Nach einem Jahr Unterbrechung wird in der osnatel ARENA wieder Zweitligafußball geboten. Der 1. Spieltag beschert den Lila-Weißen mit dem MSV Duisburg gleich einen attraktiven Gegner und eine ungewohnte Anstoßzeit. Erstmals geht es am Sonntagmittag ab 13.30 Uhr um Zweitligapunkte.
Die zwei Gesichter des MSV
Es gibt sicher viele Gründe, warum der MSV Duisburg das erklärte Saisonziel 2009/10 um mindestens 12 Punkte verfehlte. Doch die eklatante Heimschwäche gehörte zweifellos zu den entscheidenden. Hätten am Ende nur die Auswärtsspiele (9 Siege, 2 Unentschieden, 6 Niederlagen) gezählt, wäre die Mannschaft von Milan Šašić, der am 12. Spieltag den glücklosen Peter Neururer beerbte, auf dem Relegationsplatz gelandet. Auf dem zur Bundesliga, versteht sich, und muss doch gesondert erwähnt werden, denn wenn nur die Heimspiele (5 Siege, 6 Unentschieden, 6 Niederlagen) in die Wertung eingeflossen wären, hätten sich die Duisburger mit dem Relegationsplatz zur 3. Liga anfreunden müssen.
In der Gesamtbilanz kamen die Zebras deshalb nicht über den 6. Rang hinaus und nun stehen die Zeichen auf Neuanfang. Nach dem Rückzug des einflussreichen Präsidenten Walter Hellmich, dem David Karpathy, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor des MSV-Hauptsponsors Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), folgt, gibt es noch Klärungsbedarf im finanziellen Bereich. Doch Sportdirektor Bruno Hübner und Trainer Šašić konzipieren bereits den MSV der Zukunft, der sich nicht am kurzfristigen Erfolg, sondern an einer nachhaltigen Aufbauarbeit messen lassen will. "Wir wollen und werden ein Team formen, das sich zu 100 Prozent mit dem MSV identifiziert - und eine Mannschaft, mit der sich auch unsere Fans identifizieren. Wir wollen ein junges Team aufbauen, von dem wir auch viele Spieler noch in einigen Jahren beim MSV sehen werden", erklärte der Chefcoach nach dem ersten Trainingslager in Bad Kreuznach gegenüber
www.msv-duisburg.de.
Routinier Ivica Grlic spielt bei diesen Überlegungen eine wichtige Rolle. Der mittlerweile 35-jährige Mittelfeldspieler, der seit 2004 insgesamt 147 Einsätze für den MSV bestritten und auch 26 Länderspiele für Bosnien-Herzegowina absolviert hat, wurde bis 2013 an den Verein gebunden. Der Publikumsliebling soll als Team-Manager das Bindeglied zwischen Trainer, Sportdirektor, Fans und Medien bilden.