die Mannschaft habe ihn aber aufgebaut. "Was vor einem Monat war, zählt nicht mehr. Künftig haue ich alle gefährliche Bälle auf die Tribüne", erklärt der 1,92 Meter großgewachsene Mann, der erst in der Winterpause zum MSV kam.

Dafür schaut er nun nach vorne. Die blaue Strickmütze tief über die Glatze gezogen, dampfte Aygün beim gestrigen Training regelrecht vor Hitze. "Ich bin total heiß und will gegen Hertha in der Startformation spielen", sagt der Deutsch-Türke. Als Abwehrchef wurde er im Januar aus Unterhaching verpflichtet, über Kurzeinsätze kam er bis jetzt nicht hinaus. Die Abwehr stand mit wenigen Ausnahmen ja auch sicher, es gab nur in taktischer Hinsicht Handlungsbedarf. Kohler stellte Aygün wegen seiner Größe eher als Brecher ins Sturmzentrum, um Tore zu erzielen.

Jetzt ist in der Defensive aber ein Posten frei. "Ich traue mir das zu und gebe im Training richtig Vollgas, damit mich der Coach berücksichtigt", sagt Aygün, der weiß, welche Verantwortung auf seinen Schultern lasten würde. Gewinnt der MSV auch am Sonntag gegen Hertha nicht, wird es zappenduster im Abstiegskampf, zumal sich mit Mainz und Kaiserslautern am Samstag zwei Kontrahenten im direkten Vergleich gegenüberstehen. "Wir müssen unbedingt siegen. Auf die anderen Vereine brauchen wird dabei gar nicht schauen", weiß Aygün um die Situation.

Dass auch Hertha BSC momentan Probleme hat, interessiert ihn ebenso wenig. "Was mit Hertha ist, muss uns egal sein. Hauptsache, wir gewinnen", meint der Abwehrrecke und wirkt bei diesen Worten sehr selbstbewusst. Genau so soll es ja auch sein. rl

waz.de
 
22.02.2006

Zumindest die Zigaretten sind billig
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FUSSBALL / Hertha fliegt mit einer Notbesatzung zum Rückspiel nach Bukarest



CHRISTIAN ERNST

BERLIN
Der Berliner Radiosender rs2 steuerte mit seiner jüngsten Flugblattaktion ein wenig gegen den Zeitgeist. "Fliegen Sie mit dem Hertha-Team nach Bukarest", animierten die Hörfunkleute vergangenen Samstag die Fans im Olympiastadion zu einem Gewinnspiel. "Da kriegen mich keene zehn Pferde hin", grummelte ein Zuschauer und warf den Zettel in den Dreck. "Wieso", entgegnete sein Nebenmann, "in Rumänien kannste immer noch billig Zigaretten kaufen."

So weit ist es also vor dem morgigen Uefa-Cup-Rückspiel der krisengeschüttelten Berliner bei Rapid Bukarest (16.15 Uhr, live im DSF) schon gekommen: Hertha BSC als Rahmenprogramm zum Duty-free-Shopping. Dabei lief diese Geschichte bisher immer umgekehrt. Osteuropäische Clubs kickten gern gegen deutsche Vereine, weil sich die Westreise immer gut mit einem exklusiven Einkaufsbummel kombinieren ließ.

Das Rückspiel heute Nachmittag wird für die Spieler allerdings kein Vergnügen. "Das wird eine Partie auf Leben und Tod", hatte Razvan Lucescu gleich nach dem 1:0-Hinspielerfolg der Bukarester in Berlin gedroht. Sollte der Rapid-Trainer damit auf den in Gefahr geratenen Job seines Kollegen Falko Götz angespielt haben, kann Entwarnung gegeben werden. Der Coach wird auch dann von Hertha weder "gelyncht" noch entlassen, wenn sein Team in Rumänien im elften Pflichtspiel hintereinander sieglos bleiben sollte.

"Das Schicksal von Hertha BSC hängt nicht von den beiden Spielen in Bukarest und drei Tage später in der Bundesliga beim MSV Duisburg ab", hatte Manager Dieter Hoeneß den Trainer zuletzt in Schutz genommen. Fürsprache gab es gestern auch von Kapitän Arne Friedrich: "Die Mannschaft steht auf jeden Fall hinter ihm, das ist auch für ihn gut zu wissen."

Andererseits hat der Kader in den Einheiten dieser Woche erfahren, dass der Ton rauer geworden ist. "Da muss Feuer rein. Und ihr seid hier am Rumflachsen", brummte Götz und verlangte: "Ich brauche richtige Männer." Und zwar solche, die "das scheinbar Unmögliche möglich machen", will Hoeneß auch deshalb noch ans Weiterkommen glauben, "weil sich die Rumänen ihrer Sache zu sicher sind". Sie sollen bereits den Hamburger SV als möglichen Achtelfinalgegner beobachtet haben.

Freilich fliegt der Bundesliga-Siebte heute nur mit einer Notbesetzung ins Karpatenland. Die Langzeitverletzten Josip Simunic und Oliver Schröder sowie die gesperrten Yildiray Bastürk, Alexander Madlung, Kevin Boateng und Marko Pantelic bleiben daheim. Dick van Burik, Andreas Neuendorf, Ellery Cairo und Niko Kovac sitzen angeschlagen im Flugzeug. Die Gewinner der rs2-Aktion checken ebenfalls mit ein - ob sie nun Fußball gucken oder billig einkaufen, ist ihre Sache.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10654468/62449/
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Kopfweh vom Gucken
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MSV / Aziz Ahanfouf ist nach wochenlanger Pause wieder fit und drängt auf seinen Einsatz.
Da soll noch einer den Überblick behalten. Linker Oberschenkel, rechter Oberschenkel, Faserrisse, Muskelbeschwerden, am Ende der Rücken: Aziz Ahanfouf, Stürmer des Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg, denkt ungern an die letzten Wochen zurück: eine Verletzung nach der anderen, keine Einsätze. "Ich hab´ ja schon Kopfschmerzen vom Zuschauen", sagt Ahanfouf. Das tut er mit einem Lächeln, denn ein Ende der langen Pause ist in Sicht: Heute steigt der Marokkaner wieder ins Mannschaftstraining ein.
Konkurrenz im Sturm
Schon beim letzten Hinrundenspiel in Mainz fehlte Ahanfouf. Damals war´s ein Muskelfaserriss in den Adduktoren, der den mit fünf Treffern immer noch erfolgreichsten Torschützen des MSV außer Gefecht setzte. Kaum war das überstanden, machten ihm im Trainingslager in Belek erst der linke und dann der rechte Oberschenkel zu schaffen. Die Muskulatur-Probleme, erfuhr Ahanfouf dann vom Münchener Arzt Wilhelm Müller-Wohlfahrt, hätten ihren Ursprung im Rücken. Ahanfouf, der in der Rückrunde noch nicht einmal im Kader des MSV stand, kehrte aus München zurück - und fiel wegen Rückenbeschwerden aus, die nach einem Drehschuss im Training auftraten.
Vorbei. Hofft Ahanfouf. Heute kehrt er ins Mannschaftstraining zurück, und der Blick richtet sich natürlich auf die Partie am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin. "Ich bin wieder fit", sagt Ahanfouf und fügt an: "Ich will am Sonntag spielen."
Ob das klappt, sei dahingestellt. Klemen Lavric ist im Moment gesetzt, zwei Treffer in Leverkusen sprechen für den Slowenen, der sich zuletzt von Spiel zu Spiel gesteigert hat und der dem MSV noch eine Menge Freude machen dürfte. Neben Lavric spricht am meisten für Markus Kurth. Dass er in Leverkusen nur zu einem Kurzeinsatz kam, ändert daran nichts. Wie es heißt, wollte Chefcoach Jürgen Kohler seinem strapazierten Dauerläufer eine kleine Pause gönnen, um den Akku vor den wichtigen Spiele gegen Berlin und in Nürnberg aufzuladen.
Ein Sieg für die Psyche
Was schon gegen Berlin auf dem Spiel steht, ist natürlich allen beim MSV klar. Die Elf hat in Rückrunde zu viele Punkte liegen gelassen, sei es gegen Kaiserlautern, gegen Mönchengladbach, in Dortmund oder sogar trotz einer schlimmen Stunde in Leverkusen. Auch für die Psyche muss ein Heimsieg her: "Wir brauchen die Punkte, wir brauchen aber auch einen Heimsieg, um im Kopf wieder freier zu werden", sagt Kapitän Georg Koch. Dass Aziz Ahanfouf wieder fit ist, wird dem MSV dabei ganz gewiss nicht schaden.
Quelle NRZ
 
Rückendeckung für Götz

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Falko Götz darf bei Hertha auch weiterhin die Richtung vorgeben
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München - Trotz der sportlichen Krise sitzt Falko Götz bei Hertha BSC Berlin vorerst sicher im Sattel. Manager Dieter Hoeneß bekräftigte im DSF noch einmal: "Ich kann nur eins wiederholen: Ich beteilige mich nicht an dieser Diskussion." Das muss er auch nicht, denn die wichtigen Vereinsgremien haben dem Trainer volle Unterstützung zugesagt.

Dreistündige Sitzung

"Es gibt keine Trainerdiskussion", wiederholte auch Rupert Scholz, der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Das Kontrollgremium, das Präsidium sowie weitere Mitglieder der Hertha-Führung saßen zuvor am Dienstag fast drei Stunden zusammen und berieten über den zuletzt arg in die Kritik geratenen Götz.

"Konstruktive und kontroverse Diskussion"

"Es gab eine konstruktive, teilweise auch kontroverse Diskussion", sagte Dirk Greiser, ehemals Hertha-Spieler und jetzt Mitglied des Aufsichtsrats, danach der "Berliner Morgenpost". Ein überraschend eindeutiges Bekenntnis nach den harten Vorwürfen, Götz lasse Angsthasenfußball spielen, halte stur an seinem Spielsystem fest und könne den mannschaftsinternen Konflikt der Generationen nicht lösen.

Hoeneß weiter vom Coach überzeugt

"Ich bin überzeugt, dass die Arbeit von Falko in den nächsten Wochen wieder die Erfolge bringen wird, die sie schon gezeigt hat. Die Bilanz von ihm ist die beste aller Trainer, seitdem ich in Berlin bin", stellte Hoeneß im DSF klar. "Deswegen bin ich auch überzeugt, dass seine Arbeit auch positiv greifen wird."
Der 43-Jährige hatte Berlin letzte Saison in seinem ersten Jahr auf Platz vier geführt und nur knapp die Champions League verpasst.

Ernüchternde Bilanz

Allerdings fällt die jüngste Bilanz ernüchternd aus. Nach nur einem Sieg in 15 Spielen, dem drohenden Aus im Uefa-Cup und fünf Platzverweisen in sieben Tagen durfte Götz nicht unbedingt von einem solch eindeutigen Votum der Hertha-Führung ausgehen. Sein Arbeitsplatz ist also vorerst gesichert, dennoch bleibt die die Situation gespannt. Erschwerend kommen die wirtschaftlichen Probleme hinzu.


Insgesamt 35 Millionen Euro Verbindlichkeiten

Die finanzielle Schieflage des Vereins war ein zweiter wichtiger Punkt auf der Sitzung. Kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von rund 20 Millionen Euro werden mit Hilfe eines Geldinstitutes in mittelfristige umgewandelt, um den Berlinern die Liquidität zu sichern und die Verbindlichkeiten zu reduzieren. Insgesamt belaufen sich die Schulden auf fast 35 Millionen Euro. "Es werden sicherlich in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren keine größeren Sprünge gemacht werden können", kündigte Scholz an. Hertha muss finanziell konsolidiert werden.

Keine Star-Einkäufe

In Sachen Neuverpflichtungen sind dem Klub mittelfristig die Hände gebunden. Hinzu kommt, dass insgesamt zwölf Verträge zum Saisonende auslaufen. Star-Einkäufe wird es laut Hoeneß nicht geben, Götz muss also weiter mit jungen Talenten planen. Ein schwieriger Spagat für den Trainer: Geringe Mittel und riesige Ansprüche im Hertha-Umfeld. Noch stehen die Verantwortlichen aber hinter dem in der Öffentlichkeit schwer in die Kritik geratenen Götz.
Sollte die Negativserie von zehn Pflichtspielen ohne Sieg aber fortgesetzt werden, wird es wohl doch eine Trainerdiskussion geben.

Christian Nier

sport1.de
 
Wer ersetzt Biliskov?

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MSV / Die Zebras müssen gegen Hertha BSC Berlin umstellen. Necat Aygün ist für Trainer Kohler eine Alternative.

Dreierkette oder Viererkette? Ganz egal. Für den MSV Duisburg stand Marino Biliskov seit der Winterpause seinen Mann. Unter dem neuen Coach Jürgen Kohler ist der Verteidiger zu einer festen Größe im Team des Fußball-Bundesligisten geworden. Jetzt hat Trainerneuling Kohler, der Biliskov zu einem seiner Leistungsträger machte, ein Problem. Nach dem Kopfstoß gegen Tranquillo Barnetta muss Biliskov vier Spiele zuschauen. Wer nimmt die frei gewordene Position im Abwehrzentrum ein?

Als Ersatz steht Neuzugang Necat Aygün bereit. In der Winterpause von der SpVgg Unterhaching nach Duisburg gewechselt, hat der Deutsch-Türke bisher vier Kurzeinsätze auf dem Erstliga-Konto. Jetzt will er von Beginn an ran. "Das ist eine große Chance. Ich muss jetzt im Training überzeugen, damit der Trainer mich aufstellt", weiß Aygün, dass auch Thomas Baelum neben den gesetzten Uwe Möhrle und Alexander Meyer wieder innen spielen könnte.

Fehler sind vergessen

Hören die MSV-Fans den Namen Aygün, zucken sie allerdings noch zusammen. Bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz gegen den 1. FC Kaiserslautern kostete ein grober Schnitzer des 1,90 Meter großen Defensivspezialisten in der Schlussphase den sicher geglaubten Sieg. Beim 2:2 gegen die Roten Teufel legte der eingewechselte Aygün den Ball zum Anschlusstreffer auf. "Das ist aus meinem Kopf raus. Am Anfang war es schon schwer, vor allem in der ersten Woche, aber mittlerweile bin ich darüber hinweg und will in den nächsten Spielen meine Top-Leistung bringen", so Aygün.

Die zeigte der 25-Jährige in der Hinrunde meist in der Unterhachinger Viererkette. Mit fünf Toren gehörte er dabei zu den treffsichersten Verteidigern der 2. Liga - auch ein Grund, warum er von Kohler in der Schlussphase gern in die Spitze beordert wird. Sollte der Chefcoach auf vier Spieler in der Defensive zurückgreifen, geht kein Weg an Aygün vorbei. Anders sieht es aus, wenn Sonntag, 17.30 Uhr, gegen Hertha BSC Berlin nur drei Verteidiger gegen die derzeit ersatzgeschwächten Gäste auflaufen dürfen. Dann steht mit Baelum ein erfahrenerer Mann bereit.

"Dreierkette oder Viererkette ist mir egal, ich gebe Gas, um gegen Hertha zu spielen", lässt sich der Neuzugang aber nicht einschüchtern.
Bei drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer hat der MSV keine Zeit zu experimentieren. Der Ersatzmann für Biliskov muss gleich passen und darf keine Eingewöhnungsphase brauchen. Eine schwere Aufgabe für den ehemaligen Weltkasse-Verteidiger Jürgen Kohler.

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22.02.2006 KAI SCHMITZ

NRZ
 
Ahn und Lavric müssen reisen
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LÄNDERSPIELE: Am Sonntag spielt der MSV gegen Hertha BSC, am Samstag drauf in Nürnberg. Dass zwei Zebras zwischendurch für ihre Nationalteams ran müssen, wird Trainer Jürgen Kohler mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nehmen. Jung-Hwan Ahn muss nach Seoul reisen. Dort trifft er am Mittwoch, 1. März, auf WM-Teilnehmer Angola. Sturmkollege Klemen Lavric ist mit der slowenischen National-Mannschaft unterwegs. In Nikosia steht ein Blitz-Turnier auf dem Programm. Am Dienstag, 28. Februar, ist Gastgeber Zypern der Gegner, einen Tag später geht´s gegen Rumänien oder Armenien.

ZEBRA-MAGAZIN: Bereits ab heute, 14 Uhr, ist in den Fan-Shops in der Arena und an der Westender Straße das Zebra-Magazin zum Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin zu haben. In einem Interview kommt Ex-MSV-Torjäger Michael Preetz, jetzt im Management von Hertha BSC aktiv, zu Wort.

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22.02.2006

NRZ
 
Ahanfouf schuftet für Hertha-Spiel - Nationalspieler scharrt mit den Hufen

FUSSBALL BUNDESLIGAAbdelaziz Ahanfouf ist wieder in seinem Element. Erstmals seit Wochen konnte der Stürmer des MSV beim gestrigen Training wieder richtig mitmischen. "Ich bin gut drauf und kann alles geben", freute sich Ahanfouf, der am Dienstag den Laktattest absolvieren konnte und gestern das gesamte Mannschaftstraining bestritt. "Traumhaft, ich habe keine Schmerzen, habe alles prima überstanden", strahlt der 28-Jährige, der heiß auf sein Comeback ist: "Sonntag will ich gegen Hertha dabei sein und direkt treffen." Sein letztes Pflichtspiel bestritt der Marokkaner am 10. Dezember gegen Arminia Bielefeld.

Seitdem plagte sich Ahanfouf mit Verletzungen herum. Von der Leiste über die Oberschenkel bis zum Rücken: Kaum war der Stürmer ins Training eingestiegen, gab es auch schon den nächsten Rückschlag. "Das war eine stressige Zeit. Auch in den Tagen vor dem Dortmund-Spiel war ich fit und verletzte mich im Abschlusstraining. Irgendwann muss es ja vorbei sein", scharrt der Nationalspieler mit den Hufen. Den Platz auf der Tribüne wird er nicht vermissen. "Ich hatte vor allem Kopfschmerzen vom Zugucken."

Dass er Sonntag direkt in die Startformation rückt, ist zweifelhaft. "Wir brauchen Leute, die wissen, wo das Tor steht", sagte Cheftrainer Jürgen Kohler zwar, doch die Konkurrenz holte auf. Ahanfouf ist zwar mit fünf Saisontreffern torgefährlichster Duisburger, Klemen Lavric erzielte nach viermonatiger Verletzungspause aber drei Tore in den Partien gegen Mönchengladbach und Leverkusen. Lavric dürfte im Heimspiel neben Markus Kurth gesetzt sein, zudem brennt Jung-Hwan Ahn auf seinen Einsatz.

"Völlig egal, wer die Tore schießt. Hauptsache, wir gewinnen", sagt Ahanfouf. Die Rolle des Jokers ist ihm dabei nicht unbekannt. Zu Beginn der Zweitliga-Saison 2003/04 war er nach Einwechselungen an fünf Toren beteiligt und "zwang" Norbert Meier, ihn öfter zu berücksichtigen. Jetzt will er Kohler überzeugen. rl

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22.02.2006

WAZ
 
MSV Duisburg

Ahanfouf will angreifen

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/ veröffentlicht: 22.02.06 - 08:23, akt.: 22.02.06 - 08:24,
Autor: Bernd Bemmann
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Duisburg (RP). Was macht eigentlich der von den Fans zum „Fußball-Gott“ beförderte Aziz Ahanfouf? Er hat Kopfschmerzen. „Vom Zusehen“, sagt der Stürmer ohne Fortune mit einem etwas gequälten Lächeln. Freilich, heute könnte er das Tal der persönlichen Enttäuschung in Richtung Aufbruch zu neuen Taten verlassen. Nach dem gestrigen Laktattest soll der marokkanische Nationalspieler endlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, wo er wochenlang nicht sichtbar war.
„Bis Sonntag ist dann genügend Zeit, sich für den Kader zu empfehlen“, sagt Cotrainer Andreas Zachhuber, der allerdings der Entscheidung von Chef Jürgen Kohler nicht vorgreifen mochte. „Wenn er absolut fit ist bis zum Ende der Woche, hat er die Chance dazu“, betont Zachhuber zurückhaltend.
Dass es erst einmal die Ersatzbank sein wird, weiß auch Ahanfouf. Für die Partie gegen Hertha BSC dürften Klemen Lavric und Markus Kurth gesetzt sein, und der Koreaner Ahn hat auch noch Vorsprung gegenüber Ahanfouf. Dass Kohler stets betont, er brauche für den Rest der Saison „jeden Mann“, macht deutlich, dass er auch auf Ahanfouf setzt. Der Torjäger, mit fünf Treffern immerhin noch die Nummer eins vor Klemen Lavric (4) als Erfolgsschütze, hat während der Rückrunde unter der Regie Kohlers lediglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen.
Physiotherapeut Peter Kuhlbach zählt auf: „Zum Ende der ersten Serie Faserriss im Adduktorenbereich, während des Trainingslagers in der Türkei Oberschenkelprobleme, erst rechts, dann links, nach einer Visite bei Bayern-Doc Müller-Wohlfarth in München anschließend Rückenbeschwerden - die Palette der Rückschläge war ziemlich breit gefächert. Ab heute soll’s wieder bergauf gehen.
Aygün in die Startelf
Das gilt längst auch für Necat Aygün, der wohl gegen die Berliner in der Abwehrzentrale beweisen kann, was er wirklich drauf hat. „Die Geschichte aus dem Spiel gegen Kaiserslautern ist abgehakt, die Kollegen sind mir hilfreich zur Seite gestanden und haben mich aufgebaut“, blickte der ehemalige Hachinger zurück, wendete den Blick aber sogleich nach vorne: „Wenn ich vom Trainer aufgestellt werde, will ich alles dafür tun, mich zu rehabilitieren.“
Ob das so kommt, wies Andreas Zachhuber gestern noch in den Bereich der Spekulation. „In den restlichen Trainingstagen kann immer noch viel passieren, deshalb können wir uns naturgemäß nicht festlegen.“
Necat Aygün hat sich vor allem eins vorgenommen, wenn er spielen sollte: „Wenn sich nochmal solche Situationen ergeben wie gegen Kaiserslautern, dann haue ich den Ball auf die Tribüne, so wie ich es sonst immer gemacht habe.“ Versprochen ist versprochen.


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Jubel um Aziz Ahanfouf (r.). Foto: ddp

Quelle: RP-online
 
Kochs Forderung: "Ein Zeichen setzen, dass wir noch leben"

Die erneute Überprüfung der Laktatwerte brachte für Jürgen Kohler die Bestätigung dessen, was er ohnehin nie angezweifelt hat. "Absolut verbessert" habe sich die Fitness der MSV-Belegschaft, "richtig gut" sei die körperliche Verfassung.

"In diesem Bereich", frohlockt Kohler, "macht uns keiner etwas vor. Ich bin sicher, dass wir in der Schlussphase immer noch etwas zuzusetzen haben."

Die sportliche Bilanz 2006 bleibt dennoch durchwachsen. Fünf Punkte holte der Aufsteiger unter Kohler aus fünf Partien - zu viel, um abgeschlagen zu sein, aber zu wenig, um den Rückstand auf Platz 15 entscheidend zu verringern. Unter anderem deshalb, weil Kohler immer andere Feuer löschen muss. Hatte seine Mannschaft zunächst zu größerer Kompaktheit gefunden, fiel die Mannschaft jüngst beim 2:3 in Leverkusen in der ersten halben Stunde komplett auseinander.

Dirk Lottner rief der neue Coach gleich bei seinem Amtsantritt zur Führungsfigur aus, doch der Regisseur spielt äußerst wechselhaft. Und während sich Klemen Lavric nach viermonatiger Zwangspause schon wieder in Top-Form präsentierte und die letzten drei MSV-Treffer erzielte, fahndet Kohler nach verlässlichen Abwehrspielern, erst recht, weil er nun Marino Biliskov wegen Rot-Sperre ersetzen muss.

Nur: Neuerwerbung Necat Aygün unterliefen bei seinem ersten Bundesliga-Auftritt gegen Kaiserslautern zwei böse Schnitzer, die gleich zu Gegentreffern führten. Thomas Baelum, im Abwehrzentrum wesentlich stärker, war auf rechts zuletzt eine Fehlbesetzung, Razundara Tjikuzu leistet sich häufig Leichtsinnsfehler.

Bei seinem früheren Dortmunder Mannschaftskameraden Carsten Wolters schaut Kohler deshalb sehr aufmerksam hin. Unter dem neuen Chef spielte der Routinier zwar noch keine einzige Minute, doch jetzt lobt Kohler: "Carsten hat sehr gut trainiert. Er könnte gegen Hertha eine Option sein." Dieses Treffen soll zur Initialzündung werden. "Wir sind jetzt dran, ein Zeichen zu setzen, dass wir noch leben", fordert Kapitän Georg Koch. "Wir müssen die positive Arroganz haben und sagen: Die putzen wir jetzt weg."

Quelle: kicker.de
 
Hertha BSC Berlin zu Gast in der ArenaKohler: "Jetzt ist Kampfgeist gefordert" Am Karnevalssonntag ist Hertha BSC zu Gast in der MSV Arena und die Mannen von Jürgen Kohler werden alles daran setzen, endlich das erste Heimspiel in diesem Jahr zu gewinnen. Den Grundstein dafür hat die Mannschaft in der Vorbereitung selbst gelegt. „Nach dem dritten Leistungstest haben wir erneut den Beweis, dass die Mannschaft topfit ist und über 90 Minuten marschieren kann. Das stimmt mich auch für Sonntag zuversichtlich,“ sagte der Trainer optimistisch auf der heutigen Pressekonferenz und ergänzte: „Wir haben viele Punkte durch leichte Fehler liegen gelassen, und das müssen wir sofort abstellen.“


Berlin ist für Jürgen Kohler eine Topmannschaft, die trotz ihrer vielen Verletzten oder gesperrten Spieler einen ausgeglichen und qualitativ gut besetzten Kader hat. „Man darf auch nicht vergessen, dass die nur wegen drei Toren nicht auf einem UEFA-Cup Platz stehen.“ Ob Aziz Ahanfouf wieder zur Verfügung steht, wird sich erst nach den abschließenden Trainingseinheiten zeigen. Der Marokkaner ist erst gestern wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und hat nach Aussagen des Trainers noch Trainingsrückstand.


Ein Lob hatte Kohler auch wieder für die Zebra-Fans parat: „Kompliment an die zahlreich mitgereisten Fans in Leverkusen. Sie haben die Mannschaft von der ersten bis zur letzten Spielminute fantastisch unterstützt – die sind wirklich erstligareif!“

Quelle: MSV HP
 
Berliner Luft
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Alle gut in Tritt: Jürgen Kohler hat sein Team körperlich auf Trab gebracht. (Foto: Manfred Foltin) MSV / Mit dem konditionellen Zustand seines Teams ist Trainer Jürgen Kohler inzwischen ausgesprochen zufrieden.


Ist das lange her. Über ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit MSV-Aushängeschild Bernard Dietz zwei Treffer gegen Hertha BSC Berlin erzielt hat. Was die Tore für Freunde der Statistik so interessant macht: Sie verhalfen dem MSV zu einem 3:2 und damit zu seinem bisher letzten Heimsieg über Hertha BSC. Am Sonntag kommen die Berliner wieder nach Duisburg, und der MSV braucht einen Sieg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga mindestesn so dringend wie im September 1978: "Wir alle werden nur noch an Punkten gemessen", räumt MSV-Chef Walter Hellmich ein.


Von denen hat der MSV zu wenig, keine Frage. Seit fast vier Monaten warten die Zebras auf einen Heimsieg: "Mehr Druck als wir kann man gar nicht haben", sagt Keeper Georg Koch. Dass Berlin ebenfalls mit heftiger Schlagseite nach Duisburg kommt, interssiert Trainer Jürgen Kohler nicht. In der Mannschaft soll´s nicht stimmen, Hertha spielt unter den Möglichkeiten, Trainer Falko Götz steht in der Kritik, in Duisburg muss er auf die gesperrten Kovac, Gilberto, Pantelic und Fathi verzichten. Schlimmer ist die Formkrise des Brasilianers Marcelinho. Ohne ihn läuft bei Hertha nichts, mit ihm zu wenig.


"Hertha hat eine Top-Qualität"

Das alles kann Kohler nicht irritieren: "Das ist eine gleichmäßig hervorragend besetzte Mannschaft, die haben immer eine Top-Qaulität."


Dafür ist der MSV inzwischen zumindest gleichmäßig fit. Am Dienstag überprüfte Jürgen Kohler zum dritten Mal seit seinem Amtsantritt die körperliche Verfassung der Spieler mittels eines Laktattests. Sein Fazit: "Das Team ist körperlich fit, die harte Arbeit hat sich gelohnt." Die Mannschaft, so der Coach, könne "in jeder der restlichen Partien mehr als 90 Minuten marschieren." Berliner Luft ist reichlich da. (kw)

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23.02.2006

www.nrz.de
 
Aus der heutigen WAZ

Rätsel Hertha BSC

Die große Flaute:
Mit der Berliner Hertha hat es der MSV nicht so. In unliebsamer Erinnerung ist das Hinspiel im Olympiastadion, wo der MSV nach einer hervorragenden Leistung erst in letzter Minute den Treffer zum 2:3 kassierte.
In den letzten drei Heimspielen gab es für die Duisburger nicht ein Tor. Zwei Mal hieß es 0:0 und in der Saison 1997/98 0:1. Lang, lang ist`s her: Das letzte Heimtor erzielte Manfred Dubski am 15. März 1980 beim 2:2, der letzte Sieg gelang in der Serie 1978/79. Da hieß es 3:2. Es herrscht also dringender Nachholbedarf.
 
MSV Duisburg

Keine Ausreden mehr

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/ veröffentlicht: 24.02.06 - 08:37, akt.: 24.02.06 - 08:38,
Autor: Bernd Bemmann
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Duisburg (RP). Der Leistungstest am Dienstag ist positiv ausgefallen. Für Jürgen Kohler keine Überraschung. „Die Jungs haben es schwarz auf weiß, dass sie konditionell voll im Saft stehen“, sagt der MSV-Trainer beim Blick auf das Sonntagspiel gegen die Berliner Hertha, in dem es für die Leid geprüften Zebras darum geht, endlich mal wieder dreifach zu punkten.
Der Laktattest habe als „wichtiger Indikator“ vor allem in der Breite zugelegt und sei ausgesprochen günstig ausgefallen, meinte Kohler. Auf die Frage, welches Zebra denn nun besonders fit voran galoppiere, meinte der 40Jährige mit einem Lächeln: „Der Trainer.“ Internes wird heutzutage unter der Decke gehalten.

Immerhin, die Trainingsintensität - oder, wie Kohler es ausdrückt, die tägliche Maloche - hat sich für den Bereich der körperlichen Verfassung ausgezahlt, aber damit sind allein keine Punkte gewonnen worden. Und die müssen dringend her zum Überleben in der Eliteliga. Dass die Hertha gestern noch das schwere Uefa-Cup-Spiel in Bukarest bestreiten musste, misst Kohler keiner besonderen Bedeutung bei. „Hertha ist nur minimal von den Uefa-Cup-Plätzen entfernt, das sagt alles aus über die Qualität der Mannschaft.“

Auch wenn sie derzeit offenbar ein wenig schwächele, so der Trainer, der zuversichtlich ist, dass die Seinen übermorgen erfolgreich sein werden. Seinem Kollegen Falko Götz werden in der Arena einige wichtige Spieler fehlen, aber: „Dann rücken eben andere nach, die Mannschaft ist auch in der Breite immer noch gut besetzt“, sagt Kohler.

Dass Aziz Ahanfouf am Mittwoch ins Team-Training eingestiegen ist, versprüht ein wenig Optimismus, dass der Stürmer ohne Glück als personelle Alternative schon bald aufrücken kann in den Kader. Ob dies am Sonntag schon der Fall sein wird, muss freilich noch abgewartet werden.
Die spannende Frage vor dem Heimspiel gegen die Berliner ist die: Wer wird Abwehrchef? Jürgen Kohler mochte sich gestern noch nicht festlegen. Die Karten sind offenbar noch nicht ausgereizt. Zwei Alternativen bieten sich an. Die erste ist die, dass Thomas Baelum dort spielt, wo Marino Biliskov mit seiner dummen Aktion von Leverkusen eine Lücke hinterlassen hat. Dafür spricht, dass der Däne fast während seiner gesamten Zeit als Zebra in der Innenverteidigung einen festen Platz hatte.

Die andere Möglichkeit setzt auf Neuzugang Necat Aygün, der darauf brennt, seinen Wert für die Mannschaft zu verzinsen. Der liegt wie man weiß relativ hoch. Über 500.000 Euro mussten auf das Unterhachinger Konto überwiesen werden. Wenn Kohler also den Hünen mit der hohen Stirn nicht bringt gegen Hertha, wann dann? Man wird sehen, wie sich der Trainer in dieser nicht ganz unwichtigen Frage entscheidet.
Im Übrigen dürfte sicher sein, dass Markus Kurth wieder von Beginn an neben Klemen Lavric angreift, dass Tobias Willi auf der linken Mittelfeldseite zum Zuge kommt. Aber auch das muss sich noch bestätigen.
„Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, jetzt müssen wir gewinnen“, gab Vereins-Chef Walter Hellmich gestern die Parole für Sonntag aus. Und das sollte keinesfalls als Karnevalsscherz aufgefasst werden.


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"Die Jungs haben es schwarz auf weiß, dass sie konditionell voll im Saft stehen", sagt Jürgen Kohler. Foto: ddp


Quelle: RPO
 
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Zebras wollen alte Dame ärgern
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Bei Hertha BSC Berlin brennt nach der UEFA-Cup-Schlappe bei Rapid Bukarest der Baum. Beim MSV Duisburg müssen die Kicker von der Spree allmählich die Trendwende einleiten. Aber auch der MSV ist am Sonntag (17.30 Uhr/live bei Premiere) auf die drei Punkte angewiesen.

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Von den letzten elf Bundesliga-Partien haben die 'Zebras' nur eine einzige siegreich beendet, der letzte Heimsieg gegen die Hertha stammt gar aus dem Jahr 1978. In der Krise befindet sich aber zweifelsfrei auch der Hauptstadt-Klub. In der Bundesliga stehen die Berliner nur dank der schwachen Konkurrenz noch auf Position sieben, im UEFA-Cup scheiterte man sang- und klanglos an Rapid Bukarest. Die 0:1-Hinspielniederlage vor eigenem Publikum 'krönten' die Herthaner mit einem frustrierenden 0:2 in Rumäniens Kapitale.

Heiß diskutiertes Thema in Berlin bleibt die augenscheinlich unzureichende Disziplin der Truppe. Gleich vier Stammspieler werden in Duisburg ihre Sperren absitzen müssen. Niko Kovac und Marko Pantelic kassierten am vergangenen Wochenende ihren jeweils fünften gelben Karton, Gilberto holte sich gar eine gelb-rote Karte ab, während Außenverteidiger Malik Fathi weiterhin rot-gesperrt ist. Zudem bekommt Abwehrrecke Josip Simunic seine Außenbanddehnung im Kniegelenk nicht in den Griff, 'Zecke' Andreas Neuendorf leidet an einer Unterschenkelprellung, Oliver Schröder wird wegen einer Innenbanddehnung nicht spielen können. Angesichts der spielerischen Mängel und des personellen Engpasses muss Götz nach jedem Strohhalm greifen. Aus der zuletzt keinesfalls überzeugenden junge Garde dürfen sich so einige Akteure Einsatzchancen ausrechnen.

Bei den Gastgebern fehlt einzig Marino Biliskov, der nach seiner Roten Karte in Leverkusen für vier Partien gesperrt wurde. Im Angriff setzt MSV-Coach Jürgen Kohler auf die Karte Klemen Lavric. Der slowenische Nationalstürmer, zuletzt zweifacher Torschütze in der BayArena, soll die verunsicherte Hertha-Defensive knacken. Auch Lavrics 'Vorgänger' Abdelaziz Ahanfouf möchte so schnell wie möglich wieder aktiv ins Geschehen eingreifen, gegen Hertha bleibt dem Deutsch-Marokkaner aber vorerst nur die Reservebank. In der Abwehr weicht Kohler nicht von seiner Dreierkette ab. Offen bleibt, wer diese bestücken wird. Thomas Baelum und Uwe Möhrle hinterließen in Leverkusen keinen überzeugenden Eindruck, eine Alternative wäre Neuerwerbung Necat Aygün.
Quelle : www.dfl.de
 
Hilfe, wer hat Hertha geschrumpft?

KRISE Götz gehen die Spieler aus

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Das gefällt Trainer Falko Götz gar nicht. Fathi muss seine Rot-Sperre in Duisburg absitzen. Zecke ist weiterhin verletzt - nur zwei von acht Ausfällen. (Foto: ddp)
Berlin - Herthas Seuche nimmt kein Ende. Beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Duisburg (Sonntag, 17.30 Uhr) muss Trainer Falko Götz noch immer kräftig improvisieren. Allein wegen Sperren und Verletzungen fällt im Spiel der Wahrheit weiterhin mehr als die halbe Mannschaft aus.
Die Wende in der Bundesliga – niemand sehnt sich so sehr danach wie Falko Götz. Seit dem 4. Dezember und dem 2:1 in Leverkusen wartet der Trainer auf einen Punkte-Dreier. Exakt 82 Tage ist das her, knapp zwölf Wochen. "Wir wollen den Bock umstoßen", brennt Götz auf den ersten Sieg in der Rückrunde.
Nur muss er auch im Gastspiel beim Aufsteiger auf eine ganze Reihe von Stammspielern verzichten. Gleich vier Leistungsträger stehen auf Grund von Sperren nicht zur Verfügung. Malik Fathi brummt wegen des Platzverweises in Wolfsburg sein zweites von drei Spielen ab. Gilberto bleibt wegen der Ampelkarte aus dem :kacke:-Match zu Hause. Niko Kovac sitzt seine fünfte Verwarnung ab. Ebenso Stürmer Marko Pantelic.
Und wie sieht es bei den Verletzten aus? Pal Dardai (Oberschenkelzerrung), Zecke (Unterschenkelzerrung), Schröder (Bänderdehnung im Knie) sind außer Gefecht. Eine leise Hoffnung besteht bei Josip Simunic. Seit mehreren Tagen schwitzt der Abwehrmann auch auf dem Platz für sein Comeback. Simunic: "Ich fühle mich gut." Ob es klappt mit dem Comeback?
Der Trainer ist unter Druck und jetzt müssen die Spieler ihn mit letztem Einsatz stützen. Nach langer Durststrecke zählen ohnehin nur Erfolge, egal wie. "Mancher Spieler meldet Ansprüche an. Das kann er in einer solchen Situation sehr gut auf dem Platz machen", kitzelt der Trainer die zweite Reihe. Das können jetzt erstmal Madlung und Boateng. Die sind nach ihren Rot-Pausen im UEFA-Cup gegen den MSV spielberechtigt



Quelle: Berliner Kurier.de


und gleich noch einer dabei, der nicht dabei sein kann:


SPortgate.de schrieb:
Herthas Dick van Burik fällt gegen Duisburg aus

Bei Hertha BSC herrscht vor dem Bundesliga-Spiel beim MSV Duisburg weiter akute Personalnot. Dick van Burik, der sich beim 0:2 im UEFA-Cup gegen Rapid Bukarest erneut an der Achillessehne verletzte, fällt ebenso aus wie sieben weitere Spieler.
 
Van Burik verstärkt die Personalsorgen

Falko Götz ist derzeit nicht zu beneiden: Mit Dick van Burik muss der Hertha-Trainer am Sonntag einen weiteren Akteur im Spiel beim MSV Duisburg ersetzen. Der Niederländer leidet weiter an einer Achillessehnen-Verletzung, die einen Einsatz unmöglich macht.
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Mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Spiel: Dick van Burik muss in Duisburg passen.

Im UEFA-Cup-Spiel brachte Götz seinen Abwehrchef trotz der gesundheitlichen Probleme noch von Beginn an, da er in der Abwehr auf Grund der vielen gesperrten und verletzen Spieler keine Alternativen mehr hatte. Bis zur 76. Minute hielt van Burik bei der 0:2-Pleite und dem Aus der Berliner bei Rapid Bukarest durch, dann musste er humpelnd vom Platz.

Van Burik, seit 1997 im Hertha-Trikot und mit 210 Bundesliga-Spielen für die Hauptstädter, hat die Personalsitiuation mit seinem Ausfall weiter verschärft. Neben dem 32-Jährigen steht auch verletzungsbedingt weiterhin Josip Simunic nicht zur Verfügung. Zudem sind Malik Fathi (Rot), Gilberto (Gelb-Rot), Niko Kovac und Marko Pantelic (beide 5. Gelbe Karte) für die Partie in der MSV-Arena nicht spielberechtigt.


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Hoffnung gibt es bei den angeschlagenen Pal Dardai, Andreas Neuendorf und Oliver Schröder, zudem können die für die Partie in Bukarest gesperrten Alexander Madlung, Kevin-Prince Boateng und Yildiray Bastürk in Duisburg auflaufen.

Trotzdem keine leichte Aufgabe für den unter Druck stehenden Falko Götz, der auf jeden Fall bei seiner Startelf improvisieren muss und nicht auf eine eingespielte Einheit vertrauen kann. Für die Hertha gilt es dennoch, die sportliche Talfahrt mit zuletzt zehn sieglosen Pflichtspielen zu stoppen.
Quelle: kicker.de

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24.02.2006:
MSV-Trainer Jürgen Kohler will seine Erfahrung einbringen
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Seit fünf Spielen MSV-Coach - Jürgen Kohler
Berlin - Am Sonntag (26.02.06) muss Hertha BSC beim MSV Duisburg antreten. Seit fünf Spielen ist Fußball-Ikone Jürgen Kohler Trainer bei den Duisburgern. herthabsc.de sprach mit dem "Kokser" über die Partie in der MSV-Arena:

herthabsc.de: Fünf Ligaspiele haben Sie nach Ihrem Amtsantritt als Trainer beim MSV Duisburg absolviert. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?
Jürgen Kohler: Nach dem guten Start in Stuttgart haben wir zuletzt den einen oder anderen Punkt liegen gelassen. Wir werden weiter hart arbeiten müssen, um unser Ziel zu erreichen.

herthabsc.de: Nach dem tollen Start mit einem 1:0-Erfolg beim VfB Stuttgart gab es zuletzt wieder kleine Rückschläge…
Kohler: Wie schon gesagt. Wenn wir weiter hart arbeiten, glaube ich fest daran, dass wir es schaffen werden.

herthabsc.de: Gegen Kaiserslautern und Mönchengladbach hat Ihr Team jeweils einen Vorsprung verspielt, wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg liegen gelassen. Wie sehr schmerzen diese Punktverluste?
Kohler: Gegen Kaiserslautern war es natürlich sehr ärgerlich einen 2:0-Vorsprung zu verspielen, gegen Gladbach hat uns die entsprechenden Cleverness einfach gefehlt. Jetzt müssen wir uns diese Punkt eben zurückholen.

herthabsc.de: Bei Bayer Leverkusen schaffte Ihr Team um ein Haar das Gegenteil: Nach einem 0:2-Rückstand gelang der zwischenzeitliche Ausgleich, am Ende musste sich der MSV aber doch geschlagen geben. Welche Ursachen haben Sie ausgemacht? Fehlt Ihrer Mannschaft in solchen entscheidenden Phasen die Konzentration?
Kohler: Wir sind in Leverkusen eiskalt erwischt worden. Hinzu kam, dass Bayer wie aus einem Guss kombiniert hat und zwei herrliche Treffer erzielte, die nicht jede Woche so gelingen. Aber es spricht doch für meine Mannschaft, dass sie eindrucksvoll wieder zurückgekommen ist. Dann hat uns ein individuelles Fehlverhalten um den Erfolg gebracht.

herthabsc.de: Sicher haben Sie Ihr Team in den letzten Wochen gut kennen gelernt. Worauf wird sich Ihre Trainingsarbeit konzentrieren, wo muss der Hebel für die nächsten Begegnungen angesetzt werden?
Kohler: Wir müssen gut in der Defensive stehen, was im Abstiegskampf besonders wichtig ist. Das war zunächst der wichtigste Aspekt. Darüber hinaus dürfen wir natürlich nicht vergessen auch vorne das Tor zu treffen. Sonst können wir keine Spiele gewinnen.


Quelle: herthabsc.de
 
Neuer anlauf zum Glück

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Im Klammergriff: Der neue Abwehrchef Necat Aygün, hier im hautnahen Zweikampf mit dem Mönchengladbacher Mittelfeldspieler Bernd Thijs. Foto: WAZ/Eickershoff

Gegen die angeschlagenen Berliner zählt für den MSV allein ein Sieg. Sonst ist bei den Zebras bereits am Karnevalssonntag Aschermittwoch.
Aygün für Biliskov.
Neuer Anlauf zum erhofften Glück.
Für den MSV geht es morgen (Anstoß 17.30 Uhr, Arena) gegen die aktuell ziemlich fußkranke Dame Hertha um die Wurst.
Für die "Zebras" zählt im dritten Heimspiel der Rückrunde nichts anderes als ein Dreier. Sonst ist in Duisburg schon vor dem Rosenmontag Aschermittwoch.

Die Berliner Luft ist weltberühmt.
Derzeit handelt es sich aber mit Blick auf das Fußballgeschehen in der Metropole ausschließlich um dicke Luft.
Alles hatte bei Hertha BSV so schön begonnen, doch längst läuft fast nichts mehr.
Pleiten und Pannen (und Platzverweise), von Pech mag man bei all dem Ungemach nicht reden. Bei den Berlinern ist die Welt aus den Fugen geraten.
Doch mit so genannten angeknockten Gästen haben die Zebras ihre liebe, besser böse, Müh´ und Not.
Dies lehrt die Erfahrung.
Der MSV als williger Aufbauhelfer, wenn es darum geht, angeschlagene Gegner wieder auf die Füße zu stellen. Man erinnere sich.
Als sich die Frankfurter Mitte Oktober vom Main an den Rhein begaben, ging es der Eintracht (und Ex-MSV-Coach Friedhelm Funkel) gar nicht gut. Doch den heilsamen Schluck gab es beim 1:0-Sieg im Aufsteigertreffen quasi frei Haus.

Auch die "Roten Teufel" bekamen in der Apotheke Arena Vitaminpillen verabreicht. 2:0 führte der MSV kurz vor Schluss komfortabel.
Zu diesem Zeitpunkt schmorten die Pfälzer sechs Punkte hinter Duisburg in Teufels Küche.
Das finale 2:2, dank freundlicher Unterstützung durch Necat Aygün, gab dem FCK den ultimativen Kick. Derzeit haben die Totgesagten drei Punkte mehr als ihr Aufbauhelfer MSV.
Aller schlechten Dinge sind drei? Um Gottes willen!

"Wir haben zuviel liegen gelassen", weiß allen voran Cheftrainer Jürgen Kohler um den dringenden und drängenden Nachholbedarf.
Dabei blickt der sonst für gute Laune stehende Übungsleiter missmutig auf die verpassten Möglichkeiten gegen Lautern, Dortmund, Gladbach und sogar Leverkusen zurück.
Weil die raumgreifenden Schritte ausblieben, tritt das Zebra auf der Stelle.
Ein Punkt blieb aber auch beim Hinspiel (2:3) an der Spree (wo der Rot-gesperrte Marino Biliskov einen Treffer erzielte). Nando Rafael sorgte mit seinem Tor in der 90. Minute für gute Berliner Laune.
Jetzt spielt er in Mönchengladbach, dafür ist Vaclav Sverkos für die Hertha im Einsatz. Eben dieser Tscheche war Ende Januar schon so gut wie auf dem Weg nach Duisburg. Was für eine Geschichte.

Und noch eine Geschichte. Dem Mann ist zu gönnen, dass sie nach getaner Arbeit mit dem Wort schön verziert wird.
Für den gesperrten Marino Biliskov rückt Aygün in die Abwehrzentrale.
Viel Glück auch ihm.
Mit der Rückschau verbindet Kohler zugleich die Hoffnung auf stimmige Fortsetzung: "Riesenkompliment an die zahlreich mitgereisten Fans in Leverkusen. Sie haben die Mannschaft ab der ersten Minute fantastisch unterstützt. Das war absolut bundesligatauglich." Zieht nach, Zebras."Kompliment an die mitgereisten Fans in Leverkusen, die absolut erstligatauglich waren"

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24.02.2006 Von Gerd Böttner
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Quelle : www.waz.de
 
Die drei punkte

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MSV / Gegen Berlin stehen die Zebras unter Erfolgsdruck.
Ein Unentschieden bringt das Team nicht mehr von der Stelle.
Drei Punkte braucht der Mann.
Vorsorglich zählte Jürgen Kohler, Trainer des Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg, vor dem Spiel gegen Hertha BSC morgen um 17.30 Uhr in der Arena die drei Punkte auf, die ihn beschäftigen. Erstens, zweitens, drittens. Deutliche Ansagen eines Coaches, der hofft, dass sein Team gegen die wackelnde Hertha den Bock umstößt. Eine gute Nachricht gab´s gestern vorab: Keeper Georg Koch, der tagelang pausiert hatte, ist fit und kann spielen.

Schon vor der Partie in Leverkusen schlug sich Koch mit Rückenproblemen herum.
Doch auszusetzen kommt für einen wie ihn so schnell nicht in Frage, der Kapitän des MSV ließ sich fit spritzen.
Auch am Mittwoch bekam Koch noch einmal eine Spritze gegen die Rückenbeschwerden, die ihm bis dahin noch kein Training ermöglicht hatten. Gestern stand der Keeper erstmals wieder auf dem Platz und signalisierte danach: "Alles klar, ich spiele." Eine Sorge weniger für Jürgen Kohler.
Zurück zu seinen drei Punkten.
Erstens: "Wir haben wegen individueller Fehler zu viele Zähler liegen lassen." Damit muss gegen Hertha Schluss sein, der MSV wartet seit Monaten auf einen Heimsieg.
Ein Erfolg muss her um jeden Preis, mit Unentschieden ist dem Team leider nicht mehr gedient.

Kompliment an die Fans

Zweitens: "Ein wichtiger Mann in unserer Mannschaft hat gesagt, im Wort Abstiegskampf steckt das Wort Kampf.
Wir müssen kratzen, kämpfen, beißen", fordert der Coach.
Drittens: "Es hilft uns nichts, wenn wir das nur gegen Hertha umsetzen, das muss in jedem Spiel klappen", fordert Kohler.

Denn das ist ja inzwischen ein Problem der Zebras: Die Zeit wird knapp, ein Unentschieden bringt den MSV nicht mehr weiter, daher muss die Elf mehr riskieren als manchmal angebracht wäre. Aber so ist das eben, wenn eine Hypothek aufgeholt werden muss.
Dass es so wie eine Stunde lang in Leverkusen nicht gehen kann, ist natürlich allen Beteiligten klar.
Jürgen Kohler ging nur noch indirekt darauf ein, er verpackte die Kritik in einem berechtigten Lob für die MSV-Fans: "Großes Kompliment, denn die waren in Leverkusen von der ersten Minute an bundesligatauglich."

Unabhängig vom Spiel bei Bayer wird es zu Umstellungen kommen. Der MSV dürfte wieder auf ein 3-5-2-System zurückgreifen, und da Marino Biliskov nach seinem Platzverweis zum ersten Mal aussetzen muss, war die meistgestellte Frage der letzten Tage: Thomas Baelum oder Necat Aygün in der Zentrale ?
Nach den letzten Trainingseindrücken lautet die Antwort: Aygün. Für den Zugang aus Unterhaching wäre es das Debüt in der Startelf, für Spieler wie Markus Kurth und Tobias Willi dürfte dagegen die Rückkehr in die Anfangsformation anstehen.
Ganz gleich wie: Den drei Punkten des Trainers müssen drei der Mannschaft folgen. "Nur daran", hat inzwischen auch Vereinschef Walter Hellmich erkannt, "werden wir gemessen." (kw)

Quelle : www.nrz.de
 
Freitag, 24. Februar 2006 - 10:28 - (RS)
MSV-Co-Trainer "Zachi" setzt auf die Serie

Der kommende MSV-Gegner scheiterte 0:2 an der Hürde Rapid Bukarest (Hinspiel: 0:1). "Im internationalen Geschäft drücke ich allen deutschen Mannschaften die Daumen, das galt auch für den HSV gegen Thun und für :kacke: bei Espanyol Barcelona", erklärt der Duisburger Co-Trainer.

Selbstverständlich sind die Sympathien beim direkten Duell mit den Hauptstädtern ganz anders verteilt. "Am Sonntag", sagt "Zachi", "benötigen wir unbedingt einen Dreier, um den Anschluss an die rettenden Plätze zu halten." Das letzte Frust-Erlebnis, die 2:3-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen, soll bis dahin von der Festplatte gelöscht sein. Zachhuber: "Das müssen wir unbedingt aus den Köpfen kriegen, wir haben uns in der BayArena einfach zu dumm angestellt, uns durch eine Unbeherrschtheit selbst dezimiert. Wer weiß, wie es mit Elf gegen Elf ausgegangen wäre."

Doch der Kohler-Assistenz weiß, dass es für "hätte, wenn und aber" ohnehin keine Zähler gibt, also konzentriert er sich auf das Wesentliche: "Natürlich wären uns ein paar Punkte mehr lieber gewesen, aber auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass wir gerade auswärts gegen schwere Brocken ran mussten. Stuttgart, Dortmund und Bayer 04 sind allesamt Teams, die für die kommende Saison noch um den Einzug in den Uefa-Cup spielen. Außerdem hatten wir noch keine Sieges-Serie, wir hoffen, dass sie bald eintritt. Vielleicht können wir gegen Berlin damit anfangen." Gerne erinnert sich der ehemalige Hansa-Coach an das Jahr 1997: "Da haben wir Hertha im Rostocker Ostsee-Stadion 4:0 geschlagen."

Beim MSV dreht sich momentan fast alles um die Neu-Besetzung der Abwehr-Chef-Position. Marinio Biliskov, der für seinen Aussetzer gegen Bayers Tranquillo Barnetta abgestraft wurde, muss vier Wochen zusehen. "Sicher ist das die Chance für Necat Ayguen", nickt Andreas Zachhuber, ohne allerdings zu konkret zu werden: "Es gibt mehrere Varianten. Wer bis zum Abschluss-Training am besten drauf ist, der bekommt gegen Hertha seinen Einsatz." Ebenfalls möglich: Thomas Baelum als Bollwerk-Dirigent. Der MSV-"Co": "Zur Wochen-Mitte legen wir uns da noch nicht fest, da kann immer noch etwas passieren. Das habe ich als Chef-Trainer immer so gehalten, Jürgen Kohler macht es als hauptverantwortlicher Coach ebenso."

Mehr Alternativen könnte der Weltmeister von 1990 zum Wochenende in der Offensive haben, immerhin konnte Aziz Ahanfouf wieder voll einsteigen. "Abwarten, wie die Entwicklung weiter verläuft", bleibt Zachhuber gelassen, "natürlich kann uns Aziz noch helfen, wir haben zwölf Spiele bis zum Ende zu absolvieren, da wird jeder Einzelne gebraucht. Das müssen sich die Jungs immer vor Augen halten."


http://www.reviersport.de



 
Hertha mit Personalsorgen - MSV benötigt Sieg

Duisburg (dpa) - Inmitten der sportlichen Krise plagen Fußball-Bundesligist Hertha BSC nach dem Aus im UEFA-Cup auch noch große personelle Sorgen.
Vor der Partie beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg müssen die Berliner auf mindestens acht Spieler verzichten.

Neben den gesperrten Marko Pantelic, Niko Kovac, Malik Fathi und Gilberto fallen auch die verletzten Josip Simunic, Pal Dardei, Oliver Schröder und Dick van Burik aus.
Zudem sind Alexander Madlung und Andreas Neuendorf angeschlagen. Nach elf Pflichtspielen ohne Sieg benötigt auch Trainer Falko Götz dringend ein Erfolgserlebnis.
«Wir brauchen einen Sieg, um die Wende zu schaffen», sagte Mannschaftskapitän Arne Friedrich.
Mit 30 Punkten liegen die Berliner zwar noch gut im Rennen im Kampf um die internationalen Plätze.
Doch den letzten Punkte-Dreier in der Meisterschaft feierte Hertha vor fast drei Monaten.

Weniger Personalsorgen, dafür existenzielle Probleme hat der Aufsteiger Duisburg.
Unter dem neuen Trainer Jürgen Kohler erreichte der MSV zwar fünf Punkte aus fünf Spielen.
Den letzten Heimerfolg schaffte die Duisburger Elf jedoch am 29. Oktober, danach folgten vier Remis in Serie.

MSV-Boss Walter Hellmich stellte klar: «Jetzt zählen keine Ausreden mehr.» Allerdings macht die Bilanz gegen die Berliner wenig Mut: Im September 1978 gewann der MSV zuletzt ein Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha.
Personell muss Trainer Jürgen Kohler neben drei Langzeitverletzten nur den gesperrten Abwehrspieler Marino Biliskov ersetzen.
Im Angriff hat sich Torjäger Abdelaziz Ahanfouf nach längere Verletzungspause zurückgemeldet und wird zunächst auf der Bank sitzen.
 
Schulterschluß mit der Notelf

Herthas Verantwortliche verteilen Streicheleinheiten für die Verlierer - Götz: "Duisburg ein Endspiel"

Von Dirk Banse
Die Verlierer auf dem Weg zur Arbeit: Arne Friedrich und Thorben Marx (v. li.) gehörten ebenso wie Malik Fathi (hinten li.) zum Aufgebot von Bukarest
Foto: Engler

Vor der Rückreise nach Berlin stellte sich der Trainer den Fans. Lebhaft diskutierte Falko Götz auf dem Flughafen Otopeni mit den Hertha-Anhängern über die Ursachen für die 0:2-Niederlage im Uefa-Pokal-Rückspiel bei Rapid Bukarest (Hinspiel 0:1). "Ich bin immer offen für andere Meinungen", sagte der wegen der Serie von elf nicht gewonnenen Pflichtspielen unter Druck geratene Trainer.
Götz hofft, daß er die Diskussionen um seinen Job durch mehr Nähe zu den Fans abmildern kann. Nach sieben erfolglosen Bundesliga-Spielen und dem Ausscheiden aus dem DFB- und Uefa-Pokal verlieren selbst die Optimisten unter den Hertha-Anhängern die Geduld.


Daß nur ein Sieg im morgigen Bundesliga-Spiel beim Tabellenvorletzten MSV Duisburg (17.30 Uhr) die angespannte Lage entschärfen kann, weiß auch Götz.
"Jetzt kommen nur noch Endspiele", erklärte er und fügte eilig an, daß er dies nicht auf sich, sondern die Mannschaft beziehe. Manager Dieter Hoeneß hatte es direkt nach dem Ausscheiden in Bukarest ähnlich formuliert und davon gesprochen, daß die Mannschaft bald die Kurve kriegen müsse.
Auf die Frage, welchen Zeitraum er damit meine, antwortete er gestern ausweichend. "Wir haben noch zwölf Spiele Zeit, um unser Ziel zu erreichen.
Dann wird abgerechnet", sagte er. Vor der Saison war der fünfte Tabellenplatz als Minimalziel ausgegeben worden. Derzeit ist Hertha davon zwei Ränge entfernt und läuft aufgrund der geringen Abstände Gefahr, weiter abzurutschen.

In dieser "schwierigen Phase" (Wortlaut Hoeneß) versuchen Spieler und Verantwortliche, die wenigen positiven Entwicklungen herauszustellen.
Während Führungsspieler wie Arne Friedrich und Dick van Burik von wachsendem Teamgeist berichten, wollen Hoeneß und Götz bei den Niederlagen in Bukarest und gegen :kacke: (1:2) Ansätze für eine Wende zum Guten erkannt haben. Offene Kritik an den Spielern wird vermieden, um weitere Unruhe zu vermeiden.

Die meisten Streicheleinheiten erhält der sensible Brasilianer Marcelinho, dessen Form maßgeblich über Wohl und Wehe der Mannschaft entscheidet.
"Ich habe mit ihm sowohl auf dem Rückflug als auch in Berlin lange gesprochen. Man hat ja in den letzten Spielen gesehen, daß er wollte, aber nicht konnte", erklärte Hoeneß. In solchen Situationen verdiene ein Spieler Unterstützung. "Wenn er keinen Erfolg hat, verliert er die Lebensfreude.
Wir müssen ihn deshalb aufbauen", sagte der Manager.
Die Zeit, in der die Spieler von diversen Disziplinierungsmaßnahmen betroffen waren, ist vorbei.
Wegen der langen Liste von Ausfällen übt sich die Vereinsführung im Schulterschluß mit dem Notaufgebot.

Neben den gesperrten Gilberto, Malik Fathi, Niko Kovac und Marko Pantelic fallen in Duisburg die verletzten Innenverteidiger Josip Simunic und Dick van Burik aus.
Zudem ist der Einsatz der ebenfalls angeschlagenen Pal Dardai, Oliver Schröder und Alexander Madlung fraglich.
So dramatisch die Personalsituation auch ist, als Ausrede für eine Niederlage in Duisburg würde sie nicht gelten.
Deshalb ging Götz gestern nur am Rande auf die Ausfälle ein, um die Mannschaft nicht schwach zu reden.
Einen Vorgeschmack auf das, was ihn und seine Spieler bei einer Pleite in Duisburg erwarten würde, bekamen sie bereits bei der Ankunft in Berlin. Enttäuschte Hertha-Fans empfingen die Bukarest-Verlierer mit Schmähgesängen.

Quelle : http://morgenpost.berlin1.de/
 
"Wir müssen malochen"

MSV-Trainer Jürgen Kohler zum Schicksalsspiel gegen Hertha

DER MSV DUISBURG kämpft seit dem ersten Spieltag um den Verbleib in der Ersten Fußball-Bundesliga. Die "Zebras" befinden sich derzeit immer noch auf einem Abstiegsplatz, doch die Hoffnung auf das große Ziel Klassenerhalt hat seit dem Jahreswechsel neue Nahrung bekommen: Der 40jährige Jürgen Kohler soll den MSV vor dem erneuten Absturz in die Zweitklassigkeit retten.

Heute abend soll der erste Heimsieg unter Kohlers Regie unter Dach und Fach gebracht werden. Ein Erfolg in der MSV-Arena gegen die zuletzt schwache Mannschaft von Hertha BSC Berlin ist fast schon Pflicht.

Jürgen Kohlers Bilanz nach fünf Spielen mit dem MSV reißt zwar nicht von den Sitzen, aber die Zuversicht, die der Welt- und Europameister vermittelt, läßt die blau-weiße Anhängerschar weiter von der Rettung träumen. "Die Mannschaft macht deutliche Fortschritte. Wir werden bald für unsere Arbeit belohnt werden", sagt der 105fache Nationalspieler.

Kohler, der als Profifußballer unter anderem Weltmeister und Champions-League-Sieger wurde, scheint trotz der immer noch prekären Lage für die Duisburger ein Glücksgriff zu sein. Er wurde im Dezember 2005 nach Norbert Meiers Kopfstoß-Affäre bis 2007 verpflichtet.

Kohler ist nicht nur Trainer, sondern auch Manager. Nachdem MSV-Vorsitzender Walter Hellmich mit dem Stadionneubau und den Umstrukturierungen den Blau-Weißen neuen Atem eingehaucht hat, soll nun Kohler für den mittelfristigen Weg nach oben die Weichen stellen. "Derzeit ruht das Managementgeschäft, ich konzentriere mich voll auf meine Tätigkeit als Trainer. Aber in Kürze wird die Planung für die kommende Saison anlaufen", erklärt der Hoffnungsträger.

Gedanken über die Zukunft des MSV hat sich Jürgen Kohler, der mit seiner Familie weiterhin im über 100 Kilometer entfernten Ahrweiler wohnt, schon reichlich gemacht. Das Konzept, daß er dem Vorstand vorgelegt hat, setzt vor allem auf die Jugend. "Wir sind die älteste Mannschaft in der Bundesliga. Daran sollten wir etwas ändern", sagt Kohler.

Kohler machte bereits Erfahrung mit dem Nachwuchs. Denn nach seiner aktiven Zeit, die 2002 in Dortmund endete, wurde er kurz darauf Trainer der U 21-Nationalmannschaft. 2003 wechselte er als Sportdirektor zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Fünf Jahre Vertrag bekam er dort. Allerdings wurde der Kontrakt im Juni 2004 "in gegenseitigem Einvernehmen" aufgelöst. Kohler: "Ich habe in Leverkusen eine ganze Menge gelernt. Vor allem habe ich eine weitere Seite des Sports zu verstehen gelernt. Letztlich hat mir in Leverkusen dann die tägliche Arbeit auf dem Platz gefehlt."

Diese tägliche Arbeit hat er nun wieder. Nun muß Kohler beweisen, daß er tatsächlich eine Mannschaft formen und führen kann. Zugute kommt ihm dabei, daß er sich den bisherigen Erfolg hart erarbeitet hat. Er wuchs in Lambsheim ohne Vater auf und biß sich zu einem der erfolgreichsten Kicker der Welt durch. Von seinen Kickern fordert er denn auch bedingungslosen Einsatz. Kohler: "Wir sind keine Mannschaft, die die anderen an die Wand spielen werden. Darum müssen wir malochen, malochen." Martin Plich



Artikel erschienen am 26. Februar 2006


http://www.wams.de/data/2006/02/26/851309.html
 
Berlins Talfahrt geht weiter

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Tararache (l.) erzielte per Elfmeter das 1:0 für den MSV Duisburg
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Duisburg - Drei Tage nach dem Aus im Uefa-Cup geht die sportliche Talfahrt für Hertha BSC Berlin auch in der Bundesliga weiter.

Die Mannschaft von Trainer Falko Götz unterlag beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg 1:2 (0:1) und verpasste den Sprung auf Platz 5.

Nach dem zwölften Pflichtspiel in Folge ohne Sieg wächst der Druck auf Götz weiter.

Die Gastgeber verkürzten hingegen mit dem ersten Heimsieg seit dem 29. Oktober 2005 den Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf einen Zähler und feierten den zweiten Erfolg unter Jürgen Kohler.

Hertha erneut in Unterzahl

Der Rumäne Mihai Tararache traf in der 20. Minute per Foulelfmeter, nachdem Alexander Madlung MSV-Angreifer Klemen Lavric zu Fall gebracht hatte. Für die Notbremse sah Madlung zudem die Rote Karte.

Es war bereits der siebte Platzverweis für die Berliner in diesem Jahr und der dritte des Innenverteidigers nach der Winterpause.

Lavric (50.) erzielte den zweiten Treffer der "Zebras", ehe Yildiray Bastürk in der 68. Minute verkürzen konnte.

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Berlin mit Schrumpftruppe

Vor 20.131 Zuschauern wollten die Gäste nach ihrer 0: 2-Niederlage am vergangenen Donnerstag bei Rapid Bukarest das Spiel zunächst kontrollieren.

Götz, der auf die gesperrten Gilberto, Malik Fathi, Niko Kovac und Marko Pantelic sowie die verletzten Dick van Burik und Josip Simunic verzichten musste, bot ein Sechser-Mittelfeld auf.

Doch weder Spielmacher Marcelinho noch Yildiray Bastürk konnten den einzigen Stürmer Vaclav Sverkos in Szene setzen.

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Tararache sorgt per Elfmeter für die Führung

Der MSV war zunächst bemüht, sicher in der Defensive zu stehen. Die Führung fiel überraschend. Bei seinem zweiten Elfmeter für die Duisburger ließ Tararache Herthas Schlussmann Christian Fiedler keine Abwehrchance.

Mit der Führung im Rücken gewannen die Aktionen der Gastgeber an Sicherheit. Dirk Lottner hatte in der 24. Minute das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Fiedler. In der Folge hatte die Kohler-Truppe gute Konterchancen, spielte aber zu überhastet.

Duisburg mit besseren Start in Halbzeit zwei

Nach dem Wechsel kam Duisburg erneut mit mehr Schwung aus der Kabine. In der 47. Minute verzog Lavric aus guter Position knapp, ehe er per Kopf sein fünftes Saisontor erzielen konnte. Dabei nutzte er einen Abpraller, nachdem Lottner nur die Latte getroffen hatte.

Bei Duisburg verdienten sich die Torschützen Lavric und Tararache gute Noten, bei den Berlinern überzeugten Andreas Schmitt und Thorben Marx.

sport1.de
 
Nach der 2:3-Niederlage in Leverkusen musste MSV-Trainer Jürgen Kohler in der Abwehr umbauen, da Biliskov den Roten Karton kassierte. So kam Aygün zu seinem Bundesliga-Debüt in der Anfangsformation. Van Houdt und Kurth verdrängten außerdem Baelum und Ahn auf die Bank.
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Bei den Berlinern fehlten neben den Verletzten (van Burik, Simunic und Schröder) auch noch vier gesperrte Spieler (Kovac, Gilberto, Pantelic und Fathi). Herthas Coach Falko Götz stellte im Vergleich zum 0:2 bei Rapid Bukarest, was gleichzeitig das Aus im UEFA-Cup bedeutete, auf vier Positionen um: Madlung, Cairo, Bastürk und Boateng standen für Fathi, Gilberto, van Burik und Okoronkwo auf dem Rasen.Der 23. Spieltag im ÜberblickIm Vorfeld der Begegnung standen beide Mannschaften unter Druck. Duisburg musste im Abstiegskampf punkten, Berlin endlich die anhaltende Talfahrt stoppen. Doch anstatt von der ersten Minute an zu attackieren, begannen die Teams verhalten, beide waren auf Sicherheit bedacht. So war ein Freistoß in der 17. Minute der erste zu verzeichnende Höhepunkt, als Marcelinho den Ball über die Duisburger Mauer, aber auch über das Tor zirkelte. Eine Minute später stand Madlung im Mittelpunkt des Geschehens: Lavric war alleine durch und wurde von Madlung attackiert. Der Verteidiger wollte den Ball vom Fuß des Duisburgers wegspitzeln, traf aber die Wade. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees zeigte auf den Punkt und dem Herthaner Rot. Madlungs dritter (!) Platzverweis in den letzten fünf Pflichtspielen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Tararache souverän in die rechte Torecke (20.).
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In der Folgezeit gestaltete sich die Partie trotz Berliner Unterzahl ausgeglichen. Duisburg hatte auf Grund des fehlenden Verteidigers des Gegners mehr Raum in der Offensive, konnte diesen aber nicht nutzen. Lediglich zwei Halbchancen durch Lottner (23.) und Lavric (34.) sprangen heraus. Die "alte Dame" hielt den MSV durch stetige Angriffsversuche in Schach. Gute Möglichkeiten ergaben sich auf Grund der hohen Fehlerquote nicht.
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Mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie immer zerfahrener. Die Begegnung war sehr umkämpft, die 21 Akteure produzierten bis zur Pause lediglich Stückwerk.
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Nach dem Kabinengang kamen die "Zebras" besser in Tritt. So schoss Lavric in der 49. Minute aus 14 Metern noch daneben, nur eine Zeigerumrundung später klappte es: Lottner packte aus 25 Metern den Hammer aus und zog ab. Das Leder krachte gegen die Unterkante der Latte und sprang zum goldrichtig stehenden Lavric, der gegen den geschlagenen Fiedler nur einzuköpfen brauchte.
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Falko Götz reagierte und brachte mit Okoronkwo und Neuendorf zwei frische Spieler für die lahmende Offensive. Vor allem "Zecke" brachte frischen Wind ins Angriffsspiel der Berliner. Die Gäste aus der Hauptstadt bauten stetig mehr Druck auf und hielten ihr Gegenüber - mit Ausnahme eines guten Versuchs von Kurth, der vorbeischoss (64.) - vom eigenen Strafraum fern. Die nun zielstrebigeren Sturmläufe der Herthaner wurden in der 68. Minute belohnt: Ein abgefälschter Schuss landete bei Baoteng auf der linken Außenbahn. Der Youngster schaltete schnell und passte quer in die Mitte, wo Bastürk freistehend lauerte und aus sechs Metern einnetzte.
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In der Folgezeit hatte Berlin weiter mehr Spielanteile. Die Götz-Elf warf nun alles in die Waagschale und drängte auf den Ausgleich. Die Meidericher machten hinten die Räume eng, ließen den Kontrahenten nur bis zur Strafraumgrenze vorstoßen und entlasteten sich durch gelegentliche Konter. Strafraumszenen blieben Mangelware, wobei jedoch das umkämpfte Spiel ständig hin und her wogte. In der Schlussphase lebte die Begegnung vor allem von der Spannung. Am Ende schafften die Berliner den Ausgleich nicht mehr, es blieb beim 2:1.
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Hertha brachte sich durch die Aktion von Madlung selbst in Rückstand. Nach dem zweiten Treffer fighteten die Berliner, stemmten sich mit aller Kraft gegen die Niederlage, doch es reichte nicht mehr. Die Diskussion um Trainer Falko Götz bekommt damit neuen Nährstoff. Duisburg hingegen spielte clever, sorgte kurz nach dem Seitenwechsel mit dem 2:0 für die vermeintliche Vorentscheidung, doch danach taten sich die "Zebras" unnötig schwer. Am Ende standen dann drei nicht unverdiente Punkte unterm Strich.

kicker.de
 
26.02.2006, 17:30
MSV Duisburg - Hertha BSC Berlin 2:1 (1:0)

Heimsieg gegen Hertha BSC
Zebras kämpfen Berliner nieder

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Der dringend benötigte Heimsieg ist nach 90 spannenden Minuten am Karnevalssonntag eingefahren, denn Hertha BSC Berlin wurde mit 2:1 besiegt. Nach der last-minute Niederlage in Leverkusen musste MSV-Trainer Jürgen Kohler in der Abwehr umbauen, da Marino Biliskov aufgrund seiner roten Karte gesperrt war. Für ihn rückte Necat Aygün in die Startformation. Außerdem drängten Peter van Houdt und Markus Kurth in die erste Elf. Besonders der Belgier beeindruckte seinen Trainer heute: „Er hat die guten Trainingsleistungen auf dem Platz bestätigt und hat wie Necat ein prima Spiel gemacht.“ Bei den Berlinern fehlten neben drei Verletzten Abwehrspielern auch noch vier gesperrte, so dass Herthas Coach Falko Götz im Vergleich zum UEFA-Cup Spiel bei Rapid Bukarest, auf vier Positionen umstellen musste. Besonders Rückkehrer Alexander Madlung hatte auf Seiten der Gäste einen großen Auftritt. Nachdem Klemen Lavric in der 19. Minute alleine durchgestartet war, wurde er von Alexander Madlung elfmeterreif gefoult. Der Verteidiger wollte den Ball vom Fuß des Duisburgers wegspitzeln, traf aber die Wade. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees zeigte ohne zu zögern auf den Punkt und dem Berliner Spieler die rote Karte. Dies war der dritte Platzverweis in den letzten fünf Pflichtspielen für ihn. „Das ist wie eine Seuche die uns verfolgt. Wir müssen diese Undiszipliniertheiten unbedingt abstellen,“ haderte Trainer Falko Götz nach dem Spiel mit dem Verhalten seines Spielers. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Mihai Tararache souverän in die rechte Torecke. Bis zur Pause gestaltete sich die Partie dann trotz der personellen Überlegenheit ziemlich ausgeglichen, so dass die Zebras mit dem 1:0 in die Pause gingen. Mit der Führung im Rücken kam die Mannschaft unverändert in die zweite Spielhälfte und legte gleich wieder furios los. Dirk Lottner packte aus 25 Metern den Hammer aus und zog ab. Das Leder krachte gegen die Unterkante der Latte und sprang zum goldrichtig stehenden Klemen Lavric, der gegen den geschlagenen Fiedler nur einzuköpfen brauchte.
Für die Gäste aus der Hauptstadt schien dieser Gegentreffer allerdings ein Wachmacher zu sein, denn von diesem Zeitpunkt an bauten sie stetig mehr Druck auf und hielten die Zebras - mit Ausnahme eines guten Versuchs von Markus Kurth, vom eigenen Strafraum fern. Die nun zielstrebigeren Sturmläufe der Herthaner wurden in der 68. Minute belohnt: Ein abgefälschter Schuss landete bei Kevin Baoteng auf der linken Außenbahn. Der Youngster schaltete schnell und passte quer in die Mitte, wo Yildiray Bastürk freistehend lauerte und aus sechs Metern einnetzte. Bis zum Schluss mussten die 20.131 Zuschauer dann wieder bangen, doch am Ende war der dringend benötigte Heimsieg perfekt. „Wir sind froh, dass wir die drei Punkte hier in Duisburg behalten haben. Wir müssen eigentlich das 3:0 und damit den Sack hier zu machen, haben dann aber nach dem Gegentor das Nervenflattern bekommen,“ erklärte Jürgen Kohler auf der anschließenden Pressekonferenz die hektische Schlussphase.

Spieldaten
MSV Duisburg: G. Koch - Möhrle, Aygün, A. Meyer - Caligiuri, Tararache - Tjikuzu, van Houdt - Lottner (Bodzek, 54.) - Kurth (Ahanfouf, 72.), Lavric (Ahn, 81.) Hertha BSC Berlin: Fiedler - A. Friedrich, Madlung, Chahed (Samba, 76.) - T. Marx, A. Schmidt, K. Boateng - Cairo (neuendorf, 54.), Bastürk, Marcelinho - Sverkos (Okoronkwo, 54.) Tore: 1:0 Tararache (20.), 2:0 Lavric (49.) , 2:1 Bastürk (68.) Gelbe Karten: van Houdt, Bodzek, Ahanfouf - Marcelinho, T. Marx, Samba Rote Karten: Alexander Madlung Schiedsrichter: Dr. Drees Zuschauer: 20.131

MSV-HP
 
Trainer Jürgen Kohler (MSV Duisburg): "Wir sind froh über die drei Punkte. Bevor wir das Gegentor bekommen, hätten wir das 3:0 machen müssen. Danach haben unsere Nerven etwas angefangen zu flattern. Hertha hat mit zehn Mann ein gutes Spiel gemacht, nach dieser Partie sollte die Trainer-Diskussion in Berlin verstummen."
Trainer Falko Götz (Hertha BSC): "Wir haben im Moment komplett die Seuche. Nach diesem Spielverlauf ist es unverständlich, dass wir hier verlieren. Wir bestrafen uns selbst durch die Undiszipliniertheiten. Das müssen wir schleunigst abstellen. Im Moment wird jeder Fehler gnadenlos bestraft."

Quelle: Kicker-online
 
RPO: MSV holt wichtige Punkte im Abstiegskampf

MSV holt wichtige Punkte im Abstiegskampf

veröffentlicht: 26.02.06 - 19:39

Duisburg (rpo). Die sportliche Talfahrt von Hertha BSC Berlin hält auch drei Tage nach dem Aus im Uefa-Cup auch in der Bundesliga weiter an. Beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg unterlag die Mannschaft von Trainer Falko Götz 1:2 (0:1) und verpasste damit den Sprung auf Platz 5. Durch das zwölfte Pflichtspiel in Folge ohne Sieg wächst der Druck auf Götz weiter.
Die Gastgeber verkürzten hingegen mit dem ersten Heimsieg seit dem 29. Oktober 2005 den Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf einen Zähler und feierten den zweiten Erfolg unter Jürgen Kohler. Der Rumäne Mihai Tararache traf in der 20. Minute per Foulelfmeter, nachdem Alexander Madlung MSV-Angreifer Klemen Lavric zu Fall gebracht hatte. Für die Notbremse sah Madlung zudem die Rote Karte.
Es war bereits der siebte Platzverweis für die Berliner in diesem Jahr und der dritte des Innenverteidigers nach der Winterpause. Lavric (50.) erzielte den zweiten Treffer der "Zebras", ehe Yildiray Bastürk in der 68. Minute verkürzen konnte.

Sechser-Mittelfeld wirkungslos
Vor 20.131 Zuschauern wollten die Gäste nach ihrer 0:2-Niederlage am vergangenen Donnerstag bei Rapid Bukarest das Spiel zunächst kontrollieren. Götz, der auf die gesperrten Gilberto, Malik Fathi, Niko Kovac und Marko Pantelic sowie die verletzten Dick van Burik und Josip Simunic verzichten musste, bot ein Sechser-Mittelfeld auf. Doch weder Spielmacher Marcelinho noch Yildiray Bastürk konnten den einzigen Stürmer Vaclav Sverkos in Szene setzen.
Der MSV war zunächst bemüht, sicher in der Defensive zu stehen. Die Führung fiel überraschend. Bei seinem zweiten Elfmeter für die Duisburger ließ Tararache Herthas Schlussmann Christian Fiedler keine Abwehrchance. Mit der Führung im Rücken gewannen die Aktionen der Gastgeber an Sicherheit. Dirk Lottner hatte in der 24. Minute das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Fiedler. In der Folge hatte die Kohler-Truppe gute Konterchancen, spielte aber zu überhastet.
Nach dem Wechsel kam Duisburg erneut mit mehr Schwung aus der Kabine. In der 4. Minute verzog Lavric aus guter Position knapp, ehe er per Kopf sein fünftes Saisontor erzielen konnte. Dabei nutzte er einen Abpraller, nachdem Lottner nur die Latte getroffen hatte.


Bei Duisburg verdienten sich die Torschützen Lavric und Tararache gute Noten, bei den Berlinern überzeugten Andreas Schmitt und Thorben Marx.

STIMMEN ZUM SPIEL
Trainer Jürgen Kohler (MSV Duisburg): "Wir sind froh über die drei Punkte. Bevor wir das Gegentor bekommen, hätten wir das 3:0 machen müssen. Danach haben unsere Nerven etwas angefangen zu flattern. Hertha hat mit zehn Mann ein gutes Spiel gemacht, nach dieser Partie sollte die Trainer-Diskussion in Berlin verstummen."

Trainer Falko Götz (Hertha BSC Berlin):
"Wir haben im Moment komplett die Seuche. Nach diesem Spielverlauf ist es unverständlich, dass wir hier verlieren. Wir bestrafen uns selbst durch die Undiszipliniertheiten. Das müssen wir schleunigst abstellen. Im Moment wird jeder Fehler gnadenlos bestraft."

STATISTIK
Duisburg: Koch - Möhrle, Aygün, Meyer - Tjikuzu, Caligiuri, Tararache, van Houdt - Lottner (54. Bodzek) - Kurth (72. Ahanfouf), Lavric (81. Ahn)
Berlin: Fiedler - Friedrich, Madlung, Chahed (76. Samba) - Schmidt - Marx, Bastürk, Boateng - Cairo (54. Neuendorf), Marcelinho - Sverkos (54. Okoronkwo)
Schiedsrichter: Dr. Drees (Mainz)
Tore: 1:0 Tararache (20., Foulelfmeter), 2:0 Lavric (50.), 2:1 Bastürk (68.)
Zuschauer: 20.131
Beste Spieler: Lavric, Tararache - Schmidt, Marx
Rote Karte: Madlung nach einer Notbremse (19.)
Gelbe Karten: van Houdt (4), Ahanfouf (3), Bodzek (2) - Marcelinho (4), Samba (2)



Quelle
 
Herthas Talfahrt geht weiter

Duisburg - Berlin 2:1
Herthas Talfahrt geht weiter
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26. Februar 2006 Mit dem ersten Heimsieg seit vier Monaten hat sich der MSV Duisburg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet und die sportliche Krise bei Hertha BSC weiter verschärft.

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Der Aufsteiger bezwang die Berliner am Sonntag verdient 2:1 und hat damit den Anschluß an die Nichtabstiegsplätze geschafft. Mihai Tararache (20./Foulelfmeter) und Klemen Lavric (50.) trafen vor 20.131 Zuschauern zum vierten Saisonsieg für den MSV. Yildiray Bastürk gelang für die über eine Stunde in Unterzahl spielenden Berliner nur der Anschlußtreffer. Drei Tage nach dem Aus im Uefa-Pokal dürften bei der Hertha nach nun zwölf sieglosen Spielen in Serie die Diskussionen um Trainer Falko Götz lauter werden.


Foulspiel: Duisburgs Tararache (l.) gegen Bastürk „Ich habe eine sehr starke Bindung zum Verein. Jeder kann sehen, wie ich arbeite. Aber am Ende weiß ich auch, daß nur Erfolge uns weiter bringen. Es geht um den Klub”, sagte Götz und kritisierte seine Mannschaft: „Wir müssen die Konzentrationsfehler abstellen, denn wir bringen uns um die Früchte der Arbeit.”


Wieder ein Platzverweis für Madlung
Vor dem Führungstreffer durch Tararache sah der Berliner Alexander Madlung wegen einer sogenannten „Notbremse” gegen Lavric die Rote Karte. Für die Berliner war es der siebte Bundesliga-Platzverweis in dieser Saison. Für Madlung war es nach den Gelb-Roten Karten im Uefa-Pokal-Hinspiel gegen Bukarest vor rund zehn Tagen sowie im Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt Anfang Februar sogar der dritte Platzverweis in den letzten fünf Pflichtspielen. Die abermals mit dem allerletzten Aufgebot angereisten Berliner, bei denen die gesperrten Marko Pantelic, Niko Kovac, Malik Fathi und Gilberto ebenso fehlten wie die verletzten Josip Simunic, Pal Dardei und Dick van Burik, waren zunächst das emsigere Team. Im Mittelfeld sorgte der aus der Regionalliga-Elf aufgerückte Andreas Schmidt, der erstmals seit 20 Monaten wieder in der Berliner Startelf stand, für Stabilität.


Die Berliner agierten aggressiver und zwangen den MSV in den ersten zwanzig Minuten immer wieder zu Fehlern. Die „Zebras”, bei denen der in der Winterpause aus Unterhaching verpflichtete Necat Aygün an seinem 26. Geburtstag den gesperrten Marino Biliskov als Abwehrchef vertrat, beschränkten sich auf Konter, wobei gleich die erste gelungene Aktion dieser Art zu dem zu diesem Zeitpunkt völlig überraschenden 1:0 führte. Doch auch nach dem Gegentreffer übte Herthas B-Elf Druck aus und zeigte sich von dem Rückschlag unbeeindruckt.


Nach dem Wiederanpfiff waren es wieder die Duisburger, die den ersten Akzent setzten. Nach einem Fernschuß von Dirk Lottner prallte der Ball gegen die Unterkante der Latte und von dort ins Feld zurück. Lavric hatte keine Mühe, per Kopf sein viertes Tor in den letzten drei Spielen zu erzielen. Bei den Berlinern schwanden nur drei Tage nach dem Auftritt im Uefa-Cup allmählich die Kräfte. Mehr als das 1:2 durch Bastürk, der eine Hereingabe von Kevin Boateng verwandelte, sprang nicht mehr heraus.

MSV Duisburg - Hertha BSC Berlin 2:1 (1:0)
Duisburg: Koch - Möhrle, Aygün, Meyer - Tjikuzu, Caligiuri, Tararache, van Houdt - Lottner (54. Bodzek) - Kurth (72. Ahanfouf), Lavric (81. Ahn)
Berlin: Fiedler - Friedrich, Madlung, Chahed (76. Samba) - Schmidt - Marx, Bastürk, Boateng - Cairo (54. Neuendorf), Marcelinho - Sverkos (54. Okoronkwo)
Schiedsrichter: Dr. Drees (Mainz)
Tore: 1:0 Tararache (20., Foulelfmeter), 2:0 Lavric (50.), 2:1 Bastürk (68.)
Zuschauer: 20.131
Rote Karte: Madlung nach einer „Notbremse” (19.)
Gelbe Karten: van Houdt (4), Ahanfouf (3), Bodzek (2) - Marcelinho (4), Samba (2)


Text: FAZ.NET mit Material von dpa und sid
Bildmaterial: AP, dpa/dpaweb

Quelle
 
Hertha im freien Fall, Götz in Not

Nach dem 1:2 in Duisburg sind die Berliner seit zwölf Spielen ohne Sieg - Madlung kassiert dritten Platzverweis in 22 Tagen

Von Horst Bläsig
Hertha am Boden: Mittelfeld-Dribbler Yildiray Bastürk (im gelben Trikot) bleibt in der Abwehrreihe des MSV Duisburg hängen
Foto: AP

Falko Götz hatte es schon vor dem Anpfiff geahnt: "Ich weiß, daß ich irgendwann auch an Ergebnissen gemessen werde." Unmittelbar nach dem Abpfiff in der MSV-Arena verschwand der Trainer von Hertha BSC mit zusammengekniffenen Lippen in den Katakomben. Die Talfahrt seiner Mannschaft geht weiter. Beim Tabellenvorletzten MSV Duisburg unterlagen die Berliner - nach einer Roten Karte für Alexander Madlung - in Unterzahl mit 1:2 (0:1). Damit ist Hertha BSC seit zwölf Pflichtspielen ohne Sieg. Drei Tage nach dem Aus im Uefa-Cup fiel das Team in der Liga auf Rang acht zurück. "Wir haben die Seuche", haderte Götz, "wir haben uns selbst mit der Notbremse bestraft." Auf seine eigene Situation angesprochen, sagte er: "Ich erreiche die Mannschaft. Aber wenn du so eine Serie hast wie wir, ist es normal, daß es Diskussionen gibt."

Schon vor dem Anpfiff hatte es Spott gesetzt für die Gäste. In Duisburg hatten sie nicht vergessen, daß Vaclav Sverkos Ende Januar dem MSV so gut wie zugesagt, sich im letzten Augenblick aber für einen Wechsel zu Hertha BSC entschieden hatte. Also bedankte sich der Fanklub "Yellow Köbi's" bei "Transfergott Dieter Hoeneß". Nach dem Anpfiff setzten sich die seit Monaten bekannten Probleme des Hauptstadt-Klubs fort. Beim ersten Angriff der Gastgeber enteilte Klemen Lavric der Hertha-Defensive, Alexander Madlung stellte sich einmal mehr ungeschickt an, traf den Stürmer, jedoch nicht den Ball. Da das ganze im Strafraum geschah, entschied Schiedsrichter Jochen Drees auf Elfmeter - und auf Rot für den Manndecker (19.). Kaum zu glauben: Binnen 22 Tagen flog Madlung zum dritten Mal vom Platz, zuvor mit Gelb-Rot in Frankfurt (1:1) und im Uefa-Cup gegen Rapid Bukarest (0:1). Anders gesagt: Im siebten Pflichtspiel des Jahres kassierte Hertha BSC die siebte Hinausstellung! Den fälligen Strafstoß verwandelte Mihai Tararache, 0:1 (20.).
Daß die Gäste zu diesem Zeitpunkt im Spiel blieben, hatten sie Christian Fiedler zu verdanken; der Torwart parierte einen 15-m-Schuß von Lottner (22.). Hertha rackerte, spielte aber ohne Durchschlagskraft und schoß in der ersten Hälfte nicht einmal auf das MSV-Tor.

Die Vorentscheidung fiel unmittelbar nach der Pause. Ein 23-m-Gewaltschuß von Lottner sprang von der Unterkante der Latte ins Feld zurück, den Abpraller köpfte Lavric ins leere Tor, 0:2 (50.). Es bahnte sich ein Debakel an, Kurth hatte den nächsten Duisburger Treffer auf dem Fuß, schoß aber am langen Pfosten vorbei (64.). Statt dessen kamen die Berliner zurück. Boateng flankte von links, in Mittelstürmer-Position drückte Bastürk den Ball über die Linie, nur noch 1:2 (68.). Hertha drängte trotz Unterzahl, vermochte sich aber keine Chancen mehr zu erarbeiteten.

Bezeichnend für die Stimmung: Die vermeintlichen Leitwölfe wie Friedrich oder Bastürk verschwanden mit gesenkten Häuptern kommentarlos in der Kabine. Nur die Jungen stellten sich. Kevin Boateng (19) sagte: "Wir haben uns selbst geschwächt. Mit elf Mann hätten wir die vom Platz gefegt." Sofian Chahed (22) meinte: "Wir haben wieder zu spät angefangen, Fußball zu spielen. Beim Platzverweis hätte Alex anders rangehen müssen." Auch Thorben Marx kritisierte den Manndecker: "Da muß Alex seinen Spieler mal laufen lassen. Dann steht es auch 0:1, aber wir haben weiter elf Mann auf dem Platz."

Für Falko Götz wird es, ungeachtet der Treueschwüre aus den Vereinsgremien, ganz eng. Zwar argumentierte sein MSV-Kollege Jürgen Kohler: "Mit diesem Spiel wird die Trainer-Diskussion verstummen. Der Trainer-Stab in Berlin macht gute Arbeit." Die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Seit über vier Monaten vermag Götz die Abwärtstendenz seiner Mannschaft weder zu stoppen, geschweige denn umzudrehen. Auf die Frage, was er in den nächsten Tagen in Berlin erwartet, antwortete Götz: "Alles kommt, wie es kommt."

Wie es aussieht, ist das Heimspiel am Sonnabend gegen den 1. FC Köln seine allerletzte Chance.


Aus der Berliner Morgenpost vom 27. Februar 2006



Quelle
 
Hertha sieht Rot

Hertha sieht Rot

Die Berliner verlieren 1:2 in Duisburg – Alexander Madlung wird einmal mehr vom Platz gestellt

Von Stefan Hermanns, Duisburg


In der nach oben offenen Peinlichkeitsskala der Halbzeitunterhaltungen nimmt das Programm in der Duisburger MSV-Arena vermutlich einen Spitzenplatz ein. Während der Pause sucht eine Kamera die Ränge des Stadions nach küssenden Pärchen ab, und für den innigsten Austausch von Zärtlichkeiten gibt es einen Reisegutschein zu gewinnen. Solche Momente menschlicher Nähe und Harmonie sind den Fußballspielern von Hertha BSC inzwischen weitgehend fremd. Gestern Abend verlor der Berliner Bundesligist beim Abstiegskandidaten Duisburg 1:2 (0:1). Für Hertha war es das zwölfte Pflichtspiel hintereinander ohne Sieg, zudem musste die Mannschaft im achten Spiel dieses Jahres den siebten Platzverweis hinnehmen. „Wir schwächen uns immer selbst“, sagte Kevin Boateng. „Mit elf Mann hätten wir die vom Platz gefegt.“

Diese These ist durchaus gewagt. Hertha hat schon lange keinen Gegner mehr vom Platz gefegt. Die rückwärtsgewandte Zuversicht Boatengs nährte sich aus den letzten 25 Minuten des Spiels – doch da lagen die Berliner bereits 0:2 zurück. Erst als es fast alles gelaufen war, bestimmte Hertha das Geschehen, drängte und drückte den Gastgeber weit in die Defensive, schaffte es allerdings nicht, sich mit kühlem Kopf Erfolg versprechende Torchancen zu erspielen. Es reichte nur noch zum Anschlusstreffer. Yildiray Bastürk vollendete am Fünfmeterraum eine Hereingabe von Boateng zum 1:2.

Nicht von ungefähr waren die beiden besten Berliner dieses Abends für den Torerfolg verantwortlich. Bastürk beackerte das komplette Mittelfeld und konnte von den rabiaten Duisburgern nur mit Fouls gestoppt werden. Auch Boateng war im linken Mittelfeld sehr präsent. Herthas Trainer Falko Götz hatte vor einer Dreierkette ein Vierermittelfeld und drei Stürmer – Vaclav Sverkos in der Mitte, Marcelinho und Ellery Cairo etwas zurückhängend auf den Außen – aufgeboten.

Mit der Ordnung in Herthas Spiel war es jedoch schon nach 20 Minuten wieder vorbei. Ein einziger langer Ball aus der Duisburger Hälfte genügte, um das defensive Mittelfeld der Berliner plus ihrer Abwehrreihe zu überwinden. Klemen Lavric lief alleine auf Herthas Torhüter Christian Fiedler zu, Alexander Madlung eilte hinterher, und beim untauglichen Versuch, Lavric den Ball wegzuspitzeln, traf er den Unterschenkel des Duisburger Stürmers. Schiedsrichter Jochen Drees zeigte Madlung für diese Notbremse die Rote Karte und entschied auf Elfmeter. Mihai Tararache verwandelte zum 1:0.

„Das ist die komplette Seuche, die uns jetzt verfolgt. Es ist immer das Gleiche“, klagte Götz. Für Alexander Madlung, der sich selbst vor noch nicht langer Zeit als Kandidat für die Nationalmannschaft gesehen hat, war es der dritte Platzverweis innerhalb von drei Wochen. Dass Madlung nach verbüßter Sperre trotzdem immer wieder zum Einsatz kommt, liegt an der unbefriedigenden Personalsituation der Berliner. „Ich wüsste, was ich mit ihm machen würde, wenn ich jedes Mal mit der Stammmannschaft spielen könnte“, sagte Götz.

Nach dem Platzverweis musste Herthas Trainer die Mannschaft wieder umstellen, Andreas Schmidt rückte in die zentrale Abwehrposition, Thorben Marx ins defensive Mittelfeld. Götz schrieb seine taktischen Anweisungen auf einen Zettel und ließ ihn von Kevin Boateng zu Kapitän Arne Friedrich bringen. „Witzzettel muss ich nicht verteilen“, sagte Götz über seine ungewöhnliche Form der Nachrichtentechnik. Witzig ist es bei Hertha schon lange nicht mehr. Die Berliner konnten sogar von Glück reden, dass die Duisburger die Konfusion nach dem Platzverweis nicht zur frühen Entscheidung nutzten.

Erst nach der Pause gelang Lavric das 2:0 für den MSV, und seine Entstehung sagte einiges über den Zustand der aktuellen Hertha. Dirk Lottner schoss aus 25 Metern, der Ball sprang an die Unterkante der Latte und von dort zurück ins Feld – doch nur zwei Duisburger eilten ihm hinterher. Die Berliner Verteidiger waren einfach stehen geblieben, so dass Lavric keine Mühe hatte, den Ball ins Tor zu köpfen. Bei Hertha verlässt sich jeder auf den anderen. Dazu passte auch das Verhalten nach dem Spiel. Die so genannten Führungsspieler schlichen ebenso wortlos davon wie Manager Dieter Hoeneß, nur Sofian Chahed, Kevin Boateng, Thorben Marx und Andreas Neuendorf äußerten sich zu Herthas misslicher Lage.

Die letzten 25 Minuten des Spiels verleiteten die Berliner in ihrer Analyse sogar zu vorsichtigem Optimismus. „Wenn es in der Mannschaft nicht stimmen würde, wären wir nach dem 0:2 eingebrochen“, sagte Neuendorf. Und auch Falko Götz gab, wenn auch ein wenig widerwillig, zu: „Jetzt musst du wieder die Moral loben.“ Dem Duisburger Trainer Jürgen Kohler fiel dies als Sieger wesentlich leichter. „Ich glaube, dass die Trainerdiskussion in Berlin, wenn es denn eine gegeben hat, jetzt verstummt ist“, sagte Kohler. Götz wiederum äußerte seine Ansicht, dass Hertha kein Problem hätte, „wenn der Jürgen da wäre“. Er meinte den Abwehrspieler Kohler, nicht den Trainer.

Quelle: tagesspiegel.de​
 
MSV Duisburg

Befreiungsschlag


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/ veröffentlicht: 27.02.06 - 07:33,
Autor: Bernd Bemmann
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Duisburg (RP). Nicht wenige MSV-Sympathisanten hatten sich fünf Minuten nach der Pause entspannt zurückgelehnt. Na prima. Dirk Lottners Kracher gegen die Berliner Latte, ein donnerndes Alaaf zu Karneval vom Kölner gewissermaßen, Klemen Lavric’s Kopfball-Abstauber zum zweiten Duisburger Treffer, na bitte. Läuft ja wie geschmiert. Kann ja munter so weiter gehen.
Von wegen! Plötzlich war sie da. Die Furcht, selbst von einer bis dahin ziemlich matten Hertha, die auch noch personell dezimiert nach Madlungs rustikaler Einlage gegen Lavric, am Ende noch abgefangen zu werden. Sie lähmte Beine und Köpfe. Jedenfalls ein bisschen. Von reiner Entspannung auf den Rängen keine Rede mehr. Das geht doch wohl nicht noch in die Hose? Nein, das 2:1 am Ende war gewiss verdient nach arbeitsreichen und intensiven anderthalb Stunden. Es wird neue Kräfte wecken und den Mut mobilisieren, im fränkischen Abstiegsderby nächsten Samstag alles auf eine Karte zu setzen.

Normale Geschichte: 2:0 geführt, sicher auf der Straße hin zum Erfolg gewähnt, dann noch vom guten Weg abgekommen - das kennt man. Der MSV nach einer kurzen Phase der Anpassung vor der Pause sehr geordnet, taktisch geschickt, den Berliner Gegner fest im Griff. Mihai Tararaches langer Pass auf Klemen Lavric, Madlungs Foul gegen den Slowenen, Elfmeter und Rote Karte - die wichtige Szene, die zudem beruhigend wirkte.
Der Rumäne aus Zürich als total abgezockter Profi, der den ersten Elfer gegen Lautern nach links verwandelte und gestern die andere Seite anvisierte. Hertha-Keeper Fiedler verladen, das zweite Tor von Tararache, wohl bester Man auf dem Platz - die Duisburger Führung wirkte wie befreiend. Wenn Tararache kurz vor Schluss auch noch das 3:1 gelungen wäre, dass er ähnlich wie in Leverkusen krass ausließ, hätten ihn die Fans aus dem Stadion getragen. So reichte der Anhänger-Dank an die Adresse des 28-Jährigen: Guter Job verrichtet!

Aber irgendwie mochte der Betrachter die Mannschaft noch nicht in Sicherheit wähnen. Zu viel Ungemach haben wir in dieser Saison schon konstatiert. Und dann das Berliner Tor. Über links von Boateng vorgetragen, vom kleinen Bastürk „blank“ vor dem chancenlosen Georg Koch vollendet - da war es wieder, dieses mulmige Gefühl. Doch noch nicht alles gelaufen. Wieder dieses Zittern. Klar, dass die zehn Berliner ein wenig Rückenwind gewannen, klar auch, dass die Zebras unruhig wurden.

Zuvor hätten sie freilich alles klare machen können. Klemen Lavric frei durch, knapp vorbei. Markus Kurth allein auf Fiedler zu, wieder das Ziel verfehlt. Das 3:0 war drin, hätte keine Sorgen mehr zugelassen. So musste geackert werden bis zum positiven Schluss. Motto: Durchbeißen ist alles. Das gelang. Neue Zuversicht, endlich den Lohn aller Mühen eingefahren zu haben, wird in dieser Woche beflügelnde Wirkung haben. Dass Klemen Lavric und Dirk Lottner, beide muskelverletzt, kommenden Samstag im Team stehen, dürfte sicher sein. Nur kleine Wehwehchen. Nichts Ernstes.


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Klemen Lavric (r.) setzt sich gegen Andreas Schmidt durch. Foto: ddp

Quelle: RPO
 
Zum Sieg gezittert
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Selten - aber immer noch schön: Die MSV-Spieler ließen sich nach dem 2:1-Erfolg über Hertha BSC von den Fans feiern. Darauf mussten alle Beteiligten vier Monate warten. Zuletzt siegten die Zebras vor eigenem Publikum im Oktober gegen Wolfsburg. (Fotos: Team 2) MSV / Gegen zehn Berliner wurde es für die Zebras nach einer 2:0-Führung noch einmal eng. Nun geht´s nach Nürnberg.

Markus Kurth hätte den MSV-Fans viel ersparen können. Nach einem langen Pass marschierte der Stürmer beim Stand von 2:0 für den MSV Duisburg alleine aufs Tor von Hertha BSC Berlin zu. Doch der Kölner im Zebra-Dress verzog. Vier Minuten später verkürzte Yildiray Bastürk auf 2:1. Wieder eine Zitterpartie. 22 Minuten Bangen um den 200. Heimsieg in der MSV-Geschichte in der Fußball-Bundesliga. Wie vor drei Wochen gegen Kaiserslautern, als Kurth das 3:0 nicht erzielt hatte und am Ende nur ein 2:2 zu Buche stand. Doch diesmal gab es keinen Tiefschlag gegen den MSV. Die Meidericher retteten das 2:1 (1:0) über die Zeit. Das Team von Trainer Jürgen Kohler bleibt im Abstiegskampf im Geschäft. Mit einem Punkt Rückstand zum 15., dem 1. FC Nürnberg. Nächste Woche geht´s an die Noris. "Das ist wie eine Befreiung. Dieser Sieg gibt uns für dieses Spiel einen Schub", so MSV-Mittelfeld-Regisseur Dirk Lottner.

Trotzdem müssen die Zebras in den nächsten Tagen einiges aufarbeiten. Nach der Roten Karte gegen Alexander Madlung spielte der MSV 71 Minuten in Überzahl. Trotzdem hatte Hertha BSC über weite Strecken mehr Spielanteile und setzte die Zebras nach dem Anschlusstor unter Druck. Gleichwohl: Yildiray Bastürk, der Necat Aygün im Strafraum entwischt war, nutzte die einzige gefährliche Situation der Gäste zum Anschlusstreffer. Anpfiff für die Duisburger Zitterpartie. Die größte Torchance verbuchte trotzdem der MSV. Kurz vor Schluss schoss Mihai Tararache sechs Meter vor dem Tor einen Berliner an, Keeper Christian Fiedler war bereits geschlagen.

Tararache war der starke Mann

Dafür zielte Tararache in der 20. Minute genau, als er den Ball beim Elfmeter ins rechte untere Eck zum 1:0 einschob. Der Rumäne hatte auch schon die Vorarbeit geleistet. Mit einem Traumpass aus 50 Metern hatte er Stürmer Klemen Lavric auf die Reise geschickt. Madlung holte den Slowenen von den Beinen. Notbremse, Platzverweis, Elfmeter. Nicht nur wegen seines Führungstreffers war Tararache über weite Strecken der starke Mann beim MSV. Zumeist unauffällig, aber trotzdem effektiv. Der Mann mit der "16" auf dem Rücken besticht mit Zweikampfstärke und brillanten Pässen.

Ein Mann des klugen Passes ist auch Dirk Lottner. Über ihn liefen die meisten Konter, die der MSV aber noch immer nicht konsequent abschließen kann. Das 2:0 fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte zwar Klemen Lavric, doch den Treffer hätte Lottner verdient gehabt. Nach einem Freistoß landete der abgewehrte Ball wieder bei Lottner. "Lotte" zog aus 30 Metern ab, die Messgeräte ermittelten 109 Stundenkilometer als Fluggescheschwindigkeit des Spielgerätes. Der Ball knallte an die Unterkante der Latte. Doch Klemen Lavric war zur Stelle und vollendete Lottners Werk, köpfte das Leder ins Netz und bejubelte seinen fünften Saisontreffer.

Lottner und Lavric angeschlagen

Zum Bruch im MSV-Spiel kam es nicht nur wegen Bastürks Anschlusstreffer. Dirk Lottner verletzte sich bei seinem Gewaltschuss am Oberschenkel und musste vom Platz. Für ihn kam Adam Bodzek. Auch Klemen Lavric musste raus: eine Oberschenkelverhärtung. Trainer Jürgen Kohler wollte kein Risiko eingehen: Er braucht beide Spieler am Samstag in Nürnberg. Heute und morgen können sich die angeschlagenen Zebras ganz der Regenerierung widmen. Coach Jürgen Kohler schenkte ihnen zwei Tage trainingsfrei. Nicht nur die beiden jecken Kölner Markus Kurth und Dirk Lottner wird´s richtig freuen.

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Jedes Spiel ein Krimi
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MSV / Jürgen Kohler sieht Klemen Lavric als einen der Gewinner und spricht von einer gelungenen Premiere für Necat Aygün.

Die Stimmung nach dem 2:1-Sieg des MSV Duisburg in der Fußball-Bundesliga über Berlin war sichtlich gelöst. Strahlende Gesichter überall in der MSV-Arena. Nur Torhüter Georg Koch schien das knappe Ergebnis auf den Magen geschlagen zu sein. Im Laufschritt verschwand der Kapitän direkt nach dem Abpfiff in die Kabine. Mit einem lauten Knall schlug es der Tür dann noch fast das Schloss aus.

"Solche Siege muss man durchstehen. Ich jedenfalls habe ganz schön gezittert", so Präsident Walter Hellmich nach der Partie. Auch Trainer Jürgen Kohler freute sich über den ersten Heimsieg unter seiner Regie: "Wir sind froh, dass wir die drei Punkte in Duisburg halten konnten."

Nur den Sack früher zumachen

Und weiter: "Ganz besonders freut es mich für Klemen Lavric, der wieder ein Tor gemacht hat und an der Roten Karte beteiligt war. Der Einstand von Necat Aygün von Beginn an war ordentlich."

Dass es durchaus eng zuging, zeigt nicht nur die Reaktion von Koch nach dem Spiel. Auch die Spieler sehen die Gesamtleistung kritisch. "Wir hätten den Sack mit unseren Chancen früher zumachen müssen. Und wir hätten uns sicher am Ende etwas mehr befreien müssen. Aber der Sieg geht auch so in Ordnung", strahlte Aygün nach seinem ersten Einsatz von Beginn an.

Für Mihai Tararache gab es fast nichts Besonderes. "Jedes Spiel ist für uns ein Krimi. Wir haben das Spiel von Beginn an kontrolliert. Am Ende hätten wir vielleicht mehr machen müssen, wir haben unser Ziel mit den drei Punkten aber erreicht, und alles andere spielt keine Rolle."

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26.02.2006 KAI SCHMITZ

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KOMMENTAR: Eine Sache des Kopfes
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MSV bleibt dran

Vier Monate hat´s gedauert, jetzt hat der MSV Duisburg endlich den dritten Heimsieg der Saison unter Dach und Fach.Wer weiß, vielleicht ist dieser Erfolg mehr als drei Punkte wert. Die Zähler braucht der MSV natürlich dringend, um im Abstiegskampf am Drücker zu bleiben. Aber wie dünn das Eis ist, auf dem sich die Zebras bewegen, war nach dem 1:2 von Hertha BSC zu sehen: Duisburg wackelte, tat sich gegen zehn Berliner schwer und nicht nur Regisseur Dirk Lottner sprach danach von der Angst, wieder ein Spiel trotz einer 2:0-Führung zu vergeigen. Kaiserslautern lässt immer noch grüßen.Am damaligen 2:2 lässt sich beobachten, wie wichtig der Kopf beim Fußball ist: Nach 80 Minuten, Stand 2:0 für den MSV, waren die Pfälzer Abstiegskandidat Nummer eins. Das späte 2:2 und das vom Trainer beschworene Gefühl, verpfiffen worden zu sein, scheint die Truppe zusammengeschweißt zu haben. Jedenfalls wirkte der Zähler in Duisburg wie eine Initialzündung. Wenn das 2:1 den gleichen Effekt hat - prima!



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Das rettende Ufer in Sicht
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Quartett mit Lizenz zum Jubeln: (v.l.) Uwe Möhrle, Marco Caligiuri, Mihai Tararache und Necat Aygün freuen sich mit den Fans über den Punktedreier. Foto: WAZ, Andreas Mangen MSV nach dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC Berlin bis auf einen Punkt an Nürnberg dran. Und die Franken sich am kommenden Wochenende der nächste Gegner. Starke Vorstellung des Rumänen Tararache

FUSSBALL BUNDESLIGA Der frühe Sonntagabend, so fies und kalt er auch daherkam, hatte einige Glücksboten und vor allem viele Freunde. Denn den 2:1 (1:0)-Sieg des MSV gegen die leidende Hertha aus Berlin feierten die Fans der Zebras ungebremst und in richtig guter karnevalistischer Laune. Natürlich, denn dieser allseits geforderte Dreier eröffnet ganz neue Perspektiven. Bis auf einen Punkt arbeitete sich der MSV an das rettende Ufer heran, und dort wartet - welch glückliche Fügung des Spielplans - der 1. FC Nürnberg. Das nächste Spiel in Franken hat es in sich.

Doch das ist erst die nahe Zukunft. Schunkelige Gegenwart mit dem so bitter nötigen Sieg gegen Hertha BSC war Sonntag, ein schöner Karnevalstag. Die Freunde dieses Erfolges wurden erwähnt, es waren viele. Die Glücksboten fehlen noch. Beispielsweise dieser coole und so unglaublich sachliche Mittelfeldmann Mihai Tararache. Der Rumäne räumte in seiner näheren und weiteren Umgebung auf und ab, das allein das Zuschauen helle Freude bereitete. Und den Foulelfmeter zur 1:0-Führung für den MSV verwandelte er ohne Murren und Zucken, dafür aber betont kühl. Vieles war Sonntag wie im Spiel gegen Kaiserslautern, auch in jener Partie hatte Tararache einen Elfmeter verwandelt. "Nur diesmal habe ich die andere Ecke genommen", schmunzelte der neue Mann im MSV-Dress.

Ein weiterer Glücksbote war zweifelsfrei Dirk Lottner, der mal wieder einen seiner besseren Tage erwischte. Groß schon seine Chancen in der ersten Halbzeit, als der MSV-Spielmacher mehrfach die 2:0-Führung auf dem Fuß hatte. Diese Möglichkeiten ließ er noch aus, doch sein Lattenkracher vor dem 2:0, das hernach Klemen Lavric abstaubte, war allein das Eintrittsgeld wert. Lottner, ohne Wenn und Aber, war diesmal ganz wichtig für den MSV. Nie war er so wertvoll, oder?

Dass diese Partie nicht so leidvoll und fast traumatisch endete wie jene gegen Kaiserslautern, als eine 2:0-Führung noch aus den Händen gegeben wurde, lag auch an Necat Aygün, der zwar nicht sicher wie ein Wellenbrecher auf der Biliskov-Position stand, aber kräftig mithalf, die drei Punkte einzufahren. Und sich selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk machte. Denn Aygün wurde Sonntag 26 Jahre alt, er gewann mit dem MSV und braucht deswegen nicht mehr an Kaiserslautern zu denken. Das ist vorbei, jetzt schaut man gen Nürnberg.

Also hatte der Sonntag, dieser karnevalistische Feiertag, doch genügend Glücksboten. Reichlich genug jedenfalls, um den MSV zuversichtlich nach vorn schauen zu lassen. Das 2:1 durch Bastürk traf die Zebras zwar wie ein Degenstich, aber sie brachen diesmal nicht ein. So soll es auch künftig sein, dann geht´s besser.

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26.02.2006 Von Gerd Böttner und Klaus Offergeld

WAZ
 
"Unnötiges Zittern"
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Vorbereiter und Torschütze: Dirk Lottner und Klemen Lavric. Abwehrspieler Möhrle fühlte sich ans Lautern-Spiel erinnert.

Spielmacher Lottner: "Das Glück haben uns auch erarbeitet"
Bei Uwe Möhrle, dessen Wege sich gestern häufig mit dem Brasilianer Marcelinho kreuzten, wurden die Erinnerungen unweigerlich an das Kaiserslautern-Spiel war: "Das war wieder ein unnötiges Zittern."

Dem Duisburger Innenverteidiger nahm der Sieg eine große Last: "Wir haben doch vollkommen verdient gewonnen. Es hätte auch 4:1 heißen können. Da geht kein Weg vorbei", blickte der Abwehrmann auf die guten Chancen in der ersten Halbzeit und die großen Kontermöglichkeiten in der Schlussphase, die über Gebühr an den Nerven der Zuschauer zerrte.

Den Treffer hätte man Spielmacher Dirk Lottner weiß Gott gegönnt. Doch es ist auch Klemen Lavric zu gönnen, dass er den Abpraller nach "Lottes" mächtigem Kracher ans Lattenkreuz zum 2:0 einnickte. Der Kölner, der nach diesem Sieg heute doch noch Karneval feiern dürfte, zog sich bei dieser Aktion übrigens eine Oberschenkelzerrunung im Standbein zu. "Ob das eine Befreiungsschlag war, wird sich am Samstag in Nürnberg zeigen müssen", schaute Lottner bereits in Richtung Franken. "Natürlich haben wir ein Stück Glück gehabt. Aber das haben wir uns auch erarbeitet."

Necat Aygün fühlte sich an seinem 26. Geburtstag reich beschenkt: "Ein bisschen Glück gehört auch dazu. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen, dann wurde es doch noch brenzlig. Herzklopfen hatte der neue Abwehrchef vor dem Abpfiff schon. Doch die umliebsamen Erinnerungen an das Lautern-Spiel waren längst aus dem Kopf: "Dabei hat mir die Mannschaft super geholfen."
Bö./k.o.

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26.02.2006
WAZ
 
Kohlers großer Dank an die Fans
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Götz fühlt sich von einer Seuche verfolgt

Dem Sieger fiel es aus gegebenem Anlass leicht, dem Verlierer die Stange zu halten. Jürgen Kohlers Zuspruch an die Adresse des Kollegen Falko Götz war grundehrlich gemeint: "Wenn es in Berlin überhaupt eine Trainerdiskussion gegeben hat, dann muss sie nach dieser Leistung der Hertha, zumal mit zehn Mann, verstummen."

Der Adressat antwortete mit einem artigen "danke", doch seine säuerliche Miene verwies unstrittig auf die Probleme der Berliner und seine eigenen aktuellen Schwierigkeiten: "Bei einer solchen Serie ist eine Diskussion doch ganz normal."

Götz haderte einmal mehr mit den vielen Umgereimheiten mit Namen Hertha: "Wir hatten uns viel vorgenommen. Wir sind nach Duisburg gekommen, um zu gewinnen. Aber wenn du ab der 20. Minute wieder mit einem Mann weniger spielst und zudem 0:1 zurückliegst, dann ist alles über den Haufen geworden. Das alles verfolgt uns wie eine Seuche. Ich muss die Moral der Mannschaft loben, aber im Endeffekt haben wir gar nichts davon. Hier war für uns mehr drin", so der Trainer, der damit leben muss, dass sein Spieler Alexander Madlung innerhalb der letzten sieben Spiele drei Mal vom Platz geflogen ist.

Kohler war heilfroh, dass es diesmal geklappt hat: "Wir müssen das 3:0 machen und bekommen dann in einer undurchsichtigen Situation das 1:2. Logische Folge war ein gewisses Nervenflattern, aber die Fans haben uns wieder einmal super unterstützt."

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26.02.2006
WAZ
 
Herthas Talfahrt hält auch in Duisburg an
(dpa)
Sieben Platzverweise in acht Partien, zwölf Pflichtspiele ohne Sieg und der Absturz ins sportliche Mittelmaß - die Krise bei Hertha BSC Berlin hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Mitten in der Kritik nach der jüngsten 1:2-Niederlage in der Fußball-Bundesliga beim Abstiegskandidaten MSV Duisburg stand zunächst Abwehrspieler Alexander Madlung, der innerhalb von drei Wochen drei Mal vom Platz gestellt wurde.
«Es ist unentschuldbar, wenn ein Spieler in sieben Spielen drei Mal vom Platz fliegt und die Mannschaft so dermaßen im Regen stehen lässt», schimpfte Trainer Falko Götz, der nach der längsten Misserfolgs-Serie der Berliner seit dem Wiederaufstieg in die Kritik geraten ist.

«Nach einer solchen Serie ist es normal, dass über den Trainer diskutiert wird. Ich denke, dass ich die Mannschaft nach wie vor erreiche. Aber ich weiß auch, dass uns nur Erfolge weiter bringen», sagte der Hertha-Coach nach der vermeidbaren Pleite an der Wedau.
Sollte die Mannschaft auch am kommenden Wochenende gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln verlieren, dürften die Tage des Trainers gezählt sein.

«Man muss auch sehen, mit welchem Aufgebot wir wegen der vielen Sperren und Verletzungen antreten.
Da ist halt im Moment nicht mehr drin. Es ist ja nicht so, dass die Mannschaft nicht mehr lebt», sagte Hertha-Profi Andreas Neuendorf.

«Mit elf Spielern hätten wir die Duisburger vom Platz gefegt», behauptete Kevin Boateng.

Auch Mittelfeldspieler Thorben Marx kritisierte den frühen Platzverweis von Madlung, der in der 19. Minute MSV-Stürmer Klemen Lavric per Notbremse stoppte und somit das 0:1 durch den von Mihai Tararache verwandelten Strafstoß verschuldete.
«Da hätte er den Gegenspieler besser laufen lassen.
Dann steht es zwar vielleicht auch 0:1 - aber wir hätten zu Elft weitergespielt», sagte Marx. Lavric traf dann noch zum 2:0 (50.), ehe Yildiray Bastürk das 1:2 (68.) gelang. «Da stimmte zwar die Moral, aber diese Undiszipliniertheiten bringen uns um die Früchte unserer Arbeit», sagte Götz.
Ungewöhnlichen Beistand erhielt der Hertha-Trainer von seinem Duisburger Kollegen Jürgen Kohler.
«Mit diesem Spiel dürften die Diskussionen über Falko Götz beendet sein, wenn es sie denn überhaupt gab», meinte der MSV-Coach, der mit seinem Team den zweiten Sieg in der Rückrunde feierte.
Damit haben die Duisburger vor dem Abstiegsduell mit dem 1. FC Nürnberg am kommenden Wochenende nur noch einen Punkt Rückstand auf den rettenden 15. Platz.
«Jetzt haben wir die Möglichkeit, mit einem Sieg in Nürnberg die Abstiegsränge zu verlassen», sagte Mittelfeldspieler Dirk Lottner.
Trainer Kohler warnte aber vor verfrühtem Optimismus.
«Wir sind froh, dass wir die drei Punkte hier in Duisburg behalten haben. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns, das sieht man auch daran, dass wir nach dem Gegentor das Nervenflattern bekommen haben», sagte der MSV- Coach.
 
Madlung ein Spiel gesperrt
Abwehrspieler Alexander Madlung muss im kommenden Heimspiel der Berliner Hertha gegen den 1. FC Köln zusehen. Der 23-Jährige sah am Sonntag beim 1:2 der Hauptstadt-Elf in Duisburg die Rote Karte.

Dies geht aus dem Urteil des DFB-Sportgerichts vom Montag hervor. Madlung hatte den enteilten Lavric im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Dr. Drees (Mainz) entschied auf Platzverweis wegen einer Notbremse und zugleich auf Foulelfmeter (19.).

Neben Madlung ist gegen Köln auch noch der ebenfalls Rot-gesperrte Malik Fathi nicht dabei.

Quelle:Kicker.de
 
Madlung blieb sich treu



Beide Mannschaften standen schon im Vorfeld der Begegnung unter gehörigem Druck. Die Zebras, weil es womöglich die letzte Chance war, den Anschluss zu den Konkurrenten im Abstiegskampf nicht zu verlieren, und die Hertha musste ihrerseits die Talfahrt von elf sieglosen Spielen in Folge stoppen.

Dementsprechend verhalten begann auch die Partie. Erst in der 17. Minute war es ein Freistoß, der den ersten Höhepunkt darstellen sollte: Marcelinho zirkelte den Ball über die Duisburger Mauer, aber auch über das Tor. Nur eine Minute später sah Madlung die Rote Karte: Lavric war alleine durch und wurde von Madlung attackiert. Der Verteidiger wollte den Ball vom Fuß des Duisburgers wegspitzeln, traf aber seine Wade. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees zeigte auf den Punkt und dem Herthaner Rot. Madlungs dritter (!) Platzverweis in den letzten fünf Pflichtspielen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Tararache souverän in die rechte Torecke (20.). Danach blieb das Spiel trotz Berliner Unterzahl ausgeglichen. Duisburg hatte auf Grund des fehlenden gegnerischen Verteidigers mehr Raum in der Offensive, konnte diesen aber nicht nutzen. Jedoch konnten weder Lottner (23.) noch Lavric (34.) Kapital aus den zwei einzigen Chancen schlagen. Hertha versuchte Duisburg auf Distanz zu halten, kam aber zu keiner nennenswerten Torchance.

Die Zebras kamen mit großem Selbstbewusstsein aus den Katakomben. Lavric schoss in der 49. Minute aus 14 Metern noch daneben. Doch nur eine Minute später konnte der Slowene sein Torkonto um einen Treffer ausbauen: Lottner knallte aus 25 Metern den Ball an die Unterkante der Latte, von dort sprang das Leder zum goldrichtig stehenden Lavric, der gegen den geschlagenen Fiedler nur einzuköpfen brauchte. Falko Götz reagierte und brachte mit Okoronkwo und Neuendorf zwei frische Spieler für die lahmende Offensive. Vor allem "Zecke" brachte frischen Wind ins Angriffsspiel der Berliner. Die Gäste aus der Hauptstadt bauten stetig mehr Druck auf und hielten ihren Gegenüber - mit Ausnahme eines guten Versuchs von Kurth, der vorbeischoss (64.) - vom eigenen Strafraum fern. Die nun zielstrebigeren Sturmläufe der Herthaner wurden in der 68. Minute belohnt: Ein abgefälschter Schuss landete bei Baoteng auf der linken Außenbahn. Der Youngster schaltete schnell und passte quer in die Mitte, wo Bastürk frei stehend lauerte und aus sechs Metern einnetzte. Hertha drängte nun auf den Ausgleich, während die Meidericher hinten die Räume eng machten. Gelegentliche Konter sorgten für Entlastung. So entfaltete sich ein ständiges Hin und Her. Doch bis zum Schluss schafften die Berliner den Ausgleich nicht mehr, es blieb beim 2:1.

Joscha Lienen
 
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