Gratulation an Aufsteiger Kaiserslautern!
Kompetenz ist gefragt!
Am 32. Spieltag haben es die "Roten Teufel" vom Betzenberg geschafft. Trotz der Heimniederlage am Freitag gegen Rostock hat Lautern den Aufstieg in die 1. Bundesliga vorzeitig perfekt gemacht.
Durch das Unentschieden von Augsburg in Frankfurt ist Kaiserslautern nicht mehr von einem der beiden Aufstiegsplätze zu verdrängen. Und man muss es neidlos anerkennen - über die gesamte Saison gesehen ist es absolut verdient! Gratulation zum Austieg!
St. Pauli dürfte der weitere Aufsteiger sein. Drei Punkte und in der Tordifferenz 14 Tore Vorsprung vor dem Drittplatzierten Augsburg sollten zwei Spieltage vor Saisonende ausreichen. Augsburg wiederrum sollte sich auf die beiden Relegationsspiele vorbereiten. Mit fünf Punkten Vorsprung vor der Fortuna aus Düsseldorf müsste schon ein echtes Fußballwunder geschehen, wenn der FC das noch auf der Zielgeraden versemmeln sollte.
Und Duisburg?
Der MSV, auf Platz fünf, hat zwei Spieltage vor dem Saisonende mit den ersten vier Plätzen schlicht nichts zu tun.
Jedes Mal, wenn alle Mannschaften für den MSV spielten, spielte der MSV gegen sich selber. Nicht eine Chance wurde genutzt.
Und, ganz ehrlich, was will eine Mannschaft in der ersten Liga, die im eigenen Stadion von 16 Spielen gerade mal
fünf Spiele gewonnen hat? Fünf Siege, sechs Unentschieden, fünf Niederlagen bedeuten Platz 16 in der Heimtabelle! Wäre ja auch ein Relegationsplatz - der zur dritten Liga.
Daran muss Milan Sasic in der nächsten Saison arbeiten. Die MSV-Arena muss endlich mal wieder eine Festung werden, aus der nicht jeder Gastverein nach Belieben die Punkte mitnehmen kann.
Mit welcher Mannschaft?
Tja, das ist eine Frage, die wahrscheinlich nicht einmal Sportdirektor Bruno Hübner jetzt schon beantworten könnte.
Wenn man Marcel Herzog zum Weitermachen als neue Nummer eins "überreden" kann, er hat es ja bereits signalisiert, dann hat man wenigstens dort kein Problem.
Im
Abwehrbereich fehlen schnelle Leute, Veigneau, Soares und Tiago sollten zum Gerüst gehören.
Im
defensiven Mittelfeld hat der "alte Mann" - das schreibe ich mit meinem größten Respekt vor diesem Profi! -Ivo Grlic seine Bereitschaft bereits erklärt, weiter zu machen und als Leithammel zu fungieren. Und in seinen neuen Job als Teamchef "hinein zu schnuppern". Diese Chance muss man als MSV-Verantwortlicher einfach wahrnehmen!
Gesucht wird noch der ein oder andere für die Kreativabteilung. Da wird sich zeigen, wie gut Bruno Hübner ist.
Und im offensiven Bereich?
Am Samstag machten zwei junge Spieler aus der U19 des MSV Duisburg auf sich aufmerksam, Maurice Exslager sogar mit einem Tor. Beide sollten langsam an die Profi-Mannschaft heran geführt werden, insbesondere bei dem erst 17-jährigen Burkcan Kunt sollte man Vorsicht walten lassen. Das sollten die "Ergänzungsspieler" aus der eigenen Jugend sein, mit denen Hübner und Sasic den Profikader komplettieren wollen.
Srdjan Baljak hat es in den letzten Spielen als Alleinunterhalter in der Spitze sehr schwer gehabt. Er würde sich über eine kantige Ergänzung sicher freuen.
Rückblick Paderborn
Paderborns Trainer André Schubert war natürlich zufrieden. Nur in den ersten 20 Minuten wurde ihm "Angst und Bange" - und den MSV-Fans warm ums Herz.
Ein besonderes Lob erhielt der zweifache Torschütze Mahir Saglik: "Er hat stark gespielt, hat gezeigt, was in ihm steckt und was er kann."
Anders sah es da bei MSV-Trainer Milan Sasic aus. Er trauerte den zwei Torchancen in den ersten Minuten nach und konnte es nicht fassen, dass seine Mannschaft nicht mindestens 1:0 in Führung gegangen ist.
Er hatte aber auch den "Roten Faden" gesehen, der sich durch die gesamte Saison zieht: "Wir haben uns selber bestraft. Es war ein Spiegelbild dieser Saison. Wir haben wieder zu wenig Zweikämpfe gewonnen (Anmerk.: lt. der Spielstatistik gingen die "gewonnen Zweikämpfe" mit 51% an Paderborn) und unsere Chancen nicht genutzt.
Unser Abwehrverhalten ist nicht zweitligareif. Das waren Einladungen zum Tore schießen."
Beide eingesetzten U19-Spieler attestierte er ein gute und engagierte Leistung: "Burkcan Kunt war sogar etwas zu sehr engagiert, ihn habe ich zu seinem Schutz ausgewechselt, weil er Gelbrot gefährdet war. Für Maurice freut es mich, dass er sein erstes Tor in der 2. Bundesliga erzielt hat und es ist traurig, dass die gestandenen Spieler nicht genug getan haben, um das Ergebnis insgesamt positiv zu gestalten."
Und da hakte Milan Sasic noch einmal nach:
"Unsere Fans tun mir leid. Jeder Spieler sollte soviel "Zebrablut" in sich haben, wie die Fans! Die Spieler, die für den MSV spielen, müssen Stolz darauf sein, das Trikot zu tragen!
Das habe ich heute nicht gesehen."
Das habe ich in mehreren Spielen in dieser Saison nicht gesehen. Vielleicht gibt es das aber auch nur bei den jungen und hungrigen Spielern. Oder in der Historie.
Historie, ein gutes Stichwort!
Nach dem Angebot von Bernhard "Ennatz" Dietz, der im Stadion wieder neben Herbert "Bobbel" Büssers saß, sich als "Talentscout" für die Zebras zu betätigen, sollten die MSV-Verantwortlichen lieber gestern als heute
"Nägel mit Köpfen" machen!
Wer meint, auf so viel Kompetenz verzichten zu können, hat selber keine zu bieten!
http://www.duisburgweb.de/zebraweb_aktuell.htm
Fotostrecke_Exslager mit Debüt, Tor und Vorlage - ansonsten schönes Wetter in Duisburg