MSV Duisburg - VFL Osnabrück 4:1 (1:1)
Starke zweite Halbzeit mit drei Toren - Tolles Solo von Trojan, Maierhofer per Kopf, Yilmaz aus 17 Meter, Sahan dribbelt den Ball ins Tor
Spielbericht
Starke zweite Halbzeit bringt den zweiten Platz - Lob für die Fan-Choreografie - Stimmen
Auch wenn beim MSV offiziell niemand auf die Tabelle schielt, zeigt die heutige Momentaufnahme, dass die Zebras nach einer starken Hinrunde auch den Rückrundenstart erfolgreich gestaltet haben.
Wobei - zumindest MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch scheint sich auch mit der Tabellensituation auseinander zu setzen. Sein Kommentar zu dem Frankfurter Unentschieden in Bielefeld: "Das ist gut für uns."
Stimmt!
Bei der Hinrundenbegegnung wurde Filip Trojan nach 76 Minuten eingewechselt und erzielte in der zweiten Minuten der Nachspielzeit den dritten Duisburger Treffer. Heute durfte Trojan von Beginn an spielen und brachte den MSV bereits nach fünf Minuten mit einem herrlichen Solo in Führung.
Das hätte doch für Sicherheit in den eigenen Reihen sorgen müssen, doch das Gegenteil war der Fall.
Duisburg lud die Gäste aus Osnabrück wieder ins Spiel ein, agierte viel zu passiv und vergab gute Kontermöglichkeiten durch Eigensinn (Sahan) oder Fehlpässe im Spielaufbau.
Auch nach dem Warnschuss von Ex-Zebra Kristoffer Andersen in der 26. Minute, dieser Gewaltschuss hätte gut und gerne unter die Latte gepasst, ging kein Ruck durch die Mannschaft. Selbst nach dem nicht zwingend erwartenden aber verdienten Ausgleich der Veilchen fanden die Zebras nicht ins Spiel zurück. Erst nach dem Kastrati in der 38. Minute die Führung für die Gäste auf dem Fuß hatte, aber an einem glänzend reagierenden David Yelldell scheiterte, ging es plötzlich wieder nach vorne.
MSV-Trainer Milan Sasic fand in der Pause die richtigen Worte: "Wir haben in der Zwischenzeit vergessen, Fußball zu spielen, wollten unbedingt sofort gewinnen. Es war einfach für mich, in der Halbzeitpause den Druck von meinen Spielern zu nehmen."
In der zweiten Halbzeit knüpften die Zebras an die guten Anfangs- und Schlussminuten der ersten Halbzeit an und zeigten dem VFL die Grenzen auf.
Sehenswert der Auftritt von Olivier Veigneau über die linke Seite, seine lange, passgenaue Flanke und der Kopfballtreffer von Stefan Maierhofer zur erneuten Duisburger Führung.
Noch schöner der Weg zum dritten Tor. Julian Kochs Antritt im Mittelfeld, kurz vor dem Strafraum sein Pass auf Maierhofer, der sofort auf Sefa Yilmaz zurück legte und der direkt abzog. Der Ball landete, noch abgefälscht, zum 3:1 im Tor.
Nach 57 Minuten war das Spiel gelaufen. Doch nicht, und das zeichnet diese Duisburger Mannschaft aus, für die Gastgeber. Man ging auch noch auf das vierte Tor. Olcay Sahan, der eine gute Partie zeigte, krönte seine Leistung sechs Minuten vor dem Schlusspfiff. Eine verunglückte Abwehr von Barletta landete in den Füßen von Sahan, der im Strafraum noch drei Osnabrücker aussteigen ließ und den Ball an Berbig vorbei ins rechte untere Eck schob.
Der Rest war Jubel und der zweite Tabellenplatz.
Trainerstimmen
VFL-Trainer Karsten Baumann: "Glückwunsch zum verdienten Sieg an Milan. Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel abgeliefert, hatten mehr vom Spiel, trotz des frühen Rückstandes. Wir sind zum Ausgleich gekommen, der auch verdient war. Dass wir das nicht über die zweite Halbzeit retten konnten, lag auch an der Spielweise, der individuellen Klasse des MSV. Wir sind in der zweiten Halbzeit ohne echten Widerstand untergegangen."
MSV-Trainer Milan Sasic: "Ich wünsche dem VFL, dass er die Klasse erhält. Wir haben nur am Anfang so gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Erst vor der Pause haben wir wieder an den Anfangsminuten angeknüpft. Wir haben in der Zwischenzeit vergessen, Fußball zu spielen, wollten unbedingt sofort gewinnen. Es war einfach für mich, in der Halbzeitpause den Druck von meinen Spielern zu nehmen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann Fußball gespielt, Chancen heraus gespielt und schöne Tore erzielt. Auch nach dem 3:1 haben wir weiter nach vorne gespielt, wollten auch das vierte Tor. Das gefällt mir. Heute hatten wir 13.000 Zuschauer, mit 11.000 haben wir angefangen, da können noch mehr kommen. Die Fans waren heute wieder fantastisch."
Stimmen
Ivica Banovic: "Fußball ist ein Tagesgeschäft. Wenn man gewinnt, hat man alles richtig gemacht. Ich bin mit meinem Einstand zufrieden. Und wie die Fans nach dem Ausgleich uns weiter angefeuert haben, das ist schon Klasse. Jetzt lasse ich das Spiel erst mal sacken und ab Dienstag konzentriere ich mich auf das Spiel in Ingolstadt."
Filip Trojan: "Osnabrück scheint ein guter Gegner für mich zu sein. In Osnabrück eingewechselt und getroffen, heute schon nach fünf Minuten ein Tor erzielt. Und endlich auch zu Hause getroffen."
BZ: "Und wie fandest du die Fan-Choreografie beim Einlaufen?"
Filip Trojan: "Ich konzentriere mich vor dem Spiel und beim Einlaufen auf das Spiel. Aber dieses Bild musste man ja wahrnehmen. Das war richtig schön!"
Stefan Maierhofer: Eigentlich war ich nach 60 Minuten platt. Aber mein Tor hat mir noch mal 10 Minuten mehr Luft gebracht. Die Choreografie unserer Fans vor dem Spiel war eine tolle Sache!"
Bürgerzeitung Duisburg